Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Taster zeitlich sperren 1


von michael (Gast)


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Hallo Ihr Leute die Ahnung von Elektronik und Elektrotechnik haben,
ich  bin ein Krankenpfleger und will einen Tablettenautomat bauen ,den 
es aktuell nicht gibt. Handwerklich und vom Design kann ich das Ding gut 
bauen,nur bei der Elektronik suche ich hier einen Vorschlag.
Es geht darum ,dass ein Patient einen Knopf drückt und die Pille dann 
ausgeworfen wird oder fällt dann zur Einnahme raus.Dieser Taster kann 
dann zwar erneut gedrückt werden ,darf aber erst nach 6 Stunden wieder 
eine Tablette auswerfen. Diese zeitliche Sperren muss ich bei insgesamt 
vier tastern mit verschiedenen Sperrzeiten, auf Abgrund vier 
verschiedener Tabletten einstellen können müssen.
Das Ganze sieht dann aus wie einen Dose ,in vier Teile unterteilt mit 
vier Tastern .Von der Firma DoseControl gibt es ein ähnliches Gerät 
,dort kann aber der Patient nicht drücken wenn er etwas braucht .Dort 
werden nur feste Zeiten programmiert ,keine Bedarfsmedikation.
Wie heißt so ein Bauteil was ich programmieren /einstellen kann?
Na dann mal Danke  im Voraus
Lieber Gruß Micha

von Teo D. (teoderix)


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Für dich käme da nur ein Universelles-Zeitrelais infrage. Teuer (für 
jede Taste eins) und groß aber für nen "Prototypen" kann man das schon 
verwenden.
Ansonsten bräuchtest Du einen Hardware Entwickler für µC Systeme. Das 
wird dann min 4Stellig und für lau ist das hier allen sicherlich viel zu 
aufwendig.

von H. H. (Gast)


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Das wird unter das Medizinproduktegesetz fallen, da ist einiges mehr zu 
beachten als man so auf Anhieb denkt.

von HildeK (Gast)


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michael schrieb:
> Handwerklich und vom Design kann ich das Ding gut
> bauen,nur bei der Elektronik suche ich hier einen Vorschlag.

Heißt das von Elektronik und Mikrocontrollern hat du keine Ahnung, nur 
von der mechanischen Ausführung?

Um mal ein paar Stichworte/Fragezeichen zu nennen - sicher 
unvollständig:
- einstellbar in welchem Raster, auf welche Art, wie genau? Reichen vier 
Potis mit grober Skalierung oder soll das über eine Tastatur eingegeben 
und am Display angezeigt werden?
- welcher Zeitbereich soll abgedeckt werden - kürzeste, längste Zeit mit 
welcher Auflösung?
- welche Art der Öffnungsklappen hast du, wie sollen die elektrisch 
bedient werden?
- welche Art Stromversorgung stellst du dir vor? Netz, Batterie, Akku?

Eine Steuereinheit mit einem µC wäre das einfachste zentrale Element. 
Dazu braucht man aber eine Entwicklungsumgebung, HW mit überschaubaren 
Kosten sowie Software (meist kostenlos) und natürlich 
Programmierkenntnisse.

von Teo D. (teoderix)


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Is doch egal. Denn, sorry TO, wenn das praktikabel wäre, gebe es das 
schon längst.


PS: Hab grad mal im INet gegugt, natürlich wurde dieses Rad, schon 
längst erfunden.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Kinderleicht.

Wäre sogar mit einen Arduino möglich.;) Und auf Wunsch sogar ohne 
Tasten. ;)

Man benötigt.

1. MC (Arduino o. wegen Medizin was teureres)

2. Ein RFID-Reader (Zugangskontrollsystem)

Nun programmiert man eine Mini-Datenbank mit Reaktionen auf den 
RFID-Code.

Sobald der Ausgelöst wird schaut man wann die letzte Entnahme war 
(Sql-DB für arme reicht) wenn x Zeit überschritten dann Pille möglich, 
sonst NIX-DA.

Wie gesagt Kinderleicht.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag.

Es geht auch mit ein Barcode-leser.  Ist sogar preiswerter. Alternativ 
sogar mit der Krankenkassenkarte.

Du musst nämlich bei deiner Zauberkiste die Rechtlichen Hindernisse für 
den Zugang zu Medikamenten berücksichtigen.

Irgendwie ist das das Selbe, wie der Automat an den ich mein Paket 
abhole.

Nur das dein Roboter automatisch alle X-Stunden ein neues Paket 
(Döschen) ins Fach legt.

von Bulle von Tölz (Gast)


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michael schrieb:
> Es geht darum ,dass ein Patient einen Knopf drückt und die Pille dann
> ausgeworfen wird oder fällt dann zur Einnahme raus.Dieser Taster kann
> dann zwar erneut gedrückt werden ,darf aber erst nach 6 Stunden wieder
> eine Tablette auswerfen. Diese zeitliche Sperren muss ich bei insgesamt
> vier tastern mit verschiedenen Sperrzeiten, auf Abgrund vier
> verschiedener Tabletten einstellen können müssen.

Mord oder Totschlag - findet den Fehler!

von mIstA (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> auf Wunsch sogar ohne Tasten.

Schon vergessen, daß das Gerät vier verschiedene Pillensorten ausgeben 
soll?

Schlaumaier schrieb:
> Ein RFID-Reader

… und der Pflegling bekommt dann 4 verschiedene Tags, die er 
auseinanderhalten muß und nicht verlegen darf?

Schlaumaier schrieb:
> Es geht auch mit ein Barcode-leser.

Schon besser, wenn man die entsprechenden Barcodes dem Patienten auf 
verschiedene Finger tätowiert hat er sie zumindest immer bei der Hand, 
wenn er sie braucht.

Schlaumaier schrieb:
> sogar mit der Krankenkassenkarte.

… die dann in den richtigen von vier Schlitzen gesteckt werden muß, oder 
wie?


Schlaumaier schrieb:
> Wie gesagt Kinderleicht.

Da muß ich Dir schweren Herzens recht geben, für Kinder sind sogar Deine 
UI-Ideen leicht zu merken; bloß bezweifle ich, daß Kinder die 
Hauptzielgruppe für so ein Spielzeug sind.


Schlaumaier schrieb:
> Wäre sogar mit einen Arduino möglich.

Schlaumaier schrieb:
> Sql-DB für arme reicht

SQL-DB aufm Arduino?
Ah ja, alles klar - ganz schön Schlau, der Maier.


Schlaumaier schrieb:
> Irgendwie ist das das Selbe, wie der Automat an den ich mein
> Paket abhole.

Ah, offenbar hat unser schlauer Maier inzwischen komplett verschwitzt, 
worums im OP eigentlich ging; was mich jetzt aber  nicht wirklich 
überrascht.

von mIstA (Gast)


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H. H. schrieb:
> Das wird unter das Medizinproduktegesetz fallen

Wie wahr, wie wahr!

Aber man könnte es eventuell als Zuckerl-Dispenser für willensschwache 
Abnehmwillige vermarkten?!

von mIstA (Gast)


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michael schrieb:
> Das Ganze sieht dann aus wie einen Dose ,in vier Teile
> unterteilt mit vier Tastern

Wieso eigentlich gerade vier verschiedene Pillen? Kommt das wirklich so 
häufig vor, daß Patienten mehrere verschiedene Bedarfsmedikationen (bei 
denen außerdem zu häufige Einnahme trotzdem problematisch ist) 
benötigen, aber gleichzeitig keine fix einzunehmenden Medikamente?

Oder baust Du das Gerät als Einzelstück für einen ganz konkreten 
Patienten?

von Tim D. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Für dich käme da nur ein Universelles-Zeitrelais infrage. Teuer (für
> jede Taste eins) und groß aber für nen "Prototypen" kann man das schon
> verwenden.

Das wäre für eine Einzelanfertigung von den Kosten sicher machbar. Es 
müssten aber Zeitrelais mit Energieaufrechterhaltung bei Stromausfall 
sein. Sonst fällt das Relais ab, Klappe geht auf, Patient tot.

von N. M. (mani)


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Habe ich auch schon für meine Großeltern überlegt.
Die Idee war ein RFID Armband für jede Person. Plattform ein Raspi mit 
LAN/WLAN.
Wieso? Auf Strom kommt es bei so ner Applikation nicht an, ist ja Lokal 
und mit nee Steckdose neben dran. Die Möglichkeiten sind groß 
(Datenbank, Remote Zugänglichkeit,...uvm).
Erweiterungen sind kein Problem. Wenn ich morgen eine "Pillen Erkennung" 
brauche oder einen Barcode Reader, bekomme ich das mit einer USB Kamera 
und OpenCV ohne Probleme hin.

Jeder RFID-ID(Person) wäre dann ein "Pillenplan" mit Tageszeit 
(morgens/mittags/abends) hinterlegt.
Das Ding hätte dann angefangen zu piepen wenn es neue Tabletten gibt die 
eingenommen werden sollen, aber nicht x Minuten/Stunden später abgeholt 
werden.
Genauso war angedacht dass nach x verpassten Zyklen automatisch eine 
Nachricht raus geht (E-Mail, Telegramm, o.ä.).

Soweit alles kein Problem.

Allerdings, wie Stelle ich sicher dass die Pillen auch wirklich in der 
Anzahl unten rauskommen die ich möchte?
Stichwort verklemmen von Pillen im Kanal.
Oder dass die Person auch wirklich alle Pillen aus dem Fach nimmt und 
nicht ausversehen etwas liegen lässt?
Stichwort nächste Person nimmt falsche Tabletten, oder letzte Tabletten 
werden mit aktuellen Tabletten genommen.

Leider weiß ich bis heute keine Möglichkeit wie man das zuverlässig 
abdecken kann.
Und die richtige Anzahl ist eben entscheidend.

Das war dann der Grund wieso ich es gelassen habe.

Ich glaube die Mechanik und die Erkennung dass alles entfernt wurde ist 
das schwierigste an dem ganzen Projekt.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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mIstA schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Sql-DB für arme reicht
>
> SQL-DB aufm Arduino?
> Ah ja, alles klar - ganz schön Schlau, der Maier.

Schon wenn man studiert hat, und nicht in der Lage ist praxisnah zu 
denken.

So ein Automat hat max. 100 verschiedene Pillen.  Eine Datenbank für 
Arme ist eine SDF-Tabelle. Und mal eben 100 Datensätze von einer Datei 
zu lesen und sie mit den RFID-Code o.w.a.i. zu vergleichen ist eins 
meiner leichtestes Übungen.

mIstA schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> sogar mit der Krankenkassenkarte.
>
> … die dann in den richtigen von vier Schlitzen gesteckt werden muß, oder
> wie?

2. Wenn der Patient 4 verschiedene Pillen fressen soll, kann man 
entscheiden ob es zu Gegenreaktionen bei den 4 Pillen kommt wenn man sie 
gleichzeitig futtert oder nicht.

Was dann zu folgenden Maßnahmen führt.
Variante 1 : Der Automat spuckt alles aus was der Patient gleichzeitig 
futtern kann.

Variante 2 : Der Automat spuckt die nächste Pille in der Reihe aus.

Steht auf jeden Beipackzettel : "Wenn sie eine vergessen haben, futtern 
sie keine 2 auf einmal".

Wenn ich schon so ein Automat baue, dann kannst du sicher sein, das man 
die Pillenvergabe gewissen Regeln unterwerfen kann.

Und aus Hygienischen Gründen muss der Automat eh wie ein 
Zigaretten-Automat   gebaut sein. Ergo jede Dosis in eine eigene Döschen 
Und damit man auch nix falsch macht, muss das Döschen mit den Namen des 
Patienten bestückt sein.

Was physikalisch dazu führt das der Automat max. 3 Tage in der Lage ist, 
Patienten zu versorgen bevor er nachgefüllt wird.

Ach und nur so nebenbei. Größere Automaten dieser Art gibt es bereits in 
Top-Modernen Krankenhäusern. Da werden sogar  Pillenverpackungen 
programmiert und eine "Ausdrückverrichtung" presst die Pille raus. 
Kostet aber locker 6-Stellig.

Das Spielzeug was der TO da bauen will, ist eher was für Dauerpatienten.

Rechtlich gesehen sehe ich da aber nur Probleme. Besonders in DE.

Immerhin hat man sogar die Automaten von DOC-Morris wieder abgeschafft 
obwohl die von Menschen gesteuert wurden, aus rechtlichen Gründen.

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