Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fernstudium Informatik Master


von Bob E. (embedded_bob)


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Hallo zusammen,

ich arbeite nun seit knapp einem Jahr nach meinem Bachelor-Abschluss in 
E-Technik (FH) in der Hardwareentwicklung.
Die Arbeit macht mir wirklich Spaß und der Betrieb ist genau das 
richtige für mich, also würde ich gerne weiterhin hier bleiben.

Leider habe ich im Studium nicht viel für meine Programmierkenntnisse 
getan und auch auf der Arbeit habe ich nicht wirklich viel mit Software 
zutun außer schnell mal einen Pin high/low zu setzen um die Hardware 
grob "anzutesten".

Da mich die Software aber wirklich interessiert und es mir auch Spaß 
macht zu programmieren würde ich gerne einen Master in dem Bereich 
anhängen.
Im besten Fall berufsbegleitend.

Ich würde mich auch nicht nur auf Embedded Software spezialisieren 
wollen sondern eher einen allgemeineren Informatik Studiengang 
präferieren.

Wie ist eure Meinung dazu? Kennt jemand interessante Fernunis? Sind die 
Abschlüsse anerkannt? Hat jemand Erfahrungen gemacht und denkt 
Fernstudium ist zu anstrengend neben der Arbeit? Lohnt es sich 
überhaupt, oder sollte ich lieber eigenständig die Programmiersprachen 
lernen und mich dann so auf andere Stellen bewerben?

Bitte keine "Google doch" Antworten. Das habe ich bereits getan, ich 
würde gerne persönliche Erfahrungswerte von euch sammeln.

Erfolgreiche Woche!

Bob

von Jonathan (Gast)


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"Die Arbeit macht mir wirklich Spaß und der Betrieb ist genau das
richtige für mich, also würde ich gerne weiterhin hier bleiben."

Dann ist ein Informatik Master doch völlig Fehl am Platz. Für die 
Hardwareentwicklung machst du noch einen E-Technik Master. Willst du in 
die Software Ecke rein? Dann mach einen Informatik Master. Das wird als 
Neuorientierung aufgefasst werden. Wenn du Embedded Software machen 
willst, dann mach einen ETechnik Master.

von Bob E. (embedded_bob)


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Jonathan schrieb:
> Dann ist ein Informatik Master doch völlig Fehl am Platz.  Für die
> Hardwareentwicklung machst du noch einen E-Technik Master. Willst du in
> die Software Ecke rein? Dann mach einen Informatik Master. Das wird als
> Neuorientierung aufgefasst werden. Wenn du Embedded Software machen
> willst, dann mach einen ETechnik Master.

Wird das wirklich so aufgefasst? Ein Informatik Studium kann mir bei der 
HW Entwicklung z.B. im Testing hilfreich sein. Zusätzlich würde man halt 
noch Java o.ä. lernen. Das wäre vielleicht in der Zukunft dann was, wenn 
man Embedded satt hat.
Oder sehe ich das zu einfach..

von IT G. (it-guy)


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TI Master wäre ggf noch eine Idee wert

von Klaus R. (klausro)


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So ganz verstehe ich dein Anliegen nicht. Einen Abschluss benötigt man 
i.d.R. als Eintrittkarte, also Master z.B. wegen möglicherweise höherem 
Verdienst bei Stellenwechsel, oder im ÖD höherem Dienst, für die 
Promotion oder eben wie bei dir als Eintrittskarte in die Informatik. 
Gerne wird auch der MBA für das Management genommen. Dir muss klar sein, 
dass du mit Beendigung des Masters zeitnah eigentlich die Stelle 
wechseln musst auf deinen neuen Schwerpunkt. Mit jedem Jahr, mit dem du 
auf der alten Stelle bleibst entwertest du deinen Info-Master. Nach 
wenigen Jahren (2-3?) ist der nichts mehr wert (okay, bis auf ÖD!)

Wenn du dir erhoffst, dass dir mit dem Master fehlendes Wissen 
vermittelt wird, dann wäre es doch viel besser, wenn du das, was dir 
fehlt im Selbststudium aneignest. Gerade im Informatik Bereich musst du 
eh ständig dazulernen und kannst das zielgenau machen und sparst dir den 
90% Schrums im Studium, den du später eh nicht mehr brauchst.

Also: Inf-Master dann, wenn du das E-Technik Umfeld 100% verlassen 
willst!

Bob E. schrieb:
> Wird das wirklich so aufgefasst? Ein Informatik Studium kann mir bei der
> HW Entwicklung z.B. im Testing hilfreich sein. Zusätzlich würde man halt
> noch Java o.ä. lernen.

Äh, sorry, dafür macht man keinen Master! Das würde ich auch von einem 
Bac erwarten, dass er sich hier selbst weiterbilden kann...

von It-Girl (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Äh, sorry, dafür macht man keinen Master!

Viele Master haben m.E. nicht mehr drauf als Bachelor. Teilweise sogar 
weniger was an den vielen Leipziger-Allerlei-Mastern liegt, wo alles 
zugelassen wird, was nicht bei drei auf dem Baum ist.

von Jonathan (Gast)


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It-Girl schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Äh, sorry, dafür macht man keinen Master!
>
> Viele Master haben m.E. nicht mehr drauf als Bachelor. Teilweise sogar
> weniger was an den vielen Leipziger-Allerlei-Mastern liegt, wo alles
> zugelassen wird, was nicht bei drei auf dem Baum ist.

Das trifft heute auf vieles zu. Wir haben eine Bildungsinflation. 
Deswegen schauen Unternehmen genau hin, was xy so getrieben hat.

von Hausmeister an der Dorf-FH (Gast)


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Bewirb dich einfach auf entspr. Stellen, wozu brauchst du dafür einen 
Master? Das was du für die konkrete Stelle brauchst lernst du im Studium 
sowieso nicht und wenn dann nur oberflächlich, das ist reine 
Zeitverschwendung.

von Bob E. (embedded_bob)


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Hausmeister an der Dorf-FH schrieb:
> Bewirb dich einfach auf entspr. Stellen, wozu brauchst du dafür einen
> Master? Das was du für die konkrete Stelle brauchst lernst du im Studium
> sowieso nicht und wenn dann nur oberflächlich, das ist reine
> Zeitverschwendung.

Also in der Softwareentwicklung mit fast keiner Erfahrung und groben 
Programmierkenntnissen stelle ich mir das schon ziemlich schwer vor.

von Hmm (Gast)


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Jonathan schrieb:
> Wir haben eine Bildungsinflation.

Die ganze Raumzeit unterliegt einer Inflation. Bildungsinflation und 
Geldinflation sind also nur die logische Konsequenz. Eventuell kehrt 
sich die Inflation irgendwann um ("Big Crunch"), dann werden die Noten 
wieder schlechter und das Bier billiger.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bob E. schrieb:
> Wie ist eure Meinung dazu?
Wenn du nicht den optimalen Job für diese Art der Qualifikation findest, 
dann gilt in etwa das:

Du bekommst als Hardwareentwickler deine Softwarekenntnisse nicht extra 
bezahlt.
Und als Softwareentwickler gibts nichts für deine Hardwarekenntnisse.

Bob E. schrieb:
> habe ich im Studium nicht viel für meine Programmierkenntnisse getan
Jo, selber Schuld. Dann mach das doch jetzt nebenher. Nie war es 
einfacher und günstger, einen brauchbaren Compiler und eine passende 
Plattform zu bekommen.

von Würgen muss Jürgen (Gast)


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Bob E. schrieb:
> Wie ist eure Meinung dazu? Kennt jemand interessante Fernunis? Sind die
> Abschlüsse anerkannt? Hat jemand Erfahrungen gemacht und denkt
> Fernstudium ist zu anstrengend neben der Arbeit? Lohnt es sich
> überhaupt, oder sollte ich lieber eigenständig die Programmiersprachen
> lernen und mich dann so auf andere Stellen bewerben?

Ja, die Fernuni-Hagen und die Uni-Duisburg-Essen.
Kosten beide nicht viel, aber man lernt viel.

Lohnt sich jedoch aus finanzieller Sicht überhaupt nicht.
Lern lieber deinem Chef vernünftig in den Arsch zu kriechen!
So ist leider die Welt...

von Würgen muss Jürgen (Gast)


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Achja, hab meinen Master in Hagen gemacht.
Master of Science - Praktische Informatik.

War günstig, man hat viel gelernt und neben dem Job wars auch okay, da 
keine Präsenzzeit und sehr flexibel.

Aber erwarte nicht, dass dir dein Chef danach 20% mehr Kohle überweist.
Aber nochmal: Aus finanzieller Sicht lohnt sich der Einsatz deiner 
freien Zeit überhaupt nicht, da du nicht sonderlich mehr bekommen wirst 
(Ausnahme Öffentlicher Dienst mit einem Wechsel zu TVL 13).

von Ulkiger Melknudel (Gast)


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Bob E. schrieb:
> Erfolgreiche Woche!
> Bob

Bob der Baumeister,es tut gut eine so starke Partei hinter mir zu 
wissen. Guildo fühlt sich wohl in Lenor drin. Das wollte ich nur einmal 
gesagt haben.

Beim Rest stimme ich dir zu.

Ulkiger

von Milchtrinker (Gast)


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Bob E. schrieb:
> Also in der Softwareentwicklung mit fast keiner Erfahrung und groben
> Programmierkenntnissen stelle ich mir das schon ziemlich schwer vor.
Nach dieser Argumentation würde jeder Absolvent arbeitslos bleiben.

von Würgen muss Jürgen (Gast)


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Milchtrinker schrieb:
> Bob E. schrieb:
>> Also in der Softwareentwicklung mit fast keiner Erfahrung und groben
>> Programmierkenntnissen stelle ich mir das schon ziemlich schwer vor.
> Nach dieser Argumentation würde jeder Absolvent arbeitslos bleiben.

Bei mir hatten alle Studenten Erfahrungen, also ohne Werksstudentenjob 
oder nen duales Studium, auch erhebliche Schwierigkeiten einen Job zu 
finden.

von Milchtrinker (Gast)


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Würgen muss Jürgen schrieb:
> Bei mir hatten alle Studenten Erfahrungen, also ohne Werksstudentenjob
> oder nen duales Studium, auch erhebliche Schwierigkeiten einen Job zu
> finden.

Heute wird alles eingestellt was nen Abschluss hat. Nat. nicht als 
Chefentwickler oder Softwarearchitekt. Wer vorher in Hardware unterwegs 
war kommt auch in der Softwareecke unter. In der Bank hatte ich einen 
Kollegen der kam auch aus der Hardwareentwicklung, Technische Informatik 
studiert und ist dann zur Bank in die Javaentwicklung. Bei solchen 
Leuten kann man davon ausgehen dass sie nicht Matsch in der Birne haben 
und sich entspr. einarbeiten könnnen. Wer von sich selbst aus meint er 
muss für jeden kleinen Scheissdreck ein extra Masterstudium ranhängen 
naja der kann vermutlich wirklich nix, traut sich selber nix zu und hat 
vermutlich noch nie wirklich gearbeitet, sonst käme er nicht auf solche 
Schwachsinnsideen.
Wenn schon fachfremde Quereinsteiger (also kein MINT-Fach wie oben) in 
der SE unterkommen, andererseits solche Vögel wie der Threadstarter ein 
extra Masterstudium brauchen,... da kann man nur noch den Kopf 
schütteln, da weiss man schon vorher, dass bei dem das Masterstudium 
auch nicht viel helfen wird.

Beitrag #7090876 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Würgen muss Jürgen schrieb:
> ...(Ausnahme Öffentlicher Dienst mit einem Wechsel zu TVL 13)

Aber auch da muss es erstmal eine entsprechende frei Stelle geben und 
der TO diese auch bekommen. "Von alleine" gibt es auch dort keinen Cent 
mehr.

von Justus (Gast)


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Jonathan schrieb im Beitrag #7090876:
> Softwareentwicklung hat halt einen entscheidenden Vorteil:
> Homeoffice geht nahezu 100%. Das heißt man ist als Unternehmen und
> Arbeitnehmer nicht auf den Standort angewiesen.

Kann aber auch ein Nachteil sein. Wenn sich dein Chef mal so einen 
jungen geschniegelten Unternehmensberater reinbestellt, der ihm auf ein 
paar schicken Powerpointfolien vorrechnet, wie viel er mit ein paar 
Russen oder Indern sparen kann, bist du schnell weg vom Fenster.

von Bit-Gräber (Gast)


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Jonathan schrieb im Beitrag #7090876:
> Softwareentwicklung hat halt einen entscheidenden Vorteil: Homeoffice
> geht nahezu 100%.

Das gilt nur für 'Büro-informatiker' nicht für Embedded programmiere. 
Die brauchen halt ein 'target' sprich die spezielle Hardware die sie 
eben programmieren. Und solche Targets können zu geheim, zur unhandlich, 
zu teuer sein, als das man sie dem Codieräffchen ins Homeoffice stellt. 
Das fängt schon damit an, das so ein Codieraffe bei "Steck die 
Bannenenstecker in die Stromversorgen" immer zuerst die eigentlich für 
24/12 oder andere Schutzkleinspannung designte Elektronik in die 230V 
Stromversorgung rammt ...

Beitrag #7091196 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7108125 wurde von einem Moderator gelöscht.
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