Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungsaufnahme einer Diode


von Markus B. (markus_b571)


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Hi, ich messe hier gerade die Stromaufnahme einer Platine in 
Mikro-Ampere. Aus technischen Gründen muss ich eine Diode in Reihe 
schalten.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Stromaufnahme um einige Mikro-Ampere 
steigt. Das lässt mich vermuten, dass die Diode selbst eine eigene 
Leistungsaufnahme hat und Energie in Wärme umwandelt. Stimmt das?

Und wenn ja, welche Dioden haben denn eine möglichst geringe 
Leistungsaufnahme, um die Messung so wenig wie möglich zu verfälschen?

Grüße und Dank im voraus

: Verschoben durch Moderator
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Markus B. schrieb:
> Das lässt mich vermuten, dass die Diode selbst eine eigene
> Leistungsaufnahme hat und Energie in Wärme umwandelt. Stimmt das?

Natürlich: P = U · I

> Und wenn ja, welche Dioden haben denn eine möglichst geringe
> Leistungsaufnahme, um die Messung so wenig wie möglich zu verfälschen?

Diejenigen mit einem geringen Spannungsabfall, d.h. mit einer niedirgen
Flussspannung. Schottky-Dioden sind diesbezüglich generell besser als
PN-Dioden. Genaue Informationen dazu liefert das jeweilige Datenblatt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Günter Lenz (Gast)


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Leistung = Spannung mal Strom
P = U * I

Spannungsabfall an der Diode, Strom der durch sie fließt.

von oszi40 (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Aus technischen Gründen muss ich eine Diode in Reihe
> schalten.
>
> Dabei ist mir aufgefallen, dass die Stromaufnahme um einige Mikro-Ampere
> steigt.

Dann nimm mal Deine nassen Finger von der Leiterplatte. Bei einer 
Reihenschaltung sollte eigentlich der Strom geringer werden. R1+R2=?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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oszi40 schrieb:
> Reihenschaltung sollte eigentlich der Strom geringer werden. R1+R2=?

Woher weißt du, dass der Verbraucher ohmsch ist? Er könnte ja auch einen
DC/DC-Wandler enthalten.

von HildeK (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei einer
> Reihenschaltung sollte eigentlich der Strom geringer werden. R1+R2=?

Nicht, wenn auf der Platine ein Schaltregler werkelt. Passt aber nicht 
so gut zu

Markus B. schrieb:
> Stromaufnahme einer Platine in
> Mikro-Ampere.

von MaWin (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Aus technischen Gründen muss ich eine Diode in Reihe schalten.
> Dabei ist mir aufgefallen, dass die Stromaufnahme um einige Mikro-Ampere
> steigt. Das lässt mich vermuten, dass die Diode selbst eine eigene
> Leistungsaufnahme hat und Energie in Wärme umwandelt. Stimmt das

Nein.

Die Diode hat nur 2 Anschlüsse.

Der ganze Strom, der hinein fliesst, muss auch komplett heraus fliessen.

Grundlagen der Elektrik von Herrn Kirchhoff sagen dir, dass die Diode 
keinen Strom abzweigen kann.

Aber die Schaltung hinter der Diode bekommt weniger Spannung. 
Normalerweise (ohm'sche Last) heisst weniger Spannung auch weniger 
Strom. Es kann aber sein, dass ein Schaltregler auf der Elektronik mehr 
Strom benötigt, denn der verhält sich "nicht normal".

Allerdings sind uA recht wenig für einen Schaltregler.

von Icke (Gast)


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Naja - das gilt aber nur wenn die last eine lineare Kennlinie hat.
Sollte es sich beispielsweise um einen Schaltregler haben (der ja in 
etwa eine konstante Leistung aufnimmt) steigt der Strom in der 
Reihenschaltung.

Aber zum ursprünglichen Thema - natürlich nimmt eine Diode Leistung auf, 
da sie ja einen Spannungsabfall (und einen durch sie fließenden Strom) 
hat. Was damit im Gesamtsystem passiert hängt dann von dem Rest ab.

von oszi40 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Allerdings sind µA recht wenig für einen Schaltregler.

Da denke ich auch. Bisher kennen wir jedoch Markus wundersame Schaltung 
und sehen den konkreten Aufbau nicht. 
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0110191.htm

von Markus B. (markus_b571)


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Nur Mal der Vollständigkeit halber, ich habe eine Messreihe gemacht ohne 
Diode, mit einer SI Diode und mit einer Shottky. Den Spannungsabfall 
kompensiere ich jeweils so das an der Platine immer 3.6V anliegen.

Ohne: ca 15uA
Shottky: ca 21uA
Si: ca 24uA

Ich weiß, dass ich mich da in sehr sensiblen Bereichen bewege, aber ich 
habe nicht erwartet, dass sich das so stark auswirkt.

Danke für die Antworten.

von oszi40 (Gast)


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Markus B. schrieb:
> der Vollständigkeit halber

DANN solltest Du uns schon verraten, WAS der Verbraucher ist und ob 
dieser bei etwas niedrigerer Spannung nachregelt. Das könnte man 
z.B.auch mit Labornetzteil testen.

von Markus B. (markus_b571)


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Bei der Schaltung handelt es sich um einen Mikrocontroller mit 
Längsregler. Eigentlich ist es für den Batteriebetrieb gedacht, aber für 
den Test wird ein Netzteil verwendet.

Schaltplan darf ich leider nicht zeigen (NDA)

Ich bin weder der Entwickler der Hardware noch der Testanlage, aber ich 
muss hier gerade Grundlagenforschung betreiben um ein paar Probleme aus 
der Welt zu schaffen, die vor 10 Jahren nicht berücksichtigt wurden.

Ihr habt mir trotzdem weitergeholfen, danke.

von MaWin (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Ich weiß, dass ich mich da in sehr sensiblen Bereichen bewege,

Vor allem wird die Stromaufnahme nicht konstant sein, dein Messgerät bei 
Spannung und Strom also einfach Unsinn anzeigen.

Du wirst schon per Oszilloskop messen müssen.

von Dergute W. (derguteweka)


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MaWin schrieb:
> Du wirst schon per Oszilloskop messen müssen.

Ja, oder zumindest mal sicherstellen, z.b. durch dicken, leckstromarmen 
Kondensator, dass der gemessene Strom keine zu grossen Faxen machen 
kann...

Gruss
WK

von Markus B. (markus_b571)


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Das Messgerät zeichnet 100 Messwerte auf und bildet einen Mittelwert und 
es hat auch die nötige Genauigkeit. Das passt schon.

Oszi hängt auch dran, liefert aber nicht die Werte, die ich später 
brauche.

von MaWin (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Das Messgerät zeichnet 100 Messwerte auf und bildet einen
> Mittelwert und es hat auch die nötige Genauigkeit. Das passt schon.
> Oszi hängt auch dran, liefert aber nicht die Werte, die ich später
> brauche.

Na dann ist ja gut.

Lass dich zum Nobelpreis vorschlagen in dem du endlich die Kirchhoffsche 
Regeln widerlegen konntest, die Welt hat auf so einen Helden gewartet.

Und lern vorher noch die Grundlagen der Elektrotechnik, damit du nicht 
unwissend vor dem Nobelkomitee stehst.

von HildeK (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Schaltplan darf ich leider nicht zeigen (NDA)

Schade, aber vielleicht eine Skizze über die Verschaltung deiner 
Messgeräte und auch eine Aussage, mit welchen Geräten du die Messungen 
durchführst. Das µC-Board ist dabei nicht unbedingt relevant; 
Längsregler hast du genannt.

Sind dir die Begriffe Stromfehlerschaltung und Spannungsfehlerschaltung 
ein Begriff? Bei den kleinen Strömen kann die Verschaltung und die Art 
der Messgeräte auch als Erklärung herhalten.

von Wolfgang (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Den Spannungsabfall
> kompensiere ich jeweils so das an der Platine immer 3.6V anliegen.
>
> Ohne: ca 15uA
> Shottky: ca 21uA
> Si: ca 24uA

Was ist das für ein ominöser Verbraucher?
Wenn der Verbraucher die selben Betriebsbedingungen hätte, wie ohne 
Diode, würde auch der selbe Strom fließen. Ist die Spannung des µC 
ausreichend abgeblockt und wird der Spannungsabfall über dem Strommesser 
sauber kompensiert?

von Karl B. (gustav)


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Wolfgang schrieb:
>> Shottky: ca 21uA

SCNR:

"...Benannt ist die Schottky-Diode nach dem deutschen Physiker Walter 
Schottky, der 1938 das Modell des Metall-Halbleiter-Kontaktes 
entwickelte..."
/Zitat
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schottky-Diode

ciao
gustav

von H. H. (Gast)


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von Carlo (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Markus B. schrieb:
> Den Spannungsabfall kompensiere ich jeweils so das an der Platine immer
> 3.6V anliegen.
> Ohne: ca 15uA
> Shottky: ca 21uA
> Si: ca 24uA

Die Diode befindet sich also vor der Platine? Obwohl die Platine immer 
3,6V kriegt, erahnt sie die Präsenz der Diode und verhält sich anders? 
Es spukt.

von Achim H. (anymouse)


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Darfst Du zumindest einen Block-Prinzipschaltplan einstellen, welcher 
die Diode und eine Blackbox für den Rest enthält, und auch welche Größen 
genau gemessen/konstant gehalten werden?

Nicht, dass die Diode doch antiparallel liegt, und Du den Sperrstrom 
misst ;)

Ggf. reagiert das Strommessgerät auch auf die unterschiedlichen 
Potentiale (Leckströme) und zeigt den falschen Wert an.

Beitrag #7067481 wurde vom Autor gelöscht.
von Jens G. (jensig)


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Markus B. schrieb:
> Nur Mal der Vollständigkeit halber, ich habe eine Messreihe gemacht ohne
> Diode, mit einer SI Diode und mit einer Shottky. Den Spannungsabfall
> kompensiere ich jeweils so das an der Platine immer 3.6V anliegen.
>
> Ohne: ca 15uA
> Shottky: ca 21uA
> Si: ca 24uA

Dann erzeugt die Platine so starke Störungen auf der Versorgungsleitung, 
daß diese Störungen durch die Diode nun so stark vom Netzteil entkoppelt 
sind, daß diese sich frei entfalten können, und Deine Meßgeräte Müll 
anzeigen (also auch die 3,6V). Mach mal einen C 100nF parallel zu 10µ 
parallel zu den Versorgungsanschlüssen der Platine, und messe nochmal.

von Markus B. (markus_b571)


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Auf der Platine ist sogar ein 1000uF drauf. Der ist aber leider auch 
gleichzeitig der Grund, warum eine Diode eingebaut werden musste.

Das hat hier schon alles seine Richtigkeit, was ich hier gemacht habe. 
Einen Nobelpreis hab ich zwar noch nicht bekommen, aber ich arbeite dran 
;).

Btw: Messgerät ist ein Keithley 2701 und Netzteil ist ein E3632A im 
4-Leiter Betrieb. Der 1000uF hat leider dafür gesorgt, dass die Regelung 
durcheinander gekommen ist. Deshalb wurde das Netzteil mit der Diode von 
dem Kondensator entkoppelt.

Ich hatte einfach nicht auf dem Schirm, dass die Leistungsaufnahme einer 
Diode in dem Messbereich schon deutliche Auswirkungen hat, dass ist 
alles. Ansonsten funktioniert der Testaufbau wie er soll.

von Tatsächlich (Gast)


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Schalt doch 2x 2200uF antiseriell, dann braucht es auch keine Diode, 
wenn das der Grund sein sollte.

von Udo S. (urschmitt)


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Markus B. schrieb:
> Das hat hier schon alles seine Richtigkeit

Definitiv nicht. Hier zeigt sich mal wieder die Richtigkeit des 
Sprichworts:

Wer misst misst Mist.

von Jens G. (jensig)


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Markus B. schrieb:
> Auf der Platine ist sogar ein 1000uF drauf. Der ist aber leider auch
> gleichzeitig der Grund, warum eine Diode eingebaut werden musste.
>
> Das hat hier schon alles seine Richtigkeit, was ich hier gemacht habe.
> Einen Nobelpreis hab ich zwar noch nicht bekommen, aber ich arbeite dran
> ;).
>
> Btw: Messgerät ist ein Keithley 2701 und Netzteil ist ein E3632A im
> 4-Leiter Betrieb. Der 1000uF hat leider dafür gesorgt, dass die Regelung
> durcheinander gekommen ist.

Welche Regelung? Aber eigentlich egal - dann ist eben die Regelung Kacke 
...
Und wozu braucht eine Schaltung, die nur µA zieht, satte 1000µF? Da mißt 
Du ja eher die Restströme des dicken C statt die der Schaltung.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Markus B. schrieb:
> Schaltplan darf ich leider nicht zeigen (NDA)

Gut, NDA ist klar. Aber eine einfache Skizze wie und wo die Diode 
verschaltet ist und was dahinter liegt würde hier einiges Rätselraten 
ersparen. Und einige falsche Antworten.

von Markus B. (markus_b571)


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Jens G. schrieb:

> Welche Regelung? Aber eigentlich egal - dann ist eben die Regelung Kacke

Wer das Gesamtbild nicht kennt sollte sich mit solchen Äußerungen 
zurückhalten. Hier ist aber leider nicht der richtige Platz, um das 
Gesamtbild aufzuzeichnen.

> ...
> Und wozu braucht eine Schaltung, die nur µA zieht, satte 1000µF? Da mißt
> Du ja eher die Restströme des dicken C statt die der Schaltung.

Auf der Platine ist ein Funksender, der alle 10 Sekunden eingeschaltet 
wird. Der Kondensator soll den Strom dafür liefern. Wie groß die 
Leckströme sind weiß ich nicht. Genaueres weiß nur der Entwickler, aber 
der ist schon in Rente... Oder tot.

Durch die Diode verändert sich das gesamte Verhalten der Schaltung. Der 
Strom stabilisiert sich ohne Diode nach dem ersten Senseimpuls bei ca 
10uA, mit Diode dauert es viel länger. Die Werte sind aber über mehrere 
Baugruppen konstant, wenn ich zu einem definierten Zeitpunkt Messe.

Genau erklären kann ich das Verhalten nicht, aber es ist reproduzierbar.

Letzten Endes geht es darum, einen defekten Tantal auf der Platine 
aufzuspüren. Die Dinger sind extrem temperaturempfindlich und gehen 
schon bei geringen Abweichungen bei der Löttemperatur gern kaputt

https://www.vishay.com/images/product-images/pt-large/40038-pt-large.jpg

von Markus B. (markus_b571)


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Mohandes H. schrieb:
> Markus B. schrieb:
>> Schaltplan darf ich leider nicht zeigen (NDA)
>
> Gut, NDA ist klar. Aber eine einfache Skizze wie und wo die Diode
> verschaltet ist und was dahinter liegt würde hier einiges Rätselraten
> ersparen. Und einige falsche Antworten.

Dafür brauche ich keine Skizze. Der Aufbau ist simpel. Netzteil + an 
Multimeter, Multimeter auf Anode, Kathode auf + von der Platine, - von 
der Platine an - von Netzteil.

An dem Verhalten ändert sich auch nichts wenn ich einen Messshunt für 
ein Oszi einfüge oder andere Messgeräte dazu schalte. Das Verhalten der 
Grundschaltung bleibt erhalten.

Um den Aufbau zu vereinfachen hab ich die 4-Leiter Schaltung wieder 
entfernt. Die hat bei dem Messeaufbau keine Auswirkung.

von Achim H. (anymouse)


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Markus B. schrieb:
> Btw: Messgerät ist ein Keithley 2701 und Netzteil ist ein E3632A im
> 4-Leiter Betrieb.

Das bedeutet vermutlich, dass man ggf. irgendwie die Messströme der 
4-Leiter-Konfiguration des E3632A mitmisst -- oder die Aufladeströme in 
den 1000µF-C bei Schwankungen der Netzteilspannung -- was macht die 
eigentlich (gemeint: Wie konstant ist diese)?

 Was passiert denn mit der Stromaufnahme, wenn man das E2632A nur in 
2-Leiter-Konfiguration anschließt, bei entsprechend angepasster 
Spannung?

Ansonsten kommt mir in den Sinn, dass hier vielleicht eine "Source 
Measure Unit" geeigneter wäre.

----

Markus B. schrieb:
> Letzten Endes geht es darum, einen defekten Tantal auf der Platine
> aufzuspüren. Die Dinger sind extrem temperaturempfindlich und gehen
> schon bei geringen Abweichungen bei der Löttemperatur gern kaputt

D.h. nach Produktion sucht man Platinen, wo der bzw. einer der Tantal 
defekt ist, und daher die Stromaufnahme extrem steigt, richtig?

Und dabei ist man auf das Phänomen des schwankenden Versorgungsstroms 
gestoßen?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Das hat hier schon alles seine Richtigkeit, was ich hier gemacht habe.

Das bezweifle ich stark, denn deine Interpretation der Messergebnisse 
widerspricht den Naturgesetzen.

Leider zeigst du weder Bilder/Skizzen vom Aufbau noch von den 
Messergebnissen. Unter diesen Voraussetzungen bleibt dir nicht andere 
übrig, als das Rätsel alleine zu lösen.

von Markus B. (markus_b571)


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Achim H. schrieb:
> D.h. nach Produktion sucht man Platinen, wo der bzw. einer der Tantal
> defekt ist, und daher die Stromaufnahme extrem steigt, richtig?
Exakt. Es ist ein gewisser Grenzwert erlaubt. Alles darüber muss 
aussortiert und ggf repariert werden.

> Und dabei ist man auf das Phänomen des schwankenden Versorgungsstroms
> gestoßen?

Die komplette Geschichte hinter der Geschichte zu erzählen würde den 
Rahmen sprengen.

Aber ich habe es nicht mit einem "schwankenden" Strom zu tun. Der 
Stromverlauf ist ziemlich gut reproduzierbar.

Der Stromverlauf hat sich nur nach Hinzufügen der Diode deutlich 
verändert. Aber auch hier ist der Stromverlauf reproduzierbar. Das 
Verhalten mag korrekt sein, ich kann es nur nicht vollständig erklären. 
Ich weiß nicht, wie sich eine Diode in diesem Bereich verhält.

Ich habe eine längere Messereihe mit vielen Platinen gemacht. Der Ablauf 
ist automatisiert, um immer die exakt gleichen Bedingungen zu haben. Die 
Abweichungen sind nur gering und liegen im Bereich zu erwartenden 
Toleranzen. Ich habe die Messreihe mit und ohne Diode gemacht. Die Werte 
mit Diode sind etwas höher als ohne, aber über mehrere Platinen konstant 
und reproduzierbar.

Ich bin mir sicher, dass der Messaufbau korrekt ist und ich auch sonst 
keine Fehler gemacht habe.

Es gibt mit Sicherheit eine Erklärung, ich kenne sie nur nicht. Aber es 
wirkt auf mich, als würde die Diode selbst wie ein Verbraucher agieren, 
der in Reihe zu dem eigentlichen Verbraucher geschaltet ist. Eben nicht 
so wie ein in Reihe geschalteter Widerstand, sondern irgendwie anders. 
Eine bessere Erklärung fällt nicht nicht ein.

von Markus B. (markus_b571)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Leider zeigst du weder Bilder/Skizzen vom Aufbau

Ich habe den Aufbau mit wenigen Worten erklärt. Mehr ist da nicht.

Messwerte würden wenig bringen. Das System ist nach dem Einschalten in 
den ersten Sekunden noch relativ dynamisch und diese Dynamik hat sich 
mit der Diode verändert. Ich müsste da schon Screenshots oder noch 
besser Videos vom Oszi liefern, was ich nicht tun kann oder werde.

von Jens G. (jensig)


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Markus B. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>
>> Welche Regelung? Aber eigentlich egal - dann ist eben die Regelung Kacke
>
> Wer das Gesamtbild nicht kennt sollte sich mit solchen Äußerungen
> zurückhalten. Hier ist aber leider nicht der richtige Platz, um das
> Gesamtbild aufzuzeichnen.

Wieso? Eine Regelung, welche eine Diode in der Versorgung braucht, um 
stabil zu sein, ist schon was sehr exotisches ...
>> ...
>> Und wozu braucht eine Schaltung, die nur µA zieht, satte 1000µF? Da mißt
>> Du ja eher die Restströme des dicken C statt die der Schaltung.
>
> Auf der Platine ist ein Funksender, der alle 10 Sekunden eingeschaltet
> wird. Der Kondensator soll den Strom dafür liefern. Wie groß die
> Leckströme sind weiß ich nicht. Genaueres weiß nur der Entwickler, aber
> der ist schon in Rente... Oder tot.
>
> Durch die Diode verändert sich das gesamte Verhalten der Schaltung. Der
> Strom stabilisiert sich ohne Diode nach dem ersten Senseimpuls bei ca
> 10uA, mit Diode dauert es viel länger.

Aha, und wenn man das hier noch dazu nimmt:

> Das Messgerät zeichnet 100 Messwerte auf und bildet einen Mittelwert und
> es hat auch die nötige Genauigkeit. Das passt schon.

dann merkt man wieder, daß wie üblich wieder einige Salamischeiben 
fehlen. Nämlich, daß dann irgendwann sich der Strom offensichtlich doch 
noch auf 10µA einpendelt - richtig?
Kein Wunder - wenn die Diode drin ist, wirkt die wie ein Vorwiderstand, 
wenn auch ein recht nichtlinearer. Der Sendeimpulse reißt die 3,6V eben 
um paar 100mV runter, und dann siehst Du eben danach den 
Wiederaufladevorgang des C um diese paar 100mV. Das zieht eben anfangs 
einen erhöhten, aber abklingenden Strom.
Ohne Diode sacken die 3,6V eben nicht (sehr) ab, bzw. der Ausgleich ist 
vielschneller erledigt, so daß das weniger auffällt.
Wozu Du da überhaupt einen  Mittelwert bilden mußt, und damit die Russen 
verwirren tust, bleibt mir ein Rätsel ...

von (prx) A. K. (prx)


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Jens G. schrieb:
> Wieso? Eine Regelung, welche eine Diode in der Versorgung braucht, um
> stabil zu sein, ist schon was sehr exotisches ...

Regelungen, die Probleme mit dicken Caps als Last haben, sind nicht ganz 
so ungewöhnlich.

von Markus B. (markus_b571)


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Jens G. schrieb:
> Der Sendeimpulse reißt die 3,6V eben um paar 100mV runter,

Da hätte die Schaltung aber ein echtes Problem. Der Spannungseinbruch 
ist tatsächlich nur minimal.

Klar muss der Kondensator wieder aufgeladen werden. Aber die Diode hat, 
wenn es so wäre, einen größeren Einfluss auf den Ladestrom als ein 100 
Ohm Widerstand.

Den Mittelwert aus mehreren Messwerten bilde ich, weil bei solchen 
kleinen Messwerten unweigerlich ein nicht zu vernachlässigendes Rauschen 
dazu kommt. Das lässt sich in der Umgebung auch nicht vermeiden. Die 
Messung dauert auch nur eine Sekunde.

von Udo S. (urschmitt)


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Markus B. schrieb:
> Ich bin mir sicher, dass der Messaufbau korrekt ist und ich auch sonst
> keine Fehler gemacht habe.

Na dann, dann ist ja alles klar und wir können den Thread beenden.
Warum fragst du dann wenn du alles weisst.

Ach so, daß eine in Serie geschaltete Diode extra Strom aufnehmen kann 
widerspricht dem 1. Kirchhoffschen Gesetz, zumindest dann wenn wie von 
dir behauptet die restliche Schaltung exakt die gleiche Spannung sieht 
wie ohne Diode.
Aber das kann dich ja in deiner Überzeugung alles richtig gemacht zu 
haben nicht bremsen, wer ist schon Kirchhoff.

Markus B. schrieb:
> Es gibt mit Sicherheit eine Erklärung, ich kenne sie nur nicht.
Klar, und wir sollen sie ohne genaue Messwerte Oszilloskopverläufe und 
Ahnung über die Schaltung kennen?

> Aber es
> wirkt auf mich, als würde die Diode selbst wie ein Verbraucher agieren,
> der in Reihe zu dem eigentlichen Verbraucher geschaltet ist.
Ist es ja auch. Aber wenn deine Behauptung stimmt
Markus B. schrieb:
> Den Spannungsabfall
> kompensiere ich jeweils so das an der Platine immer 3.6V anliegen.
Dann kann die Platine nicht "wissen" das da eine Diode davorliegt, also 
kann sie sich nicht anders verhalten, sonst wäre das ein akausales 
System.

> Eben nicht so wie ein in Reihe geschalteter Widerstand, sondern irgendwie > 
anders.
Eine Diode ist KEIN Widerstand. Wenn dir das nicht klar ist, ist jede 
weitere Diskussion überflüssig weil dir dann dafür zu viel Wissen fehlt.

> Eine bessere Erklärung fällt nicht nicht ein.
Und unsere Erklärungsansätze glaubst du nicht. Wenn sich die Schaltung 
anders verhält, dann weil sie andere Spannungen am Eingang sieht. Nicht 
unbedingt statisch über den Effektivwert, sondern dynamisch.
Nur da bräuchte man viel mehr Infos über die tatsächlichen Verhältnisse 
um irgendwas aussagen zu können.

von Jens G. (jensig)


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Markus B. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Der Sendeimpulse reißt die 3,6V eben um paar 100mV runter,
>
> Da hätte die Schaltung aber ein echtes Problem. Der Spannungseinbruch
> ist tatsächlich nur minimal.

Ob paar 100 oder 10mV, ist jetzt egal, und hängt auch von der Sendedauer 
und Sendestrom ab. Aber der Ladevorgang wird durch die Diode wie bei 
einem Vorwiderstand gestreckt.

> Klar muss der Kondensator wieder aufgeladen werden. Aber die Diode hat,
> wenn es so wäre, einen größeren Einfluss auf den Ladestrom als ein 100
> Ohm Widerstand.

Wenn der C "voll" ist, dann hat die Diode einen recht hohen 
(dynamischen) Widertand.

> Den Mittelwert aus mehreren Messwerten bilde ich, weil bei solchen
> kleinen Messwerten unweigerlich ein nicht zu vernachlässigendes Rauschen
> dazu kommt. Das lässt sich in der Umgebung auch nicht vermeiden. Die
> Messung dauert auch nur eine Sekunde.

Ja, wenn aber sich der Aufladevorgang länger als diese eine Sekunde 
hinstreckt, und unmiottelbar nach dem Sendeimpuls mißt, dann hat man 
eben höhere Werte. Wo pendelt sich der Wert denn ein, wenn Du erst 
später mißt?

von Jens G. (jensig)


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(prx) A. K. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Wieso? Eine Regelung, welche eine Diode in der Versorgung braucht, um
>> stabil zu sein, ist schon was sehr exotisches ...
>
> Regelungen, die Probleme mit dicken Caps als Last haben, sind nicht ganz
> so ungewöhnlich.

Leider wissen wir nicht, von welcher Regelung er überhaupt spricht ...

von Christian M. (christian_m280)


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Dunning-Kruger in Reinkultur!

Gruss Chregu

von Joachim B. (jar)


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Udo S. schrieb:
> Wer misst misst Mist.

wollte ich gerade.....

aber es fehlt noch:
"und wer viel misst, misst viel Mist"

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Udo S. schrieb:
> Eine Diode ist KEIN Widerstand.

Ooch - ich weiss nicht, wenns tatsaechlich nur um so ein paar µA geht, 
ist eine Diode doch evtl. garnicht sooo weit weg von einem Widerstand.
Aber ich haette angesichts der Gesamtsituation hier auch eher auf 
Zauberei getippt; bin jedoch mit dem schon hier geaeusserten "Spuk" auch 
voellig einverstanden. Das wirds wohl sein.

Gruss
WK

von oszi40 (Gast)


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Der wunderliche Effekt könnTE auch dadurch entstehen, dass die 
Folgeschaltung durch falschen Arbeitspunkt in Schwingung gerät. Das 
werden wir jedoch bei dieser Salamitaktik nie erfahren.

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