Heute hat mich mein Versorger mit den neuen Strompreisen konfrontiert; und es wird nicht billiger. Da ich mich nun mit Anbieterwechsel usw beschäftige, würde ich auch gerne mal das (EU-)Ausland mit einbeziehen (immerhin haben wir hier ja die höchsten Strompreise). Die verschiedenen Portale scheinen aber nur Anbieter in DE zu kennen. Bisher herausgefunden habe ich, daß man vom Zoll eine Genehmigung beantragen kann, und dann selber die Stromsteuer (~2ct/kWh) zahlen muß. Hat das hier schon mal jemand gemacht? Wie genau läuft das und worauf muß man achten?
Du übersiehst das Netzentgelt. Der Strom muss ja irgendwie zu Dir hinkommen, und das geht, solange Du keine eigenen Kabel bis in das jeweilige Quelland verlegst, nur über die Leitungen, die hier in Deutschland so installiert sind. Und deren Betreiber halten verständlicherweise die Hand auf, schließlich betreiben sie auch etwas Technik (Umspannwerke etc.) und sorgen dafür, daß ihr Krempel auch im betriebsfähigen Zustand bleibt.
Das Energiewesen in Deutschland ist irre komplex. Informationen über den Anbieterwechsel gehen zum Beispiel automatisiert nach sich ständig ändernden Standards an die Messstellenbetreiber (den du auch wieder selbst wählen kannst). Inwiefern sich ein ausländischer Anbieter da einfügen lässt, halte ich für fraglich. Am ehesten kann ich mir das als B2B Geschäft vorstellen. Dann kommen aber die ganzen in Deutschland üblichen Abgaben wieder drauf. Als Gedankenexperiment fände ich folgendes spannender: Ich lebe in einer Grenzregion. Was würde passieren, wenn ich den Strom aus dem Ausland über eigene Leitungen für den Eigenbedarf importieren würde?
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Nichtelektriker schrieb: > Hat das hier schon mal jemand gemacht? Bekannte von mir beziehen EON-Strom in Österreich. Scheint zu funktionieren, dazu kommt aber die Netzbetreiber-Rechnung, sparst nix.
Carla Audimarie schrieb: > Ich lebe in einer > Grenzregion. Was würde passieren, wenn ich den Strom aus dem Ausland > über eigene Leitungen für den Eigenbedarf importieren würde? Lustige Idee:-) interessant wäre die Frage was du für das Verlegen der Leitungen alles für Genehmigungen benötigst. Du müssest vermutlich ein zusammenhängendes Grundstück besitzen, dass in beiden Ländern liegt damit die Leitung auf deinem eigenen Grund verläuft. Sowie da auch nur ein Meter öffentliches Land dazwischen ist, was es zu überbrücken gilt, dürfte Feierabend sein.
Irgend W. schrieb: > Lustige Idee:-) interessant wäre die Frage was du für das Verlegen der > Leitungen alles für Genehmigungen benötigst. Ist dir entgangen, dass schon seit langer Zeit der Bezug von Strom nicht nur beim Eigner der Stromleitungen zum Haus möglich ist, sondern zwischen Stromlieferant und Leitungsbesitzer unterschieden wird? Merkt man bloss nicht so deutlich, weils in einem einzigen Sammelvertrag für beides ist, der praktischerweise auch schon alle Abgaben und Steuern abwickelt. Und wenn es also schon keine direkte Kopplung mit den Leitungen gibt, dann ginge es im Prinzip auch, französische oder chinesische Kernkraft zu buchen. Allerdings könnte es dann vertraglich kompliziert werden, weil es wahrscheinlich keinen Chinesen gibt, der das alles fix und fertig anbietet. > Du müssest vermutlich ein zusammenhängendes Grundstück besitzen, dass in > beiden Ländern liegt damit die Leitung auf deinem eigenen Grund > verläuft. Genau so läuft das hier in der Gegend. Bis 1964 bezog Konstanz den Strom ausschliesslich aus der angrenzenden Schweiz. Direkt bei Konstanz befindet sich auf Schweizer Boden ein deutsches Umspannwerk. Wobei Tägerwilen ein Kuriosum ist, weil ein Teil dieser Schweizer Gemeinde, das Tägermoos, aus irgendwelchen geschichtlichen Gründen zur Deutschen Stadt Konstanz gehört und teilweise auch davon verwaltet wird. NB: Dort zu bauen stelle ich mir spannend vor, denn die Baugenehmigung erfolgt von Schweizer Seite, das Grundbuch ist jedoch auf Deutscher Seite. Und während also der Strom von Konstanz aus der Schweiz kommt, kommt das Wasser im Schweizer Tägermoos aus Deutschland. Wikipedia: "Auch das Höhensystem unterscheidet sich vom System der restlichen Schweiz, was dazu führt, dass zwischen dem Tägermoos und dem Rest der Gemeinde Tägerwilen ein vermessungstechnischer Absatz von 25 cm verläuft."
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