Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Platinen-Reverse-Engineering - warum so kompliziert?


von Flo G. (phlo)


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Hallo zusammen,

ich hänge etwas bei Reverse Engineeren einer Platine - siehe Anhang. 
Handelt sich um eine Fernsteuerung eines 12V->230V Inverters, Marke 
China-Bude (Novopal oder sowas). Die haben vom Inverter zur gezeigten 
Platine eine Standard-RJ45-Leitung, nutzen allerdings so wie's aussieht 
am Ende nur 3 Adern (bzw. schalten teilweise parallel obwohl 
strombedingt nicht unbedingt nötig). Siehe rechts oben im Bild, umseitig 
ist die RJ45-Buchse.

Den unteren Teil der Platine versteh ich soweit, LM324 als 
Spannungsmonitor, die LEDs 3-6 sind die Spannungsanzeige. LED7 ist der 
Indikator ob der Inverter an ist, LED1 nur ne Hintergrundbeleuchtung für 
den Taster (dauer-an). Der Taster selbst schaltet wechselweise An-Aus 
(bistabil)

Warum ist aber der Taster so kompliziert beschaltet? Oder habe ich nur 
ein Brett vor dem Kopf und das ist nur ne komisch gemachte Kippstufe?

Mein Ziel wäre am Ende, diese Fernbedienung loszuwerden und via µC zu 
steuern...

Danke an alle die Mithirnen können/wollen!

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Flo G. schrieb:
> Der Taster selbst schaltet wechselweise An-Aus
> (bistabil)

In der Bauform gibt es keine Druckschalter, nur Taster.

von Christoph Z. (rayelec)


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Da gibt's nur einen Weg: Schema vollständig erfassen und sinnvoll 
aufzeichnen. Dann wirst du auch die Funktion verstehen.

von Flip B. (frickelfreak)


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wird eine selbsthaltung sein, mit besonders niedrigem sdby verbrauch.

von Wolfgang (Gast)


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Flo G. schrieb:
> Danke an alle die Mithirnen können/wollen!

Schaltplan?

von Flo G. (phlo)


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Danke euch allen - ich hatte gehofft das Schaltplan-zeichnen zu umgehen 
weil ich glaubte nur irgendwie ein Brett vor dem Kopf zu haben...aber 
dann geht's wohl nicht ohne :(

H. H. schrieb:
> Flo G. schrieb:
>> Der Taster selbst schaltet wechselweise An-Aus
>> (bistabil)
>
> In der Bauform gibt es keine Druckschalter, nur Taster.

Ja, war blöd formuliert - der Taster ist natürlich nur ein Taster, die 
Gesamtfunktion ist am Ende bistabil (in Verbindung mit dem Inverter).

von MaWin (Gast)


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Flo G. schrieb:
> Warum ist aber der Taster so kompliziert beschaltet?

Wie willst du sonst über nur 3 Leitungen (Masse, plus, Signal) sowohl 
eine 4-stufige Spannungsanzeige (4 LED an 4 Komparatoren aus LM324) als 
auch eine Dauerspannung (für die dauernd eingeschaltete LED) als auch 
eine Statusanzeige (ein/aus) und zudem noch eine Rückmeldung ob der 
Taster gedrückt wurde hinbekommen ?

Das muss schon sehr trickreich verschaltet sein.

Mal halt den Schaltplan ab, die Platine liegt vor dir und scheint nur 
einseitig zu sein

von Flo G. (phlo)


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MaWin schrieb:
> Das muss schon sehr trickreich verschaltet sein.

So gings mir ja auch - ich sah nur die Notwendigkeit irgendwie nicht, 
nachdem genug Leitungen und alles vorhanden wären, und man hätte 
vermutlich 50% der Bauteile einsparen können...das passt nicht zu 
Chinaprodukten finde ich :)

Ich mach mich die Tage an den Schaltplan, werde euch an den 
Erkenntnissen teilhaben lassen!

von Gerald B. (geraldb)


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Flo G. schrieb:
> Die haben vom Inverter zur gezeigten
> Platine eine Standard-RJ45-Leitung, nutzen allerdings so wie's aussieht
> am Ende nur 3 Adern ...

Da sind ja nicht einfach nur 8 Adern, sondern 4 verdrillte Adernpaare. 
Mit welchen Signalen sind die einzelnen Adern den belegt?

von mista (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Da sind ja nicht einfach nur 8 Adern, sondern 4 verdrillte Adernpaare.

Aber selbst auf dem Platinenfoto ist deutlich erkennbar, daß einmal 4 
und zweimal je 2 Adern parallel geschaltet sind.

von Flo G. (phlo)


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So, Schaltplan ist (größtenteils) erstellt, siehe Anhang. Wie vermutet 
ist das ganze recht klar in zwei Teile auftrennbar, Spannungsmonitor und 
On/Off-Schaltung. Beim Monitor-Teil sind ein paar Verbindungen nicht 
gesetzt, da verdeckt durch den LM. Sollte aber für das Verständnis des 
abgetrennten Schalter-Teils eigentlich keinen Unterschied machen. Auch 
kenne ich die Werte der C's leider nicht, da unbeschriftet.

Da ich 2 Pins am PCB ankommen habe (plus GND als dritte "Ader"), habe 
ich die beiden Signale mal Vcc und Vcc_on genannt - ersteres ist 
dauer-an (12V), zweiteres hat nur Spannung anliegen wenn der Inverter 
läuft.

Nach meinem Verständnis wird der gesamte Schaltvorgang über Vcc 
abgewickelt, Vcc_on spielt dabei keine Rolle, oder? Also abgesehen davon 
dass über die Querverbindung zu Q2 das Verhalten der On/Off-Schaltung 
verändert wird. Da aber über die Q2-Basis wohl kaum Strom fließen wird, 
scheint Vcc der Pin zu sein den ich brauche...

Ich muss aber an der Stelle auch ehrlich gestehen dass ich das 
Wirkprinzip der ganzen Geschichte immer noch kaum durchschaue - komme 
leider scheinbar zu sehr aus der Digitalwelt um das irgendwie intuitiv 
zu erfassen. Vielleicht sieht ja jemand anders sofort was hier passiert?

von Rofl C. (roflcopter)


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Sind die NPNs nicht irgendwie alle verkehrt herum?

von Flo G. (phlo)


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Oh Gott, du hast natürlich Recht :/ kommt davon wenn man SMD vor sich 
hat, aber in through-hole Transistoren denkt...korrigierte Version ist 
im Anhang.

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