Ich habe mal gehört dass Leuchtstoffröhren, oder irgendwelche Gasentladungslampen for that matter, leuchten wenn sie mit einem Magnetron bestrahlt werden. Noch imposanter und unverständlicher ist es, wenn eine Gasentladungslampe, z.B. Leuchtstoffröhre, leuchtet wenn absolut berührungsfrei ein sauber fokussiertes Magnetron (mit Parabolspiegel o.ä.) darauf schiesst, aus sagen wir mal 1, 2 m Entfernung. Prinzipiell kenne ich es vorallem bei Leuchtstoffröhren einfach, dass eine Potentialdifferenz anliegen muss über irgendeinem Teil Delta_l vom Gasvolumen damit die Entladung zündet. Wie aber bildet jetzt die "magische" EM Strahlung, wenn sie auf das Gas auftrifft, diese elektrische Spannung aus welche es braucht? Oder ist die Anregung dort ganz anders zu verstehen? Ich könnte ja auch die Hand dort in den Strahl zwischen herein halten und würde sie zwar innerlich verbrennen, aber keinen Stromschlag bekommen. Kann man interpretieren, dass die extrem schnellen Änderungen vom Magnetfeld bei 2.45 GHz genug Spannung induzieren über das begrenzte kreisförmig mögliche Gasvolumen, und dieser Vorgang dann an unendlich vielen Stellen gleichzeitig passiert? Wie kann man abschätzen was passieren würde bei 100 MHz und der gleichen Leistung? Abgesehen von dass die Abmessungen ein klein bisschen anders sind... Btw, Anfängerfrage: Was "fliegt" denn da eigentlich wirklich durch die Luft?? Grüsse - Microwave
Microwave schrieb: > Btw, Anfängerfrage: Was "fliegt" denn da eigentlich wirklich durch die > Luft?? Nix. Kurt
Microwave schrieb: > Oder ist > die Anregung dort ganz anders zu verstehen? Ziemlich sicher. Die Anregung bringt Resonanzkörper ins Schwingen. Diese, deren Wirkungen auf dein Auge, siehst du dann (teileise indrekt weil sie sich überwiegend im Bereich UV ereignen und erst in den Bereich den wir sehen können, umgesetzt werden) Kurt
Microwave schrieb: > Btw, Anfängerfrage: Was "fliegt" denn da eigentlich wirklich durch die > Luft Im verdünntem Gas gibt es jede Menge freier Elektronen. Diese werden im EM-Feld beschleunigt und ionisieren weitere Gasatome. So kommt es zu einem Lawieneneffekt. Wichigt ist, dass durch die Verdünnung die Abstände zwischenden Atomen größer wird und damit die Anlaufstrecke der Elektronen zunimmt bevor sie kollidieren. Stichwort: freie Weglänge https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mittlere_freie_Wegl%C3%A4nge
Microwave schrieb: > Prinzipiell kenne ich es vorallem bei Leuchtstoffröhren > einfach, dass eine Potentialdifferenz anliegen muss > über irgendeinem Teil Delta_l vom Gasvolumen damit die > Entladung zündet. Jein: Es muss eine bestimmte elektrische FELDSTÄRKE herrschen. Wenn aus Sicht der Feldtheorie ein Quellenfeld vorliegt, gibt es dort auch eine Potentialdifferenz. Das ist z.B. in der Elektrostatik so, oder an der Voltaschen Säule. > Wie aber bildet jetzt die "magische" EM Strahlung, wenn > sie auf das Gas auftrifft, diese elektrische Spannung > aus welche es braucht? Nu ja... elektromagnetische Wellen bestehen, wie der Name sagt, aus wechselwirkenden elektrischen und magnetischen Feldern. Das sind aber feldtheoretische keine Quellenfelder, sondern Wirbelfelder ("rot E = -B'"). Es gibt zwar elektrische Feldstärke, aber KEINE Potential- differenz, weil kein Potentialfeld zu Grunde liegt. Spannung ohne Ladung sozusagen. > Kann man interpretieren, dass die extrem schnellen Änderungen > vom Magnetfeld bei 2.45 GHz genug Spannung induzieren über > das begrenzte kreisförmig mögliche Gasvolumen, und dieser > Vorgang dann an unendlich vielen Stellen gleichzeitig > passiert? So ungefähr, ja. > Wie kann man abschätzen was passieren würde bei 100 MHz > und der gleichen Leistung? Indem man die Maxwellschen Gleichungen bemüht. > Abgesehen von dass die Abmessungen ein klein bisschen > anders sind... Das wird aber die Hauptsache sein: Dieselbe Energie, aber größeres Volumen wegen längerer Wellenlänge --> geringere lokale Feldstärke. (Das ist geraten und kann auch falsch sein.) > Btw, Anfängerfrage: Was "fliegt" denn da eigentlich > wirklich durch die Luft?? "Feld". Und es fliegt auch durchs Vakuum...
Microwave schrieb: > Wie kann man abschätzen was passieren würde bei 100 MHz und der gleichen > Leistung? Ich kann dir zeigen was bei 149MHz und 1-5W passiert. Siehe Bilder. Das geht allerdings nur in relativ direkter Nähe zur Antenne. (+/-5cm) Das geht auch mit einem CB Handfunkgerät und der verkürzten Antenne die meist mitgeliefert wird.
Bei mir leuchten Leuchstroffröhren auch bei 475 kHz. Zum Zünden muss man kurz nahe an die Antenne (halber Meter) und danach leuchten sie auch noch in 3-4 meter Entfernung bei ca. 300 Watt Sendeleistung. Unter 50 Hz Hochspannungsleitungen leuchten sie übrigens auch: http://www.eigenarts.de/portfolio/leuchtstoffroehren/
Beitrag #7117358 wurde von einem Moderator gelöscht.
Danke für eure Antworten. Gerald K. schrieb: > Wichigt ist, dass durch die Verdünnung die > Abstände zwischenden Atomen größer wird und damit die Anlaufstrecke der > Elektronen zunimmt bevor sie kollidieren. Das hatte ich nicht unbedingt gemeint, also die Grundlagen wie eine Gasentladung an sich funktioniert würde ich meiner Meinung nach verstehen. Und dass es das Paschen Law gibt oder so. Eher hätte mich interessiert wie die Anregung mit RF funktioniert im Gegensatz zu HV. Dass es mit HV geht ist klar =) Kurt schrieb: > Die Anregung bringt Resonanzkörper ins Schwingen. Interessante Aussage. Könnte man sich vorstellen wie die Wassermoleküle, welche durchgeschüttelt werden, womit Wärme entsteht. Im Gas würden dann eben die Elektronen irgendwie auf die höheren Umlaufbahnen geschüttelt werden... Egon D. schrieb: > Jein: Es muss eine bestimmte elektrische FELDSTÄRKE > herrschen. Eeeehh ja, das habe ich eigentlich gemeint, sory xD Egon D. schrieb: > Wenn aus Sicht der Feldtheorie ein Quellenfeld vorliegt, > gibt es dort auch eine Potentialdifferenz. Das ist z.B. > in der Elektrostatik so, oder an der Voltaschen Säule. Und das ist eben, was standardmässig passiert in einer nicht elektrodenlosen Gasentladungsröhre. Egon D. schrieb: > Das sind aber feldtheoretische keine Quellenfelder, > sondern Wirbelfelder ("rot E = -B'"). Haben das Thema nur gestreift dazumal, aber ja, da ist mal was gewesen.. Egon D. schrieb: > Indem man die Maxwellschen Gleichungen bemüht. Wenn man sie anwenden kann =( Gibt es praxisorientierte Literatur/Internetposts wo wirklich das angewendet wird für ähnliche Fragestellungen, schön mit greifbaren Zahlenwerten etc.? Also nicht nur Beweise dass es keine magnetischen Monopole gibt etc. aber wirklich Zahlenbeispiele mit Ampere und Volt und weiss der Gugger was^^ Egon D. schrieb: > Das wird aber die Hauptsache sein: Dieselbe Energie, aber > größeres Volumen wegen längerer Wellenlänge --> geringere > lokale Feldstärke. (Das ist geraten und kann auch falsch > sein.) Jaaa das habe ich auch schon irgendwie überlegt. Und der Parabol"spiegel" zum bündeln würde auch etwas grösser glaubs... Kilo S. schrieb: > Ich kann dir zeigen was bei 149MHz und 1-5W passiert. Fake news. Nein Spass, das ist ein bisschen über "heftig" drüberheraus. Deine Aussage mit dem Handfunkgerät noch mehr! Maximale Antennenspannung? Danke für s posten! Bennu schrieb: > Bei mir leuchten Leuchstroffröhren auch bei 475 kHz. > Zum Zünden muss man kurz nahe an die Antenne (halber Meter) und danach > leuchten sie auch noch in 3-4 meter Entfernung bei ca. 300 Watt > Sendeleistung. Bei mir auch, allerdings fragt sich bei einer Teslaspule (0.Xxx MHz und 0.X m Abstand hört sich an ein bisschen danach, provokativ gesagt :) ) wieviel von der Anregung wirklich wegen der RF ist, und wieviel einfach nur wegen den hohen elektrischen Feldstärken (also Quellenfeld). Auch wenn das keine Teslaspule ist, was für eine Antennenspannung kannst du messen, dort wo sie maximal sein sollte für deine Antenne? Bennu schrieb: > Unter 50 Hz Hochspannungsleitungen leuchten sie übrigens auch: ...weil _das_ ist wohl tatsächlich weniger wegen dem Wirbelfeld als wegen dem starken E Feld... Grüsse - Microwave
Microwave schrieb: > Und das ist eben, was standardmässig passiert in einer nicht > elektrodenlosen Gasentladungsröhre. *Wie standardmässig Energie eingekoppelt wird in einer...
Microwave schrieb: > Auch > wenn das keine Teslaspule ist, was für eine Antennenspannung kannst du > messen, dort wo sie maximal sein sollte für deine Antenne? Gemessen habe ich es nicht, aber es müsste ca. 3 kV sein.
Hallo, Microwave schrieb: > Noch imposanter und unverständlicher ist es, > wenn eine Gasentladungslampe, z.B. Leuchtstoffröhre, leuchtet wenn > absolut berührungsfrei ein sauber fokussiertes Magnetron (mit > Parabolspiegel o.ä.) darauf schiesst, aus sagen wir mal 1, 2 m > Entfernung. ein 250kW Impulsradar für Wettersondenverfolgung (russ. Militärtechnik, 1970) bringt die Leuchtstoffröhren der Zimmerbeleuchtung aus ca. 200m Entfernung problemlos zum Leuchten. War manchmal das "Geschenk" des Meteorologenh-Zuges wenn sie die Kiste eingemessen haben. Wettersonde hing oben aus dem Dachfenster und wenn sie fertig waren wurde eben nicht erst abgeschaltet und dann der Spiegel in die Ruheposition gefahren sonder mal über die obere Etage gestrichen. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > ein 250kW Impulsradar für Wettersondenverfolgung (russ. Militärtechnik, > 1970) bringt die Leuchtstoffröhren der Zimmerbeleuchtung aus ca. 200m > Entfernung problemlos zum Leuchten. Bevor wieder die üblichen Idioten auftauchen, die das in Zweifel ziehen: Ich kann diese Aussage bestätigen, denn ich habe eine solche Station gehandhabt.
Gerald K. schrieb: > Im verdünntem Gas gibt es jede Menge freier Elektronen. So ziemlich alles an dem Beitrag ist Käse aber ein verdünntes Gas werde ich mir merken.
Microwave schrieb: > Deine Aussage mit dem Handfunkgerät noch mehr! Maximale > Antennenspannung? > Danke für s posten! Uff, geschätzt zwischen 400-600V max. wohl so um 800V. Das liegt allerdings aktuell weit über meinem messbaren Bereich. Allerdings muss ich zum zünden die Antenne nicht berühren. Es reicht bis auf 5mm an sie heran zu gehen.
Microwave schrieb: > Ich habe mal gehört dass Leuchtstoffröhren, oder irgendwelche > Gasentladungslampen for that matter, leuchten wenn sie mit einem > Magnetron bestrahlt werden. Dazu braucht man kein Magnetron, das geht auch mit wesentlich kleineren Frequenzen. Vor ca. 100 Jahren haben Berliner Lau- benpieper so Ihre Gärten mit der Energie eines naheliegenden Rundfunksenders beleuchtet. Dieser Effekt wurde m.W. von einem gewissen Herrn Tesla entdeckt.
Bennu schrieb: > aber es müsste ca. 3 kV sein Ist schon ein bisschen etwas, aber demfall nicht vergleichbar mit einer Teslaspule. Zündabstand 0.5 m sieht doch recht weit weg aus für die kleine Spannung, nicht schlecht. Kilo S. schrieb: > Uff, geschätzt zwischen 400-600V max. wohl so um 800V. > Das liegt allerdings aktuell weit über meinem messbaren Bereich. ...und weit über meinen Erwartungen. Ich hätte so 100 V erwartet, kenne mich aber (noch) nicht wirklich aus mit RF und Antennentechnik. Wechselfeld mit 800 Vpk auf 5 mm Entfernung lässt einen halt doch irgendwie erwarten dass solche Effekte möglich sein könnten. Michael U. schrieb: > ein 250kW Impulsradar für Wettersondenverfolgung (russ. Militärtechnik, > 1970) bringt die Leuchtstoffröhren der Zimmerbeleuchtung aus ca. 200m > Entfernung problemlos zum Leuchten. Frequenz bekannt? Ich habe nicht auf die Schnelle gefunden, welche Frequenz das sein könnte, aber ich glaube nicht die 4Xx MHz Datenübertragungsfrequenz? Michael U. schrieb: > Wettersonde > hing oben aus dem Dachfenster Bei dir? Dann hat es vielleicht Energie eingekoppelt bei dir auf diese Art? Oder wie hattest du gemeint? Michael U. schrieb: > sonder mal über die obere Etage gestrichen. Michael U. schrieb: > aus ca. 200m > Entfernung So oder so, derartige Aussagen deuten doch stark hin auf Fernfeldverhalten (im Gegensatz zu Nahfeldverhalten, was wahrscheinlich erscheint bei den anderen Beispielen), und damit eben wirklich auf Energieübertragung rein über Strahlung (oder Impuls hier). Hefty... Harald W. schrieb: > Vor ca. 100 Jahren haben Berliner Lau- > benpieper so Ihre Gärten mit der Energie eines naheliegenden > Rundfunksenders beleuchtet. Jaaa, das habe ich auch schonmal gehört. Gibt es da genäuere Info bzgl. Abstand und Anschluss oder Nichtanschluss von den Röhren? Ev. eine Anekdotenwebsite oder so? Das auf, keine Ahnung, 100 m oder so, ohne Zuführungsdrähte zu den Leuchtstoffröhren würde schon leicht kriminell wirken ab der Strahlungsleistung welche wohl nötig wäre... =D Grüsse - Microwave P.S. Ich glaube wirklich, "Fernfeld" war das Wort welches ich such(t)e. Die Effekte welche ich meine sollten sich beziehen auf "Fernfeld" (far-field).
Microwave schrieb: > und weit über meinen Erwartungen. Ich hätte so 100 V erwartet, kenne > mich aber (noch) nicht wirklich aus mit RF und Antennentechnik. Das ist eine Magnetic Loop. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Magnetantenne Solche Spannungen sind sozusagen "Normal" bei diesem Antennen Prinzip. Je höher die Qualität bei den Materialien und dem Aufbau um so höher kann die Spannung werden. "Gute" erreichen bei 4-5W auch gerne bis über 1KV. Persönliche Erfahrungen was für Schmerzen das bereitet habe ich auch bereits gesammelt, bitte beim senden niemals die Antenne berühren! HF Verbrennungen heilen sehr langsam.
Microwave schrieb: > Könnte man sich vorstellen wie die Wassermoleküle, > welche durchgeschüttelt werden, womit Wärme entsteht. Im Gas würden dann > eben die Elektronen irgendwie auf die höheren Umlaufbahnen geschüttelt > werden... Aber mit Wasser und einer Menge anderer Gase gehts eben nicht. Mit den Edelgasen He, Ne, Ar, Kr, Xe, sowie Metalldämpfen (meist Hg oder Na) hingegen schon. Ein paar freie Elektronen braucht man anfangs auch noch, die man oft in Form einer schwach radioaktiven Substanz hinzufügt. Das Zauberwort heisst Stossionisation, und die passiert besonders gut in einatomigen Gasen, also den genannten Edelgasen oder Metalldämpfen, weil zwischen den Atomen und Ionen sowie den im E-Feld beschleunigten Elektronen nur elastische Stöße stattfinden können, durch die keine Bewegungsenergie verloren geht. Zumindest solange die kinetische Energie der Stosspartner nicht für eine Ionisation ausreicht. - Weil die Masse von Elektronen vieltausendfach kleiner ist als die der Atome, erreichen sie sowohl bei Stössen als auch im elektrischen Feld viel höhere Geschwindigkeiten und kinetische Energie als die Atome und Ionen mit denen sie kollidieren. (Unterschied von Impulserhaltung m*v und kinetischer Energie 0,5*m*v**2) Auf diese Weise können manche Elektronen kinetische Energien erreichen, die ausreichen um aus einem bislang elektrisch neutralen Atom ein Elektron herauszuschlagen, das seinerseits im Feld beschleunigt wird. - Eine durch das elektrische Feld angetriebene Kettenreaktion und: Die Entladung hat begonnen. Weil bei realistischen Strömen bei weitem nicht alle Gasatome ionisiert werden, stellt sich durch die Stösse eine Geschwindigkeitsverteilung ein, bei der nur ein Bruchteil der Elektronen die zur Ionisation eines Gasatoms erforderliche Energie erreicht. Für das oftmals zur Erleichterung der Zündung beigefügte Quecksilber z.B. beträgt die erste Ionisationsenergie ca. 10,5 eV, und liegt damit um einiges unter den Werten der gebräuchlichen Edelgase. Die besonders leicht zu ionisierenden Alkalimetalle erreichen leider bei Zimmertemperatur keinen ausreichenden Dampfdruck. https://de.wikipedia.org/wiki/Ionisierungsenergie In mehratomigen Gasen, wie z.B. O2, N2, H2, CO2, H2O,... hingegen werden durch die Elektronenstösse Streck- und Biegeschwingungen sowie Rotationen der Moleküle angeregt, wodurch die kinetische Energie der wenigen anfangs vorhandenen Elektronen als Wärme endet. Wie jeder Elektriker weiß, kann man mit Gewalt auch in solchen Gasen Entladungen erzwingen -Lichtbögen genannt-, die aber mit den Glimmentladungen, wie sie Leuchstofflampen stattfinden, nur wenig zu tun haben. Insbesondere sind dort die Ströme und Gastemperaturen viel höher, sodass die Moleküle zerreissen und auch selbst schon ionisierende Stöße und ionisierende UV-Strahlung hervorbringen können.
Bennu schrieb: > Bei mir leuchten Leuchstroffröhren auch bei 475 kHz. > Zum Zünden muss man kurz nahe an die Antenne (halber Meter) und danach > leuchten sie auch noch in 3-4 meter Entfernung bei ca. 300 Watt > Sendeleistung. So gering ist die Feldstärke aber wohl nur in der Nähe des Senders. Ich weiss, dass man auf dem ganzen 100m x 100m Gelände des NDB "LI" mit einer Leuchtstoffröhre in der Hand herumspazieren kann. Ist abends ganz praktisch, wenn keine Taschenlampe zur Hand ist. Iirc ist das ein 100W Langwellensender, dessen Antennendraht zwischen zwei 40m hohen Masten im Abstand von vllt. 60m aufgehängt ist. Die Zuleitung strahlt natürlich auch, und dort, in der Nähe des Senders, sieht man in der Leuchtstofflampe schön die für HF-typischen perlschnurartigen Leuchterscheinungen. Ich bin mir nicht sicher, ob das stehende Plasmawellen sind oder akustische Wellen im Füllgas.
Hp M. schrieb: > Ich bin mir nicht sicher, ob das stehende Plasmawellen sind oder > akustische Wellen im Füllgas. Sowas habe ich auch schon bei alternden Leuchtstoffröhren gesehen und konnte es mir nicht erklären. Interessanterweise ist der Perlschnur-Wandereffekt in verschiedenen Röhren unterschiedlich ausgeprägt.
In Frankreich sind in den Hochspannungsfreileitungen in regelmäßigen Abständen rot leuchtende „Stäbe“ angebracht. Vermutlich funktionieren die ähnlich und speisen sich aus dem 50Hz Feld?
Microwave schrieb: > Danke für eure Antworten. > > Kurt schrieb: >> Die Anregung bringt Resonanzkörper ins Schwingen. > > Interessante Aussage. Könnte man sich vorstellen wie die Wassermoleküle, > welche durchgeschüttelt werden, womit Wärme entsteht. Im Gas würden dann > eben die Elektronen irgendwie auf die höheren Umlaufbahnen geschüttelt > werden... > Wärme, die ja nur Bewegung ist, entsteht natürlich auch. Wenn man von einem Zündvorgang ausgeht dann ist es wohl so dass Chaos, also grosse ungeordnete Bewegung, dazu führt, dass viele Gasmoleküle dazu angeregt werden Elektronen "hochzubringen" deren Rückkehr zum "alten" Platz im Atom dann jeweils eine kurze Lichtschwingung erzeugt. Die dabei erzeugte Schwingungsfrequenz(en) ergeben dann die Lichtstrahlung welche wiederum mit anderen Molekülen in die gewünschte Farbe umgesetzt werden. Fängt die Röhre ohne "Startvorgang" zu leuchten an dann ist das ein ein wenig anderer Vorgang. Es werden keine Elektronen innerhalb des Atoms umhergeworfen, sondern die "Resonanzkörper" Atom/Molekül werden direkt in einer/mehrere ihrer Resonanzfrequenzen angeregt und erzeugen das Licht. Diese Art von Anregung/Erzeugung ist mit einem Laser vergleichbar/verwandt. Z.B. einem Helium/Neon Laser. Bei einem solchen wird meisst auf sehr geringe Anregung gezielt (ergibt sehr gute Frequenzkonstanz), bei der Leuchtstoffröhre eher auf grosse Helligkeitsausbeute. Kurt
Hp M. schrieb: > So gering ist die Feldstärke aber wohl nur in der Nähe des Senders. > Ich weiss, dass man auf dem ganzen 100m x 100m Gelände des NDB "LI" mit > einer Leuchtstoffröhre in der Hand herumspazieren kann. Im Vergleich zu den NDB ist meine Antenne sehr ineffizient (weil viel zu niedrig). Von den 300 W Sendeleistung schaffen es bei 475 kHz weniger als 1 W ins Fernfeld. Ich hab's noch im Langwellenband bei 137 kHz versucht, ca. 6 kV Antennenspannung. Da zündet die Lampe in ca. 1,5 m Entfernung und leuchtet bis 7-8 m Distanz. In der Nähe von Bäumen, Zaun, Haus erlischt sie recht schnell.
Harald W. schrieb: > Vor ca. 100 Jahren haben Berliner Lau- > benpieper so Ihre Gärten mit der Energie eines naheliegenden > Rundfunksenders beleuchtet. Das wollte ich auch schreiben!
Thomas R. schrieb: > In Frankreich sind in den Hochspannungsfreileitungen in regelmäßigen > Abständen rot leuchtende „Stäbe“ angebracht. Vermutlich funktionieren > die ähnlich und speisen sich aus dem 50Hz Feld? Ja, wobei sich natürlich in der Nähe des Drahtes die Feldlinien konzentrieren und die Feldstärke deshalb sehr hoch ist. Ich kenne solche Neonstäbe von der Deutschen Welle in Jülich. Dort hingen sie an den symmetrischen Speiseleitungen der Antennen.
Kann man sagen bei welcher elektrischen Feldstärke die Leuchstofflampe zünden müsste? Spielt die magnetische Feldstärke eine Rolle?
Bennu schrieb: > Spielt die magnetische Feldstärke eine Rolle? Normalerweise nicht. Erst in starken Magnetfeldern werden die Elektronen auf ihren mikroskopisch kurzen Wegen bis zur nächsten Kollision mit einem Gasatom merklich abgelenkt. In der Summe kann aber ein deutlicher Effekt entstehen, wie etwa beim Hörnerblitzableiter: https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/induktion-und-transformator/versuche/hoernertrafo Die Thermik unterstützt hier zwar den Effekt, aber der Versuch funktioniert auch, wenn der Lichtbogen nach unten geblasen wird.
Hp M. schrieb: > Die Thermik unterstützt hier zwar den Effekt, aber der Versuch > funktioniert auch, wenn der Lichtbogen nach unten geblasen wird. Hier mal visuelles Material dazu. Dort verwende ich einen Zeilentrafo (AC) aus einem alten Schwarz Weiß Fernseher.
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Microwave schrieb: > Michael U. schrieb: >> ein 250kW Impulsradar für Wettersondenverfolgung (russ. >> Militärtechnik, 1970) bringt die Leuchtstoffröhren der >> Zimmerbeleuchtung aus ca. 200m Entfernung problemlos >> zum Leuchten. > > Frequenz bekannt? Falls es sich um die russischen Stationen handeln sollte, die zivil unter dem Namen "Meteorit" bzw. "Meteor" bekannt waren und die mit Radiosonden des Typs RKS2 bzw. RKS5 benutzt wurden: Die Wellenlänge war ca. 17cm, die Frequenz war 1760MHz plus/minus ein paar Megahertz. HTH
Hallo, Egon D. schrieb: > Falls es sich um die russischen Stationen handeln sollte, > die zivil unter dem Namen "Meteorit" bzw. "Meteor" bekannt > waren und die mit Radiosonden des Typs RKS2 bzw. RKS5 > benutzt wurden: Die Wellenlänge war ca. 17cm, die Frequenz > war 1760MHz plus/minus ein paar Megahertz. Frequenz kann ich bestätigen. Unsere Sonden waren DDR-Produkt, bestückt mit 2x DF67 und der Bleistifttriode im Oszillator, auch WF-Fertigung. WIr bekamen dann auch die ersten Sonden mit Transistoren, ich glaube 2x SS216 und SF127, Sender war identisch. Konnten wir aber nie nutzen, wir hatten die dazu passenden Batterien noch nicht... Alles schön OT hier, aber interessant, wenn noch Leute aus den alten Zeiten auftauchen, die den Kram noch kennen. Gruß aus Berlin Michael
Kilo S. schrieb: > Das ist eine Magnetic Loop. Danke vielmal, also fast wie die Spule beim Royer Converter wenn er für Propelleruhren etc. gebraucht sein soll. Hp M. schrieb: > Ich weiss, dass man auf dem ganzen 100m x 100m Gelände des NDB "LI" mit > einer Leuchtstoffröhre in der Hand herumspazieren kann. Läuft. Zwar glaubs noch nicht Fernfeld, aber ok :) Bennu schrieb: > Ich hab's noch im Langwellenband bei 137 kHz versucht, ca. 6 kV > Antennenspannung. > Da zündet die Lampe in ca. 1,5 m Entfernung und leuchtet bis 7-8 m > Distanz. Nice! Wie hast du die Röhre gehalten und wie gross ist die Antenne? Egon D. schrieb: > Die Wellenlänge war ca. 17cm, die Frequenz > war 1760MHz plus/minus ein paar Megahertz. Michael U. schrieb: > Frequenz kann ich bestätigen. Also fast ein bisschen ein Impulsmagnetron :O Danke für eure Info an alle. Grüsse - Microwave
Hallo, Microwave schrieb: > Michael U. schrieb: >> Frequenz kann ich bestätigen. > > Also fast ein bisschen ein Impulsmagnetron :O Es war ein Impulsmagnetron, Tastzeiten usw. weiß ich nicht mehr. Es gab ein aufgesägtes zum Anschauen in der Kompanie... Getastet wurde es von 2 russ. Leistungstrioden, so ca. 20cm Durchmesser, Heizung war wohl 26V/25A. Gerade mal gegoogelt: http://www.rwd-mb3.de/pages/rms1.htm Gruß aus Berlin Michael
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Microwave schrieb: > Nice! Wie hast du die Röhre gehalten und wie gross ist die Antenne? Die Röhre habe ich in der Hand gehalten. Die T-Antenne ist 50m lang und nur 6m hoch.
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