Hallo zusammen, in den heißen Sommernächten schlafe ich gerne bei offenem Fenster. Leider wurde kürzlich in der Nähe eine Lärmquelle installiert, die die Schlafqualität mindert. Gibt es fertige Lösungen zu kaufen oder für den Raspberry Pi o.ä. mit denen man eine Lärmquelle einigermaßen gut unterdrücken kann? Die Lärmquelle ist stationär, da könnte ich mir vorstellen, dass man ein Gerät ausrichten kann um eine gute Unterdrückung zu gewährleisten. Kennt ihr Geräte oder Projekt zu dem Thema? Schönen Feiertagsabend
Stille schrieb: > eine Lärmquelle Was für ein Art von Lärm ist das denn? Welches Spektrum gilt es abzudecken? Sind auch hohe Frquenzen dabei? > Kennt ihr Geräte oder Projekt zu dem Thema? Nichts, was (abseits von Kopfhörern) funktionieren würde.
Stille schrieb: > Gibt es fertige Lösungen zu kaufen oder für den Raspberry Pi o.ä. mit > denen man eine Lärmquelle einigermaßen gut unterdrücken kann? Nein. Zwar ist es möglich, für einen kleinen Bereich im Raum (also z.B. Kopfende des Bettes) eine deutliche Dämpfung zu erreichen, aber der Aufwand steht in keinerlei rationalem Verhältnis zum Nutzen. Was den Aufwand betrifft ist die Rechnerei nämlich das kleinere Problem. Der Hauptaufwand entsteht dadurch, dass man die Software mit Daten füttern muss, dazu braucht es Sensoren, sprich Mikrofone. Und dann muss man mit den Rechenergebnissen etwas anstellen, dazu braucht es Aktoren, also Verstärker und Lautsprecher. Dazu kommt dann das Problem der menschlichen Wahrnehmung, was auch (und gerade) im Schlaf wirkt. Das Konzept ist, evolutionär bedingt, so gestrickt, dass konstante Geräusche automatisch bereits sehr gut unterdrückt werden. Nur Änderungen treiben die Hirnaktivität in die Höhe. Und das macht denn wieder Probleme mit so einer Schallkiller-Lösung. Die braucht nämlich Zeit, um sich auf veränderte Situationen einzustellen. Das kann (und wird) dazu führen, dass zwar technisch im Mittel eine deutliche Dämpfung messbar ist, aber die Wahrnehmung wird das anders empfinden, denn die reagiert nicht nur allgemein auf Änderungen allergisch, sondern ganz besonders allergisch auf kurzzeitige Spitzen.
Als jemand der auch gern die ganze Nacht die Wohnung auslüften lässt kann ich das gut verstehen - vermutlich ist aber eine passive Lärmdämmung effektiver und billiger als eine über aktive Technik. Ich meine damit eine Lüftungsanlage statt offener Fenster, so hab ich das Problem gelöst. Oder eben Low Tech - mit Ohropax...
Stille schrieb: > Gibt es fertige Lösungen zu kaufen oder für den Raspberry Pi o.ä. mit > denen man eine Lärmquelle einigermaßen gut unterdrücken kann? Wenn Du genug Rapberry Pis besitzt, kannst Du diese so lange über der Lärmquelle abwerfen, bis diese darunter begraben ist. No Software required ... Vielleicht gibt es ja auch eine Äpp ... Gruß Jobst
Nachtlüfter schrieb: > Ich meine damit eine Lüftungsanlage statt offener Fenster, so hab ich > das Problem gelöst. Kluge Wahl, leider nicht für jeden möglich. Mieter haben eh' kein Chance, aber selbst für anteilige Wohnungseigentümer ist es alles andere als einfach. Denn: so eine Lüftungsanlage produziert ihrerseits auch wieder Lärm. Nur woanders, z.B. über den Köpfen anderer Mieter/Wohnungseigentümer...
Stille schrieb: > Leider wurde kürzlich in der Nähe eine Lärmquelle installiert, die die > Schlafqualität mindert. Bevor man sich aufwendige Lösungen zur nachträglichen Lärmbekämpfung ins Zimmer stellt, wäre es vielleicht einen Versuch wert, den Störer an der Quelle zu bekämpfen. Dazu wäre es natürlich von Nutzen, Genaueres über die Lärmquelle zu erfahren. Ggf übersteigt der Krach auch die gesetzlichen Grenzen. Dann kann man den Besitzer des "Krachmachers" relativ einfach "motivieren" für Abhilfe zu sorgen.
Stille schrieb: > Gibt es fertige Lösungen zu kaufen oder für den Raspberry Pi o.ä. mit > denen man eine Lärmquelle einigermaßen gut unterdrücken kann? Eher nicht. Audiosignale in einem Raum zu kompensieren ist praktisch unmöglich. Die Schallausbreitung, die Phasenlage der einzelnen Frequenzen an deinem Ohr ist sehr abhängig von allem möglichen in der Umgebung. Vergiss es! Wenn überhaupt was möglich ist, dann erfordert das einen potenten DSP und noch potentere Algos. Ohropax wurde genannt - damit dürfte der Erfolg mit Abstand maximal sein.
Solange man nicht in der Einflugschneise eines Flughafens wohnt, ist ein ausreichend großes Grundstück mit solidem Baumbestand die beste Versicherung gegen Umgebungslärm. An Blätterrauschen darf man sich dann allerdings nicht stören ;-)
s.c.n.r. schrieb: > Solange man nicht in der Einflugschneise eines Flughafens wohnt, ist ein > ausreichend großes Grundstück mit solidem Baumbestand die beste > Versicherung gegen Umgebungslärm. An Blätterrauschen darf man sich dann > allerdings nicht stören ;-) Und als Softwaremensch sollte man wissen, daß wenn man gegen 2-3 Uhr morgens endlich ins Bett fallen will, die Vögel ihr unerträgliches Gebrüll anfangen!
Stille schrieb: > Kennt ihr Geräte oder Projekt zu dem Thema? Das könnte der Freitagsthread sein. Passend hierzu der Vorschlag: Die Stille, die Du suchst, die gibt es nur auf dem Friedhof. Du must halt ein Projekt aufsetzen, das Dich dorthin umziehen läßt. Nenne es "Bestmöglichste Reduktion meines CO2-Fußabdrucks". ;o)) Schönes Wochenende!
c-hater schrieb: > Nein. Zwar ist es möglich, für einen kleinen Bereich im Raum (also z.B. > Kopfende des Bettes) eine deutliche Dämpfung zu erreichen, aber der > Aufwand steht in keinerlei rationalem Verhältnis zum Nutzen. Wenn man die durch das Fenster eintretende Schallfront am Eintrittsort kompensiert, hat man im ganzen Raum Ruhe. In der Astronomie wird das mit adaptiver Optik seit etlichen Jahren erfolgreich praktiziert. Dort sitzt ein verformbarer Spiegel vor dem "Fenster".
Wolfgang schrieb: > Wenn man die durch das Fenster eintretende Schallfront am Eintrittsort > kompensiert, hat man im ganzen Raum Ruhe. > In der Astronomie wird das mit adaptiver Optik seit etlichen Jahren > erfolgreich praktiziert. Dort sitzt ein verformbarer Spiegel vor dem > "Fenster". Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Ein angeklapptes Fenster ist kein nahezu optimaler Parabolspiegel. Nahezu unendlich entfernte Punktquellen sind was anderes als ein diffuses Schallfeld von einer flächige Quelle und vielfachen Reflektionen. Aber ich lasse mich gern überzeugen. Setze ein funktionierende Lösung um und lade mich zur Markteinführung ein. Ich werde kommen, auf eigene Kosten (naja, eher Firmenkosten). Geheimtipp: Da haben sich schon ganz andere dran versucht und sind kläglich gescheitert. Durchaus kompetente Firmen, die mit noise cancellation bereits Erfahrung hatten und entsprechende Produkte im Markt...
c-hater schrieb: > Kluge Wahl, leider nicht für jeden möglich. Mieter haben eh' kein > Chance, Ich bin Mieter und habe mir die Lüftungsanlage in meiner Wohnung (kein Lärm draußen außer der Luftstrom) installiert, so dass die durch ein kleines Fenster "atmet". Klar ist das nicht genauso hochwertig wie eine ordentliche feste Installation im Eigentum es wäre - und nicht jeder hat das Glück eine C-Förmige Wohung zu haben wo in der Mitte die Wand nur Rigips ist so dass man problemlos ein Loch für 200er Lüftungsrohr machen kann (das man auch unsichtbar wieder weg machen kann). Was ich aber in die Runde geben wollte war ja - vielleicht ist es einfach nicht das Geräusch aktiv zu entschärfen durch Gegenschall sondern es durch geschlossene Fenster zu dämpfen und die gewünschte Luft anders herein zu holen... Schon ein im Fenster eingesetzter Filter statt offenem Fenster und ein Lüfter im anderen Raum der Luft absaugt und dadurch frische durch den Filter rein zieht kann Wunder wirken?
Nachtlüfter schrieb: > und nicht jeder hat das Glück eine > C-Förmige Wohung zu haben C-förmige Wohnung kommt für c-hater bestimmt nicht in Frage ... ;-) Gruß Jobst
Hi, erstmal sorry, dass ich jetzt erst antworte, ich habe den Thread nicht mehr gefunden. Und danke für die Antworten. Genau das was ihr so schreibt hatte ich mir leider gedacht. Lothar M. schrieb: > Was für ein Art von Lärm ist das denn? Wasserplätschern aus einer Massagedüse in einem Pool. Von 10 Uhr bis 23 Uhr. Grausame Folter. Und bitte sagt jetzt nicht, dass das angenehm ist ^^ Sanft ja, aber das ist einfach extrem. c-hater schrieb: > Und das macht denn wieder Probleme mit so einer Schallkiller-Lösung. Die > braucht nämlich Zeit, um sich auf veränderte Situationen einzustellen. Netter Ansatz, in diese Richtung hatte ich noch garnicht gedacht... Nachtlüfter schrieb: > Lüftungsanlage Mietwohnung (noch)... Jobst M. schrieb: > Lärmquelle abwerfen Ich eröffne eine Spendenseite, gerne würde ich das tun. Schotter wäre günstiger oder eine Lochschere^^ Horst V. schrieb: > Besitzer des "Krachmachers" Das war (für heute Abend) die Lösung, heute habe ich mit einer Flasche Secco und einer eingestellten Zeitschaltuhr als präsent ein lange vorbereitetes und glücklicherweise freundlich verlaufenes Gespräch geführt. Mal sehen ob alle sich am dir Absprachen halten. ;) HildeK schrieb: > Ohropax wurde genannt Da fühle ich mich zu sehr abgeschottet und fürchte, dass ich Gefahren überhöre. Das ist leider nichts für mich. s.c.n.r. schrieb: > großes Grundstück Da muss nur noch ein Haus drauf, dann ist alles gut, ich fiebere dem Tag sehnlichst entgegen. Also, danke für euren Input. Schönes Wochenende!
Dieter schrieb: > Die Stille, die Du suchst, die gibt es nur auf dem Friedhof. Du must > halt ein Projekt aufsetzen, das Dich dorthin umziehen läßt. Rätst du mir hier tatsächlich zu Suizid? Puhh, harter Tobak!
Stille schrieb: > Rätst du mir hier tatsächlich zu Suizid? Puhh, harter Tobak! Wieso? Auf den Friedhof kannst Du auch lebend kommen...
Dieter schrieb: > Die Stille, die Du suchst, die gibt es nur auf dem Friedhof. Nein, auf dem Friedhof ist nur nachts die ersehnte Ruhe zu erwarten. Am Tag kommen ständig mit dem Auto die vielen Grabpfleger, die Blümchen gießen und Kerzen aufstellen, dann wieder die Gespräche unter Bekannten, am schlimmsten sind die Bestatter, denn sie kommen mit LKW-Anhänger und Bagger, um ein neues Grab auszuheben, sowie es nach dem Begräbnis wieder zu zu buddeln. In manchen Fällen erschallt noch Trauermusik und ein ganzer Pulk von Trauergästen scharrt über den Freidhof nachdem der Pfarrer seine Worte gesprochen hat. Die Friedhofsgärtner fahren auch mit dem klein-LKW rein. Der Friedhof ist ein bewirtschafteter Platz, da kann es gar keine Ruhe geben. Die Toten kommen eventuell nach 25 Jahre wieder raus, wenn keiner mehr zahlen will, sind also selbst unter Zeitdruck. >Die Lärmquelle ist stationär, da könnte ich mir vorstellen, dass man ein Gerät ausrichten kann um eine gute Unterdrückung zu gewährleisten. >Wasserplätschern aus einer Massagedüse in einem Pool. Ja, bei direkter Sicht geht das schon. Nur den starken Laser, der die Düse abschmilzen läßt, bekommst Du nicht genehmigt. Ruhe gibts nur bei geschlossenem Fenster, ins Bett und Kopfkissen über das Ohr. mfg
Achso. Du könntest den Wohnraum einfach mit Sand verfüllen. Das hat eine hervorragende Dämmwirkung. Ich habe hier auch einige Tonnen Sand zwischen den Etagen.
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