Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ingenieurdienstleister als Softwareentwickler


von Angelockt (Gast)


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Hey Leute,

Ich wollte mal nachfragen, ob einer generell Infos über 
Ingenieurdienstleister im Bereich Sofwareentwicklung hat. Ich habe 
momentan ein Angebot vorliegen, welches mir ein gutes Gehalt +  100% 
Home Office verspricht, aber irgendwie bin ich unschlüssig, da die 
Ingenieure öfters schlecht über Dienstleister sprechen. Beim Angebot 
handelt es sich nicht um eine Arbeitnehmerüberlassung, ich wäre also 
direkt beim Dienstleister angestellt.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Angelockt schrieb:
> Ingenieurdienstleister

Was meinst du damit genau? Ein ganz normales Ingenieurbüro, dass 
Auftragsentwicklungen durchführt oder so einen Personaldienstleister der 
die Arbeitskräfte weitervermietet.

von Angelockt (Gast)


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Den genauen Namen möchte ich jetzt nicht nennen, aber ich meine einen 
Dienstleister wie Ferchau, IAV, Bertrandt oder Edag. Vom 
Bewerbungsgespräch her hörte sich das ganze eher an wie jeder andere 
Dienstleister, sprich ich habe da jetzt nicht den großen Unterschied zu 
IT Dienstleistern wie Adesso oder Accenture herausgehört.

von Achim M. (minifloat)


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Angelockt schrieb:
> Beim Angebot handelt es sich nicht um eine Arbeitnehmerüberlassung, ich
> wäre also direkt beim Dienstleister angestellt.

Naja, dann ist es ein Werkvertrag. Ist manchmal schwieriger, weil man 
nicht in das normale Entwicklungsgeschehen beim Kunden eingebunden ist. 
Oder auf der anderen Seite der Werkvertrag durch viele 
Zusatzvereinbarungen aufgeweicht wird.

Lass' dich nicht verheizen.

Angelockt schrieb:
> irgendwie bin ich unschlüssig

Du hast von vornherein ein schlechtes Gefühl. Da kann Bestätigung durch 
Voreingenommenheit (confirmation bias) dir bald ein noch mieseres Gefühl 
geben. Lass' es lieber sein.

mfg mf

von Senf D. (senfdazugeber)


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Such dir lieber einen Job bei einem richtigen Arbeitgeber, ein 
Dienstleister ist immer nur zweite oder sogar nur dritte Wahl.

von member of the big Johnson community (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Naja, dann ist es ein Werkvertrag.
Gehts hier um Freelancer? Nein. Gehts hier um Verträge die der 
Dienstleister mit dem Auftraggeber mahct? Nein.
Wie kommst du auf Werkvertrag?

von Angelockt (Gast)


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Tatsächlich bin ich nur unschlüssig, da die Ingenieure sich häufiger 
beschweren. Das Gespräch mit dem Teamleiter war wirklich ziemlich gut 
und wir haben uns direkt auf Anhieb verstanden.

Zum Thema Dienstleister, momentan bin ich auch bei einem, die Arbeit 
macht ziemlich Spaß, aber das finanzielle stimmt einfach nicht und mit 
meinem Teamleiter verstehe ich mich auch nicht so gut.

von MaWin (Gast)


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Angelockt schrieb:
> ob einer generell Infos über Ingenieurdienstleister im Bereich
> Sofwareentwicklung hat

Beim Dienstleister kümmert sich der um die Arbeitsbeschaffung damit du 
zu 120% ausgelastet bist, dafür hast du kein Mitspracherecht bei der 
Kundenauswahl und bekommst nur einen Bruchteil  (z.B. 50%) des Geldes 
den man vom Kunden verlangt.

von if(Sie.Interesse == "Innovation") (Gast)


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Wichtig wäre eine minutengenaue Zeiterfassung mit Überstundenabbau, ein 
Betriebsrat und ein Tarifvertrag. IAV hat z.B. einen guten 
Haustarifvertrag, der sich an IGM anlehnt. Zudem solltest du abklären, 
wie schnell die Kündigung kommt, wenn kein neuer Kunde für dich gefunden 
wird und wie oft sowas vorkommt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, kann 
man es schon ganz gut aushalten beim Dienstleister. Trotzdem ist es 
natürlich nicht die beste Alternative.


MaWin schrieb:
> Angelockt schrieb:
>
>> ob einer generell Infos über Ingenieurdienstleister im Bereich
>> Sofwareentwicklung hat
>
> Beim Dienstleister kümmert sich der um die Arbeitsbeschaffung damit du
> zu 120% ausgelastet bist, dafür hast du kein Mitspracherecht bei der
> Kundenauswahl und bekommst nur einen Bruchteil  (z.B. 50%) des Geldes
> den man vom Kunden verlangt.

Wenn du 100% des Geldes vom Kunden willst, musst du dich selbständig 
machen. Das hat nichts mit den bösen Dienstleistern zu tun.

von Abrissbirne (Gast)


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Angelockt schrieb:
> Hey Leute,
>
> Ich wollte mal nachfragen, ob einer generell Infos über
> Ingenieurdienstleister im Bereich Sofwareentwicklung hat. Ich habe
> momentan ein Angebot vorliegen, welches mir ein gutes Gehalt +  100%
> Home Office verspricht, aber irgendwie bin ich unschlüssig, da die
> Ingenieure öfters schlecht über Dienstleister sprechen. Beim Angebot
> handelt es sich nicht um eine Arbeitnehmerüberlassung, ich wäre also
> direkt beim Dienstleister angestellt.

Servus,
was sind denn deine Aufgaben? Personalverantwortung?

wie es aussieht werwechselt gerade Jemand wieder die Begriffe 
"Softwareentwickler" und
"Ingenieur"

> aber irgendwie bin ich unschlüssig, da die
> Ingenieure öfters schlecht über Dienstleister sprechen
also bist du nun ein Ingenieur oder ein SW-Entwickler? was ist deine 
aktuelle Beschäftigung ?

von Angelockt (Gast)


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Ich bin Softwareentwickler und nein ich verwechsel das nicht mit 
Ingenieure. Ich habe explizit Ingenieure angefragt, da ich ein Angebot 
von einem Ingenieursdienstleister habe, aber im Bereich 
Softwareentwicklung. Ingenieure sind aber meistens diesen Dienstleistern 
abgeneigt, weil sie Arbeitnehmerüberlassungsverträge bekommen und dann 
weniger verdienen als beim OEM. Dies ist nicht bei mir der Fall, ich 
wäre direkt beim Dienstleister angestellt.

Meine Frage war einfach, ob es irgendein Unterschied gibt zu dem IT 
Dienstleister wo ich aktuell arbeite. Für mich klingt das im Prinzip 
komplett gleich bis auf das ich mehr Gehalt bekomme und 100% Home Office 
habe.

Ich habe übrigens keine Personalverantwortung.

von life is whhat you make it (Gast)


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Angelockt schrieb:
> die
> Ingenieure öfters schlecht über Dienstleister sprechen

Naja auch Ingenieure sind ein ziemlich inhomogener Haufen.
Darunter gibt es einige die einen guten Job machen und eine gute Firma 
gründen/aufbauen und dann gibt es welche die über das eigene 
Ingenieurstudium als grösste Eselei ihres Lebens schimpfen.

So wie manche Arbeitslose, die lauthals über Schikane vom Amt schimpfen, 
dann aber doch das Geld annehmen um über eine (nicht selten 
teil-mitverschuldete) berufliche Durststrecke zu kommen.

von life is whhat you make it (Gast)


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Angelockt schrieb:
> Meine Frage war einfach, ob es irgendein Unterschied gibt zu dem IT
> Dienstleister wo ich aktuell arbeite.

Als ob alle IT-Dienstleister gleich wären, manche ziehen Strippen, 
andere verkaufen überteuerte WordPess-Internetpräsenzen, andere liefern 
komplette Maschinensteuerprogramme für Maschinenbauer ab. Wiederum 
andere schulen das Personal an Normen und Standards andere publizieren 
Fachbeiträge oder auch nur Selfies mit ahnungslosen Politikern.

von Stefan S. (stefan_sch)


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Dienstleister gibt es mittlerweile wie Sand am Meer.

Dadurch herrscht ein enormer Kostendruck, der sich direkt auf die 
Gehälter auswirkt. Die OEM vergeben Projekte oft an den Billigsten.

Wirklich lohnen tut sich die Arbeit nur bei sehr spezialisierten 
Dienstleistern. Diese stehen nicht unter so hohem Kostendruck.

Ansonsten muss man heftige Abstriche beim Gehalt auf Dauer machen.

Beitrag #7103523 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Senf D. (senfdazugeber)


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Nope schrieb im Beitrag #7103523:
> Deswegen arbeite ich gar nicht. 🏳🏳🏳

Geh halt einfach nicht zu einem Dienstleister.

von blub (Gast)


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> Geh halt einfach nicht zu einem Dienstleister.

Mann verkauft dem ja nicht seine Seele. Wenn es aussichtsreich
erscheint, kann mann es ja probieren.
Wenn es einem nicht mehr gefällt, dann geht Mann.

> Das Gespräch mit dem Teamleiter war wirklich ziemlich gut
Du verwechselst die Reibungswärme mit der du über den Tisch
gezogen wurdest mit Nestwärme.

> Wenn du 100% des Geldes vom Kunden willst, musst du dich selbständig
> machen.
Auch da lauern die Durchlauferhitzer auf Beute.

Meine Erfahrung in einem Projekt mit drei Projektpartnern:
- Partner 1 hielt sich aus allem Fachlichen heraus. Der Projektleiter
kam nämlich schon von Partner 2. Ausser das es natürlich viel
zu wenig Gehalt gab, kommte man sich nicht beklagen.
- Nach 2 Jahren trat Partner 2 dann als Arbeitgeber ein.
Es gab neue Arbeitsverträge und es gab natürlich auch mehr Gehalt.
Die beste Zeit des Ganzen.
Durch äussere Umstände bedingt, konnte Partner 2 den Betrieb nicht
weiterführen und Partner 3 trat auf den Plan.
Ein Schwergewicht in diesem Sektor. Damit ging es dann sofort
bergab. Obwohl sich die Arbeitsbedingungen wesentlich änderten,
meinte Partner 3 keine neu ausgehandelten Arbeitsverträge
anbieten zu müssen.
Das habe ich mir dann ca. 8 Wochen angesehen und angetan und habe
dann den mir angebotenen Arbeitsvertrag nicht unterzeichnet.

Die Pappnasen aus dem "Management" des Partners 3 hatten
weder eine Ahnung von den Inhalten noch von den Abläufen.

Natürlich habe ich ohne grosse Schwierigkeiten etwas Neues gefunden.

Mann darf eben wirklich den Absprung nicht verpassen, wenn einen das
"Management" nur noch verkohlen will.

von Achim M. (minifloat)


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member of the big Johnson community schrieb:
> Wie kommst du auf Werkvertrag?

Mit dem  Unternehmen bei dem er arbeiten würde hat er einen normalen 
Anstwlkungs-/Arbeitsvertrag. Das Unternehmen bei dem er angestellt ist 
hat dann wohl einen Werkvertrag mit dem Auftraggeber, wenn es nicht ANÜ 
ist, wie der TO sagt.

Also, lieber kleiner Johnson, egal ob trollend oder tatsächlich Johnson 
Controls. Sei auf der Hut, keinen Scheinwerkvertrag mit extra 
abgerechneter Beratungstätigkeit, direkter Weisungsbindung des 
Auftraggebers etc. einzugehen.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Matze_R (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Das Unternehmen bei dem er angestellt ist
> hat dann wohl einen Werkvertrag mit dem Auftraggeber, wenn es nicht ANÜ
> ist, wie der TO sagt.

Kann es sich dabei nicht auch um einen Dienstvertrag handeln?

"Bei Werkverträgen geht es – wie der Name schon sagt – um die 
Herstellung eines Werkes, wobei es bei Dienstverträgen um den 
Arbeitseinsatz geht. Arbeitsverträge sind in der Regel Dienstverträge."

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