Schönen Dienstag Abend! Ich habe mir mal vor einiger Zeit einen alten XY bzw. Y(t) Kurvenschreiber zugelegt. Da die originalen "Tintenpatronen / Druckköpfe" (oder wie auch immer man die Dinger nennt) dafür nicht mehr hergestellt werden frage ich mich ob es da nicht eine "Bastlerlösung" gibt. Ich habe schon schwarze Nachfüll-Druckertinte gekauft und versucht einen der Farbstifte damit "wiederzubeleben" aber das klappt nicht wirklich. (Ich habe ein kleines Gefäß mit etwas Druckertinte gefüllt und den Filz-Schreibkopf in die Tinte eingetaucht aber irgendwie saugt das die Tinte nicht auf) Kann mir jemand hier vielleicht eine Lösung empfehlen? Vielleicht die "Tinte" aus Fineliner-Stiften? Oder "normale" Füllfeder-Tinte? Ich hoffe dass das das richtige Unterforum ist, ein Kurvenschreiber ist ja ein Werkzeug und die Frage ist eher mechanischer Natur. Ganz konkret geht es um einen ZSKT von Rohde & Schwarz. Jemand wird sicher fragen "warum tust du dir das an?", deshalb beantworte ich das gleich: Nein, ich mache das nicht aus nostalgischen Gründen. Bis vor kurzem hatte ich noch kein digitales Oszilloskop, also hatte ich keine andere (PC unabhängige) Möglichkeit um sehr langsame Signale aufzuzeichnen. Ja es ist mir lieber ein eigenständiges Gerät zu verwenden als einen "USB-Datenlogger".
Moin, Ich hatte ein ähnliches Problem sehr langsame Signale über Stunden aufzeichnen zu wollen. Ich hatte zwar Recorder (Rustrak) aber das Spezialpapier ist extrem teuer. Eine billigere Lösung musste her. Ich begann ein Testprojekt ob sich das nicht mit Thermischen (POS) Drucker und uC machen ließe, weil thermisches Papier in jeder Papierhandlung beziehbar ist. Hier kannst Du etwas von meinen (damaligen) Bemühungen sehen: Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2020)" Das Resultat ist prinzipiell ziemlich brauchbar. Leider machte ich da nicht weiter, weil wichtigere Sachen dazwischen kamen. Ich wollte eigentlich noch vertikale Schriftannotation einfügen, aber das war mir dann zu viel Arbeit. Dieses Projekt war dazu gedacht langsamen Phasenvergleich zwischen WWVB auf 60kHz mit lokalen Frequenznormalen möglich zu machen. Aber vielleicht wäre das für Dich ein Plan "B". Den R&S Schreiber kenne ich aus R&S Material und ist ein edles Teil. Dafür könnte man vielleicht einen Gel-Schreiber ausprobieren weil der wenig Kontaktdruck braucht und sauber schreibt. (Pentel Pilot) Eine andere Möglichkeit wäre einen genau fokussierten 50-250mW UV LASER zu verwenden. Ich machte das mal auf einen HP7475A Plotter zum direkten Belichten von PCB Photoresist und das funktionierte ganz gut. der 50mW Laser war im Fokuspunkt stark genug um schwarze Punkte ins Papier zu brennen. Ein 250mW Laser wäre dafür gerade richtig. "Versuch macht kluch!" Da muss man eben etwas kreativ sein und nicht wissen, dass es nicht funktionieren kann;-) Das Problem mit Tinten allgemein ist, dass die Chemie stimmen muss, damit das Zeug nicht gleich austrocknet. Vielleicht könnte man eine HP Inkjetkartusche mit eingebauten Druckkopf dafür missbrauchen in dem man ihn so ansteuert, dass er kleine Jets ins Papier abschickt. Das müsste mit uC genau gesteuert werden. Könnte mir vorstellen, dass dem ein gewisser Erfolg beschieden sein könnte. Im Augenblick ist thermisches Drucken noch am billigsten. Gerhard
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Danke für die Antwort, ich werde mir den Ansatz mit dem Laser mal ansehen. Thermodrucker ist auch eine coole Idee für wirkliche Langzeitmessungen, das werde ich meiner sowieso schon endlosen Liste mit Projekt-Ideen hinzufügen. Und die Idee mit dem Gel-Kugelschreiber. Ich dachte eigentlich dass ich die vorhandenen Druckköpfe irgendwie wiederbefüllen könnte da ich es mir nicht wirklich zutraue eine feinmechanische Lösung selbst zu basteln (neue "Stiftaufnahme", oder in dem Fall "Laser-Aufnahme").
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Ich würde es mit Nachfülltinte für Fasermaler versuchen (gibt es z.B. Edding MTK25 zum Nachfüllen per Kapillarwirkung).
Sönke P. schrieb: > Ich würde es mit Nachfülltinte für Fasermaler versuchen (gibt es z.B. > Edding MTK25 zum Nachfüllen per Kapillarwirkung). Ja ich denke das klingt nach einer guten Lösung. Die "Druckköpfe" funktionieren ja ähnlich wie ein Faserstift ("Filzstift").
Andre G. schrieb: > Vielleicht die "Tinte" aus Fineliner-Stiften? > Oder "normale" Füllfeder-Tinte? Alles falsch. In den Stiften ist ölhaltige Tinte. Ähnlich der Kugelschreibertinte. Ich verwendete Tinte von sogenannten Dauerstempeln. Diese ist ölhaltig und sehr dickflüssig. Die Tinte braucht viel Zeit bis sie vom Stift aufgesogen wird. Diese trocknet im Stift auch nicht ein. Bekannt unter X-Stampertinte. Nicht ganz billig.
Mach doch mal ein Foto vom Druckkopf/Stift. Am besten mit Linieal daneben. So viele unterschiedliche Druckköpfe/Stifte gab es nicht, und die Chancen stehen nicht schlecht, das der gleiche Stift z.B. auch in Medizingeräten verbaut wurde. Wenn dem so ist, dann wirst Du vermutlich dort Ersatz bekommen können. (Das ist z.B. bei den alten Plottern von Sharp aus den frühen 90'ern der Fall. Die Stifte gibt es immer noch, weil das "Druckwerk" in diversen EKG Geräten gelandet ist).
Ich weis, Du willst was basteln. Aber ist es zufällig dieser Stift hier? http://plotterstifte-faserschreibfedern.de/epages/d0ad59d0-2179-4e1a-a881-03dcaece632c.sf/de_DE/?ObjectID=1471773&ViewAction=ViewFaceted&FacetValue_CategoryID=1471773
Nils schrieb: > Ich weis, Du willst was basteln. Aber ist es zufällig dieser Stift > hier? > > http://plotterstifte-faserschreibfedern.de/epages/d0ad59d0-2179-4e1a-a881-03dcaece632c.sf/de_DE/?ObjectID=1471773&ViewAction=ViewFaceted&FacetValue_CategoryID=1471773 Nein, die "Stifte" in meinem Plotter sind nicht rund. Ich mache heute Nachmittag mal ein Foto davon.
> Kann mir jemand hier vielleicht eine Lösung empfehlen?
Edding verkauft auch Tinte fuer ihre Eddings. Die soll
man dann da reinstellen und die saugen sich ihre Tinte wieder ein.
Das waere mal ein Versuch wert.
Das letztemal als ich mit Plottern rumgemacht habe war so um 1989, ich
war jung und huebsch und hab damals diese Tuschezeichenstifte verwendet
wie man sie fuers technisches Zeichnen braucht. Man sieht die auch heute
noch haeufiger mal auf Flohmaerkten weil die frueher jeder Lehrling
hatte und keiner will sie.
Damit geht das grundsaetzlich, ist aber auch eine eigene Art von
Sauerrei. .-)
Such mal nach Rapidograph. Die Besonderheit, da ist kein Filz drin, die
Tusche kann direkt zur Spitze laufen, daher kann man damit schneller
malen. Normale Stiften koennen die Tusche nicht schnell genug
nachfoerdern.
Aber wie gesagt, auf dem Flohmarkt fuer 5Euro kaufen und nicht fuer
100Euro bei Amazon. .-)
Olaf
Einen ZSKT habe ich auch aus dem Müllcontainer der Firma gerettet. Hier die originalen Verpackungen der Faserschreiber. bestimmt völlig ausgetrocknet. Ich würde es mit Stempelkissenfarbe versuchen, die bleibt im Kissen ja auch sehr lange flüssig. Die hier gab es in der Schreibwarenabteilung des Kaufhof.
Besitze auch noch zwei ZSKT (einen Eigenbau, nachdem ich ihn auf der Hannover Messe gesehen hatte musste ich sowas haben), und einen ZSK2. Wiederbelebungen der Stifte sind bei mir auch fehlgeschlagen. Das geht mal kurz, aber das wars dann auch. Für irgendwelche Kugelschreiberminen sind die Dinger viel zu schnell. Des weiteren habe ich noch einen HP 7475A. Auch dafür sind wirklich brauchbare Stifte kaum noch zu bekommen.
Rainer D. schrieb: > Besitze auch noch zwei ZSKT (einen Eigenbau, nachdem ich ihn auf der > Hannover Messe gesehen hatte musste ich sowas haben), und einen ZSK2. > Wiederbelebungen der Stifte sind bei mir auch fehlgeschlagen. Das geht > mal kurz, aber das wars dann auch. Für irgendwelche Kugelschreiberminen > sind die Dinger viel zu schnell. > Des weiteren habe ich noch einen HP 7475A. Auch dafür sind wirklich > brauchbare Stifte kaum noch zu bekommen. Dann bleibt wohl doch nur die Lösung mit dem "Laser-Schreibkopf" oder eine sonstige Bastellösung. Schade. Das mit der Edding-Nachfülltinte hat sich vielversprechend angehört.
Ich kenne das Gerät nicht. Aber da man hier von Stiften redet. Wäre es nicht eine alternative Lösung mit einen 3d-Drucker eine alternative Halterung für einen normalen China-Stift zu bauen. Ich habe für meinen Schneideplotter auch eine Halterung (3-Anbieter) gekauft, die etwas modifiziert und nun kann ich wunderschöne Schriften richtig malen, mit einen Faserschreiber von Eding den ich für. 1 Euro im 1-Euro-Markt gekauft habe. Die mit der Weisen Hülle, die man in der Mitte auseinander drehen kann, und wo man den unteren Teil NEU wieder ein drehen kann. Modell müsste ich googlen. Den unteren Teil mit der Tinte kann man auch alleine benutzen. Gibt es in mehren Farben. ICH LIEBE DIESE STIFTE. Vielleicht wäre so was eine alternative Lösung.
Schlaumaier schrieb: > Vielleicht wäre so was eine alternative Lösung. Also es sind keine wirklichen Stifte, es sind vielmehr kleine rechteckige Kisten die mit Farbe / Tinte oder was-auch-immer gefüllt sind bzw. gefüllt waren. An der Unterseite haben sie einen eine kleine hervorstehende Spitze, ähnlich wie bei einem Filzstift. Weiter oben hat eh jemand ein Bild davon reingestellt. Die werden in eine Halterung eingeklemmt. Und zwar oben und unten.
Faserstifte für Barographen sind gut erhältlich. Vielleicht kann man die adaptieren? Bei geringer Schreibgeschwindigkeit halten die bis zu 1 Jahr. Wahrscheinlich sind die aber nur für langsame Aufzeichnungen optimiert.
Danke für die vielen Lösungsansätze, ich werde einige davon durchprobieren, angefangen mit der Edding bzw. Stempelkissentinte. Wenn das nicht funktioniert werde ich wahrscheinlich das mit dem Laser versuchen, das braucht nämlich am wenigsten Platz. So eine Laserdiode müsste gehen, entsprechend "gedimmt" natürlich: https://www.digikey.at/en/products/detail/osram-opto-semiconductors-inc/PLPT5-447KA/13541196 Und natürlich eine "Schutzschaltung" die den Laser ausschaltet wenn sich längere Zeit "nichts tut" damit das Papier nicht abbrennt ;-)
Andre G. schrieb: > (Ich habe ein kleines Gefäß mit etwas Druckertinte gefüllt und den > Filz-Schreibkopf in die Tinte eingetaucht aber irgendwie saugt das die > Tinte nicht auf) Das ist auch kein Wunder. Druckertinte ist zum Heiß-Verspritzen. Und ist wasserlöslich! Ich 'befülle' meine Wasserfest-Faserschreiber selbst. Mit simplem Spiritus. Da ist sooooviel Farbe drin, das glaubt man gar nicht. So ein Stift schreibt Jahre ! Du brauchst dazu eine Einwegspritze mit Kanüle (Nadel). Ist der Filz ausgetrocknet, kann man ihn zwar mit Spiritus (Alkohol-lösliche Farbe) "reaktivieren", das nützt aber nix, weil von hinten keine Farbe nachkommt. Sobald das Lösungsmittel verdunstet ist, was auch der Grund für die 'Verkapselung' so eines Schreibers ist, ist die Spitze wieder trocken. Im Stift ist eine --wattegefüllte Hülse-- , dort LANGSAM ein bißchen Lösungsmittel einspritzen. Erwischst du zuviel, dann tropft der Stift, oder rinnt einfach aus... bis der Saugeffekt der Faserspitze wieder einsetzt . Also: Druckertinte in der Spitze mit -Wasser- auswaschen und gut trocknen. Möglicherweise funktionierts auch mit mit *wasserverdünnter Druckertinte* , du darfst aber nur ganz wenig Wasser nehmen (jeweils +10%) --- SOFERN deine Spitze mit Wasser zurechtkommt und dieses "aufsaugt" . Die Frage ist daher : WAS ist-war in deinem Schreibkopf innen DRINNEN? Darauf solltest du Deine Lösung abstimmen .
Andre G. schrieb: > es sind vielmehr kleine > rechteckige Kisten die mit Farbe / Tinte Noch was : Tintenpatronen von HP sind innen: NICHT hohl , war nur in der Frühzeit so, sondern die haben auch ein WATTE-PAD drinnen, das die Tinte aufsaugt. Von dort fließt es per Unterdruck durch die Tintenkanäle zum Druckkopf. Darum darf die Patrone niemals völlig entleert werden, weil sonst der Unterdruckeffekt, der die Tinte nachsaugt, verloren geht. Kann man aber (Bastellösung) durch ÜBERDRUCK überwinden und so die Patrone 'reaktivieren'. Ums Öffnen des Tinten- Behälters wirst also nicht herumkommen -- SOFERN -- da keine Nachfüllöffnung ist. Vorsichtig mal ein kleines Loch (1-1,5mm) reinbohren? Und reinstochern
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