Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP32 - mehr als 16 Clients im WLAN problematisch


von Bernhard S. (b_spitzer)


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Hallo zusammen,
wenn wir mit unseren Schülern mit mehr als 15-20 ESPs (ESP8266 und 
ESP32) im WLAN arbeiten gibt es immer mehr Verbindungsprobleme. Als AP 
haben wir Geräte von MikroTik, Unify, AVM Fritzboxen und TP-Link 
(Billo-APs) versucht. Es gibt immer wieder Deauth-Meldungen, sobald zu 
viele ESPs aktiv sind.
Dabei ist es egal, ob die Firmware selbst geschrieben ist oder wir 
Tasmota auf Schaltsteckdosen (Smart-Home-Labor) verwenden. Auch mit oder 
ohne Passwort macht scheinbar auch keinen (merkbaren) Unterschied.

Bei mir zu Hause im Heimnetz habe ich auch viele ESPs im Einsatz, die 
verteilen sich aber auf mehrere Stockwerke und APs.

Hat jemand Erfahrung mit mehr als 15 ESP die gleichzeitig auf einem 
einzigen AP arbeiten? Könnte die Mesh-Netzwerk Funktion der ESPs was 
damit zu tun haben (ist bei uns aber auch nicht genutzt)?

: Bearbeitet durch User
von Andre (Gast)


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Übergangsweise vielleicht die einfachste Lösung nutzen: Kleine Gruppen 
A, B, C, ... in eigene WLANs einwählen lassen. Die können ja trotzdem 
alle im selben internen Netz landen.

von Thomas W. (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> haben wir Geräte von MikroTik, Unify, AVM Fritzboxen und TP-Link
> (Billo-APs) versucht. Es gibt immer wieder Deauth-Meldungen, sobald zu
> viele ESPs aktiv sind.

Werden IPs ausgegeben (d.h. laeuft der DHCP-Server)? Denn bei der 
Vielzahl der Geraete wuerde ich das Problem bei DHCP sehen.

Oder, ganz banal: Zuviele Clienten im 2.4GHz-Funkraum.

Gruesse

Th.

von EAF (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Hat jemand Erfahrung mit mehr als 15 ESP die gleichzeitig auf einem
> einzigen AP arbeiten?

Home WLAN Geräte (billig APs) können häufig nur 16 Clients gleichzeitig 
verwalten. Was für die meisten Familien auch völlig ausreichend ist.

von Wolfgang (Gast)


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EAF schrieb:
> Home WLAN Geräte (billig APs) können häufig nur 16 Clients gleichzeitig
> verwalten. Was für die meisten Familien auch völlig ausreichend ist.

Das erinnert mich an Sprüche wie "ein PC wird nie mehr als 640kB RAM 
benötigen" und IPv4 reicht dicke für die Welt.

von Stefan (Gast)


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Kann ich so nicht nachvollziehen. Hier sind es knapp 200 ESP an einem 
einzigen Unifi AP-LR und das Netz macht keine Probleme.

von Guest (Gast)


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Ich habe eher die Vermutung, dass einer der Schüler sich einen Spass 
daraus macht, mit einem Deauther die Kaeraden aus dem WLAN zu 
schiessen:-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan schrieb:
> an einem
> einzigen Unifi AP-LR

Das ist offensichtlich kein Home WLAN Gerät. ;-)

von Thomas W. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Stefan schrieb:
>> an einem
>> einzigen Unifi AP-LR
>
> Das ist offensichtlich kein Home WLAN Gerät. ;-)

Auch die einmal verwendete FritzBox (professional ist die nicht) kommt 
sehr gut mit mehr als 16 Clients klar. Daher glaube ich, dass das 
Problem nicht am AccessPoint ist.

Falls der TO sich noch mal: Beschreibe bitte mal den Aufbau des Netzes 
(z.B. wie machst Du die Authenfizierung, Netzmasken, Routing). Bitte 
mehr Informationen zum spekulieren.

Gruesse

Th.

von Bernhard S. (b_spitzer)


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Thomas W. schrieb:
> Falls der TO sich noch mal: Beschreibe bitte mal den Aufbau des Netzes
> (z.B. wie machst Du die Authenfizierung, Netzmasken, Routing). Bitte
> mehr Informationen zum spekulieren.

Unterschiedliche Szenarien:
- Eine stand-alone FritzBox als "SmartHome" Zentrale (schülernahes 
Szenario), WPA2+PSK. Die Fritze hat entweder gar keinen Internet-Zugang 
oder wird über mein Notebook mit dem Schulnetz verbunden. (lokal 
192.168.178.x/24 oder geroutet auf IP-Bereich 10.x.y.z/8) An den 
LAN-Ports der Fritze hängt nur mein Notebook.
- Verbindung über die Unify-APs, hier ist nur die SSID relevant, 
Passwort ist leer, DHCP-Server (Debian-Maschine im Netzwerk) vergibt die 
IP-Adressen (MAC-Adressen aller zugelassenen ESPs sind in der dhcp.conf 
eingetragen) aus dem IP-Bereich 10.32.Raumnummer.x/8
- Verbindung über die MikroTik-APs (wAP AC), eigene SSID mit PSK, 
zentrale Verwaltung auf einem MikroTik Core Router CRSxxx mit Capsman. 
IoT-Geräte landen auf 2.4GHz, Mobilgeräte werden ins 5GHz-Netz gelotst 
(andere SSID). Auf dem Capsman sind teilweise 200-300 Clients 
eingebucht, CPU-Last weit unter 50%. Über die wAP AC bekommen die 
Clients eine IP aus verschiedenen Ranges 192.168.x.y/24. Der Core Router 
routet ins 10.x.y.z Netz, von da aus geht es ins böse Internet.
- "Portable Internet" mit einem MikroTik hAP AC. Denn kann ein Kollege 
einfach aufstellen, der macht ein offenes WLAN auf 2.4GHz und routet auf 
5GHz ins Schulnetz.

in allen Fällen haben wir mit den ESPs Probleme, wenn sich viele 
gleichzeitig auf einem AP verbinden, unabhängig vom AP. Auf den hAP AC 
sind teilweise im 5GHz-Bereich auch 30 Schüler eingeloggt, aber das 
Problem tritt auch bei Handwerker-Klassen auf, bei denen höchstens ein 
paar Schüler WLAN-Zugang für ihr Tablet haben.
Deauther könnte ich mir theoretisch bei Fachinformatiker-Klassen 
vorstellen, aber das Problem titt auch bei "Netzwer-Unbedarften" Klassen 
auf.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (b_spitzer)


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Stefan schrieb:
> Kann ich so nicht nachvollziehen. Hier sind es knapp 200 ESP an einem
> einzigen Unifi AP-LR und das Netz macht keine Probleme.
Eigene Software oder Tasmota/Espruna/andere fertige Firmware?

von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


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Bernhard S. schrieb:
> Eigene Software oder Tasmota/Espruna/andere fertige Firmware?

hat er doch im Eröffnungspost geschrieben:
Bernhard S. schrieb:
> Dabei ist es egal, ob die Firmware selbst geschrieben ist oder wir
> Tasmota auf Schaltsteckdosen (Smart-Home-Labor) verwenden.

von Ralph Rallig (Gast)


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Guest schrieb:
> Deauther

https://hackaday.com/2021/05/27/wifi-penetration-testing-with-an-esp32/


Sogar fleißig auf der Entwicklungshardware ausgeführt! :D

von Michael M. (michim)


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> Auch die einmal verwendete FritzBox (professional ist die nicht) kommt
> sehr gut mit mehr als 16 Clients klar. Daher glaube ich, dass das
> Problem nicht am AccessPoint ist.

Ich habe hier seit Längerem ein sehr ähnliches Problem.
AP ist eine Fritz!Box 7390 mit FRITZ!OS: 06.87 (was neueres gibt's 
nicht). Sie dient NICHT als DHCP-Server, das macht ein anderer Server.

An diesem AP hängen ein paar Smartphones und jede Menge Tasmota-Geräte.

Jedes Mal wenn die Anzahl der Tasmotageräte 15 oder 16 übersteigt, 
kriegt das letzte angemeldete ein Problem. Es ist dann immer schlechter 
erreichbar. Zuerst dauert die Tasmota Statusseite ewig bis sie aufgebaut 
ist bzw. wird sie nur teilweise angezeigt. Das wird innerhalb weniger 
Minuten immer schlimmer und das Gerät reagiert dann gar nicht mehr. Ein 
Neustart dieses Gerätes bringt nichts. Erst wenn ich die FB neu starte, 
geht das Gerät meist fehlerfrei. Dafür hat dann ein anderes der 16 
Geräte das Problem.

Meine Vermutung ist, dass die FB nicht mehr Geräte verwalten kann. Aber 
so richtig weitergekommen bin ich da auch nicht.

Inzwischen habe ich ein paar Geräte im Keller umgezogen auf einen 
FRITZ!WLAN Repeater 310, der ein eigenes WLAN mit anderer SSID 
aufspannt. Leider hat das nichts gebracht.

Meine Frage ist nun, ob es an dem alten Fritz!OS oder an der alten 
Hardware 7390 liegt oder ob Andere hier das Gleiche mit neueren 
Versionen auch beobachten konnten.


Grüße
Michi

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und warum nicht ne neuere Fritze probieren? Kostet doch nur €20. Oder 
gleich nen völlig anderen AP in der gleichen Gebrauchtgerätpreislage.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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AVM hat auch einen guten Support.

von Norbert (Gast)


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>
> AVM hat auch einen guten Support.
>

Gemäß dem üblichen Sprachgebrauch hier im Forum würde die korrekte 
Meldung dann vermutlich lauten:
»Ja Tach. Wir sind mit viele beim Progge und die Fritze macht immer die 
Hänge. Kannsse helfe?«

Oder spricht man wenigstens mit denen vernünftig um sich nicht dort auch 
noch zum kompletten Idioten zu machen?

von hacker-tobi (Gast)


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Hi,

ich hab aktuell 22 esp8266/8285 mit eigener Firmware (toiswitch) in 
betrieb und keine Probleme.

AP ist eine zyxel usg firewall.

von Stefan F. (Gast)


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Wie ist das denn, wenn die vielen ESP nicht ständig angemeldet sind, 
sondern die meiste Zeit schlafen und z.B. nur z.B. alle 30 Minuten 
aufwachen. Hat man dann weniger Probleme mit dem Limit, oder spielt das 
keine Rolle?

von Michael M. (michim)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie ist das denn, wenn die vielen ESP nicht ständig angemeldet sind,
> sondern die meiste Zeit schlafen und z.B. nur z.B. alle 30 Minuten
> aufwachen. Hat man dann weniger Probleme mit dem Limit, oder spielt das
> keine Rolle?

Das weiß ich nicht. Die ESPs mit Tasmota machen das halt wie sie es 
machen. Sie senden auch spätestens alle 5 Minuten ein MQTT 
Status-Telegramm. Deshalb werden sie wohl immer connected sein.

Michi

von Michael M. (michim)


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Abdul K. schrieb:
> Und warum nicht ne neuere Fritze probieren? Kostet doch nur €20. Oder
> gleich nen völlig anderen AP in der gleichen Gebrauchtgerätpreislage.

Das sind ja genau meine Fragen. Hat jemand mit alter Hard-/Firmware das 
gleiche Problem und hat jemand mit neuerer Fritz! Hard-/Firmware das 
Problem nicht.

Michi

von Fritzbox (Gast)


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Also bei meiner 7590 habe ich das Problem nicht - ich kann aber nicht 
sagen ob das an der 7590 liegt oder ob die ESPs sich einfach so schön 
auf das Mesh aus der Box und zwei Repeatern verteilen, dass es nirgends 
zu einer "kritischen ESP-dichte" im Wlan kommt...

von Emilia (Gast)


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Bernhard S. (b_spitzer)

Wie sagte Skinner einst? Eine Schülerin, nennen wir sie Lisa S. Halt, 
das ist zu offensichtlich, nennen wir sie L. Simpson.

Musste gerade schmunzeln, entschuldigt die Störung.

von Christoph Borowski (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Ich habe hier seit Längerem ein sehr ähnliches Problem.
> AP ist eine Fritz!Box 7390 mit FRITZ!OS: 06.87 (was neueres gibt's
> nicht). Sie dient NICHT als DHCP-Server, das macht ein anderer Server.
>
> An diesem AP hängen ein paar Smartphones und jede Menge Tasmota-Geräte.
>
> Jedes Mal wenn die Anzahl der Tasmotageräte 15 oder 16 übersteigt,
> kriegt das letzte angemeldete ein Problem. Es ist dann immer schlechter
> erreichbar. Zuerst dauert die Tasmota Statusseite ewig bis sie aufgebaut
> ist bzw. wird sie nur teilweise angezeigt. Das wird innerhalb weniger
> Minuten immer schlimmer und das Gerät reagiert dann gar nicht mehr. Ein
> Neustart dieses Gerätes bringt nichts. Erst wenn ich die FB neu starte,
> geht das Gerät meist fehlerfrei. Dafür hat dann ein anderes der 16
> Geräte das Problem.
>
> Meine Vermutung ist, dass die FB nicht mehr Geräte verwalten kann. Aber
> so richtig weitergekommen bin ich da auch nicht.
> ...
> Meine Frage ist nun, ob es an dem alten Fritz!OS oder an der alten
> Hardware 7390 liegt oder ob Andere hier das Gleiche mit neueren
> Versionen auch beobachten konnten.

Dieses Verhalten habe ich mit meinen Tasmotageräten und der Fritz!Box 
7390 (neuestes OS) als AP auch. Allerdings sind es weniger als 16 
Tasmotageräte, dafür zusätzlich mehrere Smartphones und Rechner. Es 
hilft eigentlich nur die Fritz!Box neu zu starten.

VG
Christoph

von Michael M. (michim)


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Hallo,

inzwischen habe ich die 7390 durch eine 7590 ersetzt und das Problem mit 
mehr als 16 Clients im WLAN existiert nicht mehr.
Mit der 7590 funktioniert alles!

Grüße
Michi

von Georg A. (georga)


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Die 7390 hat einen üblen Bug im internen Switch. Mit zuvielen MACs an 
einem Port fallen einige durchs Raster und es switcht nicht mehr für 
die. Das trifft nicht nur WLAN, sondern auch die Ethernetports. Fällt da 
nur weniger auf, weil im Heimnetz die meisten MACs halt am WLAN-Port 
hängen.

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