Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Potentialfrei per Optokoppler schalten


von Nico W. (nicnic)


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Hallo,

kurze Frage: Ich möchte den E-Öffner einer Tür 
(https://www.fuhr.de/fuhr/de/pdfs/montage/Fuhr_down_Montage881_DE.pdf) 
mittels ESP32 schalten. Der E-Öffner möchte einen "potentialfreien 
Impuls" am "Eingang für potentialfreie Signale".
Dafür habe ich einen Optokoppler angedacht (NEC PS2561, 
https://datasheetspdf.com/mobile/514987/NEC/2561/1), den ich mit 3,3 V 
und Vorwiderstand 200 Ohm (bzw. 220 Ohm) zu schalten plane.

Wie muss ich denn den Arbeitswiderstand für die Seite des 
Phototransistors dimensionieren?

Per Amperemeter den Strom messen, der beim Entriegeln am 
"potentialfreien Eingang" durchgejagt wird?

Meine Vermutung ist, dass an der Tür einfach ein Pin kurz auf Masse 
gezogen wird und die Steuerung dann entriegelt - stimmt das?

VG
Nico

von Falk B. (falk)


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Nico W. schrieb:

> Wie muss ich denn den Arbeitswiderstand für die Seite des
> Phototransistors dimensionieren?

Vermutlich gar keinen, denn ein normaler Kontakt hat den ja auch nicht. 
Der steckt in der Schaltung.

> Per Amperemeter den Strom messen, der beim Entriegeln am
> "potentialfreien Eingang" durchgejagt wird?

Ja. Sind vermutlich nur wenige mA.

> Meine Vermutung ist, dass an der Tür einfach ein Pin kurz auf Masse
> gezogen wird und die Steuerung dann entriegelt - stimmt das?

BINGO!

von Wolfgang (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Der E-Öffner möchte einen "potentialfreien
> Impuls" am "Eingang für potentialfreie Signale".

Das Ding hat einen einfachen Eingang für einen n.o. Kontakt.
(Montage-, Bedienungs- und Wartungsanleitung S.43)
Laut Schaltplan liegt die Klemme 11 an Gnd - so viel zum Thema 
potentialfrei.

Jetzt fehlt nur noch eine Angabe zu dort vorhandener Spannung und Strom.

von Falk B. (falk)


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Wolfgang schrieb:
> Laut Schaltplan liegt die Klemme 11 an Gnd - so viel zum Thema
> potentialfrei.

Es war nicht die Rede davon, daß der Eingang potential frei ist, sondern 
daß der Kontakt es sein sollte. Soviel zum Thema sinnerfassendes Lesen.

von Georg (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Per Amperemeter den Strom messen, der beim Entriegeln am
> "potentialfreien Eingang" durchgejagt wird?

Gute Idee, hat aber mit einem Arbeitswiderstand nichts zu tun, der wird 
nicht gebraucht. Aber so kann man abschätzen ob der Optokoppler auch 
sauber durchschaltet.

Wolfgang schrieb:
> so viel zum Thema
> potentialfrei.

Wenn man das Potential nicht hat so eine Angabe zu verstehen...

Georg

von Wolfgang (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Es war nicht die Rede davon, daß der Eingang potential frei ist, sondern
> daß der Kontakt es sein sollte. Soviel zum Thema sinnerfassendes Lesen.

Weiterdenken schadet nicht.
Wenn man die Steuerschaltung an das selbe Gnd-Potential hängt, reicht 
höchstwahrscheinlich (bei DC) ein simpler BJT oder kleiner MOSFET zur 
Steuerung des Öffners.

von Anti Glasses Gang (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Falk B. schrieb:
>
>> Es war nicht die Rede davon, daß der Eingang potential frei ist, sondern
>> daß der Kontakt es sein sollte. Soviel zum Thema sinnerfassendes Lesen.
>
> Weiterdenken schadet nicht.
> Wenn man die Steuerschaltung an das selbe Gnd-Potential hängt, reicht
> höchstwahrscheinlich (bei DC) ein simpler BJT oder kleiner MOSFET zur
> Steuerung des Öffners.

Hätte hätte Fahrradkette.

https://www.mouser.de/new/vishay/vishay-vom1271t/

Dazu noch ein Paar MOSFET antiseriell verschaltet.

Bei irgendwelchen Anlagen würde ich mich auf kein Potential verlassen.

Der Optokoppler (ggf mit Gleichrichter) ist da meist die sichere Wahl. 
Kleine Relais sind auch nie verkehrt...

von Manfred (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Per Amperemeter den Strom messen, der beim Entriegeln am
> "potentialfreien Eingang" durchgejagt wird?

Warum muß man solchen Kinderkram fragen, anstatt es einfach zu machen?

Erst, wenn Spannung, ob DC oder AC und der Strom bekannt sind, lässt 
sich der passende Schalter bestimmen. Ob ich da mit einem Optokoppler 
wursteln oder ein Relais benutzen würde, hängt davon ab.

Wolfgang schrieb:
> Das Ding hat einen einfachen Eingang für einen n.o. Kontakt.
> (Montage-, Bedienungs- und Wartungsanleitung S.43)
> Laut Schaltplan liegt die Klemme 11 an Gnd - so viel zum Thema
> potentialfrei.
Es gibt mehrere Varianten!

Wolfgang schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Es war nicht die Rede davon, daß der Eingang potential frei ist, sondern
>> daß der Kontakt es sein sollte. Soviel zum Thema sinnerfassendes Lesen.
>
> Weiterdenken schadet nicht.
> Wenn man die Steuerschaltung an das selbe Gnd-Potential hängt, reicht
> höchstwahrscheinlich (bei DC) ein simpler BJT oder kleiner MOSFET zur
> Steuerung des Öffners.

In diesem Fall, unterschiedliche Versorgungsspannungen und Leitungswege, 
ist eine Potentialtrennung sinnvoll.

Anti Glasses Gang schrieb:
> https://www.mouser.de/new/vishay/vishay-vom1271t/
> Dazu noch ein Paar MOSFET antiseriell verschaltet.

Hat jemand eine noch dusseligere Idee mit mehr Aufwand?

von Anti Glasses Gang (Gast)


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Manfred schrieb:
> Anti Glasses Gang schrieb:
>
>> https://www.mouser.de/new/vishay/vishay-vom1271t/
>> Dazu noch ein Paar MOSFET antiseriell verschaltet.
>
> Hat jemand eine noch dusseligere Idee mit mehr Aufwand?

Ging nur um den Vorschlag mit dem MOSFET damit das sauber isoliert ist. 
Bei den üblichen Strömen in diesem Bereich jedoch vollkommener Blödsinn.

Ich würde gerade wenn die Spannung und Polarität bekannt ist immer auf 
einen Optokoppler setzen, denn billiger wird es nicht.

von olaf (Gast)


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Ueblicherweise funktionieren Tuerkontakte mit AC damit es so schoen 
summt. Nimmt man DC macht es nur einmal kurz klick und das ueberhoert 
der besuch und probiert erst garnicht die tuer aufzudruecken! Wir sind 
alle auf das BR-BR-BR konditioniert.

Olaf.

von Wolfgang (Gast)


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Manfred schrieb:
> In diesem Fall, unterschiedliche Versorgungsspannungen und Leitungswege,
> ist eine Potentialtrennung sinnvoll.

Wer weiß, ob der ESP32 nicht auf der Hutschiene direkt daneben sitzt.
Der TO hüllt sich in Schweigen.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:

> Erst, wenn Spannung, ob DC oder AC und der Strom bekannt sind, lässt
> sich der passende Schalter bestimmen. Ob ich da mit einem Optokoppler
> wursteln oder ein Relais benutzen würde, hängt davon ab.

Genau, wenn man Halbleiterschalter verwenden will, muss man vorher
verschiedene Recherchen durchführen. Wenn man gleich ein Relais
nimmt, passt das fast immer sofort.

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Genau, wenn man Halbleiterschalter verwenden will, muss man vorher
> verschiedene Recherchen durchführen.

Es würde schon reichen, ein Multimeter in die Hand zu nehmen und zu 
messen, was an den beiden Anschlüssen los ist.

von Manfred (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Genau, wenn man Halbleiterschalter verwenden will, muss man vorher
>> verschiedene Recherchen durchführen.
>
> Es würde schon reichen, ein Multimeter in die Hand zu nehmen und zu
> messen, was an den beiden Anschlüssen los ist.

Erstaunlich, dass das noch nicht geschrieben wurde - oder doch, Du hast 
es nur übersehen?

von Nico W. (nicnic)


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Danke für die rege Beteiligung, das habe ich nicht erwartet.

Einfach nachzumessen ist noch nicht passiert, weil momentan die 
Anschlüsse 7 + 8 nach außen gelegt sind. Das ist jene Variante, die auf 
externes Speisen von 6 - 12 V AC oder 6 - 24 V DC reagiert. Derzeit wird 
es auch so genutzt.

Um möglichst nur einmal umklemmen zu müssen, wollte ich gerne alles 
vorbereitet haben.
Bei gemeinsamer Masse einen NPN-BJT zu verwenden habe ich verworfen, 
weil die urspüngliche Planung nicht vorsah, an dieselbe Spannungsquelle 
zu gehen.
(So wie es aussieht kommt man aber doch recht gut an das türeigene 
Schaltnetzteil, was auch mit bis mind. 2 A bei 12 V mehr als genug 
Reserve für meinen MCU-Kram vorhält, daher wird es wahrscheinlich darauf 
hinauslaufen, dieses mitzunutzen.)

Nun, danke, ich hab es mit Optokoppler vorbereitet, werde kurz messen 
und dann den Versuch wagen.
Gebe Bescheid.

Mit dem Relais habt ihr natürlich Recht, sofern aber wirklich nur ein 
Mikrocontroller-IO auf Masse gezogen wird, ist das vielleicht nicht 
gerade die effizienteste Wahl.
Ich möchte auch was bei lernen, daher ist so eine Halbleiterüberlegung 
immer ganz nützlich, und der Optokoppler war übrig.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Einfach nachzumessen ist noch nicht passiert, weil momentan die
> Anschlüsse 7 + 8 nach außen gelegt sind.

Und was spricht dagegen, den weiterhin zu benutzen?
Dort ist der Optokoppler sogar schon eingebaut.

> Um möglichst nur einmal umklemmen zu müssen, wollte ich gerne alles
> vorbereitet haben.

Genau zu dieser Vorbereitung würde die Messung von Spannung und Strom am 
Kontaktabfrageeingang gehören.

von Nico W. (nicnic)


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Wolfgang schrieb:
> Und was spricht dagegen, den weiterhin zu benutzen?
> Dort ist der Optokoppler sogar schon eingebaut.

Dann muss ja Spannung geschaltet werden, wird wieder ein Relais fällig.
Denn die 3,3 V, die der µC bei High am GPIO liefert, fallen nicht in den 
für Eingang 7 + 8 angegebenen Bereich.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Nico W. schrieb:
> Dann muss ja Spannung geschaltet werden, wird wieder ein Relais fällig.

Nein, der Eingang ist schon potentialfrei.
Deine Schaltung muss die Spannung für die LED des OC liefern und du 
kannst mit einem Transistor deiner Wahl schalten. Allerdings ist der 
gezeigte Schaltplan offensichtlich falsch, weil der die zusätzliche 
interne Beschaltung der OC-LED verschweigt.
Allerding bekommt es auch hier der Hersteller nicht hin, eine 
vernünftige Angabe zum Steuerstrom zu machen, so dass man messen muss.

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