Forum: Markt Suche Gerätetipps für spezielle Messaufgabe (mittlere Samplerate aber lange Zeit)


von Thomas F. (thf)


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Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer Lösung für folgende Messaufgabe. Meine 
Recherche hat mich leider noch zu keiner zufriedenstellenden Lösung 
geführt. Evtl. hat jemand einen Tipp.

Anfoderungen:
- Aufzeichnung von Spannungen im Zeitbereich auf 4 Kanälen simultan
- zu messende Signale:
  +/- 10V (Prio 2, da ohnehin über Diff.-Tastkopf vorverarbeitet)
  Bandbreite: DC - 4MHz
- Auflösung: >= 10Bit
- Samplerate je Kanal: >= 10MS/s
- Aufzeichungsdauer: 300s

Der kritische Punkt ist die Aufzeichugnsdauer/Speichertiefe. Bei 
klassischen Oszis scheiters es an der Speichertiefe. USB-Oszis 
unterstützen zwar oft auch einen "Continuous Streaming" Mode, aber nur 
mit sehr eingeschränkter Samplerate (wg. USB-Bandbreite).
Ideal wäre eine Lösung, die direkt auf eine SSD schreiben kann.

Eine gefundene Option wäre der Einsatz von zwei PicoScopes 5242D, von 
denen jedes mit 20MS/s streamen kann. Ob/wie die Synchronisation beider 
funktioniert habe ich noch nicht gepfüft.

Anmerkungen:
- Spezielle Trigger helfen nicht weiter, da das zu untersuchende Event 
wirklich lange dauert.

Danke für Tipps

: Bearbeitet durch User
von Nils S. (wall-e)


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Hi.
Was darf's denn kosten ?
Yokogawa baut auch gute Datalogger
https://www.yokogawa.com/solutions/products-platforms/data-acquisition/data-logger/#Overview

Nicht ganz günstig, aber gut.

Wie geschrieben, das Stichwort ist Datalogger . Es gibt reichlich 
Hersteller und Varianten.

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (thf)


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Das System scheint ähnlich dem NI PXI zu sein.
Leider habe nich nur eine "Shortest recording interval: 100 ms" 
gefunden.
Vllt. hab ich auch was übersehen.

Meine Erfahrung ist, dass unter "Datenlogger" eher Geräte fallen, die im 
Bereich von >= 1ms sampeln und nicht darunter.

von Frank K. (fchk)


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Idee:
https://spectrum-instrumentation.com/products/families/59xx_m2p_pci.php

und dann in den Hauptspeicher streamen.

fchk

von N. M. (mani)


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Und was macht man dann mit den GB an Daten so? Das macht auch mit einem 
schnellen PC nicht sonderlich viel Spaß.

Wäre es nicht ein besserer Ansatz das System zu spezialisieren und nur 
die relevanten Merkmale zu extrahieren?

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (thf)


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@Frank:
Danke, die Lösung kannte ich noch nicht. Sieht vielversprechend aus.

@N.M.:
Soviele Daten sind das nicht (4Ch x 10 MS/s x 300s x 2Byte) = 24 GB
Das passt noch in den RAM.
Eine Extraktion von Merkmalen aus dem Stream in Echtzeit bedaft schon 
sehr spezieller Lösungen (DAQ + FPGA?). Ich denke so schlimm ist die 
Datenmenge noch nicht, dass man sie nicht speichern nachgelagert 
auswerten kann. Mit dem Vorteil, das man die Rohdaten hat und die 
Auswertung im nachhinein noch anpassen kann.

von Nils S. (wall-e)


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Wir verwenden den ScopeCorder DL850V mit den Analog-Einschüben 720210.
Die haben m.W. 100MS Abtastrate.

von Thomas F. (thf)


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Danke Nils, das war (indirekt) ein sehr guter Tipp. Ich kenne den DL850, 
der aber auch nicht ganz gepasst hat. Aber durch Deinen Link bin ich auf 
die neue Generation aufmerksam geworden, die viel flexiblere 
Speichermöglichkeiten hat.

von Christian M. (likeme)


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N. M. schrieb:
> Und was macht man dann mit den GB an Daten so? Das macht auch mit einem
> schnellen PC nicht sonderlich viel Spaß.
>
> Wäre es nicht ein besserer Ansatz das System zu spezialisieren und nur
> die relevanten Merkmale zu extrahieren?

Gibt so Automobilindustriekunden die wollen Logdateien von jeder 
popeligen Testsequenz eines Steuergerätes an allen 50 Steckerpins mit 
10khz Abtastrate über Wochen hinweg "geliefert" bekommen. In der Regel 
sind die "Auftraggeber" ahnungslose Schreibtischtäter, frisch von der 
Uni, die keine Ahnung haben was sie da bestellen. Es wird nicht 
hinterfragt, die Palletten von Festplatten die wir liefern kommen denen 
auch nicht komisch vor ;-)

von Oliver S. (oliverso)


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N. M. schrieb:
> Und was macht man dann mit den GB an Daten so? Das macht auch mit einem
> schnellen PC nicht sonderlich viel Spaß.

Abheften und Archivieren. Man könnte die ja mal brauchen.
Für solche Zwecke wurde ja mal WROM (Write Only Memory) erfunden, aber 
das hat sich irgendwie noch nicht durchgesetzt.

Oliver

von Andre G. (andgst01)


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Ja, damit man sagen kann "wir haben das alles getestet (die 
Testergebniss haben wir zwar nicht ausgewertet, aber getestet haben wir 
alles)".

von Patrick C. (pcrom)


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Dafuer benutze ich meinen Yokogawa DL1540 mit eingebauter drucker 
(Altmodisch aber sehr praktisch, meiner meinung). Ab 300 euro verfugbar 
am ebay (kleinanzeigen)

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