News EmbeddedWorld – mehr Chips, Funkmodule und ein wenig Seltsames


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Am zweiten Tag der EmbeddedWorld gab es ebenfalls einiges zu sehen. Hier – unter Anderem – Neuerungen aus dem Funkmodulbereich, wo Module mit integrierten Android-Runtimes immer wichtiger werden. Außerdem gibt es noch mehr neue Halbleiter und das eine oder andere interessante Produkt.

Renesas zeigt “working silicon” mit Cortex-M85

ARMs neuen Rechenkern Cortex-M85 haben wir unter Beitrag "ARM Cortex M85 mit höherer Rechenleistung, Espressif setzt ganz auf RISC-V" im Detail vorgestellt. Auf der EmbeddedWorld zeigte Renesas nun eine Platine mit dem Chip – leider war die Demo bereits defekt, als meine Wenigkeit den (abseits der anderen Halbleiterhäuser gelegenen) Stand in Halle 1 aufsuchte.

(Bildquelle: Autor)

Bis zur praktischen Verfügbarkeit ist es allerdings noch ein weiter Weg – Samples sollten erst im nächsten Jahr verfügbar werden.

GigaDevice: Known Good Die für SoC-Hersteller

GigaDevice betonte auf der EmbeddedWorld das hauseigene Known Good Die-Programm. Dabei (siehe auch https://www.gigadevice.com/products/memory/known-good-die/) handelt es sich um ein Offert für SoC-Hersteller, die ihren Flashspeicher bei GigaDevice kaufen. Die im Rahmen dieses Programms ausgelieferten Wafer durchlaufen schon bei GD eine komplette Qualitätssicherung, was die Menge an Ausschuss reduziert.

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Funkmodule: 5G, QuecTel BG96-”Ersatz”, Smart Modules mit Android und/oder Linux

Der Funkmodulmarkt ist – naturgemäß – ebenfalls in Bewegung. So gut wie alle etablierten Hersteller präsentieren und/oder erweitern ihr Funkmodulportfolio um Module, die immer mehr Unterstützung für 5G-Datenübertragung bieten (und dies in kleineren Formfaktoren bewerkstelligen). Interessant ist dabei unter Anderem, dass die Hersteller – wohl ob der Lieferschwierigkeiten mit QualComm-Chipsätzen – mehr und mehr auf andere Anbieter wie Sony (Stichwort Altair) oder MediaTek setzen. Neu-Trend Nummero zwei sind Smart Modules, die wir hier – bildlich – anhand des Portfolios von FiboCom darstellen, die es aber bei QuecTel und Telit analog gibt.

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Dabei handelt es sich – meist – um für “Embedded Android-Anwendungen” vorgesehene Module, die einen Radio-Transciever mit einem Prozessor kombinieren, der zur Ausführung von Android (oder im Fall mancher Fibocom-Module auch Linux) befähigt ist. Ziel ist dabei die Erzeugung von Systemen wie dem in der Abbildung gezeigten Kassenterminal – für Smartphones sind die Module explizit nicht vorgesehen. Im Hause QuecTel arbeitet man derweil daran, die mit dem BG96 entstandene Problematik zu lösen: das bis auf den Resetpuls (!!!) kompatible BG95 ist ja nur in der Lage, entweder Daten oder Standortinformationen zu senden. Mit dem auf Sonys Altair-Chipsatz basierenden BG951 schafft QuecTel nun Abhilfe.

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Außerdem forciert das Unternehmen die hauseigenen Antennen, und bietet an, Entwickler bei Zertifikation und Co zu unterstützen. Insbesondere bei Nutzung des hauseigenen Antennenportfolios sind diese Tests - dies ist die Erfahrung des Autors mit einem Kunden – geradezu spottbillig.

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Telit setzt derweil mit OneEdge auf eine zentralisierte Verwaltungsplattform, die Informationen über den Status der diversen Modems zur Verfügung stellt. Klar ist (zumindest nach Ansicht des Autors) ein Trend erkennbar, nach dem Anbieter von Funkmodulen immer mehr “von der Wertschöpfungskette abhaben” wollen...

FTDI: USB PD überall

Im Hause FTDI – BrideTek hatte dieses Jahr einen seperaten Stand – arbeitet man daran, USB PD in immer mehr Bauvarianten anzubieten. Neuling Nummero eins ist der FT232HP – eine Abart des bekannten FT232, die sich nun aber auch um die Energieversorgung der Hardware kümmert.

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Der FT233 ist eine Variante davon, die durch zwei USB-Ports das Beziehen von mehr Energie erlaubt.

(Bildquelle: Autor)

Mit dem FT4233HP bietet man eine auf USB PD erweitete Version des FT2232 an – interessanterweise kann die USB PD-Implementierung hier sowohl als Sink als auch als Source arbeiten.

CologneChip – Chips und Evaluationsboards im Handel verfügbar

Am Stand des in Köln domizilierten FPGA-Herstellers CologneChip gab es Trays mit dem hauseigenen FPGA und Evaluationsboards zu sehen.

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ONSemi – LED-Treiber mit Visible Light Communication

Spätestens seit dem beim Hanser Verlag erschienen Lehrbuch zum Thema gilt, dass Visible Light Communication in der Breite angekommen ist. ONSemi zeigte nun den in der Abbildung gezeigten IC, der einen sehr effizienten LED-Treiber mit Unterstützung für VLC ausrüstet.

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SemTech Lora Edge LR1120 – GNSS mit Cloud

Abseits klassischer Tracker, die von einem Fahrzeug mehr oder weniger permanent mit Energie versorgt werden, ist jede Senkung des Stromverbrauchs wertvoll. Mit dem LR1120 schickt das hinter dem LoRa-Standard stehende Unternehmen SemTech nun einen Chip ins Rennen, der den Energiebedarf stark reduziert. Dies erfolgt – unter Anderem – dadurch, dass das Bauteil passiv nach WLANs und GNSS-Satelliten sucht, und diese Scandaten dann in 30 Byte großen Paketen (idealerweise per LoRa) an ein Backend sendet, das sich um die eigentliche Auswertung kümmert.

EloPrint – 3D-gedruckte Testadapter und Nagelbetten zum Hardwaretest

In der Startup-Zone fand sich das in Esslingen ansässige Startup Eloprint. Angeboten werden mit 3D-Druckern (und diversen anderen mechanischen Komponenten) gefertigte Testsets, die Platinen kontaktieren und so beim Programmieren der PCBs oder bei der Durchführung automatisierter Tests helfen.

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Vom Raspberry Pi Pico – oder – wieso man manchmal gleich fünf bekommt

Die Raspberry Pi Foundation setzt auf der EmbeddedWorld nicht nur eigene Leute, sondern auch Fremdpersonal ein. Diese haben eine gewisse Menge an Prozessrechnern zu verteilen, sind froh die Chips los zu sein und finden sich meist an den Eingängen oder sonstwo abseits des Stands der Foundation – das Fragen, ob man nicht gleich mehrere Platinen abnehmen kann, lohnt sich hier.


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