Ich weiß ein Elektronikforum ist keine vernünftige Rechtsberatung, aber vielleicht hat ja jemand Tipps was es zu überhaupt zu beachten gibt: Für ein Messgerät (30 Jahre alt) gibt es vom Originalhersteller keinen Support und keine Ersatzteile mehr, der Akku besteht aus 8 NiMH Zellen in einem Kunststoffgehäuse, ohne weitere Elektronik. Wir haben das Gehäuse nachkonstruiert und die Zellen passend konfektioniert. Das Ganze ist eigentlich aus Eigenbedarf entstanden, verschiedene Akkuhändler bieten aber für dieses Gerät vorkonfektionierte Zellen für den Einbau in das Originalgehäuse an (welches bei vielen wie bei uns schon zerbröseln dürfte), es scheint also ein Markt vorhanden zu sein. Daher kam es uns in den Sinn, das ganze vielleicht als fertigen Akku zu verkaufen, womit könnten wir auf die Nase fallen? (Abgesehen von vielleicht zu geringer Nachfrage) Das wir damit nicht reich werden ist uns bewusst, aber vielleicht kann man damit den einen oder anderen Euro verdienen und zusätzlich ist den Leuten geholfen, welche ebenfalls einen neuen Akku benötigen.
Beitrag #7109168 wurde von einem Moderator gelöscht.
Da musst halt aufpassen, ob es beim Gehäuse nicht einen Musterschutz gibt. Du kannst ja mit Firmen sprechen die Akkunachbauten verkaufen. Vielleicht kannst Du das Projekt "outsourcen".
Petra schrieb: > Musterschutz Der wäre schon längst erloschen. Und Patente braucht man bei derart profaner Konstruktion nicht erwarten. Was es ganz sicher braucht ist eine anständige Haftpflicht mit ziemlich hoher Deckung. Auch wenn NiMH ziemlich unproblematisch sind.
Beitrag #7109415 wurde von einem Moderator gelöscht.
> Für ein Messgerät (30 Jahre alt) Naja. > aber vielleicht kann man damit den einen oder anderen Euro verdienen Nein, kannst du nicht, oder hast du die Telefonnummern derjenigen, denen du das verkaufen könntest?
Martin S. schrieb: > Was es ganz sicher braucht ist eine anständige Haftpflicht mit ziemlich > hoher Deckung. Geschädigte hassen diesen Trick: in die Anleitung "Laden nur unter Aufsicht" schreiben.
Richard schrieb: > womit könnten wir auf die Nase fallen Keine Ahnung, Batteriegesetz ? Wenn es allerdings ein Ersatzteil ist, nicht bedienerwechselbar, könnte das mit dem Gerät abgegolten sein. Du brauchst, wie jeder Verkäufer, natürlich verpackungsgesetzkonforme Pakete. Und du musst dieselben (oder bessere) Sicherheitsvorkehrungen wie im Original haben, also Protection-PCB bei LiPoly bzw. Kurzschlusssicherung und falls die Ladeschaltung es abfragt passenden Thermosensor bei NiMH. Wegen Niederspannung und EMV sag ich einfach mal: nicht relevant (aber wer weiss, 400v und getakteter Regler ?)
Martin S. schrieb: > Petra schrieb: >> Musterschutz > > Der wäre schon längst erloschen. Und Patente braucht man bei derart > profaner Konstruktion nicht erwarten. ACK. > Was es ganz sicher braucht ist eine anständige Haftpflicht mit ziemlich > hoher Deckung. Auch wenn NiMH ziemlich unproblematisch sind. Und eine Anmeldung bei der Stiftung EAR.
Gibt es die Firma noch? Gibt es einen Rechtsnachfolger? Was das Akkupack angeht: Es kann sein, dass die bestehenden Gehäusehalbschalen aus einem selbstverlöschenden Kunststoff (z.B. gemäß UL94 V-1 oder besser) sind. Also nicht einfach aus "irgendeinem" Kunststoff nachbauen, sondern aus einem geeigneten - oder klären, dass Brandschutz an der Stelle nicht erforderlich ist. Wenn man sowas gewerblich macht, sollte man zudem Akkuzellen verwenden, die eine Zulassung nach IEC 62133-1 besitzen. Leider steht das in Shops für Privatanwender selten dabei. Für Industriezellen ist das aber eine vollkommen übliche Zulassung. Wenn man sichergehen will, kann man auch gesamte das Akkupack nach IEC 62133-1 zulassen, aber das kostet dann. Die beiden oberen Punkte sind hingegen einfach, da man nur das richtige Material kaufen muss...
Richard schrieb: > Das Ganze ist eigentlich aus Eigenbedarf entstanden, verschiedene > Akkuhändler bieten aber für dieses Gerät vorkonfektionierte Zellen für > den Einbau in das Originalgehäuse an (welches bei vielen wie bei uns > schon zerbröseln dürfte), es scheint also ein Markt vorhanden zu sein. > Daher kam es uns in den Sinn, das ganze vielleicht als fertigen Akku zu > verkaufen, womit könnten wir auf die Nase fallen? Also, wenn es einzelne ersatz Akkus speziell für dieses Gerät gibt, dann gibt es offenbar genug Bastler die das irgendwie hinfrickeln. Glaubst Du das diese Frickelfraktion Dir Geld für ein Gehäuse zahlt? -> >>(Abgesehen von vielleicht zu geringer Nachfrage) JA
> Glaubst Du das diese Frickelfraktion Dir Geld für ein Gehäuse zahlt?
Genau, die haben sich längst was aus Klebeband, Schmelzkleber und
Kabelbindern zusammengerödelt.
Vielen Dank für den vielen Input. MaWin schrieb: > Wenn es allerdings ein Ersatzteil ist, nicht bedienerwechselbar, könnte > das mit dem Gerät abgegolten sein. Gesichert durch 2 Schlitzschrauben, eigentlich eine Fehlkonstruktion, der Akku kann nicht im Gerät geladen werden und das Gerät hat eine Akkulaufzeit von 5h, muss also recht häufig aufgeschraubt werden. Gtx F. schrieb: > Also, wenn es einzelne ersatz Akkus speziell für dieses Gerät gibt, dann > gibt es offenbar genug Bastler die das irgendwie hinfrickeln. Glaubst Du > das diese Frickelfraktion Dir Geld für ein Gehäuse zahlt? Man bekommt für extrem viele Geräte solche vorkonfektionierte Zellen-Packs. Klar kann man frickeln, habe ich zuerst auch gemacht, das Ergebnis war aber nicht zufriedenstellend, daher haben ein Bekannter und ich das Gehäuse rekonstruiert. Wie gesagt wir wissen, das wir dadurch nicht reich werden. Wir haben hier in der Umgebung eine Firma welche solche Zellen-Packs konfektioniert und gebrauchten Akkus die Zellen tauscht, die haben einen Online Shop, und ein Ladenlokal mit Beratung, werde beizeiten mal dort vorstellig, vielleicht lässt sich da was in Kooperation machen.
Richard schrieb: > womit könnten wir auf die Nase fallen? Ein Expertenkrieg vor Gericht wenn das erste Teil ein Brand verursacht. Ist in mein Augen eine Zeitbombe.
Schlaumaier schrieb: > Richard schrieb: >> womit könnten wir auf die Nase fallen? > > Ein Expertenkrieg vor Gericht wenn das erste Teil ein Brand verursacht. > > Ist in mein Augen eine Zeitbombe. Es geht hier nicht um empfindliche Lithium-Derivate, sondern um NiMH AA Zellen, das Gefährdungspotential schätze ich als sehr gering ein.
Manche Leute würden es als "Bausatz" einzeln verkaufen? Aber eigentlich ist Aufwand > Nutzen.
Leute jetzt scheißt euch mal nicht ein. Wie ich schon sagte: Anständige HV und dann ist das rechtliche abgegessen - außer es liegt grobe Fahrlässigkeit vor. Daher abklären, dass die Zellen was taugen, kurze Anmeldung bei der EAR und einfach mal machen. Du wirst hier keine Rechtsberatung bekommen. Die kann Dir der TÜV liefern (oder Konsorten. Consulting gibt's wie Sand am Meer). Aber wenn Du das anfängst, wirst Du nie nur 1 Euro verdienen. Setz Dich hin, überlege Dir alle möglichen Szenarien, die eintreten können, und Dich in Haftung nehmen könnten, und mache eine anständige Risikobewertung. Und zwar eine Ehrliche. Und die Punkte, die Du für dich als mittleres bzw. hohes Risiko ansiehst, solltest Du dann näher durchdenken, wie wahrscheinlich deren Eintritt ist. Das kostet Dich zwar Zeit, aber kein Geld. Und dann kannst Du an diesen expliziten Punkten nachhaken. Panik jedenfalls, die hier nur allzugerne verbreitet wird, ist unangemessen. Vor allem bei NiMH hätte ich hier wenig, bis kaum Bauchschmerzen. Achja, noch ein Nachtrag: Wenn Du das gewerblich verkaufen willst, und Du nicht unter die Liebhaberregel fallen willst, solltest Du dir eine Firmenform überlegen, die deine Privathaftung reduziert (UG (haftungsbeschränkt) z.B.)
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Martin S. schrieb: > Was es ganz sicher braucht ist eine anständige Haftpflicht Keine Sorge, die entsteht von allein!
Martin S. schrieb: > Achja, noch ein Nachtrag: Wenn Du das gewerblich verkaufen willst, und > Du nicht unter die Liebhaberregel fallen willst, solltest Du dir eine > Firmenform überlegen, die deine Privathaftung reduziert (UG > (haftungsbeschränkt) z.B.) Was für Steuerverbindlichkeiten siehst Du drohen, die es rechtfertigen, die nächsten 120 Jahre die UG häppchenweise mit Kapital zu füttern, das dann gebunden ist?
Wichtig, kein verbleites Lötzinn verwenden, drauf schreiben das man das nicht essen soll und keinem in den A... stecken darf! In der Mikrowelle sollte man die auch nicht trocknen.... Du musst mit den dümmsten aller dummen Anwendern rechen und davon gibt es einige. Die kommen dann auch noch mit einem Anwalt daher um zu versuchen ein komplettes Haus von dir zu erstreiten, das gerade abgebrannt ist, warum auch immer lag da deine Batterie in den Brandresten... Das einzig sinnvolle ist in deinem Fall das alles aus Bausatz zu verkaufen, dann übergibst du alle Verantwortung dem Käufer und der hat dann auch ein wenig Erfahrung, weil er muss es ja zusammen bauen können.
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Christian M. schrieb: > Das einzig sinnvolle ist in deinem Fall das alles aus Bausatz zu > verkaufen Wo kommt immer diese Unsinnsbehauptung her ? Ein Bausatz wird exakt so behandelt, wie das nach Anleitung daraus korrekt zusammengebaute. Im Gegensatz zum Fertigprodukt benötigt es also noch zusätzlich eine Zusammenbauanleitung ( DIN EN 82079 )
Percy N. schrieb: > Martin S. schrieb: >> Achja, noch ein Nachtrag: Wenn Du das gewerblich verkaufen willst, und >> Du nicht unter die Liebhaberregel fallen willst, solltest Du dir eine >> Firmenform überlegen, die deine Privathaftung reduziert (UG >> (haftungsbeschränkt) z.B.) > > Was für Steuerverbindlichkeiten siehst Du drohen, die es rechtfertigen, > die nächsten 120 Jahre die UG häppchenweise mit Kapital zu füttern, das > dann gebunden ist? Oh Percy, beackerst du wieder gebiete, wo du nichts außer ergoogeltem Halbwissen vorweisen kannst? Lass einfach deine Sprüche und spiel wo anders.
Percy N. schrieb: > Martin S. schrieb: >> Was es ganz sicher braucht ist eine anständige Haftpflicht > > Keine Sorge, die entsteht von allein! Trocken, tief und gut formuliert :D Schlaumaier schrieb: > Richard schrieb: >> womit könnten wir auf die Nase fallen? > > Ein Expertenkrieg vor Gericht wenn das erste Teil ein Brand verursacht. Oder wenn Feuer nebendran im selben Raum ausgebrochen war. Oder (Kundenseite) das zu versorgende Messgerät in irgend einer Art und Weise (später) einen Defekt zeigt(!) Deswegen lasse ich von solchen "Kleinigkeiten" die Finger weg. Entweder "in die Vollen" ---also Professionell zum Erwerb, aber das kommt hier nicht in Frage---, oder bleiben lassen. Meine Frickelerfahrung nach mehreren Kleinkriegen mit "spezi" Kunden: da verkaufe ich lieber lauwarme Hähnchen, die werden wenigstens im voraus bezahlt. > Ist in mein Augen eine Zeitbombe. Ich habe von Zivilrecht noch weniger Ahnung als Du von Technik. Trotzdem: in diesem Punkt sind wir uns einig. Auch Zeitbomben können sich innerhalb der Lebensdauer unseres Sonnensystems völlig passiv verhalten. Richard schrieb: > zusätzlich ist den > Leuten geholfen, welche ebenfalls einen neuen Akku benötigen Wenns dir darum geht einen Haftungsausschluss:: Als Bausatz, ohne Gewähr, ohne zugesicherte Funktion, IBN auf eigene Gefahr. Den einen "Euro machen / wiederhereinholen" kannste knicken, Risiko im völlig ungleichen Verhältnis zu dem zu erwartendem Gewinn. Nur meine Meinung. HTH
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