Hallo, Analogfreunde, hat jemand Angaben zu dieser Bauform von Kondensatoren ? Kondis im Aluröhrchen, mit extra angelöteten Anschlußdrähten, von Koweg = Kondensatorenwerk Görlitz (DDR), 1975, "KS" dürften Kunstfolie sein, 390pF, 5%, 63V. Ich habe Unterlagen von Koweg, aber diese Bauform steht nirgends. Nicht besonders eng toleriert, tatsächlich auch weit auseinander, das Aluröhrchen nicht kontaktiert, dennoch Bezeichnung /Strich) des Außenwickels ? Sind wichtig- frequenzbestimmend (A/D- Wandler), und die Bauform muß aufgrund des Bestückungsplatzes vorgeschrieben gewesen sein.
> Ich habe Unterlagen von Koweg, aber diese Bauform steht nirgends. Kundenfertigung; gab es damals schon. > Sind wichtig- frequenzbestimmend (A/D- Wandler), Es wird wohl eher darum gegangen sein, die Dinger wegen geringer Langzeitdrift hermetisch dicht gegen Wasserdampf zu bekommen.
Kann das ein Selen-Gleichrichter sein? Oder Selen-Schutzdioden? Irgendwas mit 390V u. 5mA.
Selengleichrichter wurden in Pertiknaxroehrchen aufgestapelt.
Heissen die Kondensatorwerke heute nicht Electel?
michael_ schrieb: > Kann das ein Selen-Gleichrichter sein? > Oder Selen-Schutzdioden? > Irgendwas mit 390V u. 5mA. Nein, das sind Kondensatoren. Sagt schon der Herstellername. Bernd G. schrieb: > Es wird wohl eher darum gegangen sein, die Dinger wegen geringer > Langzeitdrift hermetisch dicht gegen Wasserdampf zu bekommen. Das wäre mit normalen Styroflexern eigentlich auch gegangen. Aber irgendsowas ist da schon hinter, Temperatur, Feuchte, Schirmung (auch wenn das Aluröhrchen nicht aufliegt). Trotz dichtem Gehäuse- die Dinger scheinen was weg zu haben, aber ich habe momentan keinen Ersatz, ich werde erst mal engtolerierte Folienkondensatoren bestellen.
> Das wäre mit normalen Styroflexern eigentlich auch gegangen.
Wahrscheinlich ja, zumal die Leiterplatte aus Kamelmist mehr
Feuchtigkeit ziehen dürfte als der KS-Ko.
Bei mir gab es in einem DMM 2000 von Keithley einen möglicherweise
ähnlichen Fehler. Da mussten drei Kondensatoren rings um den
ADC-Integrator ausgewechselt werden. War aber preiswert, irgendwas um
die 1500 €.
Das hermetische Gehäuse erklärt sich so:
"Zwar habeb wir es geschweißt, aber sicherheitshalber ziehen wir noch
eine Niete durch."
> engtolerierte Folienkondensatoren
Man koennte wenn es edel sein soll auch Glimmerkondensatoren
nehmen. Vermutlich tut es NP0-Keramik aber genauso.
Bernd G. schrieb: > Leiterplatte aus Kamelmist Kaum denkbar, der hätte ja teuer importiert werden müssen!
Beitrag #7050864 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bernd G. schrieb: > Bei mir gab es in einem DMM 2000 von Keithley einen möglicherweise > ähnlichen Fehler. Da mussten drei Kondensatoren rings um den > ADC-Integrator ausgewechselt werden. Wird wohl drauf hinauslaufen- mal will der Integrator, mal nicht. Einschalten... springt nicht an... paarmal Meßbereich schalten- Klick, isser da. Und jedes dritte Einschalten (oder auch vierte, funfte...) habe ich 15 mV Differenz, Drehe ich alles auf korrekte Eichung... beim nächsten Einschalten ist alles 15 mV zu hoch. Manchmal setzt der Integrator beim Anheben des Geräts aus, aber kein e "kippempfindliche" Stelle auszumachen... Hat sich schon mal jemand dran versucht, den OP- Amp getauscht, offensichtlich ohne Erfolg. Dazu noch etliche Lötstellen an Steckfassungen gebrochen, etliche waren nie richtig gelötet, eine Referenz- Z- Diode und die Z- DIoden der Konstatnstromquelle über'n Jordan, ein Trimmer, dessen Keramikscheibe nicht mitläuft... eine ausfallende +12V- Stromversorgung der OP-Amps, jetzt geht's, und das Mistding will nicht wieder ausfallen... ein unstabiler Nullpunkt, .... und alles in 1 Gerät. Man gönnt sich ja sonst nichts. :-)
Ich würde als Ersatz ganz normale Styroflexkondensatoren 390pF <= 5% nehmen. Für den Hausgebrauch wird das reichen. Hier ein Angebot radial vergossen (Siemens): https://www.ebay.de/itm/124708118806
Ja. Sind die die Quelle des Übels? Was steht auf der Unterseite? Eine TGL? Welchen Wert hast du gemessen? Meine Vermutung zu Selengleichrichtern kam aus der Bezeichnung. War in jüngster Vergangenheit nicht üblich. Nun habe ich mal meine Altbestände gesichtet. Die alte Serie mit roter Schrift auf Papier hatte wirklich die Toleranz nach dem Schrägstrich. Einen Hinweis auf das Material wie KS habe ich nicht gefunden. Ist sicher auch Polystyrol. Was besseres gab es damals nicht. Eine ähnliche Bauart von KOWEG habe ich als Papierkondensator. Mit Kennung "L". Auch in Alurohr und vergossen mit Epoxy. Es ist sicher eine Sonderfertigung. Sind die Enden mit Epoxy vergossen?
michael_ schrieb: > Was steht auf der Unterseite? Eine TGL? Die Spannung (63V) > Welchen Wert hast du gemessen? +8/-10pF. Sollte eigentlich gehen, aber beim Umtauschen ist der A/D- Wandler nicht mehr innerhalb der Toleranzen eichbar. > Einen Hinweis auf das Material wie KS habe ich nicht gefunden. > Ist sicher auch Polystyrol. Was besseres gab es damals nicht. Polyesther war "KT". "KS" dürfte Polystyrol gewesen sein. Zu damals üblichen DDR- Bezeichnungen habe ich Infos: http://edi.bplaced.net/?Bauteile-_Daten___Papier-_und_Kunststoff-_Kondensatoren_KOWEG_%3D_VEB_Kondensatorenwerk_Goerlitz_%3D_RFT905_VEB Hier noch Exoten: http://edi.bplaced.net/?Restaurationsberichte___Restauration_AEG_Ultra_Geadem_von_1932-_Eine_Ueberraschung___Die_Kondensatoren > Sind die Enden mit Epoxy vergossen? Ja. > Es ist sicher eine Sonderfertigung. Ich habe viele DDR- Geräte, Heim- und Meßelektronik, diese Bauform von Kondensatoren war mir bisher unbekannt. > Sind die die Quelle des Übels? Ich habe die Dinger stark in Verdacht.
Genau 390pF Folie oder Film habe ich keine, schon gar keine engtolerierten Typen, aber ich habe noch Uralt- Bestände an Keramikröhrchen aus Radios, meist Hescho's. Da gibt es den Wert 390pF noch nicht, aber ich habe etwas gewühlt, und den benötigten Wert aus je zwei Keramik- Röhrchenkondensatoren zusammengesetzt- 300pF, Material Calit, blau, und 80pF, Material Condensa N, ocker. Das war zwar Zufall, aber sogar genau richtig, weil beide Materialien gegenläufige Temperaturkoeffizienten besitzen ! Und das Verhältnis TK und Kapazität paßt nach Pi mal Daumen auch noch ! Nicht elegant, die Zusammensetzung ist größer als die Blechröllchen, ist aber seitlich genug Platz. Sind 10pF weniger, und die Röhrchen haben Toleranz 10%, aber es funktioniert, der A/D- Wandler läßt sich einstellen, ich stellte noch fest, daß da jemand schon an den Grobreglern weit nachgekurbelt hatte, die Grob- und Feinregler stehen alle gleich, in der Nähe der Mitte, das sieht schon mal nicht schlecht aus. Nach einigen zusätzlichen Arbeiten läuft es, aber mal sehen, ob es so bleibt.,
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michael_ schrieb: > Eine ähnliche Bauart von KOWEG habe ich als Papierkondensator. > Mit Kennung "L". > Auch in Alurohr und vergossen mit Epoxy. Hier mal das Teil. Evtl. hilft die TGL weiter.
Edi M. schrieb: > >> Welchen Wert hast du gemessen? > +8/-10pF. Sollte eigentlich gehen, aber beim Umtauschen ist der A/D- > Wandler nicht mehr innerhalb der Toleranzen eichbar. Da es zwei sind und vermutlich parallel geschaltet, sind sie wohl paarweise so ausgesucht, daß sich die Toleranz ausgleicht. Das würde zu deinen Meßwerten passen. >> Einen Hinweis auf das Material wie KS habe ich nicht gefunden. >> Ist sicher auch Polystyrol. Was besseres gab es damals nicht. > > Polyesther war "KT". "KS" dürfte Polystyrol gewesen sein. KS ist Polystyrol. Die Bauform kennt mein Tabellenbuch aber auch nicht. War aber sicherlich für erhöhten Klimaschutz/Langzeitstabilität. Eventuell auch militärisch. >> Sind die die Quelle des Übels? > Ich habe die Dinger stark in Verdacht. Nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Im Zweifel einfach mal tauschen und probieren. Polystyrol 390pF ±5% ist ja nicht exotisch.
Sorry... ich hatte erst andere... in dem Wandler arbeitet kein ockerfarbener, sondern ein grüner Röhrchenkondensator 80pF, das ist Condensa F. Da ist das C/TK-Verhältnis anders, sollte aber dennoch ausreichen- ist je kein Gerät, welches in Wüstenhitze und arktische Kälte arbeiten muß- michael_ schrieb: > Hier mal das Teil. > Evtl. hilft die TGL weiter. Im Moment habe ich noch nichts zu der TGL, nur daß es Kunststoff/ Metall- Wickelkondensatoren sind. Stimmt, solche Kondensatoren habe ich schon gesehen, gibt's auch vom Russen. Danke für's Nachsehen.
Da du bisher keine Maße der Kondensatoren angegeben hast, könnte man evtl. vermuten das die TGL 200-8427 passen könnte.
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> > Mit Kennung "L".
Lackfilmkondensator, späte 60er, Anfang 70er.
Der größte Schrott, der seinerzeit in der DDR als Kondensator gefertigt
wurde.
S. G. schrieb: > Da du bisher keine Maße der Kondensatoren angegeben hast, könnte > man > evtl. vermuten das die TGL 200-8427 passen könnte. Ja, das wird es sein - davon die Bauform B, mit Durchmesser 5,3mm, und 40mm Rastermaß (nicht Gehäuselänge), Polystyrol. Kann der TO ja mal messen, ob das etwa paßt.
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S. G. schrieb: > Da du bisher keine Maße der Kondensatoren angegeben hast, könnte man > evtl. vermuten das die TGL 200-8427 passen könnte. Jens G. schrieb: > Ja, das wird es sein - davon die Bauform B, mit Durchmesser 5,3mm, und > 40mm Rastermaß (nicht Gehäuselänge), Polystyrol. Kann der TO ja mal > messen, ob das etwa paßt. Das wird es sein- vielen Dank ! https://katalog.ub.uni-weimar.de/tgl/TGL_200-8427_03-1981.pdf Test bis jetzt: Sieht gut aus, die Werte (Eichspannungswert) stehen mit den Uralt- Hescho's wie'ne Eins. Aber... der Wandler springt immer noch gelegentlich nicht an, ein kurzes Durchschalten des Bereichsschalters, und ist da.
Hier einige Kondensatoren aus meiner Sammlung ...
Bernd G. schrieb: > > Mit Kennung "L". > Lackfilmkondensator, späte 60er, Anfang 70er. > Der größte Schrott, der seinerzeit in der DDR als Kondensator gefertigt > wurde. Was sollen das für welche sein ? Ich kenne keine Lackfilmer, die dermaßen Schrott waren, wie etwa die uralten GEWAPLAST, oder die berühmten "Teeries", Papierkondensatoren im Glesröhrchen, Teer- vergossen- die wurden Ende der 40er erfunden, aber noch bis in die 80er Jahre verbaut, am Netzspannungseingang von Fernsehgeräten ! Ich habe noch welche aus meiner RFT- Zeit, , "nagelneu", aber kreuzgefährlicher Schrott. Manchmal lösten die -weil vor dem Netzschalter geschaltet- eine Wohnungssicherung aus ! Oder die "Gold- Kondensatoren" im goldfarbenen Hartpapier, Epoxydharz- vergossen, zwei sind mir vor der Nase... explodiert, und hingen als "Besen" an ihren Drähten. Axel S. schrieb: > Da es zwei sind und vermutlich parallel geschaltet, sind sie wohl > paarweise so ausgesucht, daß sich die Toleranz ausgleicht. Das würde zu > deinen Meßwerten passen. Sind nicht parallel. SInd im Rücklaufzweig Integrator/ Komparator eines A/ D- Wandlers, einer für positive, einer für negative Meßspannung. Es gab durch die unterschiedlichen Kapazitäten einen beträchtlichen Unterschied beim Umschalten der (ebenfalls pos. oder neg. Eichspannung. Axel S. schrieb: > Nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Im Zweifel einfach mal > tauschen und probieren. Polystyrol 390pF ±5% ist ja nicht exotisch. Nach dem Austausch gegen die Uralt- Keramikröhrchen ist die Genauigkeit ok- wahrscheinlich waren die Dinger wohl doch sauer. Immerhin...1975 (Herstellungsjahr des Geräts) ist schon einige Tage her.
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Ich bin eine Woche unterwegs, und der Fall ist ja erledigt- Der Hinweis von S. G. (sf126d) von 01.05.2022 11:55 auf die TGL 200-8427 war richtig. Vielen Dank ! https://katalog.ub.uni-weimar.de/tgl/TGL_200-8427_03-1981.pdf
Edi M. schrieb: > Sind wichtig- frequenzbestimmend (A/D- Wandler) Heutzutage kann man einfach Keramik NP0 MLCC nehmen.
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