Hallo zusammen, Ich habe mich hier angemeldet, weil ich mein Schweißgerät endlich mal richtig instandsetzen muss. Konkret fiel seit Monaten immer wieder der Drahtvorschub aus. Alles geht, nur es schob keinen Draht mehr vorwärts. Es war jedes Mal der große Transistor in der Mitte, original ein BDY18. Wenn ich den getauscht habe, ging es wieder für einige Zeit. Inzwischen hab ich nun schon 4 Stück durch… eine Ersatztypen hab ich aktuell drin. Zuletzt ging es wieder nicht, dieses Mal ist wohl auf der Platine zusätzlich ein Stück Leiterbahn hochgebrannt. Das werd ich dann mal mit einem Stück Kabel brücken. Der Vorschubmotor ist ein 24V Scheibenwischermotor, mit 2 Auto- Batterien in Reihe dreht er leise und sanft. Sollte ich dessen Stromaufnahme mal messen ? (ein Zangen- Amp) hätte ich, und ein Multimeter. Die Vorschubrolle hab ich sehr locker stehen, da ist auch nicht viel Widerstand. Gibt es hier eine Art Strombegrenzung für den Transistor, und die ist defekt, und deswegen geht der immer wieder hoch ? Oder einen stärkeren Typen ? Wie kriege ich raus, wie das Drehpoti für den Vorschub angeschlossen werden muss ? Das Kabel war mal abgefallen, ich hab geraten. Wie man ein Poti misst ist klar, aber auf der Platinenseite ? Dann las ich im Netz mehrfach, dass man auch den 555- IC tauschen soll. Welche aktuell kaufbare Version muss ich da verwenden? Es gibt scheinbar verschiedene Versionen ? Der Hersteller hat keine Schaltpläne mehr, nach nur 34 Jahren ist dort nix mehr da, ich habs mehrfach versucht. Danke ! Carsten
Carsten B. schrieb: > Hier noch das Bild der Rückseite Weia, löte da doch bitte mal nach. Da sehe ich so einige sehr schlechte Lötstellen. Ich hatte bei Scheibenwischermotoren schon ab und zu mal welche, die soaradisch Kurzschlüsse produziert haben. Weiterhin kannst du ruhig mal die Elkos austauschen und überprüfen, ob es eine Freilaufdiode über dem Motor gibt und ob die noch heil ist.
Hallo Matthias, Ok- kann ich vor den Motor in Reihe eine Sicherung setzen, wenn der ab und zu einen Kurzschluss produziert, würde ich das so ja mitbekommen ? Dann zur Freilaufdiode- welches Bauteil ist das auf der Platine, und wie kriege ich raus, welchen Typ ich da besorgen und einsetzen muss ? Danke ! Carsten
Hallo zusammen, Ich habe jetzt folgenden Stand erreicht, der neue Fragen aufwirft: a) es läuft wieder, nachdem ich die ganze Platine nachgelötet und insbesondere die hochgebrannte Stelle gebrückt habe (Draht huckepack auf Leiterbahn aufgelötet). b) der Transistor wird richtig heiß. Den Finger drauf, mit der Hand 10-15x die Pistole ausgelöst, Vorschubmotor dreht gut, und dann wird es am Finger schon sehr schmerzhaft heiß, 50-60 ++ Grad ? Ich hatte auf dem Heimweg überlegt, morgen mal die Temperaturperle von meinem Multimeter draufzupacken und zu messen, was dort real erreicht wird. Warum ist das so / ist das so ok ? Fehlt da ab Werk ein Kühlkörper und ein Lüfter ? Sollte ich das nachrüsten ? Den könnte ich ja huckepack auf den Transistor bauen, über dessen beide äußere Schrauben, M4, mit Wärmeleitpaste runtergedrückt. Sagen wir nen alten CPU Kühlkörper vom AMD Athlon… das würde wohl gehen. c) die Stromaufnahme vom Motor ist ca. 3.5 A Anlaufstrom (das ist das, was ich auf dem Multimeter ganz kurz erahnen kann, max. hab ich 1x 4.0 gesehen). Dauerhaft nimmt er 1.6 Ampere. Das erscheint mir nicht zuviel. Kein Kurzschluss erkennbar, Motor zerlegt, gefettet, Strombedarf sinkt nicht. Gemessen an einer Unimog- Batterie, die kann genug nachliefern. Ist das ein realistischer Wert ? d) der Eingangsstecker der Platine hat 1x Masse und 2x 234 Volt AC, sonst nur noch den Thermoschalter vom großen Trafo. Das ist blöd, ich hatte auf 24V Eingang gehofft. Fragt sich, wo die die 24 V Gleichspannung für den Motor herstellen - auf der Platine finde ich keinen kleinen Trafo ? Mein Zwischenfazit wäre, der Transistor stirbt höchstwahrscheinlich thermisch. Ich messe morgen mal dessen Temperatur, und dessen Versorgungsspannung. Vielleicht kriegt der ja zu viel, und daher wird der so heiß ? Macht es evtl. Sinn, ein Relais hinter den Transistor (am Platinenausgang) aber vor den Motor zu packen, damit der Transistor nur noch mA liefern muss ? Dann müsste ich z. B. ein 24 V Netzteil mit ca. 6 A nachrüsten, das ich dann zum Motor durchschalte. Aber ob dann verstellbarer Vorschub noch geht (von dem ich eh denke, dass er defekt ist…) ? Vermutlich blöde Idee. Schöne Grüße, Carsten
Das Schweißgerät wurde vermutlich für 220V entwickelt, jetzt ist die Netzspannung eher bei 240V. Da macht sich ein fehlender Kühlkörper schneller bemerkbar :-) Ich kann mit aber nicht vorstellen, wie du einen Athlon-Kühler da drauf festkriegen willst. Mein Weg wäre a) ein abgewinkeltes alublech mit passenden Bohrungen, das zwischen Platine und Transistor kommt, oder b) BD245C nehmen mit passendem Blechwinkel.
Hm, ich wollte den Kühlkörper obendrauf packen, drumherum so frei sägen das er halt an den anderen Bauteilen vorbei passt, 2 Löcher passend zum TO3- Sockel, lange Schrauben, und dann obendrauf. Aber es scheint so zu sein, das der Kühlkörper immer wie eine Wanne drunter sitzt - das geht hier nicht, kein Platz auf dem Board. Mist. Aber das Datenblatt sagt, 200 Grad max. Operationstemperatur für den MJ15003G NPN. Das ist natürlich echt ne Menge. Mit den Fingern braucht man da nix mehr zu messen. Also, erstmal mess ich noch die Versorgungsspannung, das interessiert mich wirklich. Der kann wohl 20A schalten, der Motor nimmt vielleicht 4-5 Anlauf und dann 1.6, das muss der können. Wenn an der Platine was defekt ist, dann müsste ich doch eine abweichende Spannung haben, oder ? Das Datenblatt sagt, max. 5 Volt zwischen Base und Emitter, also den beiden Pins. Den Sollwert der Entwickler weiß ich natürlich nicht. Und was ich echt nicht verstehe ist wie aus 230 AC dann 24 DC werden. Ohne Trafo. Choppern die das irgendwie auf eine Effektivspannung runter ? Dem Motor ist das egal, wie sauber die Spannung ist. Aber wo und wie passiert das hier - ist das in dem weißen langen Teil drin, könnte das ein Gleichrichter sein ? Carsten
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Auf dem Stecker werden auch 24V sein. Die 24V~ sind an den beiden unteren Kontakten (schwarz und??), verfolge mal wo die herkommen. Jedenfalls sind diese Vorschubmotoren nicht für 230V isoliert.
Hallo Helge, Ich guck nachher und dokumentiere mal den Stecker. Aus dem Gedächtnis sind die beiden schwarzen eigentlich 2 rote, die als Pärchen zum großen Trafo laufen und da über einen Thermoschalter, diese dosenförmigen Klickschalter. Am Motorausgang der Platine sind 24 V DC. Eingangsseitig fand ich gestern nur die 2x 234 V AC. Hatte zuerst DC Messung versucht, weil ich ja auch dachte, da kommen 24 an. Aber nix. Was ich mich noch frage, ist, wie die eigentlich die Drehzahlerhöhung beim Motor machen. Das Poti für den Drahtvorschub sagt ja schneller / langsamer, aber bewirkt das a) mehr Spannung, also regelt der von sagen wir 18 zu 24 ? b) mehr Ampere ? c) mehr Frequenz ? Carsten
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Carsten B. schrieb: > c) die Stromaufnahme vom Motor ist ca. 3.5 A Anlaufstrom (das ist das, > was ich auf dem Multimeter ganz kurz erahnen kann, max. hab ich 1x 4.0 > gesehen). Dauerhaft nimmt er 1.6 Ampere. > Ist das ein realistischer Wert ? Ich abe eine etwas kleineren Vorschubmotor, aber der Wert erscheint mir plausibel. > Das ist blöd, ich hatte auf 24V Eingang gehofft. Fragt sich, wo die die > 24 V Gleichspannung für den Motor herstellen - auf der Platine finde ich > keinen kleinen Trafo? Ich kenne bei Schweißgeräten eine kleinen Trafo für die Steuerung irgendwo im Gehäuse. Ist da nix? > Mein Zwischenfazit wäre, der Transistor stirbt höchstwahrscheinlich > thermisch. Kann sein, oder was anderes;-). Ich erinnere mich dass bei mir der Transistor auch ordentlich heiß wurde, war aber auf eine Kühlblech montiert. Er könnt auch an einer zu hohen Basisspannung sterben. Ich würde jedenfalls mal die beiden alten Elkos auf der Platine tauschen. Und die Freilaufdiode muss funktionieren, was schon gesagt wurde. Mit defekter Freilaufdiode ist mir der Transistor auch sofort gestorben.
Hallo Thomas, Wo finde ich diese Freilaufdiode, und wie bestimme ich deren Wert ? Ich mach nachher noch bessere Fotos. Carsten
Carsten B. schrieb: > Wo finde ich diese Freilaufdiode, und wie bestimme ich deren Wert ? Normalerweise sitzt diese in der Nähe der beiden Motoranschlüsse. Hier mal eine andere Platine: https://de.e-pard.com/ebay/order/id184663237244 Die Freilaufdiode sitzt hier rechts unten an den Motorsteckern. Auf deinen Fotos kann ich den Motoranschluss leider nicht erkennen. Als Diode sollte jede 100V 3A Diode taugen wie z.B. 1N5401
Carsten B. schrieb: > b) der Transistor wird richtig heiß. Dann ist was oberfaul. Der Transistor macht PWM, d.h. muß kalt bleiben. Vielleicht ist der Kondensator am 555 taub und die Frequenz viel höher, als vorgesehen. Dann steigen die Umschaltverluste im Transistor stark an. Ohne Schaltplan ist aber schwer eine Fehlereingrenzung möglich.
Hallo Peter, Angesichts der geringen Anzahl an Bauteilen wäre es dann vielleicht am Besten, wenn ich Hilfe bekäme, welche Bauteile ich wie identifizieren kann - dann bestelle ich die einfach alle und tausch die aus. Vom Hersteller kommt nix mehr, alles versucht, mehrfach, Mail und Telefon. Das Gerät ist von 1988, und nach so vielen Jahren nix mehr zu machen. Ich könnte es testweise vorbeibringen, aber ob man dann helfen könnte, wusste man nicht so recht. Also bleibt nur selber weiterkämpfen :-) Ich glaube, wir kriegen das hin. Wenn ich weiß, was ich bestellen muss, mach ich das und tausch das alles aus. Zur Thermik- man sieht ja recht deutlich die Schmauchspuren am Transistor, und das Einstellen des Vorschubes geht nicht. Ich könnte testweise noch das Verstellpoti mal abnehmen. Leider kenne ich dessen Input nicht, also welche Ader wo hin gehört. Carsten
Peter D. schrieb: > Dann ist was oberfaul. > Der Transistor macht PWM, d.h. muß kalt bleiben. Sollte man meinen. Aber all die Steuerplatinen mit NE555-Schaltung haben Kühlkörper. https://www.google.com/search?q=steuerplatine+mig+mag+schwei%C3%9Fger%C3%A4t&tbm=isch Meine alte Steuerplatine hatte einen NPN-Darlington für den Vorschubmotor -mit Kühlkörper- und auch der wurde heiß. Meine neue Steuerung habe ich dann mit einem Logic-Level-Mosfet gebaut. Der bleibt schön kühl.
Carsten B. schrieb: > Ich könnte testweise noch das Verstellpoti mal abnehmen. Leider kenne > ich dessen Input nicht, also welche Ader wo hin gehört. Auf deinen beiden Bildern ist ja leider nicht allzu viel zu erkennen. Kannst du die nicht mal in besserer Qualität machen?
Hallo Thomas, Ja klar - ich restauriere grad einen alten Unimog, da wird das Schweißgerät (leider) viel gebraucht, das geht natürlich nur in Freizeit- ich fahr nachher wieder in die Scheune, und dann gibts deutlich bessere Bilder. Versprochen ! Und danke für die Hilfe ! Carsten
Hallo zusammen, Ich war heute messen. Stecker: Oben 0.15, 234 Darunter offen, 234 Darunter offen, offen Unten 39, 16 Die Spannung über die beiden Pins des Transistors sind 8.6 bis 10.9 Volt. Das ändert sich, je nach Drahtvorschub- Poti. Wenn das Poti an einem Ende steht, sind es ca. 8.6 Volt und 18 Volt am Motor, am anderen Ende sind es 10.8 herum und 15 Volt am Motor. Also die Regelung ist irgendwie noch da. Aber die Spannung am Transistor ist natürlich viel zu viel. Die Freilaufdiode hab ich glaub ich gefunden, ist etwa versteckt aber „brückt“ über den Motoranschluss. An Bauteilen konnte ich rausfinden: Elko 100 uF und 40V grün Elko 220 uF und 40V grün Elko ? 22 uF und 63V blau Zu den Dioden - da bin ich unsicher - IN40I ? oder 400I ? Der IC heißt R7 555 Schöne Grüße, Carsten
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Weshalb ist da ein nagelneuer MJ15003 drauf? So ein 140V Transistor hat lausige Stromverstärkung.
Moin, Ich hab nen Vergleichstypen für den BDY18 gesucht und irgendwie den hier gefunden, und funktionieren tut er. Gibt es was geeigneteres ? Möglichst robust muss er sein :-) Carsten
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Carsten B. schrieb: > Gibt es was geeigneteres ? In TO-3 ist die Auswahl ziemlich gering. Schau mal nach dem Basiswiderstand, dann kann man abschätzen wie sinnvoll deine Wahl war.
Moin, Basiswiderstand, was ist das ? Muss ich das messen ? Den BDY18 gibts nicht mehr… Carsten
Carsten B. schrieb: > Basiswiderstand, was ist das ? Der an der Basis des MJ15003 hängt, durch den der Steuerstrom fließen muss. > Muss ich das messen ? Nur ablesen.
H. H. schrieb: > Der an der Basis des MJ15003 hängt, durch den der Steuerstrom fließen > muss. Da ist noch ein Treibertransistor an der Kante der Platine.
Matthias S. schrieb: > H. H. schrieb: >> Der an der Basis des MJ15003 hängt, durch den der Steuerstrom fließen >> muss. > > Da ist noch ein Treibertransistor an der Kante der Platine. Ah, Darlingtonschaltung. Aber mit 4k7 Basiswiderstand und 10k Ausräumwiderstand deutlich fehldimensioniert. Ich würde die komplett entfernen und einen IRFP064N einbauen. Der lacht über das bisschen Last.
Der 555 macht Pulsweitenmodulation. Der Leistungstransistor schickt diese Impulse verstärkt an den Motor. Je schmaler die Pulse, umso langsamer läuft der Motor. Zwischen dem 555 und dem Leistungstransistor ist sogar noch ein Treibertransistor dazwischen, der ganz an der Kante der Platine. Die 3 Elkos, die du gefunden hast, jedenfalls tauschen. Verwende besser 1-2 Spannungsstufen höher, alte Elkos konnten kurze Überspannung besser ab als heutige. Also 40V -> 63V, 63V ->100V. Nur zur Sicherheit. (ich hab hier 16V-Elkos, die nur 14V abkönnen)
… ich hab jetzt erstmal das bestellt, was ich hier verstanden habe. Die 3 Elkos, die Dioden, und 2 x den mj15003 nochmal- ich meine er funktioniert, und mehr muss das ja nicht tun. So Richtung Wochenende ist es hier, dann löte ich Zug um Zug die Teile um, und kann ja dann mal messen nach jedem Teil- dann wissen wir hinterher, was es war. Erwarten würde ich, dass die Spannung am Transistor deutlich runtergeht- wenn das nicht so ist, weiß ich nicht so recht weiter, dann würde ich evtl. nen anderen Typen suchen müssen, der mehr Spannung aushält ? Carsten
Carsten B. schrieb: > dann würde ich evtl. nen anderen Typen suchen müssen, der > mehr Spannung aushält ? Nein.
Die Schaltung ist ja reichlich merkwürdig, der MJ15003 wird invers betrieben. So hat er kaum Verstärkung.
Hm, ich hab ja echt wenig Ahnung, aber vielleicht soll er nix verstärken, sondern dient mehr als mechanikfreier schneller Schalter ? Ich mein das hier ist aus Ende der 80er… Carsten
Carsten B. schrieb: > Hm, ich hab ja echt wenig Ahnung, aber vielleicht soll er nix > verstärken, sondern dient mehr als mechanikfreier schneller Schalter ? Klar ist er ein Schalter, aber der Steuerstrom soll ja kleiner sein als der Motorstrom, deshalb muss der Transistor verstärken. > Ich mein das hier ist aus Ende der 80er… Die Naturgesetze haben sich nicht geändert.
…ne, aber die Menschen lernen ja manchmal was dazu, imsofern verstehe ich das so, dass das hier halt eine veraltete Schaltungsform ist / macht man nicht mehr so. Die damals haben es so gemacht, ergo kann ich es nur so erhalten. Gehört zum 88er Unimog dazu, das 88er Schweißgerät ;-) Solange es stabil seinen Job erledigt, ist alles gut, mehr brauch ich nicht. Carsten
Carsten B. schrieb: > …ne, aber die Menschen lernen ja manchmal was dazu, imsofern > verstehe > ich das so, dass das hier halt eine veraltete Schaltungsform ist / macht > man nicht mehr so. Das war auch damals Murks.
Ja aber das nützt ja hier nix. Das Gerät insgesamt muss laufen. Eine bessere Schaltung wäre „Schmuck am Nachthemd“, sozusagen. Nicht wirklich notwendig. Die hier tat es 34 Jahre lang. Carsten
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H. H. schrieb: > der MJ15003 wird invers betrieben Könnte es vielleicht sein, daß ursprünglich ein BD318 (PNP) da reingehört?
Helge schrieb: > H. H. schrieb: >> der MJ15003 wird invers betrieben > > Könnte es vielleicht sein, daß ursprünglich ein BD318 (PNP) da > reingehört? Wäre dann ein Emitterfolger. Könnte man ja am anderen Transistor sehen. Der TE kann ja mal nachsehen. Ich meine auf dem einen Foto einen 2N2219 erkennen zu können, also NPN.
Ich hab das wesentliche mal aufgenommen, und da würde ein PNP wahrlich besser passen.
Moin, Anbei das Originalteil, was ich da ausgelötet habe. Ich bin recht sicher, das das ein BDY18 von Osram ist. Ob das 1988 besser gegangen wäre, kann ich nicht sagen. Es hat halt so lange gehalten, bis jetzt das Sterben anfing. Ich hab danach ausprobiert nen BDY 18 von NXW, nen BD 317 den ein Bekannter meines Sohnes rumliegen hatte, und halt den MJ15003G am Ende, weil der in irgendeiner Tabelle stand, und bei Conrad zu kriegen war. Carsten
Carsten B. schrieb: > BDY18 von Osram Tungsram! Aber bleibt dabei: den so zu betreiben ist völliger Murks.
Beitrag #7068250 wurde von einem Moderator gelöscht.
H. H. schrieb: > Ich hab das wesentliche mal aufgenommen, und da würde ein PNP wahrlich > besser passen. Ja, "-" der Elkos geht an den Kollektor. Das muß definitiv ein pnp sein. Bei npn dürfte die BE-Diode durchbrechen und ihn schnell ins Jenseits befördern. Ein MJ2955 wäre geeignet: https://www.reichelt.de/hf-bipolartransistor-pnp-60v-15a-115w-to-3-mj-2955-isc-p12189.html
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Hm, soll ich den mal besorgen und einsetzen, wenn das nächste Mal der MJ15003 hochgegangen ist ? Oder auch - wenn er hält, bis der Ersatz da ist - vorher tauschen ? Blöderweise muss der Unimog langsam fertig werden, ich brauch das Schweißgerät halt echt im Moment. Also nutze ich es tapfer weiter…. Carsten
Peter D. schrieb: > Ein MJ2955 wäre geeignet: Zweifellos, aber der magere Basisstrom bleibt auch damit. Und ein Ausräumwiderstand von 10kOhm ist auch ziemlich daneben.
… wenn der alte BDY18 aus Ungarn kam in 1988, dann ist das ein Halbleiterprodukt aus dem Warschauer Pakt. Irgendwie cool, hätte ich nicht erwartet.
Carsten B. schrieb: > … wenn der alte BDY18 aus Ungarn kam in 1988, dann ist das ein > Halbleiterprodukt aus dem Warschauer Pakt. Irgendwie cool, hätte ich > nicht erwartet. So ungewöhnlich ist das nicht.
Matthias S. schrieb: > Ich hatte bei Scheibenwischermotoren schon ab und zu mal welche, die > soaradisch Kurzschlüsse produziert haben. Lustigerweise war der erste Scheibenwischermotor, bei dem ich diesen Effekt hatte, tatsächlich in unserem Afrika Unimog verbaut - Anfang der 80er Jahre. Lange Version mit 2 Sitzbänken und kleiner Ladefläche, 6 Zylinder Reihe Benzin. Ich habe also bei strömenden Regen in Italien die Sicherungen für den Motor immer wieder wechseln müssen.
Carsten B. schrieb: > Hm, soll ich den mal besorgen und einsetzen, wenn das nächste Mal der > MJ15003 hochgegangen ist ? Eher sofort, der MJ15003 hat keine sinnvolle Funktion. Er wirkt quasi als 8V Z-Diode (BE-Strecke invers) und Q1 treibt die volle Motorleistung.
Peter D. schrieb: > Carsten B. schrieb: >> Hm, soll ich den mal besorgen und einsetzen, wenn das nächste Mal der >> MJ15003 hochgegangen ist ? > > Eher sofort, der MJ15003 hat keine sinnvolle Funktion. Er wirkt quasi > als 8V Z-Diode (BE-Strecke invers) und Q1 treibt die volle > Motorleistung. Vergiss die BC-Diode nicht! Aber der TE beharrt ja darauf es habe funktioniert...
Hallo zusammen, Ähm, gut 1 qm Blech ist inzwischen mit diesem Gerät im U1650 gelandet…die Viecher rosten wie Hölle in den Hohlräumen. Wenn ihr wollt, ich hab da einige 100 Bilder von…. Also- es geht, warum auch immer. Ganz konkret für mich als Elektronik- Laien: Welche Bauteile muss ich durch welche ersetzen ? Ich probiere das gern aus, was ihr sagt- wenn es dann läuft, und nicht mehr dauernd ausfällt, wäre das ja super. Und wenn es am Ende sein soll / darf, teile ich das auch D+L mit. Falls da irgend ein Verrückter in 32 Jahren anruft….weil der Drahtvorschub nicht mehr geht. Danke ! Carsten
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Carsten B. schrieb: > Welche Bauteile muss ich durch welche ersetzen ? Bevorzugter Händler? Ich würde es dir in eines deiner Fotos rein zeichnen.
Wie schon gesagt, der dicke Topf im TO-3 muß ein pnp sein. Alles andere ergibt keinen Sinn, bzw. nur eine Heizung.
Hm, normalerweise hätte ich das bei Conrad oder Reichelt beschafft…. Carsten
Carsten B. schrieb: > Hm, normalerweise hätte ich das bei Conrad oder Reichelt beschafft…. Ich empfehle dir mal Kessler, die haben bei solchen Kleinstbestellungen sehr günstige Versandkosten. Bild kommt später.
Ist auch n B555 und die Widerstände sehen auch russisch aus. Adererseits das Relais von Schrack. Sehr cool ;) Da käme n KD617 in Betracht, wenn man Typenecht bleiben wöllte. Trotzdem hängt der Motor im Emitter. Bissl warm wird das wohl trotzdem werden. Hatte mich eben über den fehlenden Basiswiderstand gewundert, der aber, so verschaltet, entfallen kann.
Axel R. schrieb: > Trotzdem > hängt der Motor im Emitter. Ist doch eine Komplementär-Darlington-Schaltung (Sziklai). Natürlich nur mit einem PNP statt des MJ15003.
H. H. schrieb: > Axel R. schrieb: >> Trotzdem >> hängt der Motor im Emitter. > > Ist doch eine Komplementär-Darlington-Schaltung (Sziklai). > > Natürlich nur mit einem PNP statt des MJ15003. Jaja, schon klar. Aber wenn er dort einen PNP einbaut, bleibt die Position von Emitter und Kollektor ja erhalten. der PNP hat ja den Kollektor auch am "Topf". Also hängt der Motor im Emitter. Skaliziki-Darlington als Emitterfolger. Basisstrom ist Motorstrom durch Beta multipliziert beider Transistoren, also n paar Milliampere. https://www.mikrocontroller.net/attachment/557207/Mot.png Nur der Pfeil kehrt seine Richtung um, bleibt aber "oben".
Axel R. schrieb: > Skaliziki-Darlington als Emitterfolger. Nein, da vertust du dich. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8c/Npn_Sziklai_pair.svg
Könnte ja sein, daß irgendwann zwischen 1988 und deinem Kauf des Gerätes die reparatur schiefgegangen ist. Oder es war der falsche Aufdruck auf dem Transistor. Dazu: Es gab ein paar (wenige) Halbleiter, die im RGW und im Westen verschiedene funktion hatten. Passen würde MJ2955, MJ14001 - 14002 - 14003, 2N6246 Beitrag "V: EPROM, TO-3 NPN/PNP, Leistungswiderstände, Glühlampen" und noch einige weitere.
Moin, Ich hab jetzt die Liste bei Kessler bestellt, und noch die 3 Elkos dazugenommen, die fragwürdig waren. Jeweils eine Stufe höher als vorgefunden, also 63V——> 100V. Sobald es da ist, bau ich es um, und berichte hier wieder. Heut hab ich ca. 2h geschweißt, mit dem jetzt verbauten Setup. Ich mein es ist egal, wenns jetzt nochmal hochgeht, es kommt eh neu. Aber es hat gehalten. Soll ich etwas messen oder dokumentieren, wenn ich umbaue ? Schöne Grüße, Carsten
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Carsten B. schrieb: > Soll ich etwas messen oder dokumentieren, wenn ich umbaue ? Nach dem Umbau hier nochmals ein Foto zeigen, bevor du die Platine wieder einbaust.
Der original Transistor war kein BDY18 sondern ein BDX18. Der Untere Strich des "Y" ist nicht senkrecht. und der BDX18 ist ein PNP... [Edit] Kessler hätte den sogar ab Lager gehabt :-)
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Oh das finde ich spannend. Ich zeig den morgen mal Kollegen, mal gucken, was die da sehen auf der rostigen Oberfläche. Carsten
BDX18 und MJ2955 sind nahezu identisch. Und vom BDX18 von Tungsram findet man auch Fotos: https://sklep.scalak.com.pl/dane/full/3/330c05d271e14c02b0533154c43e938a.jpg
Hm, man müsste mal ein Bild vom BDY 18 haben, dann … ich such mal. Carsten
Ich würde erstmal nur den Transistor wechseln. Die anderen Bauteile dürften keinen Einfluß haben. Die Widerstände würde ich nicht verkleinern. Es kann dann sein, daß die 12V einbrechen, d.h. die Z-Diode nicht mehr genug Strom bekommt. Daß die Schaltung mit npn überhaupt auf das Poti reagiert haben soll, ist mir rätselhaft. Die falsche Schaltung wird man auch nicht simulieren können, dafür werden keine realen Parameter des Transistors definiert sein.
Peter D. schrieb: > Ich würde erstmal nur den Transistor wechseln. Die anderen Bauteile > dürften keinen Einfluß haben. Die Widerstände würde ich nicht > verkleinern. Es kann dann sein, daß die 12V einbrechen, d.h. die Z-Diode > nicht mehr genug Strom bekommt. Ich hab das alles berücksichtigt. Der TE wollte doch eine robustere Schaltung.
Peter D. schrieb: > Daß die Schaltung mit npn überhaupt auf das Poti reagiert haben soll, > ist mir rätselhaft Mir nicht. Der Basisanschluß verschiebt den negativen Durchbruch, -2V .. -8V ungefähr geht. Weil im Transistor ein riesenchip drin ist, geht der daran nicht sofort hopps.
Carsten B. schrieb: > Die damals haben es so gemacht, ergo kann ich es nur so erhalten. Gehört > zum 88er Unimog dazu, das 88er Schweißgerät ;-) Ist der Unimog Hobby oder wird er gewerblich verwendet? Ein paar Bilder wären schön!
Hallo Volker, Ich hab Dir als PM eine Mail gesandt. Rein private Nutzung / wir wollen in ein paar Jahren damit fernreisen. Dummerweise muss man ihn vorher restaurieren :-) Schöne Grüße, Carsten
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Ich glaube, ich muss den BDX18 bestätigen. Selbst mit Lupe und bei 3 Leuten gefragt ist es schwer zu erkennen, aber es ist recht wahrscheinlich, dass es ein BDX ist. Ohne Lupe sagen fast alle „eher Y als X“, aber mit Lupe sieht es dann anders aus. Das die im Ostblock auch keine bessere Farbe hatten…. Die Teile von Kessler sind unterwegs, ich bau es um und meld mich hier wieder mit Foto. Carsten
H. H. schrieb: > Axel R. schrieb: >> Skaliziki-Darlington als Emitterfolger. > > Nein, da vertust du dich. > > https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8c/Npn_Sziklai_pair.svg Okay - cool. So habe ich das noch nicht gekannt. Wusste ich tatsähclich nicht, dass die "Substitutionierung" am Ende tatsächlich solch eine Zonenfolge im Resultat hergibt. Vielen Dank daher!
> Skaliziki-Darlington
Und hat, im Gegensatz zum 'normalen' Darlington, nur 0,6V
Vorwärtsspannung
Hallo zusammen, Heute waren von Kessler die Teile da, und ich habs gleich eingelötet. Ein Problem gab es mit der dicken Diode, da sind die Anschlussdrähte so dick, dass sie nicht durch die Löcher in der Platine passen. Ich hab dann 2 Stehdrähte eingesetzt und sie da dran gehängt, das funktioniert bestimmt genauso, nur dass der Anschluss des Motors etwas vorsichtiger erfolgen muss. Was ich gleich mit erledigt habe, ist, die drei Elkos zu erneuern, und das fummelig dünne und immer 5 cm zu kurze Kabel zum Drahtvorschub- Poti. Das ist jetzt lang genug, um die Platine rauszuziehen, ohne vorher das Poti rausschrauben zu müssen. Also: kann ich das so einbauen / Freigabe erteilt? Schöne Grüße, Carsten
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Carsten B. schrieb: > Ein Problem gab es mit der dicken Diode, da sind die Anschlussdrähte so > dick, dass sie nicht durch die Löcher in der Platine passen. Ich hab > dann 2 Stehdrähte eingesetzt und sie da dran gehängt, das funktioniert > bestimmt genauso, nur dass der Anschluss des Motors etwas vorsichtiger > erfolgen muss. Mach Schrumpfschlauch um die Steckhülsen. > Also: kann ich das so einbauen / Freigabe erteilt? Sieht gut aus.
… ok, dann erfolgt morgen Mittag Einbau und Test… Die Stecker haben bereits so Hülsen drüber - muss man beim Aufstecken nur genau hingucken, das alles passt. Schöne Grüße, Carsten
Moin, Rückmeldung, bisher: perfekt ! Klasse ! Ich glaube der Drahtvorschub ließ sich noch nie so sauber in so großer Bandbreite einstellen. Das ist jetzt ganz anders, von ganz langsam bis ganz schnell. Und der Transistor wird auch bei 30x antriggern mit der Pistole nicht mehr heiß. Ich lass das jetzt so zusammengebaut, und fang am Montag den Scheibenrahmen am Unimog an. Und beobachte das Gerät weiter. Aber ich glaube, Problem gelöst. Danke ! Macht es evtl. Sinn, wenn ich obige Info ausdrucke, und ins Gerät reinlege / und wenn ich den Schaltplan oben mit dem korrigierten Bestückungsfoto an den Hersteller sende (darf ich das?) ? Kann D + L ja ins Archiv tun, wenn jemand für eine Kiste anruft, wo diese Platine drin war, ist das die Lösung. Bisher haben die da gar nix, jetzt hätten sie mal was. Und was, das anscheinend gut funktioniert. Schöne Grüße, Carsten
Na dann - Gratulation und viel Spass beim Schweissen! Danke für die Rückmeldung. Auf das der Unimog bald wieder getüvt werden kann. Wir haben damals an unseren Zollkennzeichen gepappt und haben uns vom Acker gemacht. Fährt wahrscheinlich heute noch in Togo rum.
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Carsten B. schrieb: > und wenn ich den Schaltplan oben mit dem korrigierten > Bestückungsfoto an den Hersteller sende (darf ich das?) ? Mach das, ob es den Hersteller interessiert? Service von Altgeräten ist ja heute selten, vielleicht ist D+L ja anders. Ich würde immer eher ein Gerät kaufen, wo der Hersteller auch nach Jahren einen Service anbietet. Gelungene Aktion, diese Reparatur! Zeigt wieder mal daß Zielstrebigkeit belohnt wird. Und Hinz hatte mal wieder den Durch/Überblick.
Carsten B. schrieb: > Macht es evtl. Sinn, wenn ich obige Info ausdrucke, und ins Gerät > reinlege / und wenn ich den Schaltplan oben mit dem korrigierten > Bestückungsfoto an den Hersteller sende (darf ich das?) ? Archivieren ist sicher kein Fehler, und habe da nicht das geringste dagegen.
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