Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lüfterdrehzahl Rückmeldung verdoppeln


von Denis H. (denis_h)


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Hallo,

Situation:
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ich habe einen HPE V1910 Switch mit einem nervig lauten Lüfter. (Wie so 
ziemlich alle Managed Switche)

Diesen Lüfter habe ich gegen einen "Noctua NF-A4x10 5V, Leiser 
Premium-Lüfter, 3-Pin, 5V Version (40x10mm, Braun)" getauscht.

Der alte Lüfter drehte leider mit 6000 RPM und der neue mit 4500 RPM.

Die Drehzahl habe ich auch noch mittels "APKLVSR 6PCS PWM Motor 
Drehzahlsteller" etwas gedrosselt, da der Luftstrom auch dann noch höher 
ist als beim alten Lüfter.

Mein Problem:
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Der Switch bekommt über die dritte Ader des Lüfters, eine Rückmeldung 
wie schnell dieser dreht. Da dieser immer zu langsam ist, bekomme ich 
alle 30 Sekunden eine Fehlermeldung. Zudem erhöht der Switch scheinbar 
die Spannung um ihn wieder zum laufen zu bekommen. Dadurch wird der 
Lüfter natürlich wieder lauter.

Meine Frage:
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Gibt es ein einfaches Bauteil, mit den man den zurück gemeldeten Takt 
des Lüfters verdoppeln kann? Alternativ würde es mir auch reichen, wenn 
der Takt simuliert wird. Der Switch liegt auf einem Tisch und steckt 
nicht zwischen Servern, so dass dieser einen Hitzestau bekommen könnte.

Vielen Dank für eure Tipps

von Teo D. (teoderix)


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von MaWin (Gast)


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Denis H. schrieb:
> Gibt es ein einfaches Bauteil

Ein Mikrocontroller, wie ATtiny4, allerdings wird man zusätzlich einen 
5V Spannungsregler, oder zumindest Z-Diode mit Vorwiderstand und 
Abblockkondensator benötigen.

Denn schon eine PLL erfordert mehr Bauteile.

von PC-Freak (Gast)


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Die Frage ist, was der alte Lüfter für ein Rechteck, oder Impuls zurück 
gegeben hat. Und ob das der Schaltung hinten wurscht ist, ob da ein 
50/50 Rechteck, oder ein Nadelimpuls kommt, haupsache es entspricht der 
Frequenz.

Wenn das der Schaltung egal ist, dann kriegt man das mit TTL-Logig hin, 
OHNE Controller.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Mit einem XOR-Gatter kann man die Frequenz verdoppeln. Das funktioniert 
bei variablen Frequenzen aber nur in einem gewissen Frequenzbereich!

PC-Freak schrieb:
> Und ob das der Schaltung hinten wurscht ist, ob da ein 50/50 Rechteck,
> oder ein Nadelimpuls kommt, haupsache es entspricht der Frequenz.

Das kommt noch dazu.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oder ein Monoflop, das auf beide Flanken triggert. CD4098, 4528 oder 
4538 sollten klappen.

von HildeK (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Oder ein Monoflop, das auf beide Flanken triggert. CD4098, 4528 oder
> 4538 sollten klappen.

Meines Wissens triggern die nicht auf beide Flanken, sondern man kann 
nur wählen, mit welcher Flanke sie triggern.
Da muss man beide im Gehäuse parallel betreiben und die Ausgänge 
verknüpfen. Damit wird der Aufwand größer als mit nur einem XOR + RC. 
Die Problematik mit dem Tastverhältnis bleibt, falls das ein Problem 
sein sollte.

von Denis H. (denis_h)


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Wenn ich es richtig sehe, dann wurde in einem anderen Forum dieses Bild 
aus der Lüfter Doku gepostet. Scheinbar ist es ein Rechteck Signal. 
Welches die Rotationserkennung füttert.

Ich werde es mal mit dem XOR und den Widerstand testen.

Bei eigentlichen 6000 Umdrehungen pro Minuten muss ich ja irgendwie nur 
auf 100Hz kommen. Schade das es kein Quarz dafür gibt. Die tappen alle 
so schnell, das dies sicherlich nicht klappen würde.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich les das Datenblatt so, dass das im Gegensatz zu den ueblichen 
Drehzahlerkennungssignalen von Lueftern permanent auf Low gezogen ist, 
wenn das Ding sich dreht. Egal wie schnell.
Guck doch mal, ob alles OK ist, wenn du den Anschluss am Switch 
permanent auf low legst.

Gruss
WK

von Dieter R. (drei)


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Denis H. schrieb:

> Alternativ würde es mir auch reichen, wenn
> der Takt simuliert wird.

555?

Dergute W. (derguteweka) schrieb:

> Ich les das Datenblatt so, dass das im Gegensatz zu den ueblichen
> Drehzahlerkennungssignalen von Lueftern permanent auf Low gezogen ist

Lese ich auch so, allerdings ist mir weder die Angabe für T2 klar noch 
überhaupt die Frage, ob es sich um diesen Lüftertyp handelt.

von oerks (Gast)


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> 555?

Besser ein 4093. Da hat man dann noch 3 NAND-Gatter
mit Schmitttriggereingaengen um das Signal kunstgerecht
zu verwursten.

Der 555 was schon zum Zeitpunkt seines Erscheinens obsolet.

von Denis H. (denis_h)


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Ich schau Montag im Büro nach. Ich habe die Zeichnung vorhin zu dem 
selben Problem gefunden. Aber gerade habe ich ein Foto gefunden, dort 
hat jemand die Ader für die Rückmeldung vom Mainboard auf den 
Schutzleiter vom Gehäuse gezogen.

Ich melde mich Montag nach der Überprüfung und ggf. mit den hier hinzu 
gewonnenen Erkenntnisse.

von H. H. (Gast)


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oerks schrieb:
> Der 555 was schon zum Zeitpunkt seines Erscheinens obsolet.

Dann muss es sich um einen 50-jährigen Irrtum handeln.

von oerks (Gast)


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> Dann muss es sich um einen 50-jährigen Irrtum handeln.

Einen 4093 konnte man vor 50 Jahren noch nicht kaufen.
Einen 555 schon(?).
Trotzdem sollte man heute das Alteisen im Ruhestand belassen.

Leseempfehlung: Designschwaechen des 555

von H. H. (Gast)


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oerks schrieb:
>> Dann muss es sich um einen 50-jährigen Irrtum handeln.
>
> Einen 4093 konnte man vor 50 Jahren noch nicht kaufen.

Man konnte.


> Trotzdem sollte man heute das Alteisen im Ruhestand belassen.

Ah, du bist im Ruhestand.


> Leseempfehlung: Designschwaechen des 555

Kenne ich bestens.

von oerks (Gast)


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> Man konnte.

Beweise! 1972 kommt mir schon etwas zeitig vor. Gelinde gesagt.
Ich werde nachher mal ins Valvo-Handbuch von 1973 gucken.

> Ah, du bist im Ruhestand.

Nicht ganz. Die Kollegen sagten frueher immer, so wie ich arbeite
wuerden sie gern Urlaub machen...
Das lag aber wohl eher an deren eigenem Unvermoegen.
Wenn etwas "leicht" aussieht, koennte es ja auch sein, dass
jemand weiss was er tut.

Den 4093 wuerde ich jedenfalls vermissen.
Den 555 ueberhaupt nicht. Nichtmal in CMOS.

von Dieter R. (drei)


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oerks schrieb:

> Leseempfehlung: Designschwaechen des 555

Und was für eine Bewandnis hat das jetzt für die Anforderungen des TO?

Außerdem ist es schhhhegal, mit welchem IC er einen kleinen astabilen 
Multivibrator realisiert, so wenig Aufwand und so wenige Pins wie 
möglich. Falls es einen 
Weitspannungs-Single-Gate-Schmitt-Trigger-Inverter gibt, wäre das 
vermutlich die Ideallösung. Scheint es aber nicht zu geben. Oder doch?

von H. H. (Gast)


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oerks schrieb:
>> Man konnte.
>
> Beweise! 1972 kommt mir schon etwas zeitig vor. Gelinde gesagt.
> Ich werde nachher mal ins Valvo-Handbuch von 1973 gucken.

Besser bei RCA, die habens erfunden.


>> Ah, du bist im Ruhestand.
>
> Nicht ganz. Die Kollegen sagten frueher immer, so wie ich arbeite
> wuerden sie gern Urlaub machen...
> Das lag aber wohl eher an deren eigenem Unvermoegen.
> Wenn etwas "leicht" aussieht, koennte es ja auch sein, dass
> jemand weiss was er tut.

Es ist leicht zu behaupten der 555 sei Mist.


> Den 4093 wuerde ich jedenfalls vermissen.
> Den 555 ueberhaupt nicht. Nichtmal in CMOS.

Sonst noch Probleme?

von Jester (Gast)


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H. H. schrieb:
>> Beweise! 1972 kommt mir schon etwas zeitig vor. Gelinde gesagt.
>> Ich werde nachher mal ins Valvo-Handbuch von 1973 gucken.
>
> Besser bei RCA, die habens erfunden.

https://www.uska.ch/der-555-wird-50-und-wer-hats-erfunden/
Zitat: "Der NE555 wurde in den Jahren 1970 bis 1971 von dem Schweizer 
Ingenieur Hans R. Camenzind für den US-amerikanischen 
Halbleiterhersteller Signetics (später Philips Semiconductors, heute 
NXP) entwickelt..."

von H. H. (Gast)


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Jester schrieb:
> H. H. schrieb:
>>> Beweise! 1972 kommt mir schon etwas zeitig vor. Gelinde gesagt.
>>> Ich werde nachher mal ins Valvo-Handbuch von 1973 gucken.
>>
>> Besser bei RCA, die habens erfunden.
>
> https://www.uska.ch/der-555-wird-50-und-wer-hats-erfunden/
> Zitat: "Der NE555 wurde in den Jahren 1970 bis 1971 von dem Schweizer
> Ingenieur Hans R. Camenzind für den US-amerikanischen
> Halbleiterhersteller Signetics (später Philips Semiconductors, heute
> NXP) entwickelt..."

Die 4000er Reihe war gemeint.

von Dieter R. (drei)


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oerks schrieb:

> Einen 4093 konnte man vor 50 Jahren noch nicht kaufen.

Ich weiß ja nicht, wann bei dir vor 50 Jahren war. Im RCA COS/MOS (so 
hieß das damals) Integrated Circuits Manual von 1972 steht der CD4093B 
jedenfalls schon drin.

von oerks (Gast)


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> Im RCA COS/MOS (so
> hieß das damals) Integrated Circuits Manual von 1972 steht der CD4093B
> jedenfalls schon drin.

Beachtlich.
Meine "richtige" Datenbuchsammlung geht erst 1978 los.
1972 haette ich mit 4093 vermutlich auch noch nichts anfangen koennen 
:).

von Manfred (Gast)


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oerks schrieb:
> Den 4093 wuerde ich jedenfalls vermissen.
> Den 555 ueberhaupt nicht. Nichtmal in CMOS.

Damit bin ich bei Dir, sehe das ebenso.
Ach ja, den 4093 habe ich gerade in einem andere Thread erwähnt, 
zumindest als SO ist er bei Reichelt noch im Programm.

H. H. schrieb:
> Sonst noch Probleme?

Welcher Art? Man muß nicht alle Bauteile mögen, wie ich auch dem LM324 
vor vielen Jahren meine Freundschaft gekündigt habe.

oerks schrieb:
> 1972 haette ich mit 4093 vermutlich auch noch nichts anfangen koennen

Da habe ich noch im Fernsehern Röhren umgesteckt und das erste 
Verstärkerchen mit AC117/175 gebaut. Erst etliche Jahre später habe ich 
Digtitalzeug befingert, die Grundlagenserie der Funkschau mit 74xx 
durchgekaut. Ein Trigger hätte da 7414 geheißen.

Die 74xx waren weitaus sensibler auf Störsignale als später 40xx, ein 
Vorteil, dass ich mich damit herumärgern musste und Kondensatoren / 
Leitungsführungen lernen durfte.

von Denis H. (denis_h)


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Hallo,

ich dachte ich finde das Forum nie wieder :D

Also ich habe den PIN für die Rückmeldung auf den GND (-) PIN geklemmt.
Ebenso habe ich den Versuch mit der PE Schraube ausprobiert.

In beiden Fällen funktioniert es und ich bekomme keine Lüfter 
Fehlermeldung.
Vielen Dank schon mal dafür an @derguteweka

------------

Nun wollte ich die Drehzahl reduzieren und habe hierfür folgendes Modul 
zwischengeklemmt.

APKLVSR 6PCS PWM Motor Drehzahlsteller
https://www.amazon.de/gp/product/B09DP9JWRD/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o02_s00?ie=UTF8&th=1

Die Drehzahl bekomme ich damit zwar reduziert, stelle aber fest, dass 
die Drehzahl immer leicht auf und ab schwingt.

Hat jemand eine Idee an was das liegt oder benötige ich einen anderen 
Drehzahlregler?

Danke für eure Tipps

von Denis H. (denis_h)


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Ich merke gerade, dass man sich nicht unbedingt auf Bastelanleitungen 
verlassen darf, auch nicht wenn es ein Video dazu gibt. :D

Am Anschluss liegen keine 5 Volt an sondern 10V

Was für NF-A4x20 5V FAN Lüfter etwas viel ist.

Allerdings kann ich mit dem APKLVSR auch runter auf 1,2 Volt regeln.
Stellt sich mir nun die Frage wie ich das schwingen weg bekommen kann. 
Denn mit einem einfachen Wiederstand dreht er langsam und schwingt 
nicht.
Was aber nicht so der Klopfer ist, da der Wiederstand das natürlich auf 
Dauer nicht überleben wird.

von H. H. (Gast)


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Der "Regler" ist völlig ungeeignet für den Zweck, der macht Low-Side 
PWM. Du brauchst einen der High-Side linear "regelt", und beim 
Einschalten kurz volle Nennspannung auf den Lüfter gibt.

von Cisco (Gast)


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Es gibt Switche genau für diesen Einsatzzweck ohne Lüfter.
Aber nicht von dieser Firma, die eh alles nur dazukauft.

von Harald W. (wilhelms)


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oerks schrieb:

>> Man konnte.
>
> Beweise! 1972 kommt mir schon etwas zeitig vor.

https://de.wikipedia.org/wiki/NE555

von Denis H. (denis_h)


Angehängte Dateien:

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!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
!!                                                                  !!
!!                          Problem gelöst                          !!
!!                                                                  !!
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Ich konnte mein Fall lösen.
Die Lüfterrückmeldung funktioniert in dieser Konstellation nicht mehr, 
da ich das Kabel für die Rückmeldung direkt auf GND gezogen habe um eine 
Positive Rückmeldung auszulösen. In meinem Fall stört mich das nicht.

Bisher wurde zwei HP V1910-48G umgebaut. Ein HP V1910-24G wird noch 
folgen.
Das Prinzip sollte beim HP V1910-24G genau so Funktionieren wie beim HP 
V1910-48G.

Der Lüfter selbst ist schon gefühlt lautlos. Nur das Wabengitter vom 
Gehäuse sorgt dafür, dass ein dumpfes, aber nicht so störendes 
Strömungsgeräusch entsteht. Um alles noch leiser zu bekommen, muss man 
höchstwahrscheinlich das Wabengitter an der stelle wegschneiden.

Zur Info der V1910-24G besitzt im Originalzustand ein 5V Fan und der 
V1910-48G ein 12V Fan.

Um eine einheitliche Lösung zu bekommen, benötigt man in beiden Fällen 
folgendes Material:

---------- Lüfter (40mm x 40mm x 20mm) --------------
1x Noctua NF-A4x20 FLX, Leiser Premium-Lüfter, 3-Pin (40x20mm, Braun)
Achtung: Dieser wird auch beim V1910-48G benötigt, der original ein 12V 
Lüfter besitzt!)

https://www.amazon.de/Noctua-NF-A4x20-FLX-leiser-Premium-L%C3%BCfter/dp/B071J8CZP9/ref=sr_1_6?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1FT5CTRBTMZKP&keywords=Noctua+NF-A4x10+5V+40x40x20&qid=1654865201&sprefix=noctua+nf-a4x10+5v+40x40x20%2Caps%2C56&sr=8-6


---------- Step Down 3.3V --------------
1x Spannungsregler AMS1117 3.3V 800mA Step Down Power Mikro Modul
Achtung: 2,5V sind zu wenig, dann dreht der Lüfter nicht.

https://www.ebay.de/itm/173967902360?var=472747443638


Ich hoffe das hilft den einen oder anderen auch.
Danke an alle.

: Bearbeitet durch User
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