Hi, einige Meßgeräte haben einen 10 MHz TTL-Ein-/Ausgang. Ich habe jetzt einen Fall mit 74HCT04 6x parallel mit 50 Ohm Ausgangswiderstand. Die Störstrahlung ist da enorm. Ein UKW-Sender auf 90 MHz wird damit komplett unterdrückt. Ist es überhaupt sinnvoll TTL-Ausgänge zu machen? 5Vpp Sinus wären wohl besser, weil weniger Harmonische. Was habt ihr da für Erfahrung?
Der erste Schritt wäre, auf LS-TTL umzusteigen. HCT ist kein TTL, sondern CMOS, die sind besonders störend im Schaltmoment. Damit läßt sich schon viel holen.
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Jochen F. schrieb: > Der erste Schritt wäre, auf LS-TTL umzusteigen. HCT ist kein TTL, > sondern CMOS, die sind besonders störend im Schaltmoment. Damit läßt > sich schon viel holen. HCT sind CMOS mit TTL-Pegel. Die haben die gleichen lahmen 10ns wie die alten Transistor-TTL.
Ralf S. schrieb: > Hi, > einige Meßgeräte haben einen 10 MHz TTL-Ein-/Ausgang. Ich habe jetzt > einen Fall mit 74HCT04 6x parallel mit 50 Ohm Ausgangswiderstand. Die > Störstrahlung ist da enorm. Ein UKW-Sender auf 90 MHz wird damit > komplett unterdrückt. Ist es überhaupt sinnvoll TTL-Ausgänge zu machen? > 5Vpp Sinus wären wohl besser, weil weniger Harmonische. Was habt ihr da > für Erfahrung? Viele professionelle Meßgeräte (z.B. HP) haben sinusförmige Ausgänge. Ich baute (kopierte) mir vor Jahren für einen Rb/GPS Frequenznormal eine Kunstschaltung mit TTL Leitungstreiber (74S140) die bei 50 Ohm Abschluß eine sinusförmige Spannung liefert und ohne ohmische Last TTL Eingänge durchschalten konnte. Das Design wird in einigen Spectracom Standardgeräten (z.B. 816x) eingesetzt und hat sich recht gut bewährt. Bei 50 Ohm Abschluß wird das Ausgangssignal durch ein fünf-poliges TP Filter geleitet welches mit Dioden durchgeschaltet wird. Ohne Abschluß wird das Signal mehr oder weniger direkt durchgeschleift. Die 74S140 Line Driver haben ziemlich gutmütiges Verhalten was energiereiche Oberwellen betrifft und ich kann bei mir keine ungebührlichen UKW Störungen durch in der Nähe befindlichen Empfangsgeräte feststellen. Ein ungeschützter 74HCT Ausgang ohne besondere Ausgangsabschlußschaltung ist m.M.n. "asking for trouble". Sinusausgänge sind in der Praxis meist gutmütiger was Störungen benachbarter Geräte betrifft.
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Ralf S. schrieb: > Jochen F. schrieb: > HCT sind CMOS mit TTL-Pegel. Die haben die gleichen lahmen 10ns wie die > alten Transistor-TTL. Das ist nicht korrekt. HCT im Gegensatz zu HC ist auch CMOS, hat aber anstatt der 30/70% Schwellpegel die 0,8/2 Volt (bei 5 V Versorgung) von TTL. Der TotemPole-Ausgang ist in beiden Fällen zwechs möglichst schneller Umladung mit beiden FETs kurzzeitig am leiten. Das erzeugt einen sehr deutlichen "Knall" in der Stromaufnahme. Als weiterer Tip: Man kann die 6 Widerstände 300R mit zusätzlich einer kleinen Induktivität in Serie etwas bremsen, eventuell auch eine Ferrit-Induktivität. Das muß natürlich mit der nötigen Flankensteilheit noch passen.
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Jochen F. schrieb: > Ralf S. schrieb: >> Jochen F. schrieb: > >> HCT sind CMOS mit TTL-Pegel. Die haben die gleichen lahmen 10ns wie die >> alten Transistor-TTL. > Das ist nicht korrekt. HCT im Gegensatz zu HC ist auch CMOS, hat aber > anstatt der 30/70% Schwellpegel die 0,8/2 Volt (bei 5 V Versorgung) von > TTL. Der TotemPole-Ausgang ist in beiden Fällen zwechs möglichst > schneller Umladung mit beiden FETs kurzzeitig am leiten. Das erzeugt > einen sehr deutlichen "Knall" in der Stromaufnahme. Könnte sein. Leider habe ich keine Spektrumanalyzer um das zu prüfen. Aber mein Radio reicht erstmal:-). Leider habe ich auch keinen 74LS04 zum Checken.
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Ralf S. schrieb: > Die > Störstrahlung ist da enorm. Wie lang ist es denn die Leitung vom Treiber bis zur Ausgangsbuchse? Welche Art Anschluss wurde verbaut? Wie ist die Masse verlegt?
Das kommt raus bei 2 1LVC125-Gattern parallel, die Ausgänge mit 2*80R zusammengeführt, damit es besser treibt. Eingangssignal ist 100 MHz LVCMOS, 1:1
Einen 10 MHz 5 V Ausgang hat auch eines meiner (Eigenbau-)Geraete. Getrieben von 6 x 1/6 74AC04 mit je 300 Ohm. Das Gehaeuse ist allerdings gut geschirmt und Zuleitungen zur Stromversorgung verdrosselt. Stoerungen im UKW-Band habe ich damit nicht. Allerdings sendet hier auch nichts auf 90 oder 100 MHz :).
Gerhard H. schrieb: > Das kommt raus bei 2 1LVC125-Gattern parallel, die Ausgänge mit 2*80R > zusammengeführt, damit es besser treibt. Eingangssignal ist 100 MHz > LVCMOS, 1:1 LVC ist ja Teufelszeug. Der kann ja fast alle Frequenzen erzeugen.
Cartman schrieb: > Einen 10 MHz 5 V Ausgang hat auch eines meiner (Eigenbau-)Geraete. > Getrieben von 6 x 1/6 74AC04 mit je 300 Ohm. > Das Gehaeuse ist allerdings gut geschirmt und Zuleitungen > zur Stromversorgung verdrosselt. > > Stoerungen im UKW-Band habe ich damit nicht. > Allerdings sendet hier auch nichts auf 90 oder 100 MHz :). Wahrscheinlich ist das ein Thema für eine gute Abschirmung. Evtl. mit Abschirmkappen auf dem BNC.
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> Evtl. mit Abschirmkappen auf dem BNC.
So ein 50 Ohm Terminator schirmt recht gut.
Es sollte aber nicht grad die Plasteausfuehrung sein.
Ralf S. schrieb: > LVC ist ja Teufelszeug. Der kann ja fast alle Frequenzen erzeugen. Nanana... Eigentlich sind alle Chips, die steile Flanken machen können, genausolches "Teufelszeugs". In einem alten HF-Millivoltmeter hatte ich mal nen Kalibrator, der darauf beruhte, daß mit einer Tunneldiode kurze Impulse mit so etwa 1 kHz Wiederholfrequenz gemacht wurden. Das gibt dann einen schön gleichförmigen "Teppich" bis in den UHF-Bereich hinein. W.S.
Die meisten Oberwellen bekommt man mit 74AS.. (Advanced Schottky). Damit kann man schöne Kammgeneratoren bauen, bis weit über UHF. Als Ansteuerung einen 10-MHz-Quarz mit abgeleiteten 1 MHz. Nadelimpulserzeugung kann mit einem NAND erfolgen, dessen zweites Tor mit einem kleinen C am Eingang belastet ist. Als "Endstufe" ein weiteres AS-Gatter zur Flankenversteilerung. Die 10 MHz dienen zum Grobfinden der Frequenz, die 1 Mhz zur Verfeinerung.
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