Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakkuladegerät mit Netzabschaltung;


von fragjanur (Gast)


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Hallo,
ich suche ein kleines Bleiakkuladegerät für 6V-Bleiakkus kleiner 
Kapazität (z.B. 5Ah), das beim Erreichen eines unteren Spannungswertes 
(z.B. 5,8V) automatisch einschaltet, den Akku auflädt und sich dann 
wieder abschaltet.
Während der Ruhephasen sollte das Gerät möglichst vom Netz getrennt sein 
und möglichst wenig Strom verbrauchen.
Die Versorgung der Regelschaltung könnte aus dem Akku selbst erfolgen.

Gedacht ist der Akku als USV für Kleinverbraucher wie einem Raspberry, 
etc.

Gibt es da was oder muss man das selbst bauen ?

von Lieschen Müller (Gast)


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fragjanur schrieb:
> Hallo,
> ich suche ein kleines Bleiakkuladegerät für 6V-Bleiakkus kleiner
> Kapazität (z.B. 5Ah), das beim Erreichen eines unteren Spannungswertes
> (z.B. 5,8V) automatisch einschaltet, den Akku auflädt und sich dann
> wieder abschaltet.
> Während der Ruhephasen sollte das Gerät möglichst vom Netz getrennt sein
....
> Gibt es da was oder muss man das selbst bauen ?

Ich kenne nun nicht alle Ladegeräte dieser Welt, vermute aber Selbstbau 
ist erforderlich.
Den Aufwand für vollständige Netztrennung tut sich kein Hersteller an 
und kaum ein Kunde erkennt den Mehrwert und möchte das bezahlen.
Zumal der Standby Verbrauch aktueller Netzteile auch ohne Netztrennung 
verschwindend gering ist/sein sollte.

von Martin L. (makersting)


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Evtl. ein einfaches Ladegerät an eine Wochenzeitschaltuhr hängen und 
alle 7 Tage 1/4tel Stunde anschalten.

von Max M. (jens2001)


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fragjanur schrieb:
> 5,8V

dann ist er LEER!

fragjanur schrieb:
> als USV

Was nützt eine USV wenn der Akku im Zweifelsfall leer ist?

von meinjanur (Gast)


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fragjanur schrieb:
> Whd. Ruhephasen sollte das Gerät möglichst vom Netz getrennt sein

Sollte also nur. Hm, etwas uneindeutig. Falls nur wegen

> und möglichst wenig Strom verbrauchen.

gäbs sicher welche mit halbwegs niedrigem Standby Verbrauch.
(Datenblätter studieren.)

Oder hast Du noch anderes im Sinn mit "Netztrennung"?
Denn dann könntest Du bzgl. dieses Tipps:

Martin L. schrieb:
> an eine Wochenzeitschaltuhr hängen und
> alle 7 Tage 1/4tel Stunde anschalten

vielleicht sogar speziell eine mit doppeltem Schließer-Relais
(für allpolige Trennung) suchen müssen.

Oder zumindest die Schaltuhr dahingehend modden, falls möglich.

Oder selbst eine bauen (schwieriger als ein Ladegerät ist das
nun auch nicht).


Baut man selbst einen galv. getrennten Lader mit 50Hz-Trafo
kann man natürlich einfach primärseitig einpolig schalten
(Trafo schützt ja eben vor DC), um sekundär stillzulegen.

Dann gibts weder Leerlaufverluste noch passiert sekundär auch
nur das geringste.

von meinjanur (Gast)


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fragjanur schrieb:
> Die Versorgung der Regelschaltung könnte aus dem Akku selbst erfolgen.

Die Du dann aber sowieso abschalten würdest/müßtest, sobald am
Eingang keine Versorgung mehr anläge (spätestens). Sonst saugt
die Dir ja den Akku leer.

Würdest Du Dir das mal so aufzeichnen, würde klar, daß das nur
wenig Sinn macht.

von meinjanur (Gast)


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Max M. schrieb:
> Was nützt eine USV wenn der Akku im Zweifelsfall leer ist?

Das mit USV hab ich auch nicht verstanden.
(Da fehlen wohl einige Infos?)

Aber @fragjanur will einen 6V Nennspannung Bleiakku (also 3S)
nicht mal weiter entladen wie bis 5,8V.

Was ist da leer?

Ich hätte eher gesagt, daß die Ausnutzung (der Kapazität) so
ziemlich begrenzt wäre.

Aber da wir weder den genauen Akkutyp noch die Anwendung kennen
und "5,8V" auch nur so dahingesagt oder ein Tippfehler sein hat
können, ...

Ein paar Infos mehr wären schon nett.

von Manfred (Gast)


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fragjanur schrieb:
> muss man das selbst bauen ?

Sowas habe ich mal für 12V gemacht, mit einem ATMega328 auf Basis 
Arduino. Da lauern ein paar Fallen, wenn es vernünftig werden soll.

Der µC wird über einen 5V-Regler mit geringem Querstrom versorgt, 
MCP1703.
Der µC geht 8s in den sleepmode, inkrementiert einen Zähler und schläft 
wieder - bis er nach 111 Zyklen (ca. 15 Minuten) aufwacht und die 
Akkuspannung misst.

Zur Messung der Akkuspannung brauche ich einen Spannungteiler etwa 1:12, 
dessen Querstrom ich nicht haben will - der wird nur kurz für die 
Messung per P-FET an den Akku geschaltet.

Das Ganze braucht im Mittelwert um 25µA, die tun nicht weh.

Die Ladeelektronik wird per Relais vom Akku getrennt, damit diese keinen 
Rückstrom zieht.

Wenn meine Akkuspannung unter 12V (Du: 6V) kommt, schalte ich die 
Netzspannung ein. Dann gucke ich, ob diese tatsächlich da ist, wenn 
nein, Relais aus und wieder 15 Minuten abwarten - damit mir bei 
Netzausfall nicht die beiden Relais den Akku leer saugen.

Nun kommt das Problem, wie lange / wann voll.

Erstmal überwache ich die Spannung, bei 13,8V (Du 6,9V) ist der aber 
noch nicht voll, sondern nimmt lediglich weniger Strom auf. Eigentlich 
wäre es sinnvoll, den Ladestrom zu messen, habe ich nicht gemacht.

Ich trenne den Akku von der Ladung und gucke nach etwa 10s, wie weit die 
Spannung gefallen ist - bei weniger als 100 mV entscheide ich auf genug 
Ladung.

Wenn ich diesen Wert nach 10 Stunden nicht erreicht habe, die Zeit habe 
ich aus Akkukapazität und Ladestrom festgelegt, erfolgt eine 
Totalabschaltung, weil dann der Akku tot sein dürfte.

Habe ich kleiner 100mV Differenz erreicht, bleibe ich noch für eine 
Stunde am Netz, bevor sich die Mimik wieder trennt.

Am Netzteil habe ich einen mechanischen Betriebsstundenzähler, kann also 
die Ladezeiten nachvollziehen. Ein paar LEDs zeigen, wenn gemessen wird, 
Netz ein ist oder ein Fehlerzustand eintreten sollte. Zusätzlich gibt es 
Schalter, das System auf Dauerladen zu setzen oder einen Ladezyklus 
manuell anzustoßen.

In dem Gebilde ist Strom unterwegs, da muss man streng auf Massepunkte 
und Leitungsführung achten, damit der µC nicht beim Schalten abschmiert 
- dazu findet sich auf µC-net jede Menge Heulerei.

Ich habe das gemacht, weil ich es kann - ob sich der Aufwand jemals 
gegen eine dauerhaft durchlaufende Erhaltungsladung rechnen lässt, 
darfst Du selbst entscheiden.

Und nun mag mich das Forum verhauen, entweder, weil ich bescheuert bin 
oder im Ablauf etwas vergessen habe.

von fragjanur (Gast)


Angehängte Dateien:

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Max M. schrieb:
> dann ist er LEER!

Das ist objektiv falsch.
Die Analyse von Entladekurven von 6V-Bleiakkus ist im angehängten 
Diagramm dargestellt.
Bei 5,8 V enthält ein 6V-Bleiakkus real noch 70 bis fast 100% der 
Kapazität
Bei 5,2 - 5,3 V sind es nur noch 10%.

Ausserdem war der Wert von 5.8 V nur ein Beispiel, es kann auch eine 
anderer praktikabler Wert verwendet werden, nach dem Diagramm wäre auch 
5,5 V denkbar.

von meinjanur (Gast)


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fragjanur schrieb:
> Das ist objektiv falsch.

Ja.

Wenn Du einen zyklenfesten Akkutyp hast (sagen wir, ich fragjanur,
eigentlich nehme ich das an) ist die optimale U_Entladeschluß (und
auch die U_Ladeschluß) aber trotzdem immer noch vom genauen Typ 
(Datenblatt?) und dem Anwendungs- bzw. Nutzungsprofil abhängig.

Daher:

meinjanur schrieb:
> Ein paar Infos mehr wären schon nett.

von Mani W. (e-doc)


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fragjanur schrieb:
> ich suche ein kleines Bleiakkuladegerät für 6V-Bleiakkus kleiner
> Kapazität (z.B. 5Ah), das beim Erreichen eines unteren Spannungswertes
> (z.B. 5,8V) automatisch einschaltet, den Akku auflädt und sich dann
> wieder abschaltet.
> Während der Ruhephasen sollte das Gerät möglichst vom Netz getrennt sein
> und möglichst wenig Strom verbrauchen.

Ein einstellbarer Schmitt-Trigger mit einstellbarer Hysterese, ein
Relais, das abfällt unter 5,8 V und über die Ruhe-Kontakte wird das
Ladegerät zugeschaltet...

klar, dass ein angezogenes Relais für 5 V etwas an mA benötigt, Wenn der
Akku voll ist und das Relais anzieht, den Stromkreis vom Netz 
unterbricht -
aber bei Unterschreiten der z.B. 5,8 V abfällt und automatisch wieder
die Ladung einleitet...

Sollte kein Netz momentan anliegen, dann verbraucht die Schaltung ohne
Relais nur mehr einige zehntel oder weniger an mA...

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ein einstellbarer Schmitt-Trigger mit einstellbarer Hysterese, ein
> Relais, das abfällt unter 5,8 V und über die Ruhe-Kontakte wird das
> Ladegerät zugeschaltet...

Die Erkennung der Unterspannung mit wenigen µA Eigenverbrauch ist mit 
speziellen ICs "Voltage Supervisor" einfach umzusetzen, hier oft genannt 
dem ICL7665.

Schwieriger wird es, das Ladeende zu erkennen - das geht nicht einfach 
über die Spannung.

von Mani W. (e-doc)


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fragjanur schrieb:
> ich suche ein kleines Bleiakkuladegerät für 6V-Bleiakkus kleiner
> Kapazität (z.B. 5Ah), das beim Erreichen eines unteren Spannungswertes
> (z.B. 5,8V) automatisch einschaltet, den Akku auflädt und sich dann
> wieder abschaltet.

Manfred schrieb:
> Schwieriger wird es, das Ladeende zu erkennen - das geht nicht einfach
> über die Spannung.

Bei einem PB-Akku aber ganz leicht und einfach!

Von mir aus auch noch eine Temperatursteuerung mit -4mV/Zelle, aber
eine Hexerei ist das sicher nicht...

von meinjanur (Gast)


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@Manfred: Wärest Du vielleicht bereit, Dein Konzept (mit dem TO und
auch uns) zu teilen, also offenzulegen?

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