Hallo zusammen, wir haben in ein Messsystem ein SOM (System on module) integriert. Von Haus aus wird ein BSP zur Verfügung gestellt inkl. Ubuntu-basierte Beispiel Distribution (root filesystem). Die Hardware läuft mit der Beispiel Distribution sehr gut. Es wurden diverse Anpassungen an Treibern, Devicetree usw. vorgenommen. Jetzt stellt sich mir die Frage, warum jetzt (wie immer) eine eigene Distribution bzw. root filesystem z. B. mit Yocto oder mit Buildroot erstellen, wenn es so ganz gut funktioniert. Never change a running system :-) Das Problem, wir können (wollen) unseren Kunden kein Ubuntu inkl. z. B. LibreOffice verkaufen :-) Die Fragen: 1. Wie kann ich Ubuntu am besten abspecken bzw. an unsere Bedürfnisse anpassen? 2. Gibt es da eine elegante Möglichkeit oder Erfahrungen zu? Danke :-)
Abspecken: Nicht Ricccarda mit dazu stellen. Einfach mal die Suchmaschine anwerfen und nachlesen, wie man seine eigene Distro oder Paketauswahl baut. Du darfst ohne Genehmigung kein Ubuntu verkaufen.
Dieter schrieb: > Du darfst ohne Genehmigung kein Ubuntu verkaufen. Du darfst ohne Genehmigung kein verändertes Ubuntu weitergeben, egal, ob gegen Geld oder nicht. Oliver
CANSystem schrieb: > Wie kann ich Ubuntu am besten abspecken bzw. an unsere Bedürfnisse > anpassen? "Ubuntu base" als Grundlage verwenden.
Dieter schrieb: > Einfach mal die Suchmaschine anwerfen und nachlesen, wie man seine > eigene Distro oder Paketauswahl baut. Antwort: CANSystem schrieb: > Distribution bzw. root filesystem z. B. mit Yocto oder mit Buildroot > erstellen Oliver S. schrieb: > Du darfst ohne Genehmigung kein verändertes Ubuntu weitergeben, egal, ob > gegen Geld oder nicht. Es geht hier um ein Beispiel-Root-Dateisystem der Ubuntu-Distribution. -> CANSystem schrieb: > Ubuntu-basierte > Beispiel Distribution (root filesystem). (prx) A. K. schrieb: > "Ubuntu base" als Grundlage verwenden. Sas könnte ich mir mal ansehen. DANKE!
Das initiale Erstellen eines rootfs bei Debian-basierten Distributionen wird Bootstrapping genannt. Da gibt es dann ein Tool, das Du auf dein Paketrepository zeigen lässt, und das nimmt sich dann alle Pakete aus main mit dem Status "essential" und packt die in einem neuen Rootfs aus. Dazu kommen dann die diversen Konfigurationsdateien, Kernel, Module, Bootloader,... https://wiki.ubuntuusers.de/Installation_mit_debootstrap/ fchk
CANSystem schrieb: > Es geht hier um ein Beispiel-Root-Dateisystem der Ubuntu-Distribution. > -> > > CANSystem schrieb: >> Ubuntu-basierte >> Beispiel Distribution (root filesystem). Lies die Ubuntu-Lizenz, da steht alles drin. Wenn Ubuntu draufsteht, kommst du um die nicht drumherum. Die gilt auch für Ubuntu-Base. Oliver
Frank K. schrieb: > Das initiale Erstellen eines rootfs bei Debian-basierten > Distributionen > wird Bootstrapping genannt. Dazu habe ich gerade was beim Hersteller gefunden. Bootstrapping war das Stichwort. Danke!
CANSystem schrieb: > Die Hardware läuft mit der > Beispiel Distribution sehr gut. Es wurden diverse Anpassungen an > Treibern, Devicetree usw. vorgenommen. Die Anpassungen sollten der GPL unterliegen und daher, auch bei anderen Systemen leicht eingepflegt werden können. CANSystem schrieb: > Jetzt stellt sich mir die Frage, warum jetzt (wie immer) eine eigene > Distribution bzw. root filesystem z. B. mit Yocto oder mit Buildroot > erstellen, wenn es so ganz gut funktioniert. Stimmt, eine eigene Distribution sollte man wirklich nicht erstellen. Aber ein eigens BSP für das System hätte schon einen gewissen Charme. Distribution = Generische Sammlung von Paketen, die möglichst ein breites Spektrum an Hardware & Use Cases abdecken sollen. BSP = speziell auf das Gerät und den aktuellen Anwendungsfall angepasste Software, meist kleiner und leichter zu warten. Die Vorteile von BSPs welche zum Beispiel mit yocto erstellt worden sind. Du stellst die Paketauswahl für dein System zusammen, kannst entscheiden wie weit du die Software für deinen Anwendungsfall optimieren willst und die Hemmschwelle bei Kunden Software nachzuinstallieren, ist deutlich größer als wenn da ein Ubuntu läuft. Ein weiterer Vorteil von einem BSP im Vergleich zu einer Distribution, ein BSP wird meistens als komplettes Image an den Kunden verteilt. Beim Update gibt es ein komplett neues Image. Das spart Signifikaten QA Aufwand, da die QA genau einen Zustand testen muss und nicht eine Matrix aus unterschiedlichen Paketen, die vielleicht mal ins System eingespielt wurden. Außerdem hast du bei einem eigen BSP die Möglichkeit, den Update Zyklus der Software besser zu steuern. Bei einer generischen Distribution musst du immer damit rechnen, dass die irgendwas updaten, dass bei deiner eigenen Software einen unerwarteten Nebeneffekt auslöst. Meisten passiert, das kurz nachdem du die Software Released hast oder wenn du gerade im Urlaub bist. Last but not least, kann auch für Selbst machen sprechen, dass du eigene BSP Images leichter Digital Signieren kannst, sicher das machen Distributionen mit Ihrer Software auch, aber bei Selbermachen bist du der einzige der denn Schlüssel hat und musst nicht auf Zulieferer vertrauen, ob das ein gutes Argument ist hängt von deinen Use Case ab. Nachteil von Selbermachen ist natürlich, es kostet Zeit und/oder Geld. Hier gibt es einige Dienstleister, welche dir helfen können, ein BSP Initial mit Yocto ( defakto Industrie Standard zur Zeit) einzurichten. Aber damit ist es nicht getan, du solltest bedenken, dass du regelmäßig die Software auf einen aktuellen Stand halten solltest. Meine persönliche Erfahrung, sagt das geht am Schmerz freisten, wenn du regelmäßig kleine Updates machst, ob du die Veröffentlichst ist eine andere Entscheidung, aber wenn du es zulange schleifen lässt, werden die Änderungen sehr Komplex.
@imonbln 22.04.2022 10:16 Ich danke Dir für die tolle Zusammenfassung. Wir werden es mit Yocto umsetzen. Zum SOM gibt es auch schon -> Yocto BSP layer. Schönes Wochenende :-)
CANSystem schrieb: > Das Problem, wir können (wollen) unseren Kunden kein Ubuntu inkl. z. B. > LibreOffice verkaufen :-) Vom Hersteller des SOM ein System einfordern welches nicht nur eine Demo darstellt. CANSystem schrieb: > @imonbln 22.04.2022 10:16 > Ich danke Dir für die tolle Zusammenfassung. > Wir werden es mit Yocto umsetzen. > Zum SOM gibt es auch schon -> Yocto BSP layer. > Schönes Wochenende :-) Sehr gute Wahl, die Lernkurve ist aber ordentlich. Wobei das meiste schon erledigt ist sofern ihr ein sauberes BSP bekommt (und kein Demo BSP!). SWupdate mit U-Boot Aktualisierung auch alles seitens BSP dabei? Kernel schön mittels Overlay oder gar Mainline?
Moin, Entscheidend wird wohl auch ein bisschen sein, wie das sich beim Kunden denn mit SW-Updates gestalten soll. Soll der dann selber mit "sudo apt-get gedoens" & co rumfuhrwerken - oder doch eher von euch mit kompletten Updates versorgt werden? Und wie kommen die dann auf sein System? Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Moin, > Entscheidend wird wohl auch ein bisschen sein, wie das sich beim Kunden > denn mit SW-Updates gestalten soll. > Soll der dann selber mit "sudo apt-get gedoens" & co rumfuhrwerken - > oder doch eher von euch mit kompletten Updates versorgt werden? Und wie > kommen die dann auf sein System? > Gruss > WK https://wiki.ubuntuusers.de/Aktualisierungen/Konfiguration/#unattended-upgrades Aber mit Yocto richten die Jungs hinter einer Domain einen Server ein von dem ihre Updates mittels SWupdate (oder Alternativen wobei die Updates mit Dual Boot einfach simpel und sicher sind) automatisch gepullt werden. Alternativ bringt die Software direkt die Möglichkeit mit von USB Sticks zu aktualisieren oder mittels eingebautem Webserver, ähnlich einer Fritzbox.
Moin, Dutart schrieb: > Aber mit Yocto richten die Jungs hinter einer Domain einen Server ein > von dem ihre Updates mittels SWupdate (oder Alternativen wobei die > Updates mit Dual Boot einfach simpel und sicher sind) automatisch > gepullt werden. > > Alternativ bringt die Software direkt die Möglichkeit mit von USB Sticks > zu aktualisieren oder mittels eingebautem Webserver, ähnlich einer > Fritzbox. axo. Na, dann. Gruss WK
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