Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Buck/Boost-Converter für ESP32-Projekt


von Torsten (Gast)


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Für ein Projekt mit dem ESP32 würde ich gerne einen Boost/Buck-Converter 
einsetzen. Hintergrund ist, dass der ESP32 wahlweise per USB, LiPo oder 
LiFePo4 versorgt werden soll. Eine Ladeelektronik via TP5000 ist auch 
drauf, so dass der angeschlossene Akku (wenn notwendig) geladen wird.
Ne Alternative wäre vielleicht auch, keinen Converter zu nehmen und 
stattdessen einfach nur einen LDO. Dort würden nur LiPo und USB 
durchlaufen; LiFePO4 würde ich dahinter einspeisen, damit ich keinen 
Voltage Drop habe. Aber an für sich würde ich das gerne mal mit nem 
Converter umsetzen, damit ich hintendran mit 3,3 V gleichbleibende 
Verhältnisse habe.

"Normale" Stromaufnahme, mal abgesehen von den Lastspitzen, die der 
ESP32 selbst hat, sollte bei 200 mA liegen; sagen wir 250 mA, um etwa 
Reserven zu haben.

Wenn ich einen Blick ins Datenblatt 
(https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/585287/STMICROELECTRONICS/STBB1-APUR.html) 
des STBB1-APUR werfe, dann sehe ich dort auf Seite 14/15 
Berechnungsformeln für die Größe der Induktivität. Was mir jedoch an der 
Stelle unklar ist: Welche "minimum switching frequency" sollte man denn 
anstreben? Gelesen habe ich, dass eine höhere Frequenz die Effizienz 
etwas absenkt, jedoch gleichzeitig kleinere Bauteile ermöglicht und die 
Spannungsschwankungen reduziert. Brutal klein müsste es für meinen 
Anwendungsfall nicht sein. Gesehen habe ich verschiedene Beispiele mit 
300 kHz bis 1 MHz, aber ich habe keine Anhaltspunkte, um diese Zahlen 
einzuordnen.

Danke im Voraus.

von H. H. (Gast)


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von Sebastion B. (brinkmann)


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Wenn du einen TP5000 druaf hast hast du auch eine bat anschluss. Und 
einen internen 3.3V ldo haben die auch immer. Wofür soll denn denn der 
dc-dc konverter gut sein?
Willst du aus 3.3V erst mal 5V machen und dann macht der LDO wider 3.3V 
draus? macht das sinn?
Lifepo4 wird beim laden probleme machen, es sei denn du stellst 
ladespannung ein. Das wird sonst abfackeln.

von Sebastion B. (brinkmann)


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H. H. schrieb:
> https://de.aliexpress.com/item/1005002361727869.html

Gibts die auch bulk im 10'er oder 50'er pack?
Hast du den ausprobiert? Taugt das teil?

: Bearbeitet durch User
von Torsten (Gast)


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Also das Setup ist vom Ansatz so ähnlich wie beim D32 pro: 
https://www.wemos.cc/en/latest/_static/files/sch_d32_pro_v2.0.0.pdf.
Man hat 5 V via USB und das geht einerseits in den LDO rein und 
andererseits in den Laderegler. Dann hat man nen LiPo-Akku, mit dem man 
das System auch ohne Netzbetrieb (USB) betreiben kann. Ist USB 
angeschlossen und LiPo auch, dann wird der Akku ggf. geladen - aber auf 
jeden Fall der Akku von der Versorgung des ESP32 abgekoppelt. Ist nur 
der Akku angeschlossen, dann versorgt er das ganze System.

Ich wollte das Ganze nun um FePo erweitern und dabei ersetze ich den 
TP4054 durch einen TP5000. Der TP5000 besitzt dafür einen CS-Pin, so 
dass er weiß, ob er FePo oder LiPo laden muss. Fest eingestellt auf FePo 
habe ich das auch schon bei einem selbst designten Develboard gemacht; 
da geht nur USB durch den LDO durch und FePo wird dahinter eingespeist. 
Das klappt auch. Na jedenfalls würde ich die Konfiguration FePo/LiPo 
hier gerne mit einer Lötbrücke konfigurierbar halten. Dass man nicht 
einfach wild FePo/LiPo wechseln kann, ohne das umzukonfigurieren, ist 
klar.

Die Motivation einen BBC zu verwenden war für mich:
a) Immer 3.3 V hinten. Konstante Verhältnisse also. Für den Fall LiPo 
muss ich allerdings zugeben, dass der Akku schon einigermaßen stark 
entladen sein muss, dass hinten < 3.3 V überhaupt rauskommen.
b) Ich würde den Mikrocontroller und alles, was da noch dranhängt, gerne 
ausschalten können. Elegant wäre es hierbei, wenn ich für alle drei Wege 
einfach auf den Enable-Pin des STBB1-APUR wirken könnte.

@hhinz: Es geht hier um einen selbst designten PCB. Da möchte ich keine 
Breakout-Boards verwenden.

Also ich bin mir selbst noch nicht so ganz sicher, ob es den BBC 
(gemessen am Aufwand) wirklich braucht. Im Zweifelsfalle würde ich es 
aber vielleicht mal auf einen Versuch ankommen lassen (auch wenn ich es 
später vielleicht doch wieder anders/einfacher mache) und da stellt sich 
wie gesagt die Frage: Welche Frequenz passt denn? :-)

von H. H. (Gast)


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Torsten schrieb:
> @hhinz: Es geht hier um einen selbst designten PCB. Da möchte ich keine
> Breakout-Boards verwenden.

Dann nimm es doch einfach als Vorbild.

von H. H. (Gast)


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Sebastion B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> https://de.aliexpress.com/item/1005002361727869.html
>
> Gibts die auch bulk im 10'er oder 50'er pack?

Großmengen ehr über Alibaba.


> Hast du den ausprobiert? Taugt das teil?

Die Daten sind wie üblich etwas geschönt, aber ansonsten taugt es schon.

von Sebastion B. (brinkmann)


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Torsten schrieb:
> dass hinten < 3.3 V überhaupt rauskommen.

Was übrigens dem esp32 völlig egal ist. Der läuft auch mit 3V.

Torsten schrieb:
> Welche Frequenz passt denn?

Je höher je kleiner die induktivität. Referenzdesign konsultieren. Wenn 
du einen lora rx oder ähnliches dran hast dann LDO, sonst rauscht das 
zuviel.

von Torsten (Gast)


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Sebastion B. schrieb:
> Was übrigens dem esp32 völlig egal ist. Der läuft auch mit 3V.

Das ist richtig. Ich habe allerdings auch µSD dran, da wird's irgendwann 
mal eng. Und ich habe auch nen Neopixel-Ring dran. Den betreibt man mit 
3.3 V schon deutlich unter seiner Spezifikation (5 V). Das geht, aber 
ich weiß nicht, wann das nach unten Probleme macht.

Sebastion B. schrieb:
> Je höher je kleiner die induktivität. Referenzdesign konsultieren.

Da steht was von 2,2 µH. Hätte ich auch hier, könnte ich testen.

Sebastion B. schrieb:
> Wenn
> du einen lora rx oder ähnliches dran hast dann LDO, sonst rauscht das
> zuviel.

Lora nicht. Aber es geht um einen mp3-Player. Insofern habe ich i2s-DACs 
und auch Amps (Lautsprecher und Kopfhörer). Möglich, dass es 
unvorteilhaft/aufwändig ist, hier nen BBC zu haben.

von H. H. (Gast)


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Torsten schrieb:
> Da steht was von 2,2 µH. Hätte ich auch hier, könnte ich testen.

So eine Drossel hat mehr Eigenschaften als nur die Induktivität.

von Arno (Gast)


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Torsten schrieb:
> Ne Alternative wäre vielleicht auch, keinen Converter zu nehmen und
> stattdessen einfach nur einen LDO.

Würde ich so machen bzw. mache ich bei meinen LiPo+ESP-Projekten so.

Kostet zwar ein bisschen Laufzeit, bringt dafür Akkulebensdauer (Akku 
nicht unter ~3,5V entladen statt runter bis 3V)

Spart dir aber den ganzen Ärger mit pfeifenden Induktivitäten und 
Rauschen auf der Versorgungsspannung und EMV und so weiter.

Und 4,2V auf 3,3V sind bei vernachlässigtem Eigenverbrauch schon 78% 
Wirkungsgrad, mit fallender Akkuspannung steigend bis über 90% - das mit 
einem Schaltregler, insbesondere einem Buck-Boost, über einen weiten 
Ausgangsstrom-Bereich zu erreichen ist zwar nicht unmöglich, aber auch 
nicht trivial.

Wenn es auf das letzte Prozent Akkulaufzeit ankommt, hab ich auch 
schonmal einen TPS63031 in Datenblatt-Grundschaltung verbaut, 
funktioniert auch.

MfG, Arno

von Torsten (Gast)


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@Arno: Danke für deinen Beitrag.
Ja im Groben kommt die Komplexität halt durch den FePo rein. Bei nem 
LiPo ist halt klar, dass der durch einen LDO muss. Bei einem FePo würde 
es aber halt unnötigen Spannungsabfall verursachen.

Naja, ich denke ich werde es erstmal ohne BBC versuchen. Aber zumindest 
kenne ich mit dem von dir genannten IC jetzt noch einen alternativen 
BBC, der für meinen Anwendungsfall auch geeignet wäre + ein besseres 
Datenblatt hat.

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