Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeiten als CAD Designer


von werbinich? (Gast)


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Hallo,

es passt zwar nicht ganz so rein aber trotzdem arbeite ich sehr viel mit 
3D-Druck und drucke damit viele verschiedene Halterungen, Gehäuse für 
PCB-Platinen, Verbindungsteile die auch kompliziertere Strukturen haben. 
Alle Teile sind von mir mit SpaceClaim entworfen worden.

Leider bin ich Arbeitsloser deswegen dachte ich, dass ich mal 
zwischendurch Aufträge annehmen kann, die was mit 3D-CAD-Design bzw 
3D-CAD-Konstruktionen zu tun haben.

Wie nennt sich dieser Beruf überhaupt? CAD-Designer? CAD-Konstrukteur?

Es ist halt so dass ich keine Ausbildung dafür habe, aber trotzdem viele 
Beispiele dafür zeigen kann um andere zu überzeugen.

Wenn ich auf diese Seite gehe 
https://www.stepstone.de/gehalt/CAD-Konstrukteur-in.html dann steht da 
Technischer Zeichner. Ist das nicht sowas von veraltet? Wo leben die 
eigentlich? Und wie gesagt, die verlangen immer eine Berufsausbildung 
dafür. Ich habe nur einen Abschluss Mediengestalter für Print den ich 
vor 20 Jahren gemacht habe, aber nie ausgeübt habe. Weil Mediendesign 
für mich viel zu langweilig ist, weshalb ich nur mit CAD arbeiten kann. 
Und keine 3D-Grafik bitte. Ich mag keine computeranimierte 
Hollywoodfilme. Und keine Gebäudedesign bitte, sondern Plastikteile für 
Kamerahalterungen, PCB-Gehäuse, Drohnen, Haushaltgeräte, Halterungen für 
Motoren etc...

Und die wichtigste Frage: Wo kann ich mich bewerben, wo ich auch 
reinpasse?

Gruß

Beitrag #7101628 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Arbeitsloser Ingenieur (Gast)


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werbinich? schrieb:
> https://www.stepstone.de/gehalt/CAD-Konstrukteur-in.html dann steht da
> Technischer Zeichner. Ist das nicht sowas von veraltet? Wo leben die

Das heisst heute Technischer Produktdesigner.

von werbinich? (Gast)


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Arbeitsloser Ingenieur schrieb:
>
> Das heisst heute Technischer Produktdesigner.

Ok danke, dann bin ich einen Schritt weiter.

von michael_ (Gast)


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werbinich? schrieb:
> Leider bin ich Arbeitsloser deswegen dachte ich, dass ich mal
> zwischendurch Aufträge annehmen kann, die was mit 3D-CAD-Design bzw
> 3D-CAD-Konstruktionen zu tun haben.

Ernst nehmen kann man das erst mal nicht.
Bei deinen 3-D Gehäusen kommt es doch nicht auf Genauigkeit an.

Im Maschinenbau, Holzkonstruktionen, Bau usw. braucht es tiefgreifendere 
3-D Kenntnisse.
Oder allein Festigkeit (FEM).
Warum lernen oder studieren das Leute jahrelang?
Sieh es ein, du bist zu klein dafür.

von Nachteule (Gast)


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Schlecht getrollt. Will hier eine Diskussion zwischen E-Ings und 
Maschbauer anheizen.

von Wühlhase (Gast)


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Einfach bewerben, deinen Werdegang und deine Ausbildung klar 
kommunizieren. Und bei der Bewerbung natürlich ein paar Proben deiner 
Arbeit beilegen.

Mehr als eine Absage kannst du ja nicht bekommen, aber genug Firmen sind 
mittlerweile froh wenn sie jemanden finden, der überhaupt noch arbeiten 
will.

von Hauspapa (Gast)


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Es gibt durchaus Firmen die genau deine Qualitäten benötigen und auch 
nicht mehr.

Im Industriebereich braucht’s zum Konstrukteur noch mächtig mehr Wissen 
über Fertigungsprozesse, Normen, Werkstoffkunde, Sicherheit usw.

Du bedienst sozusagen eine Nische. Kann ein bisschen dauern genau den zu 
finden der dich braucht.

Nicht aufgegeben & viel Erfolg
Hauspapa

von Boris J. (Gast)


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Nope schrieb im Beitrag #7101628:
> Handwerk hat goldenen Boden

Das ist ein ammenmärchen. Die ganzen IHK und HWK abzocker sorgen schon 
dafür, dass da nichts golden ist.

von Handwerker (Gast)


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Boris J. schrieb:
> Das ist ein ammenmärchen. Die ganzen IHK und HWK abzocker sorgen schon
> dafür, dass da nichts golden ist.

Und das kannst du ja auch sicher belegen?

von MaWin (Gast)


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werbinich? schrieb:
> Alle Teile sind von mir mit SpaceClaim entworfen worden.
> Leider bin ich Arbeitsloser deswegen dachte ich, dass ich mal
> zwischendurch Aufträge annehmen kann, die was mit 3D-CAD-Design bzw
> 3D-CAD-Konstruktionen zu tun haben.
> Wie nennt sich dieser Beruf überhaupt? CAD-Designer? CAD-Konstrukteur?

Also Selbständig.

Man kann Designer sein, da ist das CAD nur das Hilfsmittel, oder 
Kontrukteur, da folgt die Form hoffentlich der Funktion, oder CAD 
Zeichner, da setzt man das was andere wollen im CAD um.

Bei CAD Zeichner mochten die meisten Firmen ein bestimmtes Programm, 
z.B. Catia, hast du nicht und kannst du dir nicht leisten.

Als Colani fühlst du dich wohl eher nicht.

"Ich setze ihre Idee in eine 3d-druckbate CAD Datei um, mit SpaceClaim.

werbinich? schrieb:
> Wo kann ich mich bewerben

Beim zukünftigen Kunden, wenn du das selbständig machen willst. Du musst 
halt gefunden werden, weniger bei Gulp, mehr bei Fiverr und myHammer und 
man macht eben ein Konstruktionsbüro auf wie er:

https://www.kb-assfalg.de/konstruktionsleistungen.html

von Auto99 (Gast)


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Boris J. schrieb:
> Nope schrieb:
>> Handwerk hat goldenen Boden
>
> Das ist ein ammenmärchen. Die ganzen IHK und HWK abzocker sorgen schon
> dafür, dass da nichts golden ist.

Mit einem CAD Tool umgehen zu können bringt quasi nichts. Dazu denken 
viele dass  sie damit umgehen können, was aber selten der Fall ist.

Hab schon öfter erlebt dass bei mir in der Konstruktionsabteilung neue 
Praktikanten mit "sehr guten Catia/NX/Solid Works Kenntnissen" 
eingestellt wurden, die gerade mal den Grundkurs an der Uni besucht 
hatten. Die Kurse kann man Reihenweiße in die Tonne treten.

Aber selbst wenn du CAD perfekt beherrscht, bringt es dir noch kaum 
etwas.
Zu jedem Teil was konstruiert wird, kommt noch ein Berg anderer Aufgaben 
dazu.
FEM Simulationen (Festigkeitsnachweiße), Topologieoptimierungen (Das 
Ding ist dem Chef immer zu schwer), Normenkontrollen, 
Bauraumuntersuchungen, Toleranzanalysen, interne 
Konstruktionsrichtlinien. Und das waren die Dinge die mir jetzt gerade 
erst mal so eingefallen sind.

Sind jetzt eher Dinge die ein typischer Maschinenbau/Fahrzeugtechnik 
Ingenieur bedenken muss, denke aber nicht dass es bei den Technischen 
Produktdesignern viel anders sein wird.

Außer du konstruierst einen Briefkasten, dann kannst dir die 
Berechnungen sparen ob das Ding auch 300 km/h auf der Autobahn aushält.

Aber wie andere hier schon schrieben, es gibt Gründe wieso man dafür 
jahrelang studiert. Vor allem in Deutschland musst mit irgendeinem 
Abschluss nachweißen was du kannst

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Handwerker schrieb:
> Boris J. schrieb:
>> Das ist ein ammenmärchen. Die ganzen IHK und HWK abzocker sorgen schon
>> dafür, dass da nichts golden ist.
>
> Und das kannst du ja auch sicher belegen?

Natürlich nicht, weil die IHK mit dem Handwerk nichts zu tun hat.
Davon abgesehen: die Beiträge sind bei der IHK wirklich nicht hoch und 
fair gestaffelt, Freigrenzen gibt es sowieso.

Insofern: selbstverständlich hat Handwerk goldenen Boden - gerade zur 
Zeit.
Meister machen, Ein-Mann-Unternehmen gründen, dann noch pünktlich, 
zuverlässig und zurückrufen? -> Die Kunden fressen Dir aus der Hand.

Aber zum technischen Zeichner/Konstrukteur:
Wird auf jeden Fall gesucht. Die ganzen Zusatzqualifikationen 
(Werkstoffkunde, Fertigungsprozesse) lernen alle erst während der Arbeit 
- dafür sind die Anforderungen je nach Branche viel zu unterschiedlich. 
Eine vernünftige Firma wird Dich einarbeiten.

Und davon ab: längst nicht alle Konstruktionen sind kritisch bzgl. 
Festigkeit. Es gibt auch viele, die einfach nur gut aussehen und 
anfassen lassen müssen.

: Bearbeitet durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Auto99 schrieb:
> Die Kurse kann man Reihenweiße in die Tonne treten

So, wie deinen Deutschkurs.

Auto99 schrieb:
> Außer du konstruierst einen Briefkasten

Uff, zufälligerweise kenne ich jetzt gerade eine 
Briefkastenanlagendesignerin. Selbst wenn die nicht bei 300km/h getestet 
werden, ist die Konstruktion auch nicht ohne, müssen manchmal irgendwo 
reingefummelt werden können und natürlich einfach zu fertigen.

von Handwerker (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Natürlich nicht, weil die IHK mit dem Handwerk nichts zu tun hat.
> Davon abgesehen: die Beiträge sind bei der IHK wirklich nicht hoch und
> fair gestaffelt, Freigrenzen gibt es sowieso.

Danke, darauf wollte ich hinaus.

Chris D. schrieb:
> Und davon ab: längst nicht alle Konstruktionen sind kritisch bzgl.
> Festigkeit. Es gibt auch viele, die einfach nur gut aussehen und
> anfassen lassen müssen.

Was du suchst / finden musst ist eine Nische. Nicht jeder möchte mit 
einem unflexiblen "Grossunternehmen" zusammenarbeiten (Wartezeiten z.B., 
Stückzahlen zu gering...)

Wenn du "mal schnell eben, unkompliziert" anbieten kannst ist das ein 
Vorteil. Versuchs einfach - und ein Gewerbeschein kostet nix bis wenig. 
Good Luck!

von Auto99 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Auto99 schrieb:
>> Die Kurse kann man Reihenweiße in die Tonne treten
>
> So, wie deinen Deutschkurs.

Tut mir wirklich leid dass ich seit jeher große Probleme mir richtiger 
Rechtschreibung habe. Könnte daran liegen dass bei mir bereits in der 
Grundschule Legasthenie diagnostiziert wurde.


> Auto99 schrieb:
>> Außer du konstruierst einen Briefkasten
>
> Uff, zufälligerweise kenne ich jetzt gerade eine
> Briefkastenanlagendesignerin. Selbst wenn die nicht bei 300km/h getestet
> werden, ist die Konstruktion auch nicht ohne, müssen manchmal irgendwo
> reingefummelt werden können und natürlich einfach zu fertigen.

Kann nur jemand sagen der keine Ahnung hat welche Anforderungen in 
anderen Bereichen gestellt werden. Natürlich kann ein Briefkasten hier 
und da ein paar Problemchen bereiten, aber sicherlich saßen an einem 
Briefkasten noch nicht Wochenlang zahlreiche Ings die sich darüber den 
Kopf zerbrechen mussten

von Handwerker (Gast)


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Auto99 schrieb:
> Kann nur jemand sagen der keine Ahnung hat welche Anforderungen in
> anderen Bereichen gestellt werden.

Ja, und es soll der Sage nach immer noch Bereiche geben in denen keine 
Raketen gebaut werden ... komm einfach mal runter.

von Wühlhase (Gast)


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Auto99 schrieb:
> Kann nur jemand sagen der keine Ahnung hat welche Anforderungen in
> anderen Bereichen gestellt werden.

Und diese "anderen Bereiche" sind jetzt der Großteil der Welt? Ganz 
sicher nicht.


Auto99 schrieb:
> Natürlich kann ein Briefkasten hier
> und da ein paar Problemchen bereiten, aber sicherlich saßen an einem
> Briefkasten noch nicht Wochenlang zahlreiche Ings die sich darüber den
> Kopf zerbrechen mussten

Wer sinnerfassend lesen kann dürfte von ganz alleine darauf kommen, daß 
genau diese Arbeiten dem TS sicher nicht vorschweben und ich denke, das 
weiß er auch.

von Dieter Drollig (Gast)


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Was kannst du, was der Sohn vom Chef oder ein Werkstudent nicht für ein 
Taschengeld machen kann?

Das musst du dir überlegen, weil genau die Frage entweder direkt im 
Bewerbungsgespräch auftaucht oder intern bei den Personalern.
Vor allem mit dem Werkstudenten. Die sind billig und in der Regel 
willig.

Du hast doch sicher Fähigkeiten, die jemand frisch von der Uni nicht 
hat. Raus damit, den Personalern anbieten.

Personaler sind wie Einkäufer, nur dass sie statt Schrauben Menschen für 
die Firma einkaufen. Wer den geforderten Job macht und das beste 
Preis-Leistungs-Verhältnis bietet gewinnt, der Rest darf am Daumen 
lutschen. Nettigkeiten gibt es da nicht.

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