Moin, ich hab ein paar alte Telefunken RL-2000 übernommen: https://www.hifi-wiki.de/index.php/Telefunken_RL_2000 Mit dem Klang war ich immer zufrieden, aber jetzt (ca. 10 Jahre später) klingen sie für mich dumpf und unpräzise. Ein Hinweis, den ich erhalten habe, war dass die Elkos der Frequenzweiche natürlich nach 40 Jahren defekt sein könnten - ausgelaufen, oder einfach nicht mehr in Ordnung. Ich habe jetzt die Frequenzweiche mal ausgebaut - rein optisch betrachtet sieht alles gut aus, ich bin aber nicht sicher, ob die gelben Elkos nicht etwas "angelaufen" aussehen? Wollte nur mal eine Meinung einholen - meint ihr, es lohnt sich, die auszutauschen? Oder gleich in professionelle Hände zur Reparatur zu geben? Bilder anbei... Viele Grüße
Die gelben sind keine Elkos, das sind Folienkondensatoren. Die können nicht auslaufen. Nur die beiden roten sind Elkos. Aber die sehen noch gut aus.
Lars W. schrieb: > klingen sie für mich dumpf und unpräzise. Da würde ich als allerstes mal prüfen, ob die Hochtöner noch funktionieren. Lars W. schrieb: > ich bin aber nicht sicher, ob die gelben > Elkos nicht etwas "angelaufen" aussehen? Das ist bei solchen Folienkondesatoren ein sehr seltenes Fehlerbild. Überprüfe lieber mal die roten. Die können nicht nur auslaufen, sondern auch austrocknen. Oliver
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Und gibt es etwas, was ich bei einem Ersatz beachten müsste? Reicht ein technisch passender, etwa 63uF 100V - oder muss man da auf noch mehr achten?
Lars W. schrieb: > Mit dem Klang war ich immer zufrieden, aber jetzt (ca. 10 Jahre später) > klingen sie für mich dumpf und unpräzise. Die roten sind die Elkos, vermutlich bipolare. Aber viel wahrscheinlicher sind einfach die Lautsprecher inzwischen hin, Schaumstoffsicken zerbröseln, Papiermembranen nehmen Luftfeuchte auf und verziehen weil die Schwerkraft sie nach hinten kippen lässt, Ferrofluid wird zäh, Magnete lassen nach.
Den PTC kann man auch mal prüfen, der sollte bei RT unter 0,5 Ohm haben.
Lars W. schrieb: > Und gibt es etwas, was ich bei einem Ersatz beachten müsste? Bipolar muss er wohl sein.
Die Frequenzweichen wurden scheinbar in der DDR gefertigt und auf Telefunken gelabelt. Die gelben Folienkondensatoren sind Made in GDR, die kenne ich aus meiner Jugend ;-) TGL war in der DDR das Gegenstück zur DIN Norm. Wieviel µF haben denn die bipolaren Elkos? Vielleicht kann man die inzwischen auch duch Folie ersetzen (Motorkondensatoren z.B.)
Man sollte die LS wohl erstmal durch messen bevor man Teile tauscht.
Lars W. schrieb: > Mit dem Klang war ich immer zufrieden, aber jetzt (ca. 10 Jahre später) > klingen sie für mich dumpf und unpräzise. Naja, subjektives Empfinden kann täuschen, besonders nach längerer Zeit. Inzwischen hast du dich ja an andere gewöhnt... Sind denn beide deiner Empfindung nach gleich schlecht? Ich glaube nämlich nicht, dass zwei gleichartige auf die selbe Weise über die Zeit schlechter werden. Trotzdem solltest du die Elkos prüfen und die LS-Sicken und Membranen einer genaueren Untersuchung unterziehen.
Lars W. schrieb: > Mit dem Klang war ich immer zufrieden, aber jetzt (ca. 10 Jahre später) > klingen sie für mich dumpf und unpräzise. Einfach mal beim Hörgeräte-Akustiker vorbeischauen und das Hörver- mögen checken lassen! Für Senioren ist dies übrigens fast immer kostenlos und unverbindlich möglich.
Wenn zylindrische Kondensatoren getauscht werden sollen gehts auch ohne Lötwerkzeug: Anschlußdrähte direkt am Zylinder abknipsen. Nach den aufgedrucktem Werten Kondensatoren derselben Bauart besorgen. Anschlußdrähte der Einzubauenden mit den alten verdrillen oder verklemmen. (Schraubklemme oder Crimphülse)
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Gerald B. schrieb: > Die Frequenzweichen wurden scheinbar in der DDR gefertigt und auf > Telefunken gelabelt. Die gelben Folienkondensatoren sind Made in GDR, > die kenne ich aus meiner Jugend ;-) TGL war in der DDR das Gegenstück > zur DIN Norm. Die Gelben ja, aber der Rest sieht nicht nach DDR aus. Man könnte ja alle Bauteile messen, so viele sind es ja nicht. Lauscher schrieb: > Einfach mal beim Hörgeräte-Akustiker vorbeischauen und das Hörver- > mögen checken lassen! Kann möglich sein.
michael_ schrieb: > Gerald B. schrieb: >> Die Frequenzweichen wurden scheinbar in der DDR gefertigt und auf >> Telefunken gelabelt. Die gelben Folienkondensatoren sind Made in GDR, > Die Gelben ja, aber der Rest sieht nicht nach DDR aus. Das irritiert mich auch: Die Widerstände haben das Logo von Dralowid und die blaue Scheibe zeigt Siemens. Die Leiterplatte trägt im Ätzbild das typisch vereinfachte TFK-Logo. Das Produkt passt zur Telefunken Fernseh- und Rundfunk GmbH Hannover, die meines Wissens alles selbst gefertigt hat. Das verlinkte hifi-wiki sagt 1982..1985, da müsste die TFR Hannover schon tot gewesen sein. Wie also kommen die DDR-Kondensatoren da rein?
Manfred schrieb: > Die Widerstände haben das Logo von Dralowid Draloric! > Wie also kommen die DDR-Kondensatoren da rein? Die wurden bestimmt nicht geschmuggelt. Da hat die DDR sich eben Devisen beschafft.
Es kann evtl. auch eine schlechte Lötstelle sein. Diese Leiterplatte ist in 5 Minuten nachgelötet. Gruß WIRO
Manfred schrieb: > Wie also kommen die DDR-Kondensatoren da rein? Gütezeichen Q, Spitzenprodukt zum günstigen Preis. Die Spulen sind sicher auch mit DDR-Draht bewickelt. Was glaubst du, was z.Bsp. das KWO und KWA nicht alles an Drähten und Kabel in den Westen geliefert hat.
Die gelben FoKos sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Ordnung. Wie oben schon jemand schrieb, die roten bipolaren Elkos sollten geprüft werden. Solche Typen habe ich schon öfter als defekt identifiziert.
Das unter den Widerständen scheint Asbest zu sein. Also lieber nicht daran rütteln und Maske tragen.
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Ich würde vielleicht - einfach weil es am einfachsten umsetzbar ist - auf Verdacht die Bipolar-Kondensatoren tauschen. Kann ich die roten bedenkenlos durch die schwarzen ersetzen? Müsste passen, 100uF und 47uF, lediglich hätten die neuen 100VAC während die alten 23 haben…
Mehr Spannungsfestigkeit ist immer besser, kannst du verbauen, ausserdem sind die neuen sehr wahrscheinlich hochwertiger
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Lars W. schrieb: > lediglich hätten die neuen 100VAC während die > alten 23 haben… Ich lese auf dem oberen 100V DC.
acdc schrieb: > Lars W. schrieb: > >> lediglich hätten die neuen 100VAC während die >> alten 23 haben… > > Ich lese auf dem oberen 100V DC. Sind unipolare, also untauglich. Edit: laut Mundorf 100VDC/35VAC. Also doch bipolare.
Wenn man nicht bloß rummurkst, gibt es ganz einfache Methoden vorher zu messen. Dazu nimmt man ein Smartphone mit einer Signalgenerator-App, schließt das Smartphone an den Verstärker an, stellt dort ein paar verschiedende Sinus-Frequenzen ein. Dann nimmt man sein Multimeter im AC-Bereich und misst an den Ausgängen und ein paar neuralgischen Stellen in der Weiche.
Moin, es sind die hier: https://www.lautsprechershop.de/hifi/elektrolyt_kondensatoren.htm Modelle M-br100-100 und M-br100-47
acdc schrieb: > Lars W. schrieb: > >> lediglich hätten die neuen 100VAC während die >> alten 23 haben… > > Ich lese auf dem oberen 100V DC. Ja, Tippfehler. 100 VDC, 35 VAC.
Ihr habt Recht, das sind die richtigen https://www.mundorf.com/audio/de/shop/Capacitors/ECap_Audio/ECap_raw/?reload_filter=true&bautyp_audio%20elko%20%28biploar%29=true
Ich werde sie tauschen, mal sehen was das bringt. Erstmal an einer Box. Ich mache mir große Sorgen, dass die auch auslaufen oder austrocknen und ich in 40 Jahren wieder wechseln muss. Infantile Technik 😜
Lars W. schrieb: > Ich werde sie tauschen, mal sehen was das bringt. Erstmal an einer > Box. > > Ich mache mir große Sorgen, dass die auch auslaufen oder austrocknen und > ich in 40 Jahren wieder wechseln muss. Infantile Technik 😜 Als echtes Goldohr solltest du nur PP-Folienkondensatoren verwenden!
H. H. schrieb: > Lars W. schrieb: > >> Ich werde sie tauschen, mal sehen was das bringt. Erstmal an einer >> Box. >> Ich mache mir große Sorgen, dass die auch auslaufen oder austrocknen und >> ich in 40 Jahren wieder wechseln muss. Infantile Technik 😜 > > Als echtes Goldohr solltest du nur PP-Folienkondensatoren verwenden! Guter Tipp! Ich hab mir schon eine Schale mit 200€ teurem Quarzsand auf die Box gestellt, die fängt Schwingungen ein und lässt dadurch die Bühne näher an den Zuhörer rücken. Jetzt fällt es gar nicht mehr auf, dass die Hochtöner tot sind. Wenn die erstmal wieder funktionieren, wird das eine Offenbarung!
Ja, schließe mich meinen Vorrednern an. Die 40 Jahre alten Elkos tauschen ist sicher kein schlechte Idee, aber die waren vermutlich auch nicht "Hardcore" im Einsatz und haben jeden Tag 8h Musik auf Vollanschlag aushalten müssen. Mit ziemlicher Sicherheit sind sie nach 40 Jahren gut weg gedriftet und haben ihre Werte nicht mehr. Aber Die Lautsprecher ansich haben auch einen Brocken von Vergangenheit. Die Membran aus Pappe hat sicherlich vieles erlebt und ist lange nicht mehr das, wass sie früher mal war. Und die sind Wind und Wetter, Sommer und Winter, Rauch und Schall ausgesetzt. Daher würde ich den dumpfen Klang eher bei den Lautsprechern suchen, und nicht bei den alten Elkos.
Nils schrieb: > Daher würde ich den dumpfen Klang eher bei den Lautsprechern suchen, und > nicht bei den alten Elkos. Isbseondere weil die Elkos für den Basslautsprecher sind.
Beitrag #7148443 wurde von einem Moderator gelöscht.
H. H. schrieb: > Als echtes Goldohr ... werden die Elkos selbst gewickelt im Mondenschein im Winter im tiefen Gebirge aus Alufolie, Klopapierrollen und natürlichen Elektrolyten, wenn die Wölfe heulen (wirds Klopapier schnell alle und genug Papierhülsen bleiben übrig).... ;o))
H. H. schrieb: > Isbseondere weil die Elkos für den Basslautsprecher sind. Wundert mich auch. Nur traurig, dass so viele auf dem falschen Dampfer schippern.
Kondensatoren bei einer Box getauscht. Das Wummern beim Bass ist besser geworden - der Bass ist schwächer, aber dafür auch weniger brummig. Hochtöner sind noch tot, ich werde mal Widerstände und Spulen durchmessen. Hoffentlich ist keine Spule hin - mit dem Bestimmen des induktiven Widerstands gerade einer defekten Spule wäre ich überfordert.
Lars W. schrieb: > mit dem Bestimmen des > induktiven Widerstands gerade einer defekten Spule wäre ich überfordert. Das Erste, was man in einem Fall unbekannter Werte macht, ist beide zu vergleichen. Dann malt man mal ein Schaltbild und misst einzelne bekannte Werte durch. Den Rest kann man rechnen und schätzen. So kompliziert ist diese Weiche ja nicht. Was mich eher wundert ist der schlampige amateuerhafte Aufbau. Wahrscheinlich kommt das ganze Zeug aus dem Osten und es hat nur einer Telefunken draufgepappt.
Lars W. schrieb: > Hochtöner sind noch tot, Warum tauschst du da Kondensatoren für den Tieftonbereich? Bei 18mm werden das Piezo sein. https://www.hifi-wiki.de/index.php/Telefunken_RL_2000
michael_ schrieb: > Lars W. schrieb: >> Hochtöner sind noch tot, > > Warum tauschst du da Kondensatoren für den Tieftonbereich? > Bei 18mm werden das Piezo sein. > > https://www.hifi-wiki.de/index.php/Telefunken_RL_2000 Keine Piezos! Schreib einfach nur wenn du Ahnung davon hast, also nie.
michael_ schrieb: > Lars W. schrieb: >> Hochtöner sind noch tot, > > Warum tauschst du da Kondensatoren für den Tieftonbereich? Weil die Lautsprecher zu wuchtig klangen, das war ein undefiniertes Gebrumme im Bassbereich. Hochtöner: Habe jetzt alle Widerstände und Spulen durchgemessen - alles heil. Auf einem 1,2 Ohm Widerstand zeigt mir das Multimeter zwar einen Widerstand von 2,2 Ohm an... aber das wird ja nicht der Grund sein, warum die Hochtöner tot sind(?) Bin gerade etwas ratlos: Widerstände heile, alle 3 Spulen heile, Filterdrossel heile. Was ich jetzt nicht prüfen konnte, waren die Folienkondensatoren.... Gibt es eine einfache Möglichkeit, die Kalottenhochtöner zu prüfen? Für den unwahrscheinlichen Fall, dass alle 4 Hochtöner an beiden Boxen tatsächlich defekt sind? ;)
Lars W. schrieb: > Gibt es eine einfache Möglichkeit, die Kalottenhochtöner zu prüfen? Widerstand messen.
H. H. schrieb: > Lars W. schrieb: >> Gibt es eine einfache Möglichkeit, die Kalottenhochtöner zu prüfen? > > Widerstand messen. Hatte Angst, dass die dabei Schaden nehmen... alles klar!
Lars W. schrieb: > Hatte Angst, dass die dabei Schaden nehmen Bei ner 120W Box werden die Hochtöner mindestens 5W vertragen. Das Multimeter liefert vielleicht 10mW.
Die scheinen defekt zu sein - Widerstand unendlich. Ein paar Fotos anbei. Krass - es betrifft ja alle 4 Hochtöner in beiden Boxen. Wie kann das denn passieren?
Lars W. schrieb: > Wie kann das denn passieren? Clippender Verstärker. Klassiker. Und nebenan werden dir "Experten" erklären, das man Amps immer und am besten kleiner als die Belastbarkeit der LS wählt... Sowas wie bei dir kommt dann dabei raus: Verstärker clippt, Oberwellen ohne Ende und die HT um Faktoren überlastet.
Lars W. schrieb: > Die scheinen defekt zu sein - Widerstand unendlich. R.I.P. > Ein paar Fotos anbei. Krass - es betrifft ja alle 4 Hochtöner in beiden > Boxen. Wie kann das denn passieren? Überlastet worden natürlich.
Haaainz schrieb: > Clippender Verstärker. Klassiker. Oder der Verstärker schwingt. Den Fall hatte ich mal. Verstärker werden u.U. auf sehr hohe Grenzfrequenzen getrimmt, damit im Datenblatt tolle Werte stehen - obwohl das keiner mehr hört. Das überlastet natürlich die Hochtöner. Ein kleiner Kondensator in der Gegenkopplung im Verstärker hat dann geholfen. @Lars W.: Hast du eine Oszi, um am Verstärkerausgang zu messen, wie das Signal dort aussieht?
Bevor du jetzt weiter machst, stelle sicher, dass die MT-Kalotten wirklich fehlerfrei sind. HT-Diaphragmen, TT-Sicken, Weichen etc. ist alles kein Problem. Die MT-Kalotten werden dich aber vor Beschaffungs- und Finanzprobleme stellen.
Dietrich L. schrieb: > Haaainz schrieb: > @Lars W.: Hast du eine Oszi, um am Verstärkerausgang zu messen, wie das > Signal dort aussieht? Nein, aber ich könnte ggf. in eine FabLab fahren und dort ein Oszilloskop benutzen. Ich sollte vielleicht einfach den Verstärker auswechseln - habe ich mit den Lautsprechern zusammen übernommen, ein 90er Jahre Sony TA-FE510R. 60W Ausgangsleistung (Lautsprecher RMS 120W). Wäre theoretisch schon ein Grund für das Clipping. Wie überprüfe ich denn den MT? Funktionieren tut er, das ist alles, was ich derzeit sagen kann. Bei den HT sehe ich das Problem, dass ich keine Daten dazu habe. "Breitband-Hochton-Kalotte: 2x 18 mm Kalotte" - ist alles, was ich Infos habe. Instandsetzung lohnt sich finanziell vermutlich nicht (https://www.neef.de/lautsprecherreparatur-hochtoener/). Aber ich weiß derzeit auch nicht, was ich kaufen müsste, wenn ich sie austauschen wollte.
Auf dem letzen Bild ist ja schön zu sehen, daß beide Anschlußdrähte durchgebrannt sind. Viele drehen oft die Höhen auf Anschlag und man merkt aber nicht, wenn die übersteuern. Auch für die Bässe ist es ungesund, wenn die anschlagen. Ich lasse die Klangsteller daher immer auf neutral. Ich habs zwar auch mal geschafft, nach mehreren Bierchen, daß der Verstärker abgeschaltet hat, aber den Boxen ist nichts passiert. Kürzlich ist mir auch aufgefallen, daß Übersteuern als Stilmittel verwendet wird. Also nicht wie eine verzerrte Gitarre, sondern nur minimal. Die Musik klingt leicht unsauber und man horcht genervt in die Anlage hinein.
Haaainz schrieb: > Und nebenan werden dir "Experten" erklären, das man Amps immer und am > besten kleiner als die Belastbarkeit der LS wählt... Mir ist damit jedenfalls noch kein Hochtöner durchgebrannt von bisher 4 Boxenpaaren. Und die Nachbarn haben schon öfter geklingelt oder gegen die Wand geklopft. Ein Baßlautsprecher hat mal gezerrt und mußte ersetzt werden. Vermutlich hatte sich die Membrane verzogen oder die Schwingspule war nicht richtig verklebt.
Dietrich L. schrieb: > Oder der Verstärker schwingt. Den Fall hatte ich mal. > Verstärker werden u.U. auf sehr hohe Grenzfrequenzen getrimmt, damit im > Datenblatt tolle Werte stehen - obwohl das keiner mehr hört. Das > überlastet natürlich die Hochtöner. Ich hatte mal den Fall, daß ein Verstärker beim Clipping geschwungen hat. Clipping bedeutet ja, ein Transistor sättigt, d.h. er liefert Gleichspannung, also keine Gefahr für den Hochtöner. Es gibt aber Schaltungen, die bei Sättigung hochfrequent schwingen und das ist dann das Todesurteil für den Hochtöner. Ein richtig frequenzkompensierter Verstärker darf beim Clipping nur ein sauberes Trapez liefern, ohne Oszillationen.
Also ich hab mal wegen Reparatur angefragt: Neef (http://neef.de) würde die Hochtöner reparieren - wenn es tatsächlich nur die Anschlussdrähte zur Spule sind, dann wären das ca. 10€/Lautsprecher + Rückversand. Klingt ziemlich gut - werde ich ausprobieren. Frequenzweiche: Ich hatte ja durchgemessen und da war zb ein mit 1R2 deklarierter Widerstand, der aber lt. Multimeter 2,2 Ohm hatte. Ich würde die austauschen. Aber da sind 2 Widerstände ohne Angabe - einer davon zeigt mir z. B. 3 Ohm. Ich weiß ja nicht, welchen Wert er ursprünglich hatte - einfach drinlassen? Ich kann ja schlecht einfach den nächstmöglichen Wert verlöten (3,3 Ohm?), vielleicht war es mal ein 2,2 Ohm Widerstand. Irgendwelche Tipps? Lg
Lars W. schrieb: > Ich hatte ja durchgemessen und da war zb ein mit 1R2 > deklarierter Widerstand, der aber lt. Multimeter 2,2 Ohm hatte. Ich > würde die austauschen. Das Messgerät prüfen?
Peter D. schrieb: > Bei ner 120W Box werden die Hochtöner mindestens 5W vertragen. Das > Multimeter liefert vielleicht 10mW. Aufpassen! Das gilt nicht generell. In DMM liefert nämlich Gleichstom und das mögen LS nicht. Bei den mA sicher kein Thema, aber wenn da ein Messverstärker dranhängt, kann man einen LS schon auch auf diese Weise töten. Dietrich L. schrieb: > Haaainz schrieb: >> Clippender Verstärker. Klassiker. > Oder der Verstärker schwingt. Den Fall hatte ich mal. Ich wäre auch vorsichtig mit "Clipping"! Hört man an jeder Ecke, stimmt aber meistens nicht. Oft ist es einfach ein fetter Einschaltimpuls, ein ungeschickt gestecktes In-Kabel bei voller Verstärkung oder eine statische Überlastung. Das die Kabel durchbrennen kann eigentlich nicht die Folge von Clipping sein. Ein richtig dimensionierter Verstärker clipped auch nicht, nur weil der Eingang übersteuert wird. Da entstehen zwar im zugeführten Signalzweig Oberwellen, aber die sind in Summe in der gleichen Größenordnung wie das Signal selber oder darunter. Der Endstufe wird dies zwar zugeführt und es könnte sein, dass der Anteil so hoch ist, dass er die Sinusleistung der Lautsprecher überschreitet, aber dann ist das falsch dimensioniert! Die Endstufe darf selber gar nicht clippen und auch bei Übersteuerung nicht die Höhen in dieser Amplitude weitergeben. Letztlich gibt es noch einen Lautsprecherweiche, die da dicht machen sollte - bzw die integrierte Übersteuerungssperre. Man kann das Ganze entspannen, wenn man bi-AMP nutzt, also die Bässe die langen hohen Amplituden liefern, von den Höhen abtrennt und den HF-AMP so auslegt, dass er die LS nicht übersteuern kann. Bei meinem AMP kann man volle 1,75V mit 20Hz als Rechteck draufgeben und kriegt die HT nicht kaputt. Die halten nämlich das Doppelte von dem aus, was sie maximal zugeführt bekommen. Nomineller Wert 150W (wow) ... aber ab 1kHz und pink! Da bei 1900Hz getrennt und damit nur 3/4 der Oktaven genutzt -> 6/10 -> 90W pink spectrum ab 2k -> 100W ab 1900. Auslegung somit 50W für seinen Frequenzbereich. Oberwellen Rechteck <=> Pink = 40%-60% -> erlaubtes Oberwellenspektrum = 25W. Anteil des Oberwellenspektrums 20Hz-Rechteck > 1900 = 28% -> maximale Leistung für Rechteck: 90W. Nimmt man nun einen 100W-AMP, wird man das einhalten. Der kluge Mann nutzt einen 160W-Amp und dreht maximal halb auf. Jetzt kommt aber HIFI-Schlaumeier und meint, dass man das Clippen beseitigen kann, wenn der AMP stärker ist, als die Lautsprecher. Die HT vertragen 150W, die MT 200 und die TT 400. Macht in de Box zusammen 300W und für den AMP 600W Musik, damit er nicht clipped. Finde den Fehler!
H. H. schrieb: > Lars W. schrieb: > >> Ich hatte ja durchgemessen und da war zb ein mit 1R2 >> deklarierter Widerstand, der aber lt. Multimeter 2,2 Ohm hatte. Ich >> würde die austauschen. > > Das Messgerät prüfen? Ja Danke - ich glaube das ist die wahrscheinlichste Ursache. Habe gerade mal einen beispielhaften Widerstand gemessen. Sprechen wir nicht drüber.
Lars W. schrieb: > Frequenzweiche: Ich hatte ja durchgemessen und da war zb ein mit 1R2 > deklarierter Widerstand, der aber lt. Multimeter 2,2 Ohm hatte. Ich > würde die austauschen. So ein Drahtwiderstand verändert nicht auf diese Weise seinen Widerstand. Entweder hat er 1.2Ω oder er ist durchgebrannt und hat ∞. Dein Messgerät hat Probleme bei den kleinen Werten. > Aber da sind 2 Widerstände ohne Angabe - einer > davon zeigt mir z. B. 3 Ohm. Ich weiß ja nicht, welchen Wert er > ursprünglich hatte - einfach drinlassen? Ich kann ja schlecht einfach > den nächstmöglichen Wert verlöten (3,3 Ohm?), vielleicht war es mal ein > 2,2 Ohm Widerstand. Wenn du oben Fahrkarten gemessen hast, dann hier eben auch. Du kannst ja mal einen auslöten, z.B. 1A durch schicken und die Spannung messen. R=U/I. > Irgendwelche Tipps? Solange die Widerstände mit deinen Messmitteln wenigstens ganz grob das liefern, was drauf steht: drin lassen, die sind ok.
Lars W. schrieb: > H. H. schrieb: >> Lars W. schrieb: >> >>> Ich hatte ja durchgemessen und da war zb ein mit 1R2 >>> deklarierter Widerstand, der aber lt. Multimeter 2,2 Ohm hatte. Ich >>> würde die austauschen. >> >> Das Messgerät prüfen? > > Ja Danke - ich glaube das ist die wahrscheinlichste Ursache. Habe gerade > mal einen beispielhaften Widerstand gemessen. Sprechen wir nicht drüber. Du mußt nicht alles glauben, was dieser Mensch von sich gibt. Es ist einfach ein Meßfehler in deiner Verkabelung. Und Übergangswiderstände. Lars W. schrieb: > Frequenzweiche: Ich hatte ja durchgemessen und da war zb ein mit 1R2 > deklarierter Widerstand, der aber lt. Multimeter 2,2 Ohm hatte. Ich > würde die austauschen. Aber da sind 2 Widerstände ohne Angabe - einer > davon zeigt mir z. B. 3 Ohm. Ich weiß ja nicht, welchen Wert er > ursprünglich hatte - einfach drinlassen? Ich kann ja schlecht einfach > den nächstmöglichen Wert verlöten (3,3 Ohm?), vielleicht war es mal ein > 2,2 Ohm Widerstand. Irgendwelche Tipps? Gesunden Menschenverstand einschalten. Warum sollte ein dicker fetter Draht seinen Widerstand ändern?
Lars W. schrieb: > Ein paar Fotos anbei. Krass - es betrifft ja alle 4 Hochtöner in beiden > Boxen. Wie kann das denn passieren? Besoffene Jugendliche / junge Erwachsene auf Privatpartys an der Musik - da lebte der Hochtöner nicht mehr lang.
Lars W. schrieb: > Aber da sind 2 Widerstände ohne Angabe - einer > davon zeigt mir z. B. 3 Ohm. Die Werte in beiden Boxen vergleichen. Wenn ein Widerstand defekt ist, wird der andere nicht mehr den gleichen Wert haben.
Lars W. schrieb: >> Das Messgerät prüfen? > > Ja Danke - ich glaube das ist die wahrscheinlichste Ursache. Habe gerade > mal einen beispielhaften Widerstand gemessen. Sprechen wir nicht drüber. Daher sollte man, wenn man niederohmige Widerstände misst, auch immer eine Messung mit kurzgeschlossenen Prüfspitzen machen. Dann siehst du den Nullpunktfehler bzw. die Übergangswiderstände von Messgerät und Kabel.
Lars W. schrieb: > Mit dem Klang war ich immer zufrieden, aber jetzt (ca. 10 Jahre später) > klingen sie für mich dumpf und unpräzise. Klingt nach Problemen am Hochtöner. Die Elkos sind für die Hochtöner irrelevant. Also würde ich eher die Höchtöner prüfen. Lars W. schrieb: > Ich mache mir große Sorgen, dass die auch auslaufen oder austrocknen und > ich in 40 Jahren wieder wechseln muss. Warum? Die alten sind auch nicht ausgelaufen. Genau deswegen würde ich sie auch nicht nicht voreilig austauschen. Wenn sie gut sind, lass sie drin. Erstmal ausmessen oder messen lassen. Lars W. schrieb: > Die scheinen defekt zu sein - Widerstand unendlich. Da haben wir's > Ein paar Fotos anbei. Krass - es betrifft ja alle 4 Hochtöner in beiden > Boxen. Wie kann das denn passieren? Zu laut aufgedreht. Auch ein überlasteter Verstärker kann dazu führen.
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Beitrag #7149754 wurde vom Autor gelöscht.
Lars W. schrieb: > Die scheinen defekt zu sein - Widerstand unendlich. Ja, und auf einem der Bilder sieht man sogar, wo der Draht durchgebrannt ist...
Thorsten S. schrieb: > Ja, und auf einem der Bilder sieht man sogar, wo der Draht durchgebrannt > ist... Und am roten Draht sieht man das auch. Die Alu-Membran kann die Schwingspule sogar ausreichend gekühlt haben, so daß die noch funktioniert. Vorsichtiges Anlöten beider Drähte könnte den Hochtöner wieder beleben. Ich weiß allerdings nicht, wie man den Magneten wieder zentriert bekommt. Lars W. schrieb: > Also ich hab mal wegen Reparatur angefragt: Neef (http://neef.de) würde > die Hochtöner reparieren - wenn es tatsächlich nur die Anschlussdrähte > zur Spule sind, dann wären das ca. 10€/Lautsprecher + Rückversand. Klingt gut.
Peter D. schrieb: > Auf dem letzen Bild ist ja schön zu sehen, daß beide > Anschlußdrähte durchgebrannt sind. Nicht beide - nur der unten links!
Lars W. schrieb: > Die scheinen defekt zu sein - Widerstand unendlich. Dieter schrieb: > Wenn man nicht bloß rummurkst, ... Dann taucht die Hauptursache erst am Ende auf. Fehlendes analytisches und systematisches Vorgehen muss hier angemahnt werden. a) Lautsprecher prüfen (Knackprüfung mit 1,5V Batterie) b) optische Prüfung der Weiche c) Prüfsignale auf Verstärker geben und an den Ausgängen mit einem Multimeter messen. Wenn es Abweichungen gibt an neuralgischen Punkte in der Weiche.
Dietrich L. schrieb: > Oder der Verstärker schwingt. > Verstärker werden u.U. auf sehr hohe Grenzfrequenzen getrimmt, damit im > Datenblatt tolle Werte stehen - obwohl das keiner mehr hört. Das > überlastet natürlich die Hochtöner. Diese Schlußfolgerung halte ich für seltsam. Das müßte bedingen, daß jeder Verstärker, der ziemlich hoch hinaus kommt mit seinem Übertragungsbereich, gleichzeitig unhörbare hohe Frequenzen erzeugt, die die Hochtöner in allen Betriebszuständen überlasten. z.B. Pioneer A-602 R Lars W. schrieb: > Ich sollte vielleicht einfach den Verstärker > auswechseln - habe ich mit den Lautsprechern zusammen übernommen, ein > 90er Jahre Sony TA-FE510R. 60W Ausgangsleistung Der Verstärker ist nicht gerade ein Bolide, aber durch unkontrolliertes Aufdrehen bekommst Du die betagten HIFI-Boxen mit jedem Amp zur Schädigung. Der wird ohne jede Verzerrung schon so laut, wie Du es im Wohnraum nicht aushalten wirst. Außer Du beschallst Fußballplätze im Freien, dann sind aber auch die Boxen generell zu schwach. mfg
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Christian S. schrieb: > Dietrich L. schrieb: >> Oder der Verstärker schwingt. >> Verstärker werden u.U. auf sehr hohe Grenzfrequenzen getrimmt, damit im >> Datenblatt tolle Werte stehen - obwohl das keiner mehr hört. Das >> überlastet natürlich die Hochtöner. > > Diese Schlußfolgerung halte ich für seltsam. Das müßte bedingen, daß > jeder Verstärker, der ziemlich hoch hinaus kommt mit seinem > Übertragungsbereich, gleichzeitig unhörbare hohe Frequenzen erzeugt, die > die Hochtöner in allen Betriebszuständen überlasten. Seltsam ist deine Interpretation des Geschriebenen. Eine auf große Leistungsbandbreite ausgelegte Schaltung überschreitet nur schneller die Grenze zwischen Verstärker und Oszillator.
Christian S. schrieb: > Dietrich L. schrieb: >> Oder der Verstärker schwingt. >> Verstärker werden u.U. auf sehr hohe Grenzfrequenzen getrimmt, damit im >> Datenblatt tolle Werte stehen - obwohl das keiner mehr hört. Das >> überlastet natürlich die Hochtöner. > > Diese Schlußfolgerung halte ich für seltsam. Das müßte bedingen, daß > jeder Verstärker, der ziemlich hoch hinaus kommt mit seinem > Übertragungsbereich, gleichzeitig unhörbare hohe Frequenzen erzeugt, die > die Hochtöner in allen Betriebszuständen überlasten. z.B. Pioneer A-602 > R Da hast du recht, meine Formulierung war nicht ganz richtig. Es hätte heißen müssen: "Dadurch ist die Gefahr größer, dass der Verstärker schwingt. Und wenn er schwingt überlastet das natürlich die Hochtöner."
Onkel Hotte schrieb: > Seltsam ist deine Interpretation des Geschriebenen. Eine auf große > Leistungsbandbreite ausgelegte Schaltung überschreitet nur schneller die > Grenze zwischen Verstärker und Oszillator. Danke! Das ist die Ergänzung, die in meinem Text fehlte...
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