Ist verzinktes Stahlblech (0,8 mm) ohne Probleme weichzulöten? War gestern im Baumarkt und bin nicht weitergekommen. Selbst die Auswahl des Lötwasser/Flussmittels gestaltete sich schwierig (Temperatur, verschiedene Metalle, Gas-/Elektrolöten). Es sollen Blech in der Größenordnung von 12 cm x 12 cm bis 20 cm x 50 cm untereinander verlötet werden. Es wäre nett, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen kann. Kicky
Kicky schrieb: > Ist verzinktes Stahlblech (0,8 mm) ohne Probleme weichzulöten? Ja. Erst mit Salzsäure das Zink runter machen. Dauert etwa 1 Sekunde. Dann mit Lötöl ST als Flussmittel löten, bzw. einem anderen Mittel, das Zinkchlorid enthält. Wald- und Wiesenstahl ist vergleichsweise einfach zu löten, bei einer kurz zuvor von Oxyd befreiten Oberfläche klappt das sogar mit normalem Röhrenlot.
Kicky schrieb: > bis 20 cm x 50 cm untereinander Nimm eine Gas-Lötlampe (möglichst mit Piezozünder außen) od. Lötkolben mindestens 200W. Flussmittel ist wichtig. Ist im Baumarkt in der GWS-Abteilung zu finden. Etwas üben an frischer Luft wäre nützlich.
Kicky schrieb: > Ist verzinktes Stahlblech (0,8 mm) ohne Probleme weichzulöten? War > gestern im Baumarkt und bin nicht weitergekommen. Da ist wohl eine Kartusche Klebstoff ausgelaufen...
Anleitung findest du auf Youtube unter "Dachrinne löten"
Uwe S. schrieb: > Erst mit Salzsäure das Zink runter machen. Und warum soll er das tun? Er will nicht schweißen, wo das Zink verbrennen würde, reine Zinkbleche lassen sich direkt löten. Man darf gerne vorher mit Stahlwolle oder feinem Schmirgelleinen drüber ziehen. Ein Kommentar schrieb: > Anleitung findest du auf Youtube unter "Dachrinne löten" Oh weh, wie bloß habe ich gebaut, als es noch kein Internet gab und nicht jeder Dämel irgendwelchen Unfug auf youtube veröffentlicht hatte? Ja, ich habe die Teile genommen und den Lötkolben benutzt, natürlich den 'großen'. Wenn das nicht so richtig lief, gab es eine Dose Lötfett unbekannter Zusammensetzung und gut war's. "Dachrinne löten" ist unpassend, das war früher Blei-Zink, aber ist seit Jahren eine Zinklegierung ohne Blei, Handelsbezeichnung "Titanzink". Das Zeug lässt sich, wenn es noch nicht bewittert wurde, mit 60/40 Elektroniklot ohne jeglichen Zusatz hervorragend löten. Wenn es schon bewittert war, braucht man Flußmittel, was angeblich Zink in Salzsäure sein soll. Das zugehörige Lot war dann andersherum als für die Elektronik, 40/60. Blecharbeiten wie einen Firstabschluß oder Dunsthut aus Titanzinkblech machen Spaß! Ich habe mehr als einmal erstaunte Blicke geerntet, wer das schöne Teil denn gebaut habe.
Manfred schrieb: >> Erst mit Salzsäure das Zink runter machen. > > Und warum soll er das tun? Weil Zink in Weichlot nichts verloren hat, dessen Eigenschaften verändert. Insbesondere bei ner Spaltlötung, und darum handelt es sich hier ja.
Uwe S. schrieb: >>> Erst mit Salzsäure das Zink runter machen. >> Und warum soll er das tun? > Weil Zink in Weichlot nichts verloren hat, dessen Eigenschaften > verändert. Du stellst also nicht die Lötbarkeit an sich in Frage, sondern willst eine höhere Festigkeit erreichen. Akzeptiert !
Kicky schrieb: > Es wäre nett, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen kann. Du brauchst einen schmalen Löt-Spalt zwischen den überlappenden Blechen. Dort rinnt das Lötzinn rein. Ich hab zwar auch erst einmal sowas gelötet, geht aber recht einfach, wenn du genug Wärme zusammenbringst, was das größte Problem ist. Normalerweise gasbetriebene schwere Kupferkolben . Insb. wenns dicht sein soll. Mit Heißluftpistole+Schlitzdüse kannst auch probieren, mit Heißluft habe ich mal mehrere Heizungsventile zugelötet, selbst so dauerte es gute 1/4 Stunde, bis das Zinn schmolz .
Uwe S. schrieb: > Weil Zink in Weichlot nichts verloren hat, dessen Eigenschaften > verändert. Insbesondere bei ner Spaltlötung, und darum handelt es sich > hier ja. Ach ja? Und du kennst nicht die Schmelzpunkte von Dachrinnen-Lot und Zink?
Vielen Dank für die Antworten. Kann ich diesen Kolben und dieses Lötwasser zum Löten der Bleche nehmen? Kolben 200 W: https://www.ebay.de/itm/134141818828 Lötwasser: https://www.ebay.de/itm/121637153278
Bissi schwachbrüstig für die grossen Bleche. Geh in den nächsten Baumarkt und kauf dir ne Gas Lötlampe, die ist billiger und vielfach leistungsfähiger. Nach dem verlöten musst du die Lötstelle saubermachen, damit sich die Salzsäure im Lötwasser nicht weiterfrisst.
Manfred schrieb: > Du stellst also nicht die Lötbarkeit an sich in Frage, sondern willst > eine höhere Festigkeit erreichen. > > Akzeptiert ! In dem Fall das Festigkeit und ggfs. Temperaturwechselbeständigkeit besser als 60/40 Sn/Pb sein sollen: Zinn-Blei-Lot mit 1% Antimon benutzen. Lötet auch hervorragend, die Verbindung hält aber länger .-)
michael_ schrieb: > Ach ja? > Und du kennst nicht die Schmelzpunkte von Dachrinnen-Lot und Zink? Das ist nicht das Problem, sondern das Zn in die Legierung diffundiert -- auch schon bei 350 Grad Celsius .-)
Kicky schrieb: > Vielen Dank für die Antworten. > Kann ich diesen Kolben und dieses Lötwasser zum Löten der Bleche nehmen? > Kolben 200 W: https://www.ebay.de/itm/134141818828 > Lötwasser: https://www.ebay.de/itm/121637153278 Also ich habe mal mit einem 150 Watt Zinkblech in der Stärke gelötet. Das war gerade so an der Grenze dass es möglich war. Teilweise musste man ewig lange warten bis das Blech warm genug wurde, und man konnte auch nur sehr kleine Bereiche so sehr Aufwärmen dass das Lötzinn flüssig würde. Für verzinktes Blech nimmt man das Lot für Dachrinnen welche auch aus verzinkten Blech sind, und auch das entsprechende Lötwasser für Dachrinnen. Also oder mehr 300 Watt sind sicher nicht zu viel Leistung.
Kicky schrieb: > Kolben 200 W: ... Uli S. schrieb: > Bissi schwachbrüstig für die grossen Bleche. Du hast schon mehr als SMD selbst gelötet - scheinbar nicht. Kicky schrieb: > Stahlblech (0,8 mm) Geht mit deutlich weniger als 200 Watt, der Kolben hat mehr als genug Leistung. Ich sammele in leeren Konservendosen Kronkorken und Schraubdeckel. Wenn voll, wird eine weitere Dose mit drei Punkten draufgelötet. Das geht mit dem 'alten' Weller Magnastat mit 8er Spitze klaglos, bei 40 Watt Nennleistung. Zuvor die Oberfläche angucken, die grünlichen muß man zuvor anschleifen. DANIEL D. schrieb: > für Dachrinnen welche auch aus verzinkten Blech sind, Dachrinnen sind nicht verzinkt , das komplette Material ist eine Zinklegierung, Zink mit geringen Zuschlägen Titan und Kupfer: https://www.rheinzink.de/produkte/material-oberflaechen/titanzink/
Rudi Ratlos schrieb: > Du brauchst einen schmalen Löt-Spalt zwischen den überlappenden Blechen. > Dort rinnt das Lötzinn rein. Bei dir war wohl jeglicher naturwissenschaftliche Unterricht vergebens. Mit "rinnen" hat das nichts zu tun - das würde nämlich nur in Schwerkraftrichtung funktionieren.
Manfred schrieb: > DANIEL D. schrieb: > >> für Dachrinnen welche auch aus verzinkten Blech sind, > > Dachrinnen sind nicht verzinkt , das komplette Material ist eine > Zinklegierung, Zink mit geringen Zuschlägen Titan und Kupfer: > https://www.rheinzink.de/produkte/material-oberflaechen/titanzink/ Trollo es gibt da auch Dachrinnen aus verzinktem Stahl, und genau solche habe ich gelötet und genau solche hat man lange Zeit nur verwendet.
Forist schrieb: > Bei dir war wohl jeglicher naturwissenschaftliche Unterricht vergebens. > Mit "rinnen" hat das nichts zu tun - das würde nämlich nur in > Schwerkraftrichtung funktionieren. Unsinn! Du hast noch nie Cu-Rohr gelötet!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.