Forum: Platinen Abblockkondensatoren (Keramisch, THT)


von Lothar S. (schudi)


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Hallo an alle Leser,

Ganz kurze Frage: kann man bedenkenlos die üblicherweise verwendeten 
100nF Vielschichtkondensatoren durch solche mit 1µF ersetzen?
Bringt das Nachteile oder sogar Vorteile?

V.G. von Lothar

von Roland F. (rhf)


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Lothar S. schrieb:
> Ganz kurze Frage: kann man bedenkenlos die üblicherweise verwendeten
> 100nF Vielschichtkondensatoren durch solche mit 1µF ersetzen?

https://www.eevblog.com/2016/03/11/eevblog-859-bypass-capacitor-tutorial/

rhf

von Jonathan (Gast)


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Das kommt in erster Linie auf die ESL und Resonanzfrequenz an würde ich 
sagen.
Entkopplungs Cs sind low ESL, zumindest direkt am Pin und "gehen" bis zu 
einer gewissen Resonanzfrequenz. Deswegen mischt man Elko und MLCCs. 
Elkos entkoppeln im niedrigen Frequenzbereich, wo MLCCs noch ziemlich 
hochohmig sind wegen der geringeren Kapazität. MLCCs entkoppeln im hohen 
Frequenzbereich, irgendwann kommt dann das Gehäuse des ICs ins Spiel und 
die parasitären Kapazitäten auf dem Die vom IC, die für reichlich 
Entkopplung sorgen.

von P. S. (namnyef)


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Grundsätzlich ja, wenn beide die gleiche Bauform (also gleiche ESL) 
haben.

Bei gleicher ESL hat ein Kondensator mit weniger Kapazität in 
Abblockanwendungen meist keinen Vorteil gegenüber einem Kondensator mit 
hoher Kapazität. Vorausgesetzt andere Parameter machen einem keinen 
Strich durch die Rechnung (z. B. die Spannungsfestigkeit, die bei hohen 
Kapazitäten tendenziell nach unten geht).

von Harald A. (embedded)


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Kann man in der Regel machen. Es ist ja meist nicht so, dass der 
Entwickler den Einsatz des 100nF mit seinen spezifischen Eigenschaften 
genau geplant bzw. durchgerechnet hätte. Deswegen werden die Dinger auch 
gerne mal als „Angstkondensatoren“ bezeichnet. Rein theoretisch könnte 
es sogar sein, dass der 1uF besser passt - kann aber auch anders sein.

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