Hi, Ich bin gerade am überlegen, wie man sinnvollerweise Triacs ansteuert und dabei den Firmware Overhead minimiert. Im Endeffekt möchte ich folgendes ansteuern: - 2x Triac über ZC Treiber, wobei die beiden Channels synchronisiert sein müssen, dabei aber nur mit etwa 100ms (Temperaturregler) geändert wird. Das ganze kann ich wahrscheinlich direkt in firmware über einen Interrupt machen und kann unabhängig von der zero-crossing detection sein. - 1x Triac für Phasenanschnitt Steuerung ohne ZC Treiber. Hier frage ich mich, ob man evtl. den Timer mit der ZC Detektion synchronisieren kann und dann entsprechend den Duty Cycle wählt oder wie macht man das normalerweise?
Wenn man eine saubere Phasenanschnitt Steuerung haben will, muss man wissen, dass übliche ZeroCross Detektorschaltungen nicht genau im Nulldurchgang Impuls geben, sondern etwas versetzt und hin und her zitternd mit Jitter entsptechend den Störungen im Stromnetz. Daher synchronisiert man eine PLL in Software mit den Impulsen und leitet den Zündzeitpunkt von der PLL ab. Man braucht auch keinen langen Impuls (so lange wie der Rest der angeschnittenen Phase) sondern es reicht ein kurzer, üblicherweise 100us Impuls. Bei Reihenschluss-Motoren als Last kann aber sein dass die Kohlebürsten genau die 100us keinen Kontakt haben und der TRIAC daher nicht zünden kann. Bei solch einer Last guckt man nach den 100us nach, ob auch Strom fliesst, und sendet einen zweiten oder gar dritten Zündimpuls.
Danke dir MaWin. Reicht als ZC Detector eine Schaltung wie im Anhang? Von der Simulation her sieht das ganze trotz noise auf der 230V Leitung stabil aus. Warum nur einen 100us Puls und nicht gleich zur Sicherheit 1ms? Edit: Wie sieht das eigentlich mit den Quadranten aus, wenn man Phasenanschnitt macht? Wenn ich eine Resistive Last habe, dann bin ich ja immer in den Quandranten I und III, oder? Sobald ich aber Induktiv bin, dann komme ich auch in die Quadranten II und IV. Wenn ich jetzt z.B so was habe: https://www.digikey.com/en/products/detail/stmicroelectronics/T1235H-8I/13574042 Dann zündet der Triac in Quadrant IV gar nicht, also wenn z.B der Motor zu rekuperieren versucht, oder?
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MaWin hats schön erklärt. Es bleibt natürlich ein Risiko, dass man so viel Dreck im Netz hat, dass man zum falschen Zeitpunkt startet.
Bert S. schrieb: > Reicht als ZC Detector eine Schaltung wie im Anhang Na ja, es gibt Wechselstromoptikoppler wie PC814. Die 1.4mA bei 230V schaffen rs die 640uA auf Empfängerseite zu schalten, aber nicht gleich nach Nulldurchgang. Die Schaltschwelle, ab der der Optikoppler in der Lage ist die Spannung herunter zu ziehen, schwankt mit CTR des Optokopplers (eventuell unterschiedlich bei positiver und negativer Halbwelle), Alterung und Temperatur. Man kann sich also nicht exakt auf die Impulse verlassen. 100us reichen eigentlich dicke aus, der TRIAC zündet in 1us, der OptoTRIAC schaltet in 3us, in 5us ist eigentlich alles erledigt und die Spannung zusammengebrochen. Trotzdem lässt man schon 100us zu. Bei 1ms hängt man weit in die nächste Halbwelle rein, wenn man nur 1-5% Dimmposition haben will.
MaWin schrieb: > Die Schaltschwelle, ab der der Optikoppler in der Lage ist > die Spannung herunter zu ziehen, schwankt mit CTR des > Optokopplers (eventuell unterschiedlich bei positiver und > negativer Halbwelle), Alterung und Temperatur. Das klingt einleuchtend. Könnte es eventuell sinnvoll sein beide Flanken (also quasi 'Beginn' und 'Ende' des Nulldurchgangs) auszuwerten? Oder jittered der tatsächliche Nulldurchgang völlig unvorhersehbar innerhalb dieses Intervalls?
Es ist sinnvoll. Jittern tut es trotzdem. Ob der reale Jitter einen negativen Effekt bei gedimmtem Motor, Lampe, Wasweissich hat, weiss ich nicht.
mIstA schrieb: > Das klingt einleuchtend. Könnte es eventuell sinnvoll sein beide Flanken > (also quasi 'Beginn' und 'Ende' des Nulldurchgangs) auszuwerten? Was stellst du dir eigentlich unter einem Nulldurchgang vor? Rein prinzipiell ist das ein einziger Zeitpunkt der Länge Null. Praktisch muß man die Zündimpulse nach dem Nulldurchgang anlegen, weil so ein Triac eben auch bereits eine gewisse Mindestspannung über sich selbst sehen will, um überhaupt zünden zu können. W.S.
Hallo, ich habe für meinen Dimmer einen anderen Weg gewählt. Ich erzeuge zu einem immer gleichen Phasenwinkel einen INT. In der ISR wird nun der Zählerstand mit einer Konstante verglichen und der Überlauf angepasst. Das funktioniert sehr gut. Selbst ein paar fehlende Triggerimpulse würde man kaum merken. Ich nutze eh nur die positiven Halbwellen für die Synchronisation. Vielleicht ist das ja ein Weg für Dich. Gruß Carsten
W.S. schrieb: > Was stellst du dir eigentlich unter einem Nulldurchgang vor? Den infinitesimal kurzen Moment in dem die (Wechel)spannung einen Wert exakt 0V hat aber das ist eben reine Theorie bzw. ein idealisiertes Modell. > Rein prinzipiell ist das ein einziger Zeitpunkt der Länge > Null. – und damit so schnell vorbei, daß auch die Beste aller real denkbaren Schaltungen zu langsam ist um ihn exakt zu bestimmen. Eine reale Schaltung kann diesen Moment eben nicht exakt bestimmen sondern bestenfalls den Zeitraum in dem sich die Spannung zwischen 0+Epsilon und 0-Epsilon befindet. In der weiter oben vorgeschlagen Schaltung wird dieses Epsilon wohl sogar relativ groß werden und damit der entsprechende Zeitraum alles andere als infinitesimal kurz; damit gibts dann zweifelsfrei einen Beginn und ein Ende dieses Zeitraums. Natürlich bleibt der Nulldurchgang selbst trotzdem nur ein Punkt am Zeitstrahl, weshalb ich Beginn und Ende in Bezug auf diesen oben auch in Anführungsstrichen schrieb. W.S. schrieb: > Praktisch muß man die Zündimpulse nach dem Nulldurchgang > anlegen, weil so ein Triac eben auch bereits eine gewisse > Mindestspannung über sich selbst sehen will, um überhaupt > zünden zu können. Moment! - Deshalb muß man mit dem Anlegen des Zündimpulses ja nicht warten, sondern könnte - strenggenommen - den Impuls sogar schon (kurz) vor dem tatsächlichen Nulldurchgang anlegen, soferne nur die Spannung über dem Triac schon klein genug ist; natürlich muß der Impuls dann lang genug anliegen, daß eine Zündung sichergestellt ist. Das praktische Problem (im Zusammenhang mit Phasenanschnittstrg.) ergibt sich viel eher aus der Frage, wie spät kann ich den Zündimpuls noch anlegen, damit der Triac noch sicher zündet, denn das bestimmt letztlich die kleinstmögliche Dimmstufe.
W.S. schrieb: > Was stellst du dir eigentlich unter einem Nulldurchgang vor? > > Rein prinzipiell ist das ein einziger Zeitpunkt der Länge Null. Und was nützt dir diese Erkenntnis, wenn du für dieses theoretische Konstrukt keinen Detektor hast?
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