Ich habe heute testweise mal eine Powerbank mit 230V AC-Ausgang in Betrieb genommen (xtorm AL390). Der Plan war damit für ein Fotoshooting im Freien eine Schwarzlicht-Röhre zu betreiben. Die Röhre summt beim Betrieb an der Powerbank aber ziemlich laut, daher hab ich sie direkt wieder abgesteckt und den Ausgang mal vermessen. Im Anhang sieht man das schöne Rechteck auf +-290V. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass so ein kleines Geräte neben dem Akkupack selber nicht noch einen schönen Sinus-Wechselrichter unterbringt, aber jetzt liegt das Teil eben hier. Meine Frage dazu: Wie schädlich ist diese 3-Stufen-Spannung für angeschlossene Geräte? Das gibt ja sicherlich extrem hohe Stromspitzen. Ich bin mir nicht sicher, was das mit einer Leuchtstoffröhre macht. Der beworbene Einsatzzweck ist primär das mobile Laden von Laptops. Auch da stelle ich mir das nicht gerade lebensverlängernd für die Eingangsschaltung des Netzteils vor? Mache ich mir hier zu viele Gedanken und das passt schon? Oder sollte ich von der Verwendung des AC-Outputs lieber absehen?
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A. D. schrieb: > Wie schädlich ist diese 3-Stufen-Spannung für angeschlossene Geräte? > Das gibt ja sicherlich extrem hohe Stromspitzen. Kommt sehr auf das konkrete Gerät an. Die Stromspitzen werden jedenfalls durch die Ausgangsleistung des Inverters in gewissem Rahmen begrenzt. Das es mehr brummt ist normal, weil rechteckige Schwingungen mehr Oberwellen enthalten (reiner Sinus enthält gar keine Oberwellen). Die Grundwelle hat 50 Hz, die kannst du kaum hören. Auf die Oberwellen reagiert dein Ohr viel empfindlicher.
Wenn du dir das Tastverhältnis anschaust kommst du auf ca. 230V eff. Ein Schaltnetzteil sollte damit klar kommen.
A. D. schrieb: > Ich bin mir nicht sicher, was das mit einer Leuchtstoffröhre macht. Eine klassische Leuchtstoffröhre enthält eine Drosselspule, welche die Stromspitzen ziemlich gut abflacht. > Der beworbene Einsatzzweck ist primär das mobile Laden von Laptops. > Auch da stelle ich mir das nicht gerade lebensverlängernd für die > Eingangsschaltung des Netzteils vor? Schaltnetzteile wandeln die sinusförmige Netzspannung sowieso mittels Gleichrichter und Elko in eine Gleichspannung von 320 Volt um. Sie kommen in der Regel aber auch mit deutlich geringeren Spannungen aus.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Schaltnetzteile wandeln die sinusförmige Netzspannung sowieso mittels > Gleichrichter und Elko in eine Gleichspannung von 320 Volt um. Sie > kommen in der Regel aber auch mit deutlich geringeren Spannungen aus. Das schon, aber um den Gleichrichter + Elko mache ich mir hier die meisten Gedanken. Bei einem Sinuseingang gibts kaum Stromspitzen, aber hier wird ja sicherlich bei jedem Umschalten eine hohe Stromspitze durch die Dioden in den Kondensator fließen. Aber ich hab mit Leistungselektronik nichts am Hut und kann echt nicht einschätzen, ob das einen nennenswerten negativen Effekt auf die Komponenten hat oder nicht. Aber wenn die Drossel der Röhre das gut abfängt, dann ist die Powerbank ja zumindest für meinen Einsatzzweck schonmal OK ;)
A. D. schrieb: > Bei einem Sinuseingang gibts kaum Stromspitzen Doch, wegen der Elkos. > aber hier wird ja sicherlich bei jedem Umschalten eine hohe > Stromspitze durch die Dioden in den Kondensator fließen. Mache dir da mal keine Sorgen, der Inverter wird wohl kaum mehr als 2 Ampere in der Spitze liefern, das hält jeder Gleichrichter aus.
Stimmt, auch wieder wahr. Dann wird's schon passen. Fühlt sich trotzem nen bissel falsch an :D Danke für die fixen Antworten!
Stefan ⛄ F. schrieb: > A. D. schrieb: >> Bei einem Sinuseingang gibts kaum Stromspitzen > > Doch, wegen der Elkos. Nur wenn da eine Grätzbrücke, dicht gefolgt von Siebelkos dranhängen. Wenn das Gerät eine PFC hat die was taugt, gibt es da keine Stromspitzen. Stefan ⛄ F. schrieb: >> aber hier wird ja sicherlich bei jedem Umschalten eine hohe >> Stromspitze durch die Dioden in den Kondensator fließen. > > Mache dir da mal keine Sorgen, der Inverter wird wohl kaum mehr als 2 > Ampere (460 Watt) in der Spitze liefern, das hält jeder Gleichrichter > aus. Der Inverter wird sicherlich eine Zwischenkreiskapazität haben die er auflädt, bevor er diese an den Ausgang schaltet. Du entlädst damit eine Kapazität in eine andere Kapazität, das kann durchaus beachtliche Ströme geben. Eventuell ist da noch eine Drossel verbaut, die das Ungemach erträglicher macht, aber von der wird man nichts sehen wenn man den Ausgang nur mit einer Oszispitze belastet.
Ich haeng mich hier mal ran... Auch ich hab so ne ... jetzt schon drei verschiedene... Powerbank die alle nur 230V modifizierten Sinus liefern. Das Geraet was da ran kommen muss mag das offensichlich nicht und brummt sehr stark wenns nix zu tun hat. Da ist ein Netzteil drin was mind drei verschiedene Spannungen liefert. Kann man da jetzt einfach so nen Netzfilter vorhaengen https://www.henri.de/bauelemente/bauelemente-passive/entstoerfilter/22549/netzfilter-230v-1-5a-entstoer-filter-mit-entstoerkondensator-sifi-emv-emi-rfi-filter.html und Ruhe ist ? Und das Geraet(das Netzteil davon) wird nicht kaputt gemacht ? Mein geliehener Oszi hat trotzt Last nur das haessliche Rechteck gezeigt.
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Immo W. schrieb: > Kann man da jetzt einfach so nen Netzfilter vorhaengen Dieser Filter wirkt nur auf Frequenzen im kHz bis MHz Bereich. Das 50 Hz Rechtecksignal wird er nur marginal beeinflussen. Ich fürchte dass ein geeigneter passiver Filter so groß wie ein Schuhkarton wäre.
> Mache ich mir hier zu viele Gedanken
Ja.
Ist es zu stark, war das Teil nur zu schwach.
Bestuemmpt gibt es auch bald Powerbaenke mit einer
fetten Drehstromsteckdose fuer die guten Kragenstecker. :)
Z.B. fuer den mobilen Betrieb eines Betonmischers.
Kann eine solche AC-Powerbank auch die Spannung verstellen? vielleicht statt 230V auch 110V? bei Geräten mit Schaltnetzteilen könnte man erstmal einen zusätzlichen Gleichrichter als kleine Box davor schalten. Denn im Gerät selbst ist eh erstmal ein Primärer Gleichrichter+Elko drin, der geladen sein will und erst von dem aus wird das eigentliche Netzteil betrieben (Schwingungserzeugung etc) sollte das Gerät nur mit gehörigem Gegnaggel zu öffnen/reparieren sein, lass doch erstmal die Vorschaltbox den "Stress abbauen". Da kann die PB nochsoviel rumbrüllen, das Gerät bekommt DC.
Motopick schrieb: > Powerbaenke mit einer > fetten Drehstromsteckdose fuer die guten Kragenstecker. :) Bleibt dann nur zu hoffen, daß der fleundliche Chinese sich bei der Drehstromsimulation etwas mehr Mühe gibt als der hier gezeigten AC-Simulation, denn > Z.B. fuer den mobilen Betrieb eines Betonmischers. wäre wohl ein gewisser Phasenversatz schon praktisch. Immo W. schrieb: > Das Geraet was da ran kommen muss mag das offensichlich nicht und > brummt sehr stark wenns nix zu tun hat. Wenns eh nix zu tun hat, könnte ausschalten wahre Wunder bewirken: das Brummen verstummt und der Akku hält auch länger. > Kann man da jetzt einfach so nen Netzfilter vorhaengen Kann man durchaus, klar. Aber eine dicke, bodenlange Decke aus schwerem Stoff oder eine alte Matratze (am Besten noch allseitig) vorzuhängen wird das Brummen sicher deutlich besser dämpfen. ●DesIntegrator ●. schrieb: > einen zusätzlichen Gleichrichter als kleine Box davor schalten. > > Denn im Gerät selbst ist eh erstmal ein Primärer > Gleichrichter+Elko drin, Welchen Vorteil versprichst Du Dir von zwei unmittelbar hintereinander geschalteten Gleichrichtern? Durch die zwei zusätzlichen Dioden-Spannungsabfälle würde jedenfalls ein (zugegeben sehr kleiner) Teil der Akkuenergie für die Erwärmung unserer Atmosphäre zweckentfremdet - also gilt hier dann ja noch nicht mal: nutzts nix, schadts nix.
Michi S. schrieb: > Welchen Vorteil versprichst Du Dir von zwei unmittelbar hintereinander > geschalteten Gleichrichtern? war eine Idee, die so genial ist, dass alle diese nur als Hinrgespinnst abtun
Aus Erfahrung ist das mit den Sinoidal-Reglern so eine Sache. Manche Geräte mögen das (oder es ist ihnen egal), andere leiden deutlich darunter. Eine Leuchtstoffröhre mit Drossel als Vorschaltgerät sollte damit keinerlei Probleme haben (auch wenn es deutlich surrt). Aber von meinem Asus eeePC hab ich mir damals das Netzteil abgebrannt. Vermutlich, weil der Inrush-Current bei Rechteck extrem hoch ist, und die Schaltung dafür schlicht nicht geeignet ist. Es war allerdings auch nur so ein Aldi-WR für 30 Euro.
Immo W. schrieb: > Mein geliehener Oszi hat trotzt Last nur das haessliche Rechteck gezeigt. Die Spannung wird sich auch mit Last nicht großartig ändern. Bestenfalls der Strom könnte "abgerundeter" werden. ●DesIntegrator ●. schrieb: > im Gerät selbst ist eh erstmal ein Primärer Gleichrichter+Elko drin Es kann gut sein, dass da "erst mal" eine Schaltung zur PFC kommt. Und die mit DC nichts anfangen kann. > bei Geräten mit Schaltnetzteilen Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass genau solche Geräte mit obigem Spannungsverlauf nicht brummen. Sondern dass vorrangig Trafonetzteile ihre Not mit den Oberwellen kundtun.
Ich habe früher auch aus Kodtengründenbgern mit denvSinusähnlichen Spielsachen experimentiert. Die Killen aber so zuverlässigt alle Geräte, das mir so etwas nicht mehr ins Haus kommt. Manches geht sofort kaputt, bei meinem Toaster lagen die Reste des Abschalters gleich mit in der Krümelschublade, die Ladespule der Zahnbürste überlebt auch nicht. Viele Netzteile leben ein paar Stunden bis Tage und maches nervt nur durch unregelmäßige Abstüze wie mein Fernseher usw. Selbst HF Sinuswandler durchdringen fast jeden Audiovertärker. Perfekt funktioniert nur mein Victron 24V 2kW Sinuswandler mit fettem Ringkerntrafo im Ausgang. MfG Michael
Michael O. schrieb: > Die Killen aber so zuverlässigt alle Geräte, > das mir so etwas nicht mehr ins Haus kommt Dito. Wirklich gebrauchen konnte ich ihn nur für den Rasierapparat beim Camping, aber dessen Akku hält so lange, dass ich ihn unterwegs noch nie laden musste.
Im Urlaub wird sich überhaupt nicht rasiert.
●DesIntegrator ●. schrieb: > Im Urlaub wird sich überhaupt nicht rasiert. Bei längeren Urlauben muss man aber dann aufpassen, das man nicht versehentlich auf den Bart tritt und fällt.
Steve van de Grens schrieb: > Dieser Filter wirkt nur auf Frequenzen im kHz bis MHz Bereich. Das 50 Hz > Rechtecksignal wird er nur marginal beeinflussen. > > Ich fürchte dass ein geeigneter passiver Filter so groß wie ein > Schuhkarton wäre. Wenn die Spannungsblöcke 120° breit sind, ist die erste Oberschwinung, die im Signal auftritt, die fünfte Harmonische, also 250 Hz. Grüßle, Volker
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