Hat das schon jemand gemacht? Wie ist die toolchain und gibt es rudimentäre IP Cores frei? Wie performen die bei DSP Anwendungen wo viele multiplizieren gebraucht werden?
Kurz mal Diamond installieren und selbst nachsehen ist außerhalb deiner Möglichkeiten?
> Diamond installieren
Jaja, aber die Lizenzen!
Harharhar...
NeverEverISPLever
Milo R. schrieb: > Hat das schon jemand gemacht? Ich nicht, wir hatten damals direkt mit Lattice begonnen. > Wie ist die toolchain Diamond ist ganz OK, tut sein Ding und Synplify sowieso. Mit Reveal (ChipScope äquivalent) hatte ich damals (2014) die Einschränkung, dass er kein VHDL2008 konnte. Weiss nicht ob das jetzt besser ist. >und gibt es rudimentäre IP Cores frei? Ja. Wie immer muss etwas Glück dabei sein, dass die IP cores die es vom FPGA Hersteller gibt, zu deiner Anwendung passen. > Wie performen die bei DSP Anwendungen wo viele multiplizieren gebraucht werden? Das musst du austesten. Es gibt so viele Details die hier hineinspielen. Z. B. was die DSP Blöcke können und was dein Algorithmus davon nutzt (Vektorbreite, Pre-Adder, Carry Logik damit breitere Vektoren schnell sind etc.), Eingesetzte Technologie (90 nm, 14 nm), ... Was auch einen ziemlichen Unterschied macht ist, das Xilinx 6-input LUTs nutzt und fasst alle anderen klassische 4-input LUTs. Ich sehe da vor allem bei breiteren Vektoren starke Performance unterschiede (Macht ja auch Sinn, da weniger 6-input LUTs auch weniger Routing brauchen).
Milo R. schrieb: > Hat das schon jemand gemacht? Ja. > Wie ist die toolchain Ähnlich wie die alte ISE. Haben ja auch die gleichen Wurzeln (NeoCad, 1990-1995). > und gibt es rudimentäre IP Cores frei? Ich meide IP Cores, wo es nur geht... Duke
Christoph Z. schrieb: > Mit Reveal (ChipScope äquivalent) hatte ich damals (2014) die > Einschränkung, dass er kein VHDL2008 konnte. Weiss nicht ob das jetzt > besser ist. So super sauber läuft die Toolchain mit VHDL2008 bei Diamond nicht. Synthese soweit ok, aber Modelsim macht Probleme beim Start. Zu Reveal habe ich keine aktuelle Aussage. Ansonsten nutze ich Xilinx, Intel und Lattice. Diamond macht sein Ding, aber die Fehlermeldungen finde ich manchmal mehr als dürftig. Alles fühlt sich dort etwas "roher" an. Auch finde ich, einen Timing-Report hat man in Xilinx inklusiver Schematic Darstellungen viel schneller erfasst. Radiant ist ja der Nachfolger von Diamond. Es ist moderner, aber Begeisterung habe ich zumindest noch nicht gehört. Von der Benutzerfreundlichkeit sehe ich es so: Xilinx > Intel >> Lattice Trotzdem ist Lattice eine empfehlenswert für kostengünstige, verfügbare FPGAs. Für Einsteiger nicht unbedingt geeignet. Kleine Designs oder ausgereifte Designs sind empfehlenswert. Entwicklung, insbesondere SoC-Systeme, würde ich lieber auf einer Xilinx-Plattform vorziehen.
Milo R. schrieb: > Wie ist die toolchain und gibt es > rudimentäre IP Cores frei? Wenn du CoreGen gewohnt bist: wird bei Lattice etwas anders verwaltet, aber es gibt fuer Zielanwendungen in der Vision-Nische eine Menge guter Refdesigns, allerdings: In Verilog. > Wie performen die bei DSP Anwendungen wo > viele multiplizieren gebraucht werden? Ziemlich aehnlich zu Xilinx, aber auch hier gilt wieder: alles recht verilog-zentrisch. Wenn du noch von der ISE her den zwar die verscrambelten aber simulierbaren VHDL-Modelle gewoehnt bist, die sich gerade noch mit OpenSource-VHDL-Only Setups verifizieren lassen: Fehlanzeige bei Lattice, eine Menge von wichtigen Primitiven liegen bei neueren Kaefern nur in Verilog vor und konvertieren relativ eingeschraenkt nur nach VHDL (`iverilog -tvhdl`). Wo ich in die Sackgasse gerannt bin: VHDL-Designs die unter ISE wunderbar synthetisieren schmissen obskure Fehlermeldungen in der Lattice Synthesis Engine. Kein Problem wiederum mit Synplify. Dann gibt's noch einen groesseren Unterschied beim TDP-Design, da sollte man tunlichst bei Lattice mit einem Zyklus mehr Latenz (Registered output) rechnen, das kann u.U. bei exotischen CPU-Designs ein Showstopper (deutlich eingeschraenkte f_max) werden. Mit yosys wieder macht alles wieder eine Menge Spass auf ECP5. Wenn man auf timing-getriebene Optimierung verzichten kann, faellt so einiges an Aerger weg und synthetisiert fuer nicht allzu komplexe Projekte deutlich flotter, aber ist auch eher was fuer Leute, die den Tools in die Innereien gucken wollen (muessen). Wo man wohl in Zukunft vermehrt mit rechnen muss: VHDL2008-Support bleibt murksig und der Fokus auf Verilog. Dasselbe gilt aber auch fuer andere Hersteller.
Auch bei Lattice gibt es Chipkrise und Lieferprobleme. (ist uns passiert) Schau erst einmal, ob die Chips auch in den Stückzahlen lieferbar sind.
Dass es mehrere Tools für verschiedene FPGAs bei Lattice gibt, ist etwas komisch. Für einen Großteil der FPGAs der ice40-Serie gibt es das Tool icecube2, welches recht simpel aufgebaut ist und dadurch recht schnell zu erlernen ist.
Bevor man umsteigt, sollte man sich die Verfügbarkeit angucken. Ein Kurzrecherche bei Mouser ergibt: (jeweils 'In Stock' vs. 'gelistet') Gowin: 36 von 375 Intel: 31 von 1543 Lattice: 45 von 2556 Microchip: 75 von 4812 Xilinx: 164 von 2576 Duke
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