Hallo, ich bin gerade dabei eine Nebelmaschine zu bauen. Das Nebelfluid soll bei einer Temperatur von etwa 250 °C verdampft werden. Ich habe zu diesem Zweck ein Thermistor bestellt, welcher angeblich bis 300°C (vertrauenerweckend?) zuverlässig messen können soll. Ich bin kein E-techniker oder ähnliches daher wäre meine Frage an euch ob ihr der Meinung seid, ob dass so sinnvoll ist, wie ich vorgehen möchte. Ich folgendes vor: Ich habe eine Temperatur-Widerstand Look-up-table gefunden, und daraus die Steinhart-Hart Koeffizienten für mein Programm berechnet. So weit so gut. Der Widerstand der Thermistoren schwankt ja über einen sehr hohen Größenbereich. Daher habeich mir die Widerstände in dem Temperaturbereich der von Interesse ist angeschaut (600Ohm bei 200°C 100Ohm bei 300°C). Dann will ich einen Spannungsteiler mit einem 470Ohm Widerstand schalten und am Arduino ADC ablesen (einen ADS1115 hätte ich auch noch). Geht das so? Ich hab überall nur gesehen, dass die Leute Widerstände im Größenordnungsbereich der Raumtemperaturwiderstand nehmen, aber ich nehme an die wollten im RT Bereich messen? Außer auf Github habe ich ein Anet A8 Board entdeckt, da wurde der 100K NTC mit nem 4,7kOhm Widerstand angeschlossen, so kam ich auf die Idee. Ich habe dort noch gesehen, dass man wohl einen Kondensator mit geninger Kapazität zwischen Mittelabgriff und Ground stecken kann damit der ADC schneller stabilisiert. Wie wichtig (in welchen Fällen?) ist das? Ich habe gelesen dass man die idealen Kondensatorwerte mit SPICE berechnen kann. Lohnt sich der Aufwand? Liebe Grüße H. Schlüter
Ich würde es anders lösen: Typ K Element + digitaler Messverstärker inkl. Kaltstellenkompensation wie dem MAX31855. Der spricht SPI, den gibts als fertiges Board und das Element gibts in schönen Gehäuseformen (Lanze, Schraube etc). Du musst nichts mehr kalibrieren und bist wesentlich flexibler im Messbereich. Wenn du bei deinem NTC bleibst. Ein RC Tiefpass vor dem Eingang des ADCs schadet nicht, damit kannst du das rauschen minimieren. Eine Mittelwertbildung über mehrere Messwerte ist auch zu empfehlen. Die Mittelwertbildung macht so oder so Sinn, egal ob nun NTC oder Typ K Thermoelement. VG Paul
> bei einer Temperatur von etwa 250 °C
Auge ins Datenblatt und Vorsicht Lötzinn schmilzt bei dieser Hitze.
Paul schrieb: > Ein RC Tiefpass vor dem Eingang des ADCs > schadet nicht, damit kannst du das rauschen minimieren. Eine > Mittelwertbildung über mehrere Messwerte ist auch zu empfehlen. Ein Tiefpass schadet nicht, nutzt aber auch nicht. Bei diesen kleinen Widerstandswerten rauscht es auch nicht. Eine Mittelwertbildung ist überhaupt nicht erforderlich. H. Schlueter schrieb: > und am Arduino ADC ablesen Abhängig von der benötigten Auflösung geht ein Arduino mit ATmega328 auch ohne weitere Hardware: PT1000 und 1 k Referenzwiderstand reichen aus. Beispiel: Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)"
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Danke, dann werde ich es so probieren da ich ja die ganzen Sachen jetzt schon habe. Das Rauschen hängt also mitunter von dem Strom der durch den Spannungsteiler fließt ab? Der NTC wird mit einem ein Meter Kabel geliefert, wo am NTC ein Schrumpfschlauch befestigt ist. Wenn das Ding bis 300°C Messen soll, so hoffe ich mal, dass der das aushält.. Danke nochmal und einen schönen Abend euch!
H. Schlueter schrieb: > Der NTC wird mit einem ein Meter Kabel geliefert, wo am NTC ein > Schrumpfschlauch befestigt ist. Wenn das Ding bis 300°C Messen soll, so > hoffe ich mal, dass der das aushält.. Welchen nominalen Widerstand @25 °C hat der NTC? 100 kOhm?
Der Seriewiderstand solle etwa gleich dem NTC Widerstand in der Mitte des Messbereiches sein. Also bei 250 Grad. Allerdings sind die 100 Ohm am oberen Ende zu gering, der spannungsteiler soll ja an der Referenzspannung des ADC, vielleicht 3.3V angeschlossen werden und nicht zuviel Strom ziehen. Also eher etwas mit dem 10fachen Widerstand. Bei zuviel strom ist die eigenerwaermung zu hoch.
Purzel H. schrieb: > Also bei 250 Grad. Allerdings sind die 100 Ohm > am oberen Ende zu gering, Darum ja mein Vorschlag für einen PT1000, der fogende Widerstände im gewünschten Temperaturbereich aufweist: 1759R @200°C 1941R @250°C 2121R @300°C Ein 0,1% 2 kOhm Widerstand würde gut passen. Ein passender Sensor mit Kabel: https://www.pollin.de/p/rauchgasfuehler-mit-sensor-pt1000-400-0c-180035 oder bei anderen Anbietern.
H. Schlueter schrieb: > Dann will ich einen Spannungsteiler mit einem 470Ohm Widerstand schalten Dann fliessen an 5V ca. 10mA und führen zu 10mW am NTC was dessen Temperatur schon etwas verschiebt. Ein https://www.reichelt.de/de/en/temperature-sensor-40-300-c-kty-84-130-p9604.html ist da hochohmiger und linearer und macht die Auswertung leichter. Pt1000 und Typ-K sind bei den Temperaturen noch unnötig, würden aber auch gehen, natürlich aus derselben Problematik der Eigenerwärmung nicht mit 2k im Spannungsteiler wie er: m.n. schrieb: > Ein 0,1% 2 kOhm Widerstand würde gut passen sondern richtig https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32
MaWin schrieb: > Pt1000 und Typ-K sind bei den Temperaturen noch unnötig, würden aber > auch gehen, natürlich aus derselben Problematik der Eigenerwärmung nicht > mit 2k im Spannungsteiler wie er: @TO Der Typ-K erwärmt sich nur durch die Umluft und der PT1000 ebenso, da er nur zur eigentlichen Messung aktiviert wird und seine Verlustleistung im µW Bereich liegt. Eigentlich eine ganz einfache Sache - nur nicht von jedem verstanden.
Eine Nebelmaschine kostet.... viel weniger als du Material verwurschtelst.
Keine gute.. Ich hab eine kaputtes Profi Gerät für wenig Geld gekauft und baue einen neuen Controller da der alte + die Pumpe kaputt waren.. Mit neuer Fernbedienungen und Extras..
m.n. schrieb: > Eigentlich eine ganz einfache Sache - nur nicht von jedem verstanden. Eigentlich ganz einfach: "wird die Spannung an Vref nur bei Bedarf eingeschaltet; im einfachsten Fall schaltet der µC Vref am entsprechenden Pin ein. Selbst bei Belastung mit 15 mA, was für insgesamt sechs PT1000 reichen würde, liegt die Spannung noch bei Vcc-0,2 V." Jeder halbwegs Informierte weiss dass 0.2V Unterschied zwischen Referenzspannung und am Spannungsteiler anliegender Spannung zu einem Messfehler jenseits von gut & böse führt. Und so kurz einschalten geht auch nicht, der 100nF will auch erst aufgeladen sein, bis dahin ist der Pt1000 auch schon warm. M.N., der hartnäckig Merkbefreite, mit LED ohne Vorwiderstand, Pt1000 mit 2.5V, da lachen selbst die Chinesen über deutsches know how.
H. Schlueter schrieb: > Ich folgendes vor: > > Ich habe eine Temperatur-Widerstand Look-up-table gefunden, und daraus > die Steinhart-Hart Koeffizienten für mein Programm berechnet. So weit so > gut. Soso - Du schätzen also die Koeffizienten eines Polynoms, wievielten Grades gleich noch mal? Und auf wieviele mK genau soll das dann gleich noch mal werden? Eine Lookup-Tabelle benutzt man, um den uC da reinkucken zu lassen. Und wem das zu sehr nach Overkill riecht, der könnte untersuchen, ob es lohnt, den NTC mit einem Parallel-Widerstand zu linearisieren. Das geht mit Papier und Bleistift - oder ganz profan per Tabellenkalkulation. So weit also nicht so gut! Christian M. schrieb: > Eine Nebelmaschine kostet.... viel weniger als du Material > verwurschtelst. Wer braucht schon einen Nebelmaschine - und was ist das überhaupt für'n Ding?
m.n. schrieb: > Eine Mittelwertbildung ist überhaupt nicht erforderlich. Und die erste Störeinkopplung bringt deine Steuerung/Regelung durcheinander....aber lass mich raten, dass hat der Typ im Arduino Turorial auch nicht gemacht... Ich habe hier eine Platine liegen, mit ca. 40 Bauteilen, davon 5 ICs. Die funktioniert und macht was sie soll. Daneben liegt die gleiche Platine, nur mit 300 Bauteilen und immer noch 5 ICs. Die eine ist der Prototyp, die andere das fertige Produkt was auch durch den EMV Test musste. Dazwischen liegen Welten an Hardware und an der SW wurde auch gewerkelt um sie robuster zu machen. Und dann kommst du und sagst das man das nicht braucht, ohne die Ströungen in der Umgebung zu kennen....ganz großes Kino. VG Paul
Paul schrieb: > Und dann kommst du und sagst das > man das nicht braucht, ohne die Ströungen in der Umgebung zu > kennen....ganz großes Kino. Die Verschwörungsvögel haben bei Corona scheinbar keine Gegner mehr und schlagen jetzt hier auf. Mir ist in der letzten Zeit klar geworden, daß 15 - 20 % der Bevölkerung für rationale Argumente nicht zugänglich sind. Damit müssen wird leider leben.
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