Hallo zusammen, ich verstehe ja wieso man analoge und digitale Spannungseingänge voneinander trennen sollte. Jedoch macht es für mich keinen Sinn wenn die einzige Trennung ein 0R Widerstand ist. Anbei ein Bild der Schaltung. Es stammt aus einem Evalboard und funktioniert offensichtlich so. Kann ich auf einem Nachbau einfach VDD und AVDD und VDD_PHY auf dem selben Potential lassen also z.B. bei mir einfach VDD? Oder gibt es einen Sinn hinter den 0 Ohm Widerständen. Danke vorab, Bob
Die sind wohl eher als eine Art Lötjumper gedacht. Drollig auch die Angabe 5% bei Null Ohm...
Der Sinn war wohl der, dass man bei ungewollter HF-Einkopplung von einer der *VDD auch eine Ferritperle anstatt des 0-Ohmers bestuecken kann. Die meisten PCB-Designer sehen so etwas von Haus aus vor. Wenn's dann im EMV-Check auch mit 0-Ohmern durchkommt, nimmt man eben dementsprechend die billigere Bestueckungsvariante.
Martin S. schrieb: > Der Sinn war wohl der, dass man bei ungewollter HF-Einkopplung von einer > der *VDD auch eine Ferritperle anstatt des 0-Ohmers bestuecken kann. Die > meisten PCB-Designer sehen so etwas von Haus aus vor. Wenn's dann im > EMV-Check auch mit 0-Ohmern durchkommt, nimmt man eben dementsprechend > die billigere Bestueckungsvariante. Sollte ich dann Ferritperlen vorsehen? Preismäßig sollte das in meinem Fall egal sein. Oder geht auch 0 Ohm bzw. einfach eine Verbindung?
Bob E. schrieb: > Kann ich auf einem Nachbau einfach VDD und AVDD und VDD_PHY auf dem > selben Potential lassen also z.B. bei mir einfach VDD? Kuck dir das Datenblatt an, und nicht den kostenoptimierten Nachbau eines Evaluationsboards. > Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand > ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen > könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, > werden die gerechte Beute solcher Menschen. > > John Ruskin (1819-1900) Wenn du's schechter und billiger machen willst, nehm einfach die 0 Ohm Widerstände.
Bob E. schrieb: > Kann ich auf einem Nachbau einfach VDD und AVDD und VDD_PHY Lies die Hinweise im Datenblatt und einer evtl. vorhandenen Appnote. Bewerte, ob deine Versorgung den dort genannten Ansprüchen gerecht wird. Bei der Versorgung des ADCs ist der Grund für eine evtl. nötige bessere Filterung leicht nachvollziehbar. Aber gerade die schlechte Versogung eines Phys kann dazu führen, dass dessen PLL schlecht einregelt oder gar ausser Tritt kommt. Dann hast du einfach eine schlechte Netzanbindung mit vielen Fehlern. Einem EVAL-Board tut das nicht weh. Deiner Anwendung dann eher...
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Will man Netze mit unterschiedlichen Namen, z.B. VDD33, AVD33 usw..., "hart" miteinander verbinden im Schaltplan-Editor, so wird dies als Fehler markiert ... und falls nicht, dann bleibt es spannend, welchen Netznamen welches Stück Kupferbahn im Layoutprogramm erhält. Deshalb die Verbindung zwei Netze mit unterschiedlichen Namen über einen Nullohm Widerstand.
Jester schrieb: > > Wenn du's schechter und billiger machen willst, nehm einfach die 0 Ohm > Widerstände. Will ich ja eben nicht, daher frage ich. Geld spielt in diesem Fall keine Rolle und es soll möglichst gut funktionieren. Daher also doch Ferritperlen zwischen den Versorgungen? Kann da jemand was empfehlen?
Moin, Grad' aufm Evalboard ist die Moeglichkeit, dann leichter Stroeme messen zu koennen, vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen. Ansonsten hab' ich auch noch nicht erlebt, dass was wegen zu vielen Ferritebeads nicht funktioniert oder nicht mehr wirtschaftlich ist. Gruss WK
Skyper schrieb: > Deshalb die Verbindung zwei Netze mit unterschiedlichen Namen über einen > Nullohm Widerstand. In Altium gibt es dafür ein Net Tie. Man kann es auch auf Innenlagen plazieren. Das macht sich sehr schön, um Planes nur an einer bestimmten Stelle zu verbinden (Sternpunkterde).
Bob E. schrieb: > Kann da jemand was empfehlen? Wurde eigentlich von irgendjemandem das DATENBLATT schon mal erwähnt? Du kannst auch einfach einen Hinweis zu dem unbekannten Chip geben, dann sucht dir sicher einer die passende Seite raus.
Bob E. schrieb: > Jedoch macht es für mich keinen Sinn wenn > die einzige Trennung ein 0R Widerstand ist. Anbei ein Bild der > Schaltung. Es stammt aus einem Evalboard und funktioniert offensichtlich > so. Könnte sein, daß man damit die Stromverbräuche der einzelnen Einheiten messen will.
Lothar M. schrieb: > Bob E. schrieb: >> Kann da jemand was empfehlen? > Wurde eigentlich von irgendjemandem das DATENBLATT schon mal erwähnt? > > Du kannst auch einfach einen Hinweis zu dem unbekannten Chip geben, dann > sucht dir sicher einer die passende Seite raus. Im Datenblatt steht leider nicht mehr als: 3.3V Analog power input: This is a 3.3V power supply for analog circuitry, and it should be decoupled carefully. Ich versteh bloß nicht wieso es im DevKit nicht gemacht wurde und wieso es auch so funktioniert. Wie man es entkoppeln sollte steht nicht dabei. https://datasheet.lcsc.com/lcsc/2008201637_IC-Plus-IP101GRI_C703537.pdf
Moin, Bob E. schrieb: > Wie man es entkoppeln sollte steht nicht dabei. Doch, natuerlich: Bob E. schrieb: > it should be decoupled carefully. Also: "carefully" entkoppeln ;-) Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Also: "carefully" entkoppeln ;-) Wie mach ich das am carefulliesten? Danke dir :)
Bob E. schrieb: > Wie man es entkoppeln sollte steht nicht dabei. Vielleicht denken die sich auch: "Grundrechenarten müssen nicht jedes Mal neu vermittelt werden." Also muss ich die nötige und vom Datenblatt geforderte "Sorgfalt" anderweitig sicherstellen. Kein Problem, denn schon nach kurzer Suche: https://www.google.com/search?q=IP101G Finde ich dann sowas: https://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/50002210A.pdf Und dort ist dann doch ein recht brauchbarer Vorschlag. Du könntest z.B. aber auch einfach mal andere Phys anschauen und dort Anregungen holen. BTW: das Layout gehört natürlich auch zur Entkopplung. Und auch da hilft Google weiter: https://www.google.com/search?q=layout+entkopplung
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Gibt es von dem Hersteller zu dem IC evtl. weitere Dokumente (App-Notes, Referenz-Designs), aus denen das hervorgehen könnte?
M.A. S. schrieb: > Gibt es von dem Hersteller zu dem IC evtl. weitere Dokumente (App-Notes, > Referenz-Designs), aus denen das hervorgehen könnte? Sicherlich... frag ihn direkt und nicht hier im Forum, dessen Website ist auch nur ein paar Mausklicks entfernt. Allerdings gehen die meisten Hersteller davon aus das nicht irgendwelche Dilettanten mit ihren Chips herumtun sondern die Leute meistens wissen was Sache ist - und das diese Leute auch Google oder ähnliches bedienen können. Spätestens in der EMV-Kammer wird dann auch den nicht ganz so sattelfesten Profis gezeigt wo die entsprechenden Bauteile hingehören...
Bob E. schrieb: > Jedoch macht es für mich keinen Sinn wenn > die einzige Trennung ein 0R Widerstand ist. Sinn macht es auch mit einem Ferriten nur zusammen mit Abblockkondensatoren an über den einzelnen Versorgungen.
Wolfgang schrieb: > Bob E. schrieb: >> Jedoch macht es für mich keinen Sinn wenn >> die einzige Trennung ein 0R Widerstand ist. > > Sinn macht es auch mit einem Ferriten nur zusammen mit > Abblockkondensatoren an über den einzelnen Versorgungen. Bei den AVR wurde ja immer ein LC-Filter verbaut. Ich hatte da meist 10µH und 10µF direkt am AVcc Eingangspin genutzt und überall wo es ging habe ich auf dem Board auch noch etliche Kondensatoren verteilt. Bei allen anderen Controllern habe ich das auch so beibehalten, egal was das Datenblatt gesagt hat und es lief immer ordentlich, die Messungen der analogen Spannungen haben das auch bestätigt. Wir stellen aber in der Regel keine extrem hohen Stückzahlen unserer Geräte her, daher ist der etwas höhere Preis für etwas mehr Hühnerfutter auch nicht ausschlaggebend. Für die meisten Leute sind die paar Cent unwichtig, es sei denn er muss das Gerät so klein wie nur möglich machen, da spart man dann auch mal eine 0402 Induktivität ein.
Mike J. schrieb: > überall wo es ging habe ich auf dem Board auch noch etliche > Kondensatoren verteilt. Die Blockkondensatoren haben ganz dedizierte Plätze, wo sie ihre Aufgabe am Besten erfüllen. Wenn man zu viele Kondensatoren verteilt, muss man auch aufpassen, dass die kapazitive Last nicht zu hoch und die steigende Flanke der Versorgung zu flach wird.
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