Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Alternative zum Raspi


von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Hallo alle,
Ich brauche eine Empfehlung.

Ich verwende dzt einen Windows PC, Python und PHIDGETS
um eine Espressomaschine zu steuern. Das funkt ganz gut,
mir ist bloß dieses viele Kabelwerk und diese vielen kleinen
Phidgets zu viel Kram. Würde gerne versuchen, das mit einem
ARMBIAN System zu implementieren.
Normalerweise würde ich zu einem RaspBerry und WaveShare greifen.
Was kann man da aktuell an lieferbarem Boards verwenden?
Brauche zumindest 3*AD Wandler 24 Bit (effektiv 16Bit nutzbar)
für PT100/PT1000,
mind 2 SSR, und div kleine IOPorts als Draufgabe wäre nett.
Gibt es da Lösungen, wo man sich nicht mit Gerätetreibern herumschlagen 
muß?
einen z.B. AD779x anzusteuern ist kein Problem für mich, aber nicht als 
LINUX Treiber wenn geht ...

Oder ganz anders gefragt: Hat jemand eine Temperaturregelung mit so 
einem System implementiert ... ? Wie in etwa ?

Danke für Tips ...
Mario

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Klingt nach etwas, das man eigentlich einem ESP8266 oder ESP32 
überlässt.

Ansonsten, wenn du wirklich Bock auf'n Linux hast, dann wäre das Onion 
Omega2S+ SOM vielleicht eine der kleinsten Möglichkeiten, was mit Linux 
zu haben.

Vielleicht noch nen OrangePi Zero, aber alles dadrüber ist für das 
bisschen PID doch overkill, oder?

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Ich hatte jüngst sowas hier in den Fingern gehabt:

https://www.olimex.com/Products/OLinuXino/A20/A20-OLinuXino-LIME2/open-source-hardware

Ist lieferbar, komplett dokumentiert mit echten, koompletten 
Schaltplänen und kompletten Manuals und Datenblättern zu allem (also 
genau das, was Dir Broadcom und die RPi Foundation nicht geben wollen). 
Zu beachten ist nur, dass NAND-Flash-Support nicht im Mainline Kernel 
ist - Du nimmst also tunlichst Versionen mit EMMC und SPI-Flash. Das 
System hat genug Peripherie für alles Mögliche, und es ist so ziemlich 
alles rausgeführt und kann benutzt werden.

fchk

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Brauche zumindest 3*AD Wandler 24 Bit (effektiv 16Bit nutzbar)
> für PT100/PT1000,

Espressozubereitung ist zwar schon nah an schwarzer Magie, aber eine 24 
Bit Auflösung der Temperaturmessung ist da wohl doch weit jenseits jeder 
sinnvollen Anforderung.

Oliver

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Oliver S. schrieb:
> Espressozubereitung ist zwar schon nah an schwarzer Magie, aber eine 24
> Bit Auflösung der Temperaturmessung ist da wohl doch weit jenseits jeder
> sinnvollen Anforderung.

Wenn man sowas fuer sich aus Spass an der Freud, und vor allem : "Weil 
man's kann", mal aufbaut, mag das nerdig und cool sein.
Wenn man's aber nicht kann und hier fuer so einen Mumpitz nachfragen 
muss, find' ich's deutlich uncooler.

Gruss
WK

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Ich hab ja kein Problem mit dem Dazulernen: wie machen das die Profis ?
Erzähl doch bitte mal.
Ich hab zwar zum ein Spaß an der Freude, aber man will es ja
manchmal auch besser machen ... Wo ist der fundamentale Fehler ?

Mario

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

MarioE schrieb:
> wie machen das die Profis ?

Echte Profis brauchen weder

MarioE schrieb:
> Windows PC, Python und PHIDGETS

noch ueberhaupt irgendeinen Prozessor um 'nen Espresso zu machen.
Das geht alles mit solider (Elektro)mechanik.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass in den derzeit ueblichen "Ich tu 
Bohnen und Wasser rein und hab ein fancy Display und drueck einen 
Knopf"-Maschinen kein Windows PC wurstelt. Wahrscheinlich eher irgendein 
STM32 oder vergleichbares.
In den Senseo-artigen Maschinen wahrscheinlich maximal ein attiny oder 
aehnliches.

Gruss
WK

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Ich hab ja kein Problem mit dem Dazulernen: wie machen das die Profis ?

Als jemand der jahrelang Industrieregler entwickelt hat:
Mit so wenig Aufwand und Overhead wie möglich und so nah an den 
Anforderungen wie möglich.

Linux war da selten im Spiel. Temperaturregelung und ein kleines 
Touch-Display bekommt ein ATMega328 hin (siehe FTDI EVE).

Die Regler, die Linux hatten, gingen eher Richtung frei programmierbare 
SPS/HMI. Mit dazugehöriger grafischer IDE, Netzwerkprotokollen, 
Dateisystem für Log-Files,...

Selbst, wenn man dazu noch nen Webserver zur Konfiguration/Analyse haben 
möchte, müsste das ein ESP32 perfekt hinbekommen. Zumal es eine feste 
Regelaufgabe ist. Micropython gäbe es dafür sogar auch.

MarioE schrieb:
> Wo ist der fundamentale Fehler ?

Aus meiner Sicht ist es mit Kanonen auf Spatzen geschossen, ein 
komplettes Linux dafür zu verwenden. Aber das ist tatsächlich meine 
subjektive Einschätzung anhand der bekannten Anforderungen.


Welche der Anforderungen lässt dich denn den Wunsch nach einem Linux 
haben?

Einfach, weil du es mit Linux machen willst und Erfahrungen mit 
Kerneltreibern sammeln willst? Dann will ich nichts gesagt haben. Mein 
Vorschlag wäre dann etwas kleines Richtung OPi Zero oder Onion Omega.

Die Rechenleistung, die es benötigt, ein Linux zu haben (was ja auch 
nicht soo viel ist), ist rein offiziell für deine Regel-Aufgabe schon 
overkill.



MarioE schrieb:
> Gibt es da Lösungen, wo man sich nicht mit Gerätetreibern herumschlagen
> muß?

Wenn das entsprechende Linux mit Kernelmodulen für SPI, I2C,... 
daherkommt, gibt es auch für Python entsprechende I2C-Bibliotheken, mit 
denen du dann "roh" auf der Schnittstelle kommunizieren kannst und den 
Treiber in deinem Script läuft.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> noch ueberhaupt irgendeinen Prozessor um 'nen Espresso zu machen.
> Das geht alles mit solider (Elektro)mechanik.

Kommt drauf an, ob's ein Elektro- oder ein Espressoprofi ist.
Ein gescheite PID-Regelung der Brühgruppentemperatur ist tatsächlich 
schon erstrebenswert. Extraktionsgrad und damit auch die Qualität des 
Espressos hängen in nicht geringem Maße mit der Wassertemperatur 
zusammen.


PS: Es gibt bereits viele Community-Projekte zu dem Thema. Viele bauen 
ihren Siebträger auf PID um (meiner Rancilio Silvia steht das auch noch 
bevor).

Vielleicht kann man sich mal die Projekte anschauen und ein bisschen was 
übernehmen.

Spoiler: Linux wird wohl kaum einer davon benötigen.

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Meine erste Version der Steuerung war ein AtMega128 mit einem selbst 
geschriebenen kooperativen Betriebssystem das auf eine 
Zeitablaufsteuerung orientiert ist. Mit allem drum und dran waren das 
weit über 10000 LOC C-Code.

Wenn ich zugestehe, daß das "überfunktional" war, bleiben vermutlich 
6000 LOC über. Ich habe nicht mehr die Energie, in 6000 LOC Fehler zu 
suchen.
 Ich will Espresso mit 92 Grad gebrüht haben. Und das geht mit Python in 
2000 Zeilen locker und viel mehr Funktionen, samt Display. Ich will mich 
aufs Wesentliche konzentrieren und kein kommerzielles Produkt 
entwickeln.

Das Zeugs von PHIDGETS ist super, mich nervt nur das viele 
Kleinkabelkram.
Ich war der Hoffnung, daß das bei einem Raspi ein paar Shields sind, die 
man aufsteckt, ein bischen Hühnerfutter auf einer Lochrasterplatine und 
fertig.

Der PlanB ist ein MiniPC von DELL (ist schnuckelig klein), der hat die 
Fläche von in etwa DIN A5, die div Phidgets muß halt dann samt SSR in 
irgendein Gehäuse hinein. Der Vorteil dieser Version wäre, daß das mit 
einem Wlan-VINT keine Kabel zum PC braucht.

Zur Auflösung von 24 Bit: Lt Datenblatt eines Ad779x (ohne dies gerade 
jetzt gelesen zu haben) bleibe je nach Wandlergeschwindigkeit und 
Verstärkung des PGA bald mal nur 17 Bit über.
Wenn ich jetzt die Verkabelung und Fehler in der Wheatstonebrücke 
abziehe,
bleiben etwa 16 Bit über.

Ein 16Bit Wandler würde sicher reichen, über 12 Bit mag ich aber nicht 
nachdenken ...

von PittyJ (Gast)


Lesenswert?

Ich brauchte auch ein einfaches AD am Raspi. Und ich habe einfach einen 
Arduino per USB drangesteckt. Günstiger, als alle Boards speziell für 
den Raspi.
Die 16 Bit kann ich nicht nachvollziehen. Wasser zwischen 0 und 100 Grad 
in .5 Grad Schritten zu messen, dafür reichen auch 8 Bit. Man muss die 
Wandler-Elektronik nur entsprechend skalieren.

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Zu den Details der Maschine:

Ich habe eine Maschine mit einer E61 Brühgruppe. Nach vieeelen Messungen 
und Jahren Erfahrung: Wo soll ich bitte die Temperatur messen?
Am Kessel? Den will ich nicht konstant halten!
Am Vorlauf der E61? Dann weiß ich nicht, ob die durchgeheizt ist.
Am Rücklauf: Das ist viel zu träge, große Überschwinger bei der 
Regelung.
Vorne, wo die produktionsbedingte ImbusSchraube ist ? Optisch NoGo.

Ich regle nach dem Mittelwert aus Vorlauf und  Rücklauf. Funkt perfekt.
Hab auch eine Taste mit der ich 120 Sekunden (oder was halt im Code 
steht) volle Power anlegen kann. Zum Milch Aufschäumen reicht mir das. 
Mit TkInter und grafischer Oberfläche ... Und brauche dafür keine 
DualBoilerMaschine!

Und um noch eine Einwand abzuwehren: Ich will nicht wie bei einer 
Marzocco
binnen 30 Sekunden eine andere Brühtemperatur. Das gibt eine E61 nicht 
her.
Ich will nur konstant 92 Grad Wasser, das sind 91 Grad am Rücklauf und 
102 Grad am Vorlauf ...

Mario

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Der PlanB ist ein MiniPC von DELL (ist schnuckelig klein),

Und du wunderst dich nicht, dass andere Leute das auf einem 
ATMega/ESP8266/ESP32 hinbekommen, auf der Größe einer halben Scheckkarte 
mit ein paar KB Flash?


MarioE schrieb:
> Ich will mich
> aufs Wesentliche konzentrieren und kein kommerzielles Produkt
> entwickeln.

Und dann vielleicht noch einen i5 damit beauftragen, eine popelige 
Temperatur zu regeln?

Spendier ihm noch eine Brühgruppen-Wasserkühlung, dann sind die 30 oder 
40W wenigstens nicht ganz umsonst verheizt.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Mal so als Anregung ein Community-Projekt:

https://github.com/rancilio-pid/ranciliopid

PID, Display, Shot-Timer, Smartphone-Bedienung, Weboberfläche, MQTT,...

Und das ganze läuft ganz bequem aufm ESP8266/ESP32.

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Zur Auflösung von 24 Bit

Verrennst du dich da nicht?

Ein "Meister-Barista", mit dem ich vor vielen Jahren zusammengearbeitet 
habe, hat mit einem alten, italienischen, elektronikfreiem 
Kneipen-Siebträger immer gleichbleibend hervorragenden Kaffee gemacht, 
und da war die Temperatur mit Bimetall-Klickschalter wohl nicht auf 
0.00001°C genau eingestellt.

Aber: Er hat den Mahlgrad seiner Kaffeemühle jeden Tag abhängig vom 
Wetter neu justiert, also solltest du deinem Kaffee-Computer vielleicht 
noch Sensoren für Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur 
spendieren.

Alternativ vielleicht ein Klimaschrank zum definierten vorkonditionieren 
der Kaffeebohnen? Könnte dein Computer auch mit regeln.

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Mein Problem, ist die Regelung nach einem arithmetischen Mittelwert
aus 2 Meßstellen. Ich komme mit einer Meßstelle nicht aus.
Die Maschine in der Küche hat einen PID von OMEGA, der die Sache so 
recht und schlecht tut. Mir fehlt eben die Kontrolle über den Rücklauf.

Die Silvia ist meines Wissens eine Single Boiler - Einkreis Maschine
wo die Brühgruppe direkt am Boiler angeflanscht ist. Da ist das Leben 
etwas einfacher.

Mario

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

>
> Ein "Meister-Barista", mit dem ich vor vielen Jahren zusammengearbeitet
> habe, hat mit einem alten, italienischen, elektronikfreiem
> Kneipen-Siebträger immer gleichbleibend hervorragenden Kaffee gemacht,
> und da war die Temperatur mit Bimetall-Klickschalter wohl nicht auf
> 0.00001°C genau eingestellt.

Das bekommt man m.E. bei einer Pressostat gesteuerten klassischen 
Maschine dann hin, wenn man (wie in einer italienischen Bar sicher der 
Fall) alle 2-3 Minuten (je nach Kesseldruck) einen Espresso bezieht. 
Wenn in diesem Fall dort 15 Minuten keiner einen Kaffee bezieht, 
überhitzt diese Maschine ...

Bei meiner E61 ist das jedenfalls so ...

Mario

von ExBarista (Gast)


Lesenswert?

War früher Barista in einem italienischen Restaurant in München (Bin 
selbst Halbitaliener). Habs auf einer alten Siebträgermaschine aus den 
60ern gelernt, gibt nix besseres. Espresso machen sollte man aus dem 
Gefühl heraus machen lernen, denn Luftfeuchtigkeit und 
Umgebungstemperatur können das Ergebnis verändern.
Wirklich sehr sehr guten wird ein Vollautomat nicht hinbekommen.
Wenns dann Capuccino werden soll wirds noch schwieriger (Stichwort 
Milchaufschäumen) da kann es sogar ne Rolle spielen ob menstruierende 
Frauen in der Nähe sind.

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

ExBarista schrieb im Beitrag #7
> War früher Barista in einem italienischen Restaurant in München
> (Bin
> selbst Halbitaliener). Habs auf einer alten Siebträgermaschine aus den
> 60ern gelernt, gibt nix besseres. Espresso machen sollte man aus dem
> Gefühl heraus machen lernen, denn Luftfeuchtigkeit und
> Umgebungstemperatur können das Ergebnis verändern.
> Wirklich sehr sehr guten wird ein Vollautomat nicht hinbekommen.
> Wenns dann Capuccino werden soll wirds noch schwieriger (Stichwort
> Milchaufschäumen) da kann es sogar ne Rolle spielen ob menstruierende
> Frauen in der Nähe sind.

Mal im Ernst ond ohne Grant gefragt: Woran erkennt man bei einer E61 daß 
die Temperatur paßt? Wenn ich einen kurzen "Testbezug" mache kann ich 
nur sagen, ob das mehr als 96 Grad sind. Das höre ich an der Art, wie 
das Wasser "herunterdampft", das ist ein typisches Geräusch. Mehr als 98 
Grad sind dann sehr eindeutig ...

92 - 93 Grad - wüßte nicht wie .... ? eine LaScala Butterfly und eine 
LaScala  Eroica.

Mario

von ExBarista (Gast)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Mal im Ernst ond ohne Grant gefragt: Woran erkennt man bei einer E61 daß
> die Temperatur paßt? Wenn ich einen kurzen "Testbezug" mache kann ich
> nur sagen, ob das mehr als 96 Grad sind. Das höre ich an der Art, wie
> das Wasser "herunterdampft", das ist ein typisches Geräusch. Mehr als 98
> Grad sind dann sehr eindeutig ...
>
> 92 - 93 Grad - wüßte nicht wie .... ? eine LaScala Butterfly und eine
> LaScala  Eroica.
>
> Mario

Die Maschine damals hatte ein grosses Reservoir das auf Temperatur 
gehalten wurde, nicht wie die Automaten die einen Durchlauferhitzer 
haben.

von s.c.n.r. (Gast)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Wenn ich einen kurzen "Testbezug" mache kann ich
> nur sagen, ob das mehr als 96 Grad sind. Das höre ich an der Art, wie
> das Wasser "herunterdampft", das ist ein typisches Geräusch. Mehr als 98
> Grad sind dann sehr eindeutig ...

Dann ist doch ein RaspPi mit Soundeingang, FFT und Auswertung des 
Spektrums über ein neuronales Netz wie dafür geschaffen.
Damit erübrigt sich auch die Frage nach dem richtigen Einbauort für 
einen Temperaturfühler. Einziges Problem könnte sein, dass das Spektrum 
über die Siedepunktverschiebung vom Wetter abhängt (via Luftdruck).

von ExBarista (Gast)


Lesenswert?

Marke weiss ich leider nicht mehr (war in den 90ern) irgendwas 
italienisches, mit 4x Siebträger und 1xSchäumer. Null Elektronik.

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Das funkt ganz gut,

MarioE schrieb:
> Funkt perfekt.

Was funkt denn da?


s.c.n.r. schrieb:
> Dann ist doch ein RaspPi mit Soundeingang, FFT und Auswertung des
> Spektrums über ein neuronales Netz wie dafür geschaffen.

Dann bekommt er aber nur die Temperatur, die er sowieso schon hören 
kann, nicht aber die, die er haben möchte.


Gruß
Jobst

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Falls es bei dem schon viel zu langem Thread um es auf dem Handy zu 
lesen, nicht schon jemand empfohlen hat:

Lattepanda da hast du für Steuerungsaufgaben grad noch ein
Arduino Leonardo on board inkl TFT Kontroller und Touch usw.
Linux läuft auch ganz gut auf dem Lattepanda und Win10 meist mit Lizenz 
schon vorinstalliert.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
>
> Ich habe eine Maschine mit einer E61 Brühgruppe. Nach vieeelen Messungen
> und Jahren Erfahrung: Wo soll ich bitte die Temperatur messen?
> Am Kessel? Den will ich nicht konstant halten!
> Am Vorlauf der E61? Dann weiß ich nicht, ob die durchgeheizt ist.
> Am Rücklauf: Das ist viel zu träge, große Überschwinger bei der
> Regelung.
> Vorne, wo die produktionsbedingte ImbusSchraube ist ? Optisch NoGo.

Wow. Du bestätigst gerade alle Vorurteile, die man nach dem Lesen des 
Eröffnungsposts haben konnte.

Du behauptest(!) daß man an deiner Brühgruppe die Temperatur nicht 
messen könnte. Was ich schon mal nicht glauben kann. Wenn doch, dann weg 
damit. Und dann kommst du und glaubst, mit zwei bis drei 24-Bit ADC (und 
Windows-Gedöhns und Python Gedöhns) könntest du es?

> Ich regle nach dem Mittelwert aus Vorlauf und  Rücklauf. Funkt perfekt.
> Ich will nur konstant 92 Grad Wasser, das sind 91 Grad am Rücklauf und
> 102 Grad am Vorlauf ...

So so. Der Mittelwert aus 91 und 102 ist also 92? <kopfschüttel>

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Εrnst B. schrieb:
> Ein "Meister-Barista", mit dem ich vor vielen Jahren zusammengearbeitet
> habe, hat mit einem alten, italienischen, elektronikfreiem
> Kneipen-Siebträger immer gleichbleibend hervorragenden Kaffee gemacht,

Dafür gibt es die Kafee-Klassifizierung "Bar-Espresso". So geröstet und 
gemischt, daß der immer gelingt, egal, was man an der Maschine auch groß 
anstellt.

Und natürlich schwärmen immer noch alle von der richtig guten alten Zeit 
der Hebelmaschinen, und den wahren Barista-Künstlern, die damals rein 
manuell die tollsten Geschmackserlebnisse kreiert haben.

Wie gesagt, da ist sehr viel schwarze Magie im Spiel.

Oliver

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Brauche zumindest 3*AD Wandler 24 Bit

Die wirst du wohl auf keinem generischen Computer-Board finden. 
Wahrscheinlich auch keine nutzbaren 16 Bit. Nicht einmal 14.

> wie machen das die Profis ?

A/D Wandler mit so hoher Auflösung sind zwangsläufig immer weit weg von 
sonstiger getakteter Elektronik und elektrischen Feldern (alles was mehr 
als zweistellige mA hat).

Da diese per I²C oder SPI angebunden sind, brauchst du keinen 
spezifischen Linux Treiber. Du kannst sie über selbst geschriebene 
Prozeduren abfragen.

ExBarista schrieb:
> Wirklich sehr sehr guten (Espresso) wird ein Vollautomat
> nicht hinbekommen.

Es fehlt einfach "mit Liebe zubereitet". Das mag man nicht messen 
können, aber ich denke schon, dass es eine Rolle spielt.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Ich freue mich auf jeden Fall auf das fertige Projekt.
1mK Auflösung, mehrere Gigahertz Rechenpower, Armbian, Erfassen von 
nicht einer, nicht zwei sondern gleich 3 Messstellen und vollsupi 
Pythonpower!

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Ich freue mich auf jeden Fall auf das fertige Projekt.
> 1mK Auflösung, mehrere Gigahertz Rechenpower, Armbian, Erfassen von
> nicht einer, nicht zwei sondern gleich 3 Messstellen und vollsupi
> Pythonpower!

Und wenn die Rechenleistung schon mal da ist, kann man sie auch nutzen.

z.B. Tensorflow mit einbauen, und noch Knöpfe zum Bewerten des 
Geschmacks mit anbringen, für eine selbstlernende KI-gestützte 
Kaffee-Optimierung.
oder eine Blockchain zum Protokollieren des Kaffeebezugs?

Oliver S. schrieb:
> Dafür gibt es die Kafee-Klassifizierung "Bar-Espresso". So geröstet und
> gemischt, daß der immer gelingt, egal, was man an der Maschine auch groß
> anstellt.

mag sein, ist zu lange her als dass ich da noch Marke/Typ von Maschine 
oder Bohnen wüsste. Aber Kaffee den ich an derselben Maschine mit 
denselben Bohnen selbst gezogen habe, hat, zumindest in meiner 
Erinnerung, weniger gut geschmeckt.
Und hübsche Malereien im Cappuccino-Schaum hab ich auch nicht 
hinbekommen :)

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Kann der der Automat auch Doom?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kann der der Automat auch Doom?

Da das ganze auf einem i9-11xx läuft, reicht das leider nicht ganz. Aber 
wenn man eine zweite RTX8000 installiert, dürften für Doom ein paar 
Millisekunden Rechenzeit über bleiben

von Kai (Gast)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Alternative zum Raspi
Hier gibt es auch einen aktuellen Beitrag mit einer ähnlichen Frage:

Beitrag "Gibt es neben dem Raspberry Pi 4 noch andere Einplatinencomputer mit 8GB RAM"

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Nu lasst den armen Kerl doch basteln.

In einer Welt in der es Mineralwasser-Sommeliers gibt,
schlimmer noch, in einer Welt in der Menschen glauben das so etwas 
dringend nötig wäre, da ist doch eine 64-Bit Kaffeequetsche eine 
wohltuende Abwechslung. OK, zumindest amüsant.

Obwohl … auch der Gedanke an Mineralwasser-Sommeliers treibt mir ein 
Schmunzeln ins Gesicht.

Douglas Adams - Inside the asylum.

von ExBarista (Gast)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Dafür gibt es die Kafee-Klassifizierung "Bar-Espresso". So geröstet und
> gemischt, daß der immer gelingt, egal, was man an der Maschine auch groß
> anstellt.
>
> Und natürlich schwärmen immer noch alle von der richtig guten alten Zeit
> der Hebelmaschinen, und den wahren Barista-Künstlern, die damals rein
> manuell die tollsten Geschmackserlebnisse kreiert haben.
>
> Wie gesagt, da ist sehr viel schwarze Magie im Spiel.
>
> Oliver

Also wir hatten den ganz normalen Mo-Kaffee (Gelbe Packung mit dem 
maximal pigmentierten Männchen druff), natürlich Großpackung. Natürlich 
ganze Bohnen.
Das es da einen speziellen Bar Espresso gibt bei dem man nix falsch 
machen kann wäre mir neu.
Und wie gesagt es braucht viel Gefühl und Liebe für nen anständigen 
Espresso/Capuccino..
Das mit dem Milchschaum und Mustern funktioniert nur wenn man die 
richtige "Milch in Espresso Kipp" Technik verwendet.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

ExBarista schrieb:
> Das es da einen speziellen Bar Espresso gibt bei dem man nix falsch
> machen kann wäre mir neu.
> ...
> Also wir hatten den ganz normalen Mo-Kaffee

Siehtse, narrensicherer unkritischer Espresso. Den kriegt auch die 
450-Euro Aushilfe anständig hin, wenn Mühle und Maschine einigermaßen 
eingestellt sind. Klar kann man auch daran was falsch machen, aber dazu 
muß man sich dann schon anstrengen.

Oliver

von ExBarista (Gast)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Siehtse, narrensicherer unkritischer Espresso. Den kriegt auch die
> 450-Euro Aushilfe anständig hin, wenn Mühle und Maschine einigermaßen
> eingestellt sind. Klar kann man auch daran was falsch machen, aber dazu
> muß man sich dann schon anstrengen.
>
> Oliver

Sorry, das ich da wiedersprechen muss..
Es hat schon eine Zeit gedauert bis ich ihn so hinbekommen hab das mein 
Ausbilder zufrieden war..
Da gibt es einfach zu viele Faktoren.. Den Druck, die Menge Kaffee im 
Siebträger, die Verdichtung des Kaffees, Die stärke mit dem man den 
Stempel benutzt usw..
Beim Schaum wirds noch heftiger (Einfach den Dampf in die Milch leiten 
ist nur suboptimal), Alles braucht die optimalen Bewegungsabläufe..
Vielleicht lässt dich ja mal ein Barista an eine nicht elektronische 
Profi Maschine..Teste es aus ;-)

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> MarioE schrieb:
>> Brauche zumindest 3*AD Wandler 24 Bit
>
> Die wirst du wohl auf keinem generischen Computer-Board finden.
> Wahrscheinlich auch keine nutzbaren 16 Bit. Nicht einmal 14.

Da kommen jetzt langsam die interessanten Kommentare ;-)

Es gibt bei ST einen Prozessor mit 24-Bit Wandler und auch mit 16Bit 
Wandler. Die müssen das auf dem Die irgendwie hinbekommen haben. Hab 
aber im Datenblatt nicht nachgelesen, wie groß die das Rauschen und die 
nutzbare Auflösung angeben.

Ich muß noch einen Tipfehler korrigieren: Die E61 hat am Vorlauf 102 
Grad, am Rücklauf 94 (und nicht 91) Grad, das ergibt dann an der Dusche 
etwa 92 Grad, jedenfalls so, daß er mir schmeckt.

Es ist übrigen interessant wieviele Beitragende nicht gelesen haben, daß 
ich von dort weg will, wo die mich hin haben wollen. Einen AtMega128 hab 
ich schon. Danke, das genügt. Es ist mir egal wieviel Rechenleistung ich 
unnnötig herumliegen habe, wenn  ich dadurch schneller ans Ziel komme. 
Man kann ja während das Wartens auf den Kaffee  ja schnell mal DOOM 
spielen.

Und wie das mit 10Bit funktionieren soll: Bitte um Erleuchtung. Hab es 
heute mit Excel nachgerechnet, ohne 16 Bit komme ich nicht durch.
Wie das gehen soll, daß 0 Grad 0 Volt sind und 130 Grad = 
Referenzspannung sind, verstehe ich nicht. Externer OP = NoGo. Und 0.1 
Grad Auflösung will ich haben, da ich evtl doch mit einem Differenziator 
herumspielen mag. Da brauch ich mglw die Auflösung. Kostet ja nix. 2 Stk 
AD7794/5, fertig. Sogar ratiometrisch.

Bitte ernstgemeinte Kommentare, daß ich zu den Vollidioten gehöre, hab 
ich jetzt kapiert ....

Mario


Mario

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Wie das gehen soll, daß 0 Grad 0 Volt sind und 130 Grad =
> Referenzspannung sind, verstehe ich nicht.

Da du sicher deinen Kaffee nicht mit 0°C "brühen" willst, verstehe ich 
nicht warum dein Messbereich soweit herunter reichen soll.

für den Bereich 30…130°C würde sogar ein 10-Bit-ADC die gewünschte 
Auflösung bringen.
Aber nie und nimmer die Genauigkeit.

Schau dir z.B. den MAX31865 an:

https://www.maximintegrated.com/en/products/interface/sensor-interface/MAX31865.html

Der hat einen 15-Bit ADC drinnen. Ist für PT100 und PT1000 Sensoren, 
welche es in allen möglichen Bauformen gibt, u.A. welche die sich sicher 
gut an deine "Hardware" anflanschen lassen.
Aber, trotz:
>> Nominal Temperature Resolution 0.03125°C
hat er nur:
>> Total Accuracy Over All Operating Conditions: 0.5°C

Und das ist ein Spezial-IC, extra dafür entwickelt und optimiert um 
Temperatursensoren zu digitalisieren.

Mit einem 08/15-ADC aus einem µC kommst du da niemals nur in die Nähe, 
auch mit herbeiphantasierten 32 Bit nicht. Vor allem nicht mit der 
Einschränkung:

MarioE schrieb:
> Externer OP = NoGo.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

PT100 mit 0,1C auslesen ist bei den winzigen Signalen schon sportlich. 
Mit dem PT1000 bist Du besser bedient. Es könnte durchaus Sinn ergeben 
mit einem anologen FrontEnd das Signal soweit aufzubereiten, dass ein 
landläufiger 10bit ADC ausreicht.

von Gerald M. (gerald_m17)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das ist die Messung bei meiner Espressomaschine.
In einem Diagramm zwei Mal Pt1000 und einmal ein Thermoelement Typ K.
y-Achse ist die Temperatur in °C und die x-Achse ist die Zeit in 
Sekunden.
Habe dafür den 16bit ADC eines STM32H7 genutzt, 32x oversampled, 100Hz.

Edit: Die "klassischen" PID-Regelungen bei den kleinen Espressomaschinen 
sind übrigens mit einem AVR programmiert, für die Temperatur wird der 
interne ADC (10Bit oder 12Bit) genutzt. Von Gicar beispielsweise.

Alternativ kann man auch ein ITO-Kit kaufen, dort ist alles drauf was 
man brauch, Firmware kann man selber programmieren, wenn man nicht die 
angebotene nimmt.

: Bearbeitet durch User
von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Infos, lese ich mir morgen genauer durch.

Ich hätte folgendes beabsichtigt: RASPI mit 8GB, ja ja ich weiß, Doom 
läßt grüßen. Eine AD Karte von WaveShare 10 Kanäle 32 Bit. Nur mal zum 
Testen, was das hergibt. Keine Ahnung, wie gut das ist. Dzt mach ich das 
mit einer WheaBrücke, einem Phidget DAQ1500 und bin halbwegs zufrieden.

Angeblich gehen die Phidgets auch am Raspi. Damit hätte sich entweder 
die WaveShare Karte oder ein DAQ1500 angeboten. Eine der beiden wir wohl 
funktionieren. Der Rest hätte sich schon gefunden. Ein SSR, ein paar 
Tasten, werden wohl das geringste Problem sein.

Raspi ist nicht zu bekommen. Hätte mir eine Antwort in der Form 
erwartet:
Nimm von der Firma XY das MAX99 Board, das kann Armbian Linux, IO 
Stecker kompatibel zu RASPI, damit geht die ganze Peripherie von Raspi 
auch, hat eine wesentlich bessere Kühlung und außerdem ....

Ich vermute (weiß es nicht) daß Python und eine grafischen Oberfläche 
mit einem TouchScreen auf unter 1GB mühsam werden könnte. Und wenn das 
RASPI Projekt nix wird, kann ich mit einem 8GB System sicher mehr 
anfangen als mit einem 0.5 GB System.

Wollte nie einen Prozessor mit 24 Bit Wandler, außer es hätte sich einer 
vernünftig angeboten. Meine Wunsch HW wäre ein Zusatzboard zum Raspi 
o.ä. mit 2 Stk AD7795, die hab ich und kenne ich schon. Aber die MAX 
Dinger sind sicher auch gut ...

Mario

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Noch ein Nachtrag zur Genauigkeit.

Ich will das Ding ja nicht auf 92.4 Grad eichen.
Meine Überlegung war: Wenn ich innerhalb von 11 Sekunden 11 Werte 
wandle,
damit 10 Differenzen bilden kann, und von diesen dann (sagen wir mal 
fürs erste) bei 8 Differenz der jüngere Wert größer als der ältere Ist, 
wird es sich wohl um einen steigenden Temperaturverlauf handeln. Eine 
gewissen Form von Kurzzeitkonstanz wird es wohl geben. Ich werde es ja 
sehen.

Es gibt in etwa ungefähr folgende Größenordnungen bei einem Kaffeebezug:
Vorlauf 102 Grad, nach 25 Sekunde 97 Grad am Vorlauf, ergibt bei 
(fälschlich angenommenen) linearem Verlauf 5 Grad in 25 Sekunden , 
errgibt  1 Grad in 5 Sekunden, ergibt 0.2 Grad in 1 Sekunde. Ich würde 
gerne nach 5 Sekunden wissen, ob es sich um einen Kaffeebezug handelt, 
damit der Differenziator Alarm schreien kann. Nach 20 Sekunden 
interessiert mich das nicht mehr.

Daher die gewünschten 0.1 Grad Auflösung (und nicht Genauigkeit). Daß es 
bei ATMEL in einer AppNote einen C-Code für einen PID Regler gibt, weiß 
ich....

Den Differenziator würde ich nur am Kessel anwenden, warum auch immer 
...

Mario

von Gerald M. (gerald_m17)


Lesenswert?

Hi,
16Bit reichen, um einen Bereich von 0-200°C auf 0.003K aufzulösen.
Ich hätte zwei Tipps für dich:
Les dich mal in Oversampling ein, denn bei den langsamen 
Temperaturänderungen kannst du viel öfter wandeln, und dadurch die 
Auflösung über die eigentliche Auflösung des ADC steigern.
Les dich in Regelungstechnik ein. Was du hier hast ist ein MISO 
(Multiple Input, Single Output) System. Hier gibt es bestimmte 
Möglichkeiten eine gute Regelung zu entwerfen.

Insgesamt kenne ich die meiste Hardware die du nennst nicht, der DAQ1500 
hat allerdings einen ADS1263 als IC. Mit dem ADS1261 habe ich schon 
Platinen erstellt, der ist sehr gut. Allerdings für Temperaturmessungen 
wirklich overpowered. Wie gesagt, meine oben angehängten Messungen sind 
mit dem internen ADC des STM32 aufgenommen.

Meine Espressomaschine hat übrigens einen Raspberry PI4 mit 2GB, der 
bedient ein Touchscreen mit der GUI, hat einen TCP-IP Server laufen und 
dient als Programmieradapter für meinen Mikrocontroller, der die 
Regelung macht. Bin noch weit weg von 8GB RAM.
Kaufen kann man ihn momentan anscheinend hier:
Beitrag "Raspberry verfügbar"

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Ich war der Hoffnung, daß das bei einem Raspi ein paar Shields sind, die
> man aufsteckt, ein bischen Hühnerfutter auf einer Lochrasterplatine und
> fertig.
>
> Der PlanB ist ein MiniPC von DELL (ist schnuckelig klein), der hat die
> Fläche von in etwa DIN A5, die div Phidgets muß halt dann samt SSR in
> irgendein Gehäuse hinein. Der Vorteil dieser Version wäre, daß das mit
> einem Wlan-VINT keine Kabel zum PC braucht.

Ein 24bit AD-Wandler? Das geht doch mal gar nicht, sowas ist vieeeeel zu 
ungenau.
Ich empfehle mindestens einen AD7177-2. 
(https://www.mouser.de/datasheet/2/609/AD7177-2-542573.pdf)
der hat 32 bit, sollte also gerade mal so reichen.

Und was soll der Mini-PC? Daß dessen Rechenleistung ausreicht, halte ich 
für fraglich. 40PFlops sollten es mindestens sein, um einen vernünftigen 
Espresso zu brühen. In Jülich wurde 2018 ein Rechner in Betrieb 
genommen, der das schaffen kann. (https://de.wikipedia.org/wiki/JUWELS)
Ich würde einfach mal nachfragen, ob du da Rechenzeit mieten kannst. Das 
dürfte zwar nicht ganz billig sein, aber was tut man nicht für einen 
ordentlichen Koffeinlieferanten?

von das da (Gast)


Lesenswert?

ExBarista schrieb:
> War früher Barista in einem italienischen Restaurant in München
> (Bin
> selbst Halbitaliener). Habs auf einer alten Siebträgermaschine aus den
> 60ern gelernt, gibt nix besseres. Espresso machen sollte man aus dem
> Gefühl heraus machen lernen, denn Luftfeuchtigkeit und
> Umgebungstemperatur können das Ergebnis verändern.
> Wirklich sehr sehr guten wird ein Vollautomat nicht hinbekommen.
> Wenns dann Capuccino werden soll wirds noch schwieriger (Stichwort
> Milchaufschäumen) da kann es sogar ne Rolle spielen ob menstruierende
> Frauen in der Nähe sind.

Das klingt mir jetzt aber sehr stark nach ähnlichem wie High End Hifi 
mit Gold plattierten sauerstofffreien Kupferleitungen in einer 
formstabilen Hülle aus u-Metall!

von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Normalerweise würde man die Temperaturmessung wohl mit einer Brücke 
machen, dahinter einen Differenzverstärker.

https://www.professorglasmachers.de/mt_brueckenschaltung/

MarioE schrieb:
> Externer OP = NoGo.

Ist auch gar nicht nötig, viele Mikrocontroller enthalten einen internen 
OP-Amp direkt vor dem ADC. Zum Beispiel der ATmega644, da kannst du die 
10x Verstärkung nutzen.

von Gerald M. (gerald_m17)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Es gibt viele Möglichkeiten ein Pt1000 auszulesen. Der oben genannte ADC 
kann auch als Konstanstromquelle genutzt werden. Ich habe eine einfache 
OPV Schaltung genutzt für meine obrige Messung. Schaltung ist angehängt.

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Gerald M. schrieb:
> Es gibt viele Möglichkeiten ein Pt1000 auszulesen. Der oben genannte ADC
> kann auch als Konstanstromquelle genutzt werden. Ich habe eine einfache
> OPV Schaltung genutzt für meine obrige Messung. Schaltung ist angehängt.

Wichtig ist jedoch immer nur gaaaaaanz kurz zu messen.
Nicht das der PTC sich erwärmt und den Boilerinhalt zum Kochen bringt.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Der PCDuino wäre früher noch eine Alternative gewesen.
Zur Erhöung der Auflösung durch Oversampling siehe:
http://shelvin.de/die-aufloesung-des-adc-vom-arduino-uno-erhoehen-auf-16-bit/

von JojoS (Gast)


Lesenswert?

https://github.com/MakeMagazinDE/RaspberryAlternativenTest
da wird es vermutlich in der nächsten c't einen Artikel geben.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Sowohl das
Frank K. schrieb:
> Ich hatte jüngst sowas hier in den Fingern gehabt:
> 
https://www.olimex.com/Products/OLinuXino/A20/A20-OLinuXino-LIME2/open-source-hardware
als auch ein RasPi sind für diesen Zweck eigentlich oversized. Für so 
eine einfache Steuerungsaufgabe ist eigentlich alles was ein OS braucht 
völlig überdimensioniert und auch nicht nötig.
Ein Arduino Nano ist da völlig ausreichend und der ist auch nicht teuer 
- um die 10€ bei Reichelt, bei Amazon sogar darunter.
Du brauchst auch keinen 24Bit AD-Wandler um zu prüfen ob Dein Wasser die 
gewünschte Brühtemperatur hat - völlig übertrieben. Die 10Bit beim 
Arduino reichen völlig aus und er bringt auch gleich 8 Stück davon mit. 
Nicht benötigte kann man auch als ganz normale IO's benutzen. Dazu gibt 
es noch 12 normale IO's. Also so ein Teil sollte locker reichen.
Das Programmieren ist auch kein Hexenwerk, es gibt ne IDE die für DEine 
Zwecke völlig ausreichend ist und dazu jede Menge Bibliotheken. Die 
Community ist auch recht groß, so das man da notfalls auch Hilfe 
bekommt.
Da muß auch kein Betriebssystem gebootet werden, es reicht das Ding 
einzuschalten und dann ist das in wenigen Sekunden betriebsbeit, wie 
jedes andere Gerät mit µC auch.

von I wonder why? (Gast)


Lesenswert?

Hallo! Es ist bloß Kaffee! Pulver in den Filter, auf eine Kanne 
draufstellen, mit heißem Wasser aufgießen und warten bis er 
durchgelaufen ist. Bis auf den Wasserkocher alles ohne Strom, null 
Wartung, geringe Reinigungsarbeiten und am Ende habe ich Kaffee. Die 
HIFI- und Kaffeepriester kann man alle in einen Sack stecken.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

I wonder why? schrieb:
> Es ist bloß Kaffee!

Beim Camping hatte ich 2020 Probleme, Gaskartuschen zu kaufen, deswegen 
musste mir überlegen, wie ich mit einer einzigen die ganze Wochen 
auskommen würde. Da habe ich zum ersten mal löslichen Instant Kaffee 
probiert.

War gar nicht so schlimm wie erwartet :-)

Als dann noch unsere Kaffee-Pad Maschine in der (richtigen) Küche kaputt 
ging, haben wir keine neue mehr gekauft, sondern lösen auch dort nur 
noch Pulver auf. Die bezahlbaren Pads sind eh nicht mehr das, was sie 
mal waren.

Der Punkt ist: Wenn man richtig tollen Genießerkaffee machen will, dann 
ist mir das für den Alltag zu teuer und zu kompliziert. Da gehe ich dann 
lieber ab und zu mal um die Ecke zum "Alex", der kann das sowieso viel 
besser als wir. Da gibt es dann auch ein Stück Kuchen dazu und eine 
schöne Atmosphäre.

> Die HIFI- und Kaffeepriester kann man alle in einen Sack stecken.

Ich finde schon, dass Musik aus der richtigen Anlage im richtigen Raum 
sehr viel besser klingt, als normal. Gleiches gilt für Kaffee. Man muss 
sich halt überlegen, ob man sich den Aufwand antun will und es sich 
leisten kann. Für mache wenige Leute ist das durchaus praktikabel.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Ich hoffe, ich werde eines Tages verstanden haben, weshalb man für eine 
einfache Temperaturregelung 8GB RAM und 24bit braucht.

Und ich hoffe, du hast schon mal einen Termin bei der PTB gemacht, um 
deine Messkette dann auch genau anhand von Temperaturnormalen 
kalibrieren und justieren zu können. Was nützen dir 3mK Auflösung, 
wenn's am Ende doch nur ne Genauigkeit von 0.5°C gibt?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Ich hoffe, ich werde eines Tages verstanden haben, weshalb man für eine
> einfache Temperaturregelung 8GB RAM und 24bit braucht.

Mit der Einführung von Java habe ich aufgehört, solche Fragen zu 
stellen.

Beitrag #7072540 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Lesenswert?

Arduino Fanboy schrieb im Beitrag #7072540:
> Ich rate von allem ab, wo nicht ausdrücklich ARDUINO dransteht. Alles
> anderde ist Schmutz!

Deshalb hatte ich ja den Lattepanda empfohlen. (Irgend wo ganz weit oben 
im Thread)

Da steht definitiv ARDUINO Leonardo drauf ;-)
Und der PC mit Win10 (oder wahlweise auch LINUX) inklusive eine 
Programmier App grad mitgeliefert.

von Ein T. (ein_typ)


Lesenswert?

Norbert schrieb:
> Nu lasst den armen Kerl doch basteln.

Das geht ja gar nicht, bei so etwas können die Bedenkenträger, die "geht 
doch ganz einfach analog"-Besserwisser und die "also ich kann das aus 
dem Gefühl"-Helden nicht schweigen. Die Antwort "weil ich's kann" auf 
die Frage nach dem Warum kommt in der Welt dieser humorlosen, 
langweiligen Menschen nun einmal nicht vor. Und einfach mal den Mund zu 
halten, wenn man nichts zu sagen hat, leider auch nicht.

Vermutlich wäre die Diskussion mit diesen Menschen 1991 angesichts der 
berühmten Trojan-Room-Kaffeemaschine [1] sehr ähnlich abgelaufen. Aber 
immerhin haben es die Macher dieser Spielerei sogar zu einem eigenen 
Wikipediaeintrag gebracht, was den obengenannten Menschen zweifellos 
niemals zuteil werden wird. ;-)


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Trojan-Room-Kaffeemaschine

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Ein T. schrieb:
> Die Antwort "weil ich's kann" auf
> die Frage nach dem Warum kommt in der Welt dieser humorlosen,
> langweiligen Menschen nun einmal nicht vor.

Selbstverstaendlich beruecksichtigte ich exakt diesen Aspekt bereits in 
meinem Post ziemlich weit oben hier im Schrett. Nicht alles gelesen?

scnr,
WK

von Ein T. (ein_typ)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Ich vermute (weiß es nicht) daß Python und eine grafischen Oberfläche
> mit einem TouchScreen auf unter 1GB mühsam werden könnte.

Kein Problem. Ich persönlich würde allerdings eine Website mit Flask 
oder Django schreiben und die lokal mit einem Browser darstellen, die 
als X-Client im Kiosk-Modus läuft -- von einer klassischen 
GUI--Vollbild-Applikation ist das (passendes Design vorausgesetzt) kaum 
zu unterscheiden, hat aber den großen Vorteil, direkt für einen 
eventuellen Zugriff übers Netzwerk vorbereitet zu sein. Aber irgendwas 
mit Tkinter, WxWidgets, GTK oä. geht natürlich auch, auch weit unter 1 
Gigabyte RAM.

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Ich hoffe, ich werde eines Tages verstanden haben, weshalb man für
> eine einfache Temperaturregelung 8GB RAM und 24bit braucht.
Weil ich nicht - so wie manch anderer - Stress mit einem 
minimalistischen Ansatz habe.
Weil mir der finanz Unterschied zwischen 1GB und 8GB egal ist
Weil ich damit evtl was anderes auch machen möchte
Weil ich mich nicht mit Oversampling und dem erfoderlichen 
Signalverhalten herumschlagen möchte.
Weil ich eine Grundlage haben will, die mich rasch ans Ziel bringt.
Weil ich dzt auf  C  und IRQ  Routinen keinen Bock habe.
Weil ich z.B. mit dem AD779x ratiometrisch messen kann. Die Kosten 
dieses Chip sind ggü den Gesamtkosten des Projektes vernachlässigbar.
Weil ich es nie gelernt habe, in einem IRQ 100000 Dinge abzuarbeiten, 
die man eigentlich als Prozesse in einem Multitasking abarbeitet. 
Display über RS232, Tastatur, RS2323 zu einem Terminal zur Konfig und 
Debug, Kesselsonde überwachen, SSR steuern, Bezug abwickeln, AD779x 
einlesen ...
Sind das genug Prozesse? Ein paar fallen mir noch ein.
In PYTHON hab ich die Regelung mit PHIDGETS in einer Geschwindigkeit 
implementiert, da kommt kein ATMEGA mit keiner IDE mit.
Mit dem Projekt der Silvia mag ich nicht, da ich mir für meinen Spass 
manchen Schnickschnack implementieren möchte. Das hab ich in Python 
wesentlich schneller.
Das Ziel ist Entwicklungsgeschwindigkeit, und nicht Massschneiderei, die 
fern von jeder Flexibilität und Erweiterbarkeit ist.
Ich mache hier ein Einzelstück für meinen Spass, und keine Planung einer 
Serienfertigung.

Mario

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

MarioE schrieb:
> Ich mache hier ein Einzelstück für meinen Spass, und keine Planung einer
> Serienfertigung.
Trotzdem völlig unsinnige Anforderungen und falscher Ansatz. Es ist am 
Ende egal ob die Brühtemperatur am Ende 1 Grad höher oder tiefer ist.

MarioE schrieb:
> Weil ich eine Grundlage haben will, die mich rasch ans Ziel bringt.
> Weil ich dzt auf  C  und IRQ  Routinen keinen Bock habe.
Ja und wie willste den ganzen Scheiß sonst programmieren?

von mIstA (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mit der Einführung von Java

Java - genau! Perfekt, wie gemacht zum Steuern von Kaffeemaschinen und 
das passende Icon wird auch mitgeliefert!

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Was habt ihr bitte von den Bekehrungsversuchen?
Sorry, wusste nicht, dass hier so Niveaulos zugeht.
Und vielen Dank an die wenigen, die Verstanden haben, welche Frage ich 
gestellt habe.

Mario

von Gerald M. (gerald_m17)


Lesenswert?

Zeigst du später auch dein Projekt?

von MarioE (Gast)


Lesenswert?

Gerald M. schrieb:
> Zeigst du später auch dein Projekt?

Damit ich dann wieder belehrt werde, wie es besser und einfacher ginge? 
Sorry, wenn ich jetzt überreagiere und du das ernsthaft meinen solltest.

Mario

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.