Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie Lebensdauer einer angestochenen Kartusche verlängern?


von Gerald T. (Gast)


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Hallo,

möchte über's Wochenende was verspritzen. Dazu haben ich einen Silikon 
1K Dichtstoff auf Oxim-Basis, neutral vernetzend, beschafft. Die 
Kartusche hat 310ml und wie so oft werde ich nur eine rel. geringe Menge 
verbrauchen.

Bisher war es stets so, dass eine angebrochene Kartusche nach Monaten 
ausgehärtet war. Obwohl ich den Ausgang der Spitze mit reichlich 
Klebeband luftdicht verschlossen habe.

Die Kartusche hat eine aufgedruckte Haltbarkeit von 2 Jahren. Dann ist 
sie wohl auch ungeöffnet ausgehärtet, oder gibt es andere Erfahrungen?

Ich würde also gerne den großen Rest der angebrochenen Kartusche so 
lange wie möglich verwendbar halten. Wer hat mit welchen Methoden welche 
Erfahrungen gesammelt?

Gerald

von Matthias B. (turboholics)


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Dicke Schraube in die Öffnung drehen, hält aber auch nur 1-2 Wochen.

Über mehrere Monate härtet alles aus.

7

von SilkonisiererDerNation (Gast)


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https://www.thingiverse.com/thing:3416275

Gummistrapse drum und das ist dicht bis zum Mond.

von SilkonisiererDerNation (Gast)


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Ach, noch extremst wichtig!
Das härtet durch Lustfeuchtigkeit aus!
Daherwegen dröge Lagerung und Silkagell drum.

von Kurt A. (hobbyst)


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Unter Vakuum in Verbundfolienbeutel einschweissen. Einige Silikabeutel 
in den Folien eutel legen.

von Markus L. (rollerblade)


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Tiefkühltruhe?

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Metrische Schraube oder besser Nagel oder Blindniet mit wirklich 
passendem Durchmesser verwenden! Hält locker 1-2 Monate, aber eben nur, 
wenn es wirklich passt.
Braucht man das Silikon noch seltener, dann halt ab und an den "Stopfen" 
ziehen, das daran ausgehärtete Silikon entfernen, den Stopfen in neues 
Silikon eindrücken...

von Helge (Gast)


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SilkonisiererDerNation schrieb:
> Lustfeuchtigkeit

YMMD

von Silikon-Ditor (Gast)


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Man könnte mit dem Rest in der Kartusche eine Torte aus Silikon 
modellieren und diese dann verleihen. Bei Hochzeiten, Geburtstagen, etc. 
versuchen sich die Gastgeber ohnehin zu übertrumpfen und stellen Torten 
auf die Tische, die sich unter der Last biegen, aber nie gegessen werden 
können.

Da ist es hilfreich, wenn man mehrere künstliche Torten vorrätig hat, 
die bei Bedarf auch wieder vom Fußboden hochfedern, ohne zu zerschellen.

von sack (Gast)


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Oder DIY Silikonbrüste basteln ....

von M.k. (Gast)


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Falls Du keinen 3d Drucker hast:
Kartuschenverschlusskappe ist Dein Suchwort.
Hab schon Kartuschen nach > 12 Monaten wieder benutzt. Kommt aber auch 
auf den Kartuscheninhalt an.
Beispiel: 
https://www.ebay.de/itm/5-Stueck-Kartuschen-Verschlusskappe-V-Kappe-Kartuschenverschlusskappe-Silikon-/143985200131

von Manuel X. (vophatec)


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Meine angebrochenen Silikon und Acryl KArtuschen sind alle noch gut, 
gerade getestet.
Alle verschlossen mit selbst gedruckten Verschlusskappen wie oben 
gepostet.

Allerdings hab ich meinen Verschlusskappen noch einen Dichtring gegönnt.

von Amsel (Gast)


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Manuel X. schrieb:
> Allerdings hab ich meinen Verschlusskappen noch einen Dichtring gegönnt.

Aus Dichtungsilikon ;)

Gerald T. schrieb:
> Dichtstoff auf Oxim-Basis, neutral vernetzend, beschafft.

https://www.stein-magazin.de/baudichtstoffe/

Oxim geht aber sowas auf den Sack ;)

von Amsel (Gast)


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Atemschutz (Gasfilter A, Kennfarbe Braun) und 
Chemikalien-Schutzhandschuhe aus Nitril bei der Verarbeitung tragen.

Da die Freisetzung von 2-Butanonoxim etwa zwei bis vier Stunden nach 
Beginn der Arbeiten ihren Höhepunkt erreicht und über mehrere Tage 
andauern kann, müsse der betroffene Bereich über mehrere Tage gesperrt 
und währenddessen gut gelüftet werden.

Na denn viel Spaß noch, oder vlt. schon, falls sie Dir schon abgefallen 
sind

Gute Besserung!

von Gerald T. (Gast)


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Amsel schrieb:
> Atemschutz (Gasfilter A, Kennfarbe Braun) und
> Chemikalien-Schutzhandschuhe aus Nitril bei der Verarbeitung tragen.

Genau, hol raus die schwere Kanone, da sitzt ein frecher Spatz.
Für den interessierten Leser:

"Enthalten Produkte mehr als ein Prozent freies 2-Butanonoxim, müssen 
sie deshalb bereits heute mit dem Xn-Gefahrensymbol für 
„gesundheitsschädlich“ gekennzeichnet werden [...] Sogenannte 
„low-MEKO“-Produkte mit niedrigeren Konzentrationen sind allerdings nach 
wie vor kennzeichnungsfrei."

Quelle: Dein Link

Meine Kartusche ist nicht nur „low-MEKO“ sondern „MEKO-free".
Also brrrr - Brauner, alles im Lot - kein Grund zur Panik.

Ist nur die weit verbreitete "German Angst" vor allem und jedem.
Der Deutsche Michl muss immer erst mal spontan abkacken.

von Korax K. (korax)


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Amsel schrieb:
> Atemschutz …
> Gute Besserung!

[x] Du hast sowas noch nie verwendet. Hahaha, du meine Güte! 
Schlapplach.

von Gerald T. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Uwe S. schrieb:
> Metrische Schraube oder besser Nagel oder Blindniet mit wirklich
> passendem Durchmesser verwenden! Hält locker 1-2 Monate, aber eben nur,
> wenn es wirklich passt.

Die mitgelieferte Spritzdüse hatte innen genau 3mm (mit Bohrerschaft 
ermittelt), also habe ich einen Stift mit 3.2mm aus Alu gedreht und 
eingedrückt. Der dichtet nun perfekt. Zusätzlich sollte man einen 
passenden O-Ring an der Verschraubung der Düse montieren, denn das 
Gewinde dort ist alles andere als dicht. Werde die Kartusche mal in zwei 
Monaten prüfen.

Die Dichtmasse härtet übrigens sehr gemächlich und ist lange 
verarbeitbar. Es entsteht auch kein ätzender Gestank, man riecht 
überhaupt nichts. Die Chancen stehen also gut, dass die Kartusche zwei 
Jahre nutzbar bleibt.

Die Spritzdüsen mit den gelben Deckeln sind wider Erwarten nicht so der 
Hit, denn erstens ist viel Volumen in der Kappe, welches mit Silikon 
voll laufen wird und zweitens dichtet die gelbe Schraubkappe nicht 
wirklich gut. Taugt eher, wenn man die Kartusche laufend in Benutzung 
hat. Richtig dicht geht anders. Die Dinger bringe ich morgen wieder 
zurück.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Gerald T. schrieb:
> also habe ich einen Stift mit 3.2mm aus Alu gedreht und
> eingedrückt. Der dichtet nun perfekt.

Super! Das sollte ja sogar komplett dicht sein, falls die 
Kartuschenspitze innen wirklich glatt ist.

Bei dem O-Ring unten wäre ich allerdings skeptischer. Der kann sogar 
kontraproduktiv sein, je nach Material. Nicht wenige Elastomere lassen 
Gase/Dämpfe ziemlich ungehindert (durch sich selbst) durch.
Eine der besten Dichtungen die je erfunden wurden, ist ein sauberer 
Formschluss aus PE/PE oder PP/PP, so wie es bei Kartuschen ja auch der 
Fall ist. An dem Gewinde hatte ich nie Probleme, aber das heißt 
natürlich noch nicht, daß all diese Verschraubungen auch 100% dicht 
ausgeführt sind.

Kannst ja zu gegebener Zeit mal berichten...

von Gerald T. (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Nicht wenige Elastomere lassen
> Gase/Dämpfe ziemlich ungehindert (durch sich selbst) durch.

Ist bekannt. Da die Dichtmasse durch Feuchtigkeit härtet, wird das 
passen. Gerne hätte ich einen O-Ring aus Silikon verbaut, hatte aber 
keinen in der richtigen Größe vorrätig :-(

> An dem Gewinde hatte ich nie Probleme, aber das heißt
> natürlich noch nicht, daß all diese Verschraubungen auch 100% dicht
> ausgeführt sind.

Das Gewinde hatte ziemlich Spiel, ist also alles andere als gasdicht.
Werde in zwei Monaten berichten.

von Peter R. (pnu)


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"alte" Holzschrauben haben vor dem Kopf einen gewindefreien und konisch 
verlaufenden Teil.
Also, schaut mal in die Kiste mit den alten Holzschrauben nach.

Das ergibt bessere Abdichtung als bei den neueren Spax, die haben ein 
schneidendes Geweinde, der innere  Radius des Gewindes ist deutlich 
kleiner als der äußere. Da wird eher das Düsenende freigeschnitten als 
gedichtet.
Bei metrischen Schrauben mit blankem Schaft vor dem Kopf ist es auch so, 
dass dieser Bereich dünner ist als das Gerwinde

von Klaus W. (mfgkw)


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Die Spitzen bekommt man wahrscheinlich nicht wirklich dicht, ich werfe 
die immer weg; kosten ja nicht viel.

Wenn man dann das Gewinde an der Kartusche schon sauber macht, passen 
dank geschickter Normung die Kappen von Tomatenmarktuben.
Da gibt es zwei Arten: kleine (sind bei den ToMa-Tuben meiner Freundin 
aus dem Bioladen drauf) und größere (z.b. Oro di Parma). Die größeren 
passen ...

Die sammle ich schon immer auf Vorrat.
Wenn das Kartuschengewinde sauber ist, dichten diese Kappen prima.

von DANIEL D. (Gast)


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Also bei mir funktioniert das mit der Schraube. Das was die Schraube 
nicht abdichtet, dass dichtet das Silikon ab welches Fest trocknet. Über 
Monate.

Bei uns heißt es übrigens Pfuscherpaste, weil man damit den Pfusch 
korrigiert.

von Henrik V. (henrik_v)


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Die Spitze ist aber nur ein Teil, das undicht werden kann.
Der Boden der Kartusche, bzw der Stempel, der eingedrückt wird, ist auch 
eine potentielle Leckquelle.
Neue Kartuschen sind da gerne mal mit etwas Wachs (o.ä.) abgedichtet. 
Wird der Stempel reingedrückt, ist das nicht mehr sicher dicht.
So jedenfalls bei Sikaflex erlebt.

von Sigma (Gast)


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Ich schraube die Spitze ab und decke das Ende mit Frischhaltefolie oder 
einer ähnlichen haftenden Folie ab. Dann schraube ich die Spitze wieder 
stramm drauf oder ich mache ein Gummiband mehrfach drum. Gut eignen sich 
abgeschnittene Ringe von einem Fahrradschlauch. So kann es bis zu einem 
Jahr halten wenn die Kartusche nicht im warmen lagert.

von Marc X. (marc_x)


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Gerade zufällig auf AliExpress entdeckt:

https://a.aliexpress.com/_vpYJNN

von Gerald B. (gerald_b)


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Marc X. schrieb:
> Gerade zufällig auf AliExpress entdeckt:
>
> https://a.aliexpress.com/_vpYJNN

chinesische Verhüterlies rofl

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