Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspberry Pi Read-Only SD-Karte einschränkungen?


von Manuel N. (manuelambaum)


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Hi,

Im aktuellen OS von Raspbian ist es möglich, die SD-Karte auf Read-Only 
zu setzen, sprich die SD-Karte nicht mehr zu beschreiben. Anscheinend 
soll die SD-Karte ja mittels dieser Einstellung vor Beschädigung durch 
unsachgemässes herunterfahren des Raspberrys geschützt werden.

Was sind aber die Einschränkungen damit?...Wenn ich ein hübsches GUI, 
Datenlogger oder Webserver machen will?

Und was sind eure persönlichen Erfahrungen damit? Bringt es ein 
Read-Only system wirklich? Oder hat das gar keinen Einfluss auf die 
Lebensdauer der SD-Karte?

Danke

von Kicky Zero (Gast)


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Manuel N. schrieb:

> Im aktuellen OS von Raspbian ist es möglich, die SD-Karte auf Read-Only
> zu setzen, ...

Interessant!

Auf der Seite von https://www.raspberrypi.com/ kann ich nichts finden. 
Ist das offiziell und  wo ist das beschrieben? Kenne nur die diversen 
Anleitungen die seit Jahren herumschwirren und mehr oder weniger gut 
funktionieren.

von Ein Kommentar (Gast)


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Datenlogger auf die SD-Karte klappt sowieso nicht. Ich benutze die 
rrdtools. Bei einem Schreibzugriff pro Sekunde ist eine Karte vom 
Drogeriemarkt nach wenigen Monaten hinüber.

Und in den Logfiles auf der SD-Karte hatte ich noch nie etwas nützliches 
gefunden.

Backup von der kompletten SD-Karte einfach auf eine neue Karte schreiben 
klappt auch nicht. Die Karte hält exakt so lange, bis du vergessen hast, 
wo das Backup liegt.


Falls du eine Doku hast, wie man ein robustes System mit Readonly Karte 
und Watchdog aufsetzt -- kannst du uns da einen Hinweis geben?

von Jack V. (jackv)


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Kicky Zero schrieb:
> Auf der Seite von https://www.raspberrypi.com/ kann ich nichts finden.

Ist aber da: 
https://www.raspberrypi.com/documentation/computers/configuration.html#overlay-file-system

Nachteil ist, dass man sich um das Wegschreiben der Daten, die einen 
Reboot oder auch einen Absturz überstehen sollen, selbst kümmern muss.

von Kicky Zero (Gast)


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von Frank K. (fchk)


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Manuel N. schrieb:

> Und was sind eure persönlichen Erfahrungen damit? Bringt es ein
> Read-Only system wirklich? Oder hat das gar keinen Einfluss auf die
> Lebensdauer der SD-Karte?

Normalerweise nimmt man passende Hardware für sein Projekt. SD-Karten 
sind nicht fürs dauernde Schreiben gedacht, sondern für sowas wie 
MP3-Player und Fotoapparate.

Die Lösung für dieses Problem ist, einfach nichts zu nehmen, was nicht 
ein zuverlässiges Speichermedium besitzt. Es gibt genügend ARM-Boards, 
die entweder eMMC haben und/oder SATA oder PCIe Ports für eine passende 
SSD. Da muss man nun wirklich nicht die technisch schlechteste Lösung 
nehmen.

fchk

von Stefan F. (Gast)


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Man kann ja (für Daten) auch einfach einen USB Stick an den Raspberry Pi 
stecken.

Die paar Logfiles die so ein Gerät (ohne Desktop GUI) standardmäßig 
schriebt, tun keiner SD Karte weh. Und wenn sie bei einem Stromausfall 
verloren gehen - so what?

Ich habe einem Raspi der alle 10 Sekunden Daten loggt mehrere Jahre lang 
einfach den Netzstecker gezogen - hat noch nie Probleme gemacht. Ich 
habe dazu allerdings nicht die billigste SD Karte genommen, die ich 
finden konnte, sondern eine vorinstallierte von der Raspi Foundation.

von M.M.M (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Die Lösung für dieses Problem ist, einfach nichts zu nehmen, was nicht
> ein zuverlässiges Speichermedium besitzt. Es gibt genügend ARM-Boards,

Man kann auch einfach mal SD-Karten kaufen, die zum gestellten Problem 
passen. Es gibt ja derweil SD-Karten, die für dauerhafte 
Videoüberwachung/-aufnahme gedacht sind und die in der Größe 64GB gerade 
mal den Gegenwert eines Kasten Bier kosten. Kauft man die dann noch aus 
seriöser Quelle, wird schon nix schiefgehen.

> die entweder eMMC haben und/oder SATA oder PCIe Ports für eine passende
> SSD. Da muss man nun wirklich nicht die technisch schlechteste Lösung
> nehmen.

eMMC unterliegt ja prinzipiell den gleichen Bedingungen wie SD-Karten. 
Auch den gibt's in TLC, 3D TLC, MLC, SLC. Kann man alles auch auch als 
SD-Karte haben. Sandisk/WD verkauft Dir gerne 64GB Industrial-Karten mit 
192TBW. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein auf einem Board 
verbauter eMMC guter Qualität ist, vermutlich deutlich höher als die 
Qualität der von Bastlern gekauften SD-Karten. Da geht's ja meist eher 
um billig.

von Netzwanze (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich
> habe dazu allerdings nicht die billigste SD Karte genommen, die ich
> finden konnte, sondern eine vorinstallierte von der Raspi Foundation.

Das kann ich bestätigen. Ich habe ebenfalls ein System (FHEM) am Laufen, 
welches im Rahmen von 10 Sekunden Daten auf die Karte schreibt. Das 
ebenfalls seit mehreren Jahren. Auch ich habe eine der vorinstallierten 
Karten.

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