Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Tischbohrmaschine horizontal?


von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Anlass war mein Wunsch, an einem Hängeschrank aus Vierkant-Eisenrohren 
neue Türscharniere anzubringen. Dazu waren insgesamt 80 waagerechte 
Bohrungen von 4mm Durchmesser nötig.

Nachdem das rein von Hand ziemlich anstrengend war, habe ich mir die 
gezeigte Konstruktion einfallen lassen. Der alte Bohrständer von Wolf 
und die 400W-Handbohrmaschine von Black & Decker waren klein genug um 
zwischen die einzelnen Rohre zu passen. Das Winkeleisen als Bohrlehre 
spart das einzelne Ankörnen. Aber der Wechsel von einer Bohrstelle zur 
nächsten ist doch recht zeitaufwendig. Jedes Mal mehrere Schraubzwingen 
umklemmen und den Bohrer neu ausrichten, da muss es doch bessere 
Lösungen geben.

Daher meine Frage: Gibt es so etwas fertig zu kaufen?

von Michael S. (bitpulse)



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Hallo,

ich denke schon das es genug Auswahl gibt wenn man so etwas kaufen 
möchte...

Einfach mal  suchen  nach  Bohrständer  horizontal.

Oder eben etwas schicker  selber bauen  ;-)

von MaWin (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> da muss es doch bessere Lösungen geben.
> Daher meine Frage: Gibt es so etwas fertig zu kaufen?

Natürlich nicht, am nächsten käme dem wohl eine Magnetbohrmaschine, aber 
die passende Rastung um dich von einem Loch zum nächsten zu hangeln 
musst du dir selber bauen, und ob dein Vierkantrohr breit genug ist wage 
ich zu bezweifeln.

von Michael S. (bitpulse)


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...oder mit Selbstbohrenden / Selbstschneidenden Schrauben, die nehmen 
einen die ganze Arbeit ab  ;-))

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Selbstschneidend war mir zu schwach. Die Plastikteile oben sind zu 
wackelig und auch nicht einstellbar. Magnetbohrmaschine klingt 
interessant, wie sieht so etwas aus?

Ich stelle mir eher etwas wie "Fingerhakeln" vor, zwei Metallfinger vor 
der Bohrmaschine, die links und rechts neben dem Bohrer vorbei nach vorn 
greifen und die Maschine mit einer Hebelbewegung an das Werkstück 
heranziehen.

Egal, meine Lösung hat funktioniert, ich dachte nur, da gäbe es schon 
etwas genial einfaches fertig zu kaufen.

https://www.pluess.li/2014/12/31/horizontalbohren-mit-dem-bohrstaender/
der hat auch etwas selbst gebaut.
Aber alle was Google findet taugt nicht, um es in fast 2m Höhe über dem 
Boden auf einer wackligen Aluleiter stehend zu benutzen.

"Magnetbohrmaschine" ist ein interessanter Vorschlag, gut dass mein 
Schrank nicht aus Aluprofil gebaut ist. Das hätte funktioniert. Dürfte 
zahlreiche Kundschaft in Panzerknackerkreisen haben.

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (bitpulse)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Aber alle was Google findet taugt nicht, um es in fast 2m Höhe über dem
> Boden auf einer wackligen Aluleiter stehend zu benutzen.


ja, das stimmt sicherlich.  Und der Arbeitsschutz geht ja auch vor !

Magnetbohrmaschinen haben jedenfalls auch ordentliche Preise, 
sicherlich für ein ´1 x Projekt  etwas überdimensioniert´

Aber ich habe hier für manche Arbeiten an der CNC usw.   solche 
Magnetfüße im Einsatz,  halten auf magnetischen Oberflächen ´wie Sau´ , 
aber leider nicht auf Alu,  ist klar :-)

haben meist auf der Oberseite ein (8 mm oder 10 mm) Gewinde für die 
Meßuhr  oder Haltegestänge,  aus mehreren könnte man sich sicherlich ne 
entsprechende Halterung relativ schnell zusammen bauen.   Dann zum 
Befestigen / Lösen am Schalter drehen - geht fix.

Viel Erfolg für dein Vorhaben !

von Walter Tarpan (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Jedes Mal mehrere Schraubzwingen umklemmen und den Bohrer neu
> ausrichten, da muss es doch bessere Lösungen geben

Bohrschablonen können viel Arbeit erleichtern. Sind auch schnell 
gemacht. Wenn Du einen 3d-Drucker hast, noch schneller.

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> 400W-Handbohrmaschine von Black & Decker

OT: Hübsche Bohrmaschine, die gleiche hab ich auch. :-)
Ich habe sie allerdings irgendwann man "gepimpt", indem
ich den Druckschalter gegen einen Dimmer getauscht habe.
Diesen konnte man mal bei Pollin günstig kaufen.

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Bohrschablonen können viel Arbeit erleichtern. Sind auch schnell
>gemacht. Wenn Du einen 3d-Drucker hast, noch schneller.

Aber nur wenn du Bohrbuchsen einbaust.

MfG Spess

von Thomas F. (igel)


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von Walter T. (nicolas)


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Spess53 schrieb:
>>Bohrschablonen können viel Arbeit erleichtern. Sind auch schnell
>>gemacht. Wenn Du einen 3d-Drucker hast, noch schneller.
>
> Aber nur wenn du Bohrbuchsen einbaust.

Bohrbuchsen sind nicht verkehrt - aber nur dann nötig, wenn die 
Schablonen für Nennmaß und wenn viele Bohrungen erforderlich sind. (Ich 
nehme an, Du beziehst Dich auf die 3d-Druck-Schablonen - Holzschablonen 
halten sowieso deutlich länger.)

Wenn sie nur zum Vorbohren genutzt werden, mache ich ab und zu 
folgendes: Schablone mit Bohrungsdurchmesser 2,0 mm dickwandig drucken, 
und dann die Bohrer-Reihe 2,0 bis 3,5 mm zum Vorbohren nutzen. Dann hat 
man 15 Stufen, bis die Schablone ausgenudelt ist (also ca. 100 
Vorbohrungen).

Aber meistens sind es ja gar nicht so viele Bohrungen.

@TO: Wenn das Thema zu Off-Topic für Dich wird, wirf bitte Dein Veto 
ein!

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von Hackepeter (Gast)


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Nennt sich Bohrwerk.

von KM (Gast)


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Wenn ich Serienbohrungen mache wende ich meist ein 2-stufiges Verfahren 
an:

1. Ankörnschablone aus einem Alu-Blechstreifen mit N kleinen Löchern für 
den Automatik-Ankörner mit passendem Abstand anfertigen.

Wenn Anschlagkante vorhanden Blechstreifen entsprechend abwinkeln.

Zum Verlängern der Lochreihe wird im ersten Loch zusätzlich ein kleiner 
Dorn eingeschraubt der im zuletzt gesetzten Körnerpunkt einrastet (ist 
aber nicht unbedingt notwendig).

2. Bohren mit einer Bohrführungshilfe.

Die kann man sich, wie im Bild zu sehen, auch schnell selbst machen.
Ein Stück Holz mit einer durchbohrten Schraube.

Ich verwende hierzu einen kleinen Bohrschrauber zur besseren Handhabung.
Einfach den Bohrer durchs Führungsloch schieben und am Körnerpunkt 
einrasten, dann Führungsholz nieder drücken und mit der Hand fest 
halten, das reicht.

Zumindest für Holzarbeiten hat bei mir mit diesem Verfahren erzielbaren 
Genauigkeiten ausgereicht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>erzielbaren Genauigkeiten
"Verfertigung allerfeinster Langlöcher - nach allen Seiten offen"
Die 4mm habe ich nachträglich alle auf 5mm aufgebohrt, jetzt reicht die 
Genauigkeit für meine M4-Schrauben aus.
Meine Bohrschablone aus L-förmigem Eisen ist auf dem Foto rechts unten 
zu sehen. Die muss nur noch mit drei kleinen Schraubzwingen befestigt 
werden und sicherheitshalber im ersten Loch eine Schraube eingesteckt 
werden, damit bei den folgenden drei Bohrungen nichts verrutscht.

von KM (Gast)


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Oh - Entschuldigung. Ich hatte am fühen Morgen noch zu viele Tomaten auf 
den Augen um dein Bild richtig zu interpretieren...
Das ist also im Prinzip fast das selbe Verfahren.

von Spätaufsteherversteher (Gast)


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KM schrieb:
> Oh - Entschuldigung. Ich hatte am fühen Morgen noch zu viele
> Tomaten auf
> den Augen um dein Bild richtig zu interpretieren...

Morgenstund ist ungesund

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Morgenstund hat Gold im Mund und Blei in den Beinen.

Ich habe es auch mit Blindniet-Muttern versucht, aber die sind aus Alu, 
die darf man nicht zu scharf anschauen, schon ist das Gewinde kaputt. Am 
besten die Schrauben nur mit Schraubensicherung mittelfest einkleben.

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