Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stark unterschiedliches Gewicht bei Wechselrichtern


von Hanno F. (Gast)


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Hallo,

beim Studium div. Datenblätter von Wechselrichtern fallen mir zum Teil 
erhebliche Gewichtsunterschiede auf.

Zwei Beispiele, beides 24V Geräte mit 1000W Dauerleistung:

1. MASTERVOLT AC MASTER / Sinus Wechselrichter 24/1000
-> *3.3kg*, siehe Bild 1
https://www.mastervolt.de/produkte/ac-master-24v/ac-master-24-1000-230-v/

2. ASP Allegro 10/24 Wechselrichter
-> 11kg, siehe Bild 2
https://www.shop-muenchner-solarmarkt.de/asp-allegro-10-24-wechselrichter.htm

Wie kann das sein?

Hanno

von Oliver S. (oliverso)


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Hanno F. schrieb:
> Wie kann das sein?

Das eine Gerät wird schwerer sein als das andere.

Oliver

von H. H. (Gast)


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Der eine verwendet kleine Ferritkerntrafos, der andere einen dicken 
Eisenkerntrafo.

von sommersonne (Gast)


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Der schwerere arbeitet mit einem 50Hz (Ringkern-)trafo, die 
Leistungs-FETs sitzen auf der 24V Seite vor dem Trafo.
Vorteil: Erzeugt sehr saubere Sinusspannung ohne aufwändige Filter und 
ist Robust.
Nachteil: Teuer, schwer, brummt und wird vermutlich sowieso nicht mehr 
hergestellt.

Der leichtere repräsentiert das heutige Standartdesign mit 
HF-Ferritkerntrafo. Billig und leicht im Aufbau, leicht zerstörbar durch 
"schwierige" Lasten z.B.Leuchtstofflampen mit konventionellem 
Vorschaltgerät. Oft HF-Reste am Ausgang durch mangelhafte Filter. Für 
die meisten Anwendungsfälle aber gut genug.

von Andre G. (andgst01)


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Grundsätzlich gilt bei Netzteilen (und auch bei Wechselrichtern):

Je schwerer desto besser (bzw. höhere Qualität)!

Weil wie schon gesagt, "echte" Trafos und so ...
Und auch Kühlkörper!

von H. H. (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Je schwerer desto besser (bzw. höhere Qualität)!

Unsinn!

von Niemand (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Je schwerer desto besser (bzw. höhere Qualität)!

Wenn du in deinem tägl. Handwerkszeugs so ein Gerät bräuchtest, würdest 
du natürlich das Fe-Schwein nehmen? Glaubst du doch selber nicht dran!

Bei der Installation in Fzg. oder gar Flug-Zeugen, auf Schiffen u. 
sicher auch bei der Bahn, wird die Entscheidung auch ganz einfach sein.
Stationär wird es eher von Preis abhängen.
Der Mastervolt hat dazu sicherlich kein Blech-Gehäuse, wirkt sich auch 
aufs Gewicht aus.

Was wollte der TO eigentlich dazu wissen?

von Gerd U. (Gast)


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Niemand schrieb:
> Wenn du in deinem tägl. Handwerkszeugs so ein Gerät bräuchtest, würdest
> du natürlich das Fe-Schwein nehmen?

Natürlich nicht, für's Handwerkszeug wähle ich die Rohrzange aus 
Aluminium, denn die ist schön leicht. Die macht zwar das Maul auf, wenn 
ich sie mal brauche, aber das ist nicht so wichtig.

von Wühlhase (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Grundsätzlich gilt bei Netzteilen (und auch bei Wechselrichtern):
>
> Je schwerer desto besser (bzw. höhere Qualität)!
>
> Weil wie schon gesagt, "echte" Trafos und so ...
> Und auch Kühlkörper!

So ein Unsinn, unfassbar.

von Ryven (Gast)


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Naja SMA, Studer und Victron zählen nicht zu den billig Herstellern. Nur 
da sind die Akkuwechselrichter bis auf Ausnahmen mit NF Trafo.
Ja die Trafos schlagen sich auch gut im Überlastfall.

von Hanno F. (Gast)


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Ryven schrieb:
> Naja SMA, Studer und Victron zählen nicht zu den billig Herstellern. Nur
> da sind die Akkuwechselrichter bis auf Ausnahmen mit NF Trafo.

ASP (Premium-Anbieter aus der Schweiz) rüstet ebenfalls alle seine zig. 
Modelle mit den schweren Trafos aus. Sind die alle auf der falschen 
Party?

von michael_o (Gast)


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Die Eisenfreien Wechselrichter funktionieren prima bei Ohmschen Lasten 
und geringen Induktiven oder kapazitiven Lasten. Wenn zur Sache geht 
Liebe ich meinem 20kg Victron mit dickem Ringkern Traf. Den bekommt man 
zwar zum schwitzen, aber das regeln dann zwei fette Lüfter. Kaputt 
bekommt man den praktisch nicht im Gegensatz zu jedem Chinesischen HF 
Wechselrichter mit eraczter pmpo Ausgangskeistung.

MfG
Michael

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der 50Hz-Trafo macht da nicht wirklich was besser. Die Geräte mit so 
einem Eisenschwein haben lediglich den Vorteil, daß man den kompletten 
Wechselrichterprozess mit einer einzelnen Leistungshalbleiter-Stufe 
erledigen kann (und daß der User Muskeln bekommt wenn er das Ding öfter 
durch die Gegend schleppt).

Die leichteren Geräte mit "HF-Trafo" (in Wahrheit sinds nur so 
50..200kHz und letzteres auch nur wenns wirklich klein werden muss) 
brauchen dafür zwei Leistungsstufen, sind aber nicht wesentlich 
schwieriger zu bauen. Netzteile von 24V->450V mit 3kW sind heute recht 
problemlos machbar. Die zweite Stufe ist dann die Wechselrichter-Stufe, 
eine zusätzliche Vollbrücke, die zwar mit der hohen Spannung klarkommen 
muss, aber nicht mehr mit dem hohen Strom. Der Vorteil liegt hier daran 
(außer, daß die Geräte leicht sind), daß der Zwischenkreis eine 
erhebliche Menge Energie speichern kann und damit extreme Stromspitzen 
(durch Einschaltströme) auf der Eingangsseite abgefangen werden können.

Qualität... Da kann man bei beiden Bauarten ins Klo greifen.
Qualität hat ihren Preis, aber nur selten ihr mechanisches Gewicht.

von Christian M. (likeme)


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Hab schon zig WR auf dem Tisch zum reparieren gehabt. Leicht ist oft 
überzüchtetes Schaltnetzteil mit viele Lüftern. Schwer ist "Silent" ohne 
Lüfter, fast wasserdicht für draußen und super schwer wegen 90% 
Masseanteil des Kühlkörpers. Dann gibts noch die schwersten Alteisen mit 
50Hz Trafo die gottseidank werden immer weniger...

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