Forum: HF, Funk und Felder Phasenverlauf einiger Langwellensender bei Nacht


von Franz (Gast)


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Frohe Pfingsten!

Ich bin vorhin über alte Meßdaten (Juli 2021) gestolpert und konnte 
tatsächlich noch das nötige Anzeigeprogramm finden. Gemessen wurden 
Phasen- und Amplitudenwerte von fünf Zeitzeichensender über den Zeitraum 
von 25 Stunden. Als Referenzsignal diente das Trägersignal vom DCF77.

Meßaufbau:
Gemessen wurde mit zwei Controllern mit je einem Langwellenempfänger. 
Die Apparatur wurde mit Batterie betrieben und per Optokopper vom 
Datenlogger getrennt.

"Dargestellt" sind rund zwei Millionen Pixel (190000 Datensätze mit je 
10 Meßwerten).

Nutzwert hat die Darstellung nicht, sie zeigt aber eindrucksvoll den 
Einfluss der Raumwelle auf die Trägerphase bzw. Amplitude bei Nacht. Nur 
so zum Gucken also.

von eric (Gast)


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Franz schrieb:
> sie zeigt aber eindrucksvoll den
> Einfluss der Raumwelle auf die Trägerphase bzw. Amplitude bei Nacht.

DE liegt im Übergangsbereich Boden- zu Raumwelle
mit entsprechenden Interferenzen.

von Hp M. (nachtmix)


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Franz schrieb:
> Als Referenzsignal diente das Trägersignal vom DCF77.

Je nach deinem Wohnort unterliegt das Signal des DCF aber selbst schon 
Schwunderscheinungen.
Du solltest dir einen GPS-stabilisierten Oszillator oder ein 
Rubidium-Frequenznormal zulegen.

von Franz (Gast)


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Stimmt, das sollte man erwähnen. Die Phase aller anderen
Sender wird durch den Fehler bei der DCF77-Phase verfälscht.
Da die Entfernung zum DCF77 relativ gering ist, passt es
im Großem dann noch. Hier die Abstände zu Sendern:
1
DCF77    270 km
2
ALS162   650 km
3
BBC198   630 km
4
MSF60    750 km
5
RBU66   2080 km

-

Beim DCF77-Amplitudenverlauf im unteren Bildteil sieht man nachts große 
Abweichungen zur mittleren Amplitude. Man könnte daraus sogar die 
maximale Phasenabweichung grob ermitteln. Nur die "maximale..." deshalb, 
weil die Phase der Raumwelle ja nicht bekannt ist. Falls die Raumwelle 
z.B. gegenphasig wäre, würde die resultierende Phase überhaupt nicht 
verfälscht werden.

Hp M. schrieb:
> Du solltest dir einen GPS-stabilisierten Oszillator oder ein
> Rubidium-Frequenznormal zulegen.
Ein Rubidium-Frequenznormal wäre für mich sicherlich übertrieben. Ein 
GPS-Oszillator? Mal sehen. Mich würde interessieren inwiefern man anhand 
des Phasenverlaufs sehr vieler Sender Rückschlüsse auf den 
Ionosphärenort schließen kann. Also ob man eine Art 3D-Film des 
nächtlichen Schaupiels machen könnte.

von Bernd (Gast)


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Franz schrieb:
> Als Referenzsignal diente das Trägersignal vom DCF77.

Hier hat sich DG9WF dem Thema 'DCF77 als Referenzsignal' gewidmet:
https://www.funkamateur.de/tl_files/downloads/hefte/2006/DG9WF_Iono_lang.pdf

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