Hallo, ich habe einen Drucksensor aus einem Blutdruckmessgerät KD 2107 und will dessen Ausgangssignal verstärken so daß ich es mit dem AD-Wandler eines ATMega besser erfassen kann. Der Sensor ist intern als Wheatstonebrücke geschaltet und die einzelnen Widerstände haben je 5KOhm. Spannungsversorgung ist 5V, mehr geht leider nicht. Das letzte Mal, daß ich etwas mit Operationsverstärkern gemacht habe, ist schon eine Weile her, also habe ich mit dem, was ich hier habe, einem LM741, etwas herumprobiert, bekomme aber kein wirklich gutes Signal dabei heraus. Die Signale der Messbrücke, wenn ich deren obere und untere "Ecke" an GND und +5V anschließe sind im Ruhezustand genau 2,5V gegen Masse, also tatsächlich (fast) 0V gegeneinander. Bei vollem Druck (den die Pumpe des Blutdruckmessgerätes liefert) habe ich eine Spannung von 2,52V an der rechten und 2,48V an der linken "Ecke" der Messbrücke, also am Ausgang 0,04V. Im Idealfall möchte ich bei Raumdruck 0V und bei maximalem Druck (5,8PSI/400hPa) 5V Ausgangsspannung haben, um den AD-Wandler voll auszunutzen. Welche Operationsverstärker könnt ihr mir empfehlen, die mit 5V Spannungsversorgung arbeiten (am Liebsten rail to rail)? Reicht ein einfacher Differenzverstärker aus oder bekomme ich den Offset von 50% der Versorgungsspannung nur mit einem Instrumentenverstärker weg? Natürlich wäre es mir am Liebsten, eine fertige Schaltung hingeworfen zu bekommen, ich bin ja faul. ;-) Aber ich bin durchaus in der Lage, mir etwas selber zu erarbeiten, wenn ich die richtigen Hinweise habe. Mit so kleinen Spannungsdifferenzen habe ich eben leider überhaupt keine Erfahrung, daher bin ich an dieser Stelle halt etwas ratlos. Danke fürs Lesen, Frank
Einge ATTinys haben schon eingebaute Differenzverstärker mit programmmierbarer Verstärkung. Wählt man z.B. eine 1,1V Referenz und eine Verstärkung des Opamps von 100, sind bereits etwa 10µV ein Digit des ADC. Wenn du das nicht willst, gibt es heute dutzende von OpAmps, die mit 5V gut arbeiten und nahezu R2R Ausgänge haben. Mir fällt gerade ICL7611/7621 ein, aber nur weil es die mal billig gab und in meiner Kiste liegen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die beiden Eingänge schon auf 2,5V liegen - im Gegenteil.
Matthias S. schrieb: > Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die beiden Eingänge schon auf 2,5V > liegen - im Gegenteil. Um das Signal der Wheatstone-Brücke geeignet zu verstärken, ist ein kleiner positiver Offset sogar wünschenswert, damit man mit dem Rauschen der Nulllinie nicht an den Grenzen des ADC schrammt.
Rüdiger B. schrieb: > AD Wandler für DMS (Dehnungsmessstreifen,Wägebalken). Ich habe die Platine des Messgerätes jetzt mal genauer untersucht und im Datenblatt des verwendeten OP-Amps (LM324 von Ti) eine Schaltung zur Auswertung von Messbrücken gefunden. Diese habe ich mit einem LM358 nachgebaut (hatte ich noch hier) und damit brauchbare Signale bekommen. Mein ursprünglich verwendeter 741 war wohl nicht so ganz passend für die Anwendung. Nun habe ich mir probehalber eine Hand voll Platinen mit HX711 bestellt, um den mal auszuprobieren. Sollte das nicht funktionieren, bleibt es bei der Schaltung mit dem LM358. Danke für die Antworten und die Hilfe. Frank
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Frank B. schrieb: > Die Signale der Messbrücke, wenn ich deren obere und untere "Ecke" an > GND und +5V anschließe sind im Ruhezustand genau 2,5V gegen Masse, also > tatsächlich (fast) 0V gegeneinander. Bei vollem Druck (den die Pumpe des > Blutdruckmessgerätes liefert) habe ich eine Spannung von 2,52V an der > rechten und 2,48V an der linken "Ecke" der Messbrücke, also am Ausgang > 0,04V. Na da würde ich einfach einen µC mit eingebautem OV und der Fähigkeit zur diffentiellen Messung benutzen. Z.B.: Mega16,32,644,644P,1284P oder Tiny25/45/85. Bei ersterer Familie müsste man das Signal sogar noch "beschneiden", damit es den Messbereich nicht überschreitet...
Frank B. schrieb: > Nun habe ich mir probehalber eine Hand voll Platinen mit HX711 bestellt, Der HX711 hat auch noch einen kleinen Bruder, den HX710B. Hier ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=NOTMb165jMU
c-hater schrieb: > Na da würde ich einfach einen µC mit eingebautem OV und der Fähigkeit > zur diffentiellen Messung benutzen Hatte ich oben schon vorgeschlagen, wurde aber ignoriert. Dabei kann man übrigens den neueren ATTiny441/841 mit einbeziehen, der das ganze noch erweitert mit 3 stufig wählbarer Verstärkung (1x, 20x, 100x), dazu kommen 3 interne Referenzen. In vielen Fällen ist damit ein externer Analogteil komplett überflüssig.
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