Forum: Platinen QFN-24 4x4mm Adapter


von PCBQFN (Gast)


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Hallo,

momentan bin ich auf der Suche nach einem Hersteller (z.B. PCBWay, 
AllPCB oder sonstige) welcher eine PCB (Ersatz für ein QFN24 Größe 4x4mm 
mit 0.5mm Pitch) mit 'edge plating' oder 'castellated holes' für den 
Pitch herstellen kann.
Weiß jemand ob das technologisch überhaupt geht?
Bislang war die Rückmeldung mind. 0.8mm Abstand bei 'edge plating' und 
bei 'castellated holes' Bohrung >= 0.4mm mit Restring 0.125mm 
mindestens.

Vielen Dank.

von Layout (Gast)


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PCBQFN schrieb:
> Weiß jemand ob das technologisch überhaupt geht?
> Bislang war die Rückmeldung mind. 0.8mm Abstand bei 'edge plating' und
> bei 'castellated holes' Bohrung >= 0.4mm mit Restring 0.125mm
> mindestens.

Zumindest für Vias geht auch 0.3mm Bohrung mit 0.1mm Restring. Dazu 
kommt noch die minimale Stopplackbreite. Schon ohne die Bohrung ist das 
eng ;-)

von Andre (Gast)


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Das klingt so dermaßen speziell und winzig, das würde ich eher bei einem 
teureren europäischen Hersteller anfragen. Im Pool geht das sicher 
nicht.

Aus Interesse, was (und wie) kommt auf diese winzige Platine dann noch 
drauf?

von gfvhbnk (Gast)


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Warum muss das castellated holes haben?
PCB wie BGA auflösten geht auch.

von P. S. (namnyef)


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Vielleicht gibt es Leiterplattenhersteller, die das können. Aber ich 
denke nicht, dass das ohne weiteres möglich ist (schon gar nicht bei 
einem Pool-Hersteller). Man kann natürlich einfach mal entsprechende 
Bohrungen am Leiterplattenrand platzieren und schauen was passiert. Aber 
meine starke Vermutung ist, dass man mit dem Ergebnis nicht glücklich 
sein wird :) (wenn nicht direkt schon der Leiterplattenhersteller 
Einspruch erhebt).

So etwas würde ich einfach so ähnlich wie ein LGA machen. Also die 
Platine hat keine "Castellated Holes", sondern normale SMD-Pads auf der 
Unterseite. Zumindest im Reflow-Prozess sollte das gut lötbar sein 
(vielleicht sogar automatisch bestückbar).

Händisch löten könnte halt tricky werden.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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PCBQFN schrieb:
> Weiß jemand ob das technologisch überhaupt geht?

Ja, ich weiß, dass das nicht geht.
Das kann ich auch begründen: Um ein solches Castellated Hole zu 
erstellen, fertigt man ein Langloch und fräst dieses dann auf. Dabei 
muss man aber mit dem Fräser immer zuerst ins Kupfer schneiden und 
danach ins FR4, da man sonst gefahr läuft, das Kupfer abzureisen aus der 
Lochwandung. Um dies tun zu können benötigt man demnach 2 Fräser, einen 
mit linksdrehenden Schneiden und einen mit rechtsdrehenden. Das Problem 
ist nun, dass es Fräser generell erst ab 0,8mm Durchmesser gibt. D.h. 
das Loch muss mindestens 1mm im Durchmesser sein, allerdings war es 
zumindest als ich noch in der Branche direkt tätig war 1,2mm 
Mindestdurchmesser für diese Sonderfräser, sodass das kleinste Loch 
eigentlich 1,3mm Enddurchmesser hatte, was man auffräsen konnte. Es kann 
sein, dass es mittlerweile kleiner geht aber unter 0,9mm Enddurchmesser 
kommt man nicht. Technologisch begründet.

von Georg (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ja, ich weiß, dass das nicht geht.
> Das kann ich auch begründen:

Das ist soweit richtig, aber es gibt, zumindest theoretisch, auch andere 
Methoden. Dazu werden keine DK-Löcher abgefräst, sondern die werden von 
vornherein als angeschnittenes Loch galvanisiert*, oder es wird 
überhaupt eine strukturierte Kantenmetallisierung durchgeführt. Das ist 
aber irre teuer und löst wahrscheinlich das Problem mit einem Pitch von 
0,5 mm auch nicht.

* es gibt eine Technologie, Castellated Holes nicht bis zum Platinenrand 
zu verkupfern, sondern etwas Abstand zu lassen. Logischerweise wird da 
das Kupfer nicht abgefräst, die Kante ist gleich wie bei einer 
Leiterbahn.

BGA: dazu müssen Lotkugeln aufgebracht werden wie auf den ICs, dazu 
braucht man eine Reballing Ausrüstung.

Der Vollständigkeit halber sollte man wissen, was sonst noch draufkommt, 
die Anschlusspads können ja kein Selbstzweck sein. Zwischen den Pads 
bleiben gerade noch 3 x 3 mm.

Als technologisches Abenteuer ganz interessant.

Georg

von Christian B. (luckyfu)


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Georg schrieb:
> BGA: dazu müssen Lotkugeln aufgebracht werden wie auf den ICs, dazu
> braucht man eine Reballing Ausrüstung.

ich denke, LGA wäre hier der passendere Begriff. Das kann schon 
funktionieren, warum auch nicht? Man muss halt aufpassen, dass genug 
Zinn auf den Pads der Trägerplatte ist um die beiden Platinen zu 
verbinden obwohl da mindestens eine Schicht Lötstopplack dazwischen ist. 
Wenn das Aufsetzboard ebenfalls welchen hat und dann noch Silkscreen mit 
dort herumgeistert hat man schnell eine Höhe erreicht, wo diese kleinen 
Pads nicht mehr genug Paste beinhalten für eine vollflächige Verbindung 
aller 4 Seiten. Nachlöten kann man sowas nicht mit nem Lötkolben, das 
muss einem auch klar sein.

: Bearbeitet durch User
von Layout (Gast)


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P. S. schrieb:
> Man kann natürlich einfach mal entsprechende
> Bohrungen am Leiterplattenrand platzieren und schauen was passiert.

Mach mal - Rechnung s.o.

Layout schrieb:

von Domingo M. (domingomolinero)


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Contag in Berlin kann das, Castellated Holes um eine Leiterplatte auf 
einen TQFP100-Footprint mit 0,5mm Pitch aufzulöten. Hat glaube ich etwas 
gedauert, bis sie diese kleine Fummelei prozesssicher hatten, 
mittlerweile wissen sie, was sie tun, Qualität ist super. In der 
nachfolgenden Produktion klappt das auch ganz gut(in momentanen 
Maßstäben, die Fehlerquote ist mit Leiterplatten-Adapter höher als mit 
originalem TQFP-IC, aber besser so als gar nichts zu haben...)

Preis aber ~12€/Adapter bei Tausender Stückzahlen, das muss man sich 
leisten wollen.

Contag AG, Herr Quicker kennt sich aus.

von Georg (Gast)


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Domingo M. schrieb:
> um eine Leiterplatte auf
> einen TQFP100-Footprint mit 0,5mm Pitch aufzulöten

Allerdings ist TQFP100 viel grösser als 4x4 mm. Da kann man z.B. an 2 
Ecken problemlos Frässtege stehen lassen.

Georg

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