Ich habe hier ein FLUKE Messgerät welches spontan Startschwierigkeiten hat, aber bei der Fehlersuche dann irgendwann plötzlich funktioniert. Ich dachte erst an ein Wärme/Elkoproblem, allerdings startet es am Tag darauf ebenfalls "kalt" ohne Probleme. Dann aber z.B. nach dem Zusammenbau wieder tot. Ich vermute momentan irgendwo eine kalte Lötstelle die beim Zusammenbau zum tragen kommt und würde daher ein paar Bauteile gerne nachlöten. Die Frage ist nun, wurde das Gerät bereits bleifrei gelötet oder noch mit Pb? Das Gerät ist den Bauteildaten nach ca. 2004 gefertigt worden.
Markus M. schrieb: > Ich habe hier ein FLUKE Messgerät Schau ins Handbuch/Datenblatt ob da das RoHS-Logo zu finden ist. Für .de sollte 2004 noch bleihaltig erlaubt sein. natürlich könnte sich ein Hersteller auch entschlossen haben trotzdem sein Lot umzustellen.
IQ->GND schrieb: > Für .de sollte 2004 noch bleihaltig erlaubt sein. Fluke ist eine US-Firma, mit Fertigung entweder dort oder wie alle anderen auch in China.
Also ist alles ab neuer 2004 dann ab 2016 defekt, kommt hin!
Beitrag #7103962 wurde von einem Moderator gelöscht.
Markus M. schrieb: > Das Gerät ist den Bauteildaten nach ca. 2004 gefertigt worden. Bei uns gab es für die RoHS-Bestimmungen des ElektroG eine Übergangsfrist bis zum 01.07.2006. Andere Länder könnten schneller gewesen sein, aber ich denke nicht, dass es irgendwo vor 2005 der Fall war. DerEgon schrieb: > Fluke ist eine US-Firma, mit Fertigung entweder dort oder wie alle > anderen auch in China. Das hilft ihnen nicht, wenn sie ihre Produkte auch in der EU verkaufen wollen. Christian M. schrieb: > Also ist alles ab neuer 2004 dann ab 2016 defekt, kommt hin! Kann ich nicht bestätigen.
pegelwendler schrieb im Beitrag #7103962: > Löte halt mit dem guten alten verbleiten Lötzinn nach. > Reparaturen sind afaik sowieso noch verbleit zulässig und selbst wenn > nicht… Ich gehe mal stark davon aus das es dem TE nicht um die Frage nach irgendwelchen Vorschriften ging sondern darum das er Vermeiden will Bleifrei und Bleihaltiges Lot zu mischen. Denn es wird ja immer noch gelehrt das man dieses rein aus technischen Gründen schon nicht machen darf weil das Probleme gibt. Ist auch nicht wirklich Blödsinn, stimmt aber nur für ganz spezielle Fälle wo das Bleifrei Lot Bismut enthält. Das ist bei speziellen Niedertrmperaturlegierungen auch heute noch der Fall und war bei einigen wenigen Legierungen für Normalzwecke aus der Bleifrei-Steinzeit auch so. Davon ist man aber sehr schnell wieder abgekommen. Wenn man mit Bismuthaltigen Lot gelötete Geräte mit Bleilot repariert kann es passieren das die Lötstellen schon bei unter 100c weich werden! Mischt man aber bleifreies Lot ohne Bismut wie es heute für normalzwecke üblich ist (Reinzinn, Zinn-Silber, Zinn-Kupfer-Silber) mit Bleilot passiert gar nichts schlimmes. Der Schmelzpunkt der entstehenden Legierung verändert sich minimal und liegt dann irgendwo zwischen der von Bleihaltigen und Bleifreien Lot. Daher: Wenn man sich unsicher (weil man ein gerät aus dem fraglichen Zeitraum ~2005…10 hat und es weder Weiß noch noch die Erfahrung hat es am Aussehen der Lösungen zu erkennen, dann einfach Immer mit aktuellem Bleifrei Lot reparieren. Dann ist man auf der sicheren Seite. Davon abgesehen: Das man tatsächlich ein Gerät vor sich hat das mit Bismut- Bleifrei gelötet wurde ist extremst gering. Aber bei 10-20 Jahre alten Geräten nicht ganz null. In 99 von 100 Reparaturfällen wird man trotzdem mit Bleilot keine bösen Überraschungen erleben müssen. Gruß Carsten
Carsten Sch. schrieb: > Denn es wird ja immer noch gelehrt das man dieses rein aus technischen > Gründen schon nicht machen darf weil das Probleme gibt. > Ist auch nicht wirklich Blödsinn, stimmt aber nur für ganz spezielle > Fälle wo das Bleifrei Lot Bismut enthält. Danke für die ausführliche Antwort, genau darum ging es mir, nichts zu "verschlimmbessern". Für mich sehen die Lötstellen auch eher bleihaltig "glänzend" aus und das Kalibrierdatum ist der 15.12.2004, dann wird es wohl verbleit gelötet sein.
Markus M. schrieb: > Für mich sehen die Lötstellen auch eher bleihaltig > "glänzend" aus Das sagt nichts aus. Ich habe mit meiner neuen Lötstation testweise mal was Kleines gelötet, mit bleifreiem Lot, und die Lötstellen sehen alle wunderschön "bleihaltig glänzend" aus. Das heißt natürlich nicht, dass es solches bleifreie Lot auch 2004 schon gab, aber von "glänzend" kann man nicht auf "bleihaltig" schließen.
Dussel schrieb: > Markus M. schrieb: >> Für mich sehen die Lötstellen auch eher bleihaltig >> "glänzend" aus > Das sagt nichts aus. Ich habe mit meiner neuen Lötstation testweise mal > was Kleines gelötet, mit bleifreiem Lot, und die Lötstellen sehen alle > wunderschön "bleihaltig glänzend" aus. Ja, mit genug Flux oder guter Lötpaste bekomme ich das auch hin. Ist mehr ein Indiz ;-) Ansonsten habe ich auch im (Service) Manual nichts zu Thema RoHS gefunden.
Als ergänzende Info zur Fragestellung kann man sich auf der Webseite von Elektro Praxis noch genauer über die negativen Einflüsse informieren. Dort wurden Test's durchgeführt mit verschiedenen bleifreien Lote, die mit Blei verunreinigt worden sind im Bezug auf die Haltbarkeit. Ein schönes Diagramm zeigt die Ergebnisse der Versuche. Wie schon von Carsten Sch.weiter oben erwähnt senkt Bismut die Halbarkeit deutlich. Sofern ein Link zur Quelle in diesem Forum erlaubt ist, füge ich den Link hinzu
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Bearbeitet durch User
Pot schrieb: > Sofern ein Link zur Quelle in diesem Forum erlaubt ist, füge ich den > Link hinzu Ja, bitte!
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