Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auswahl Solar-Laderegler für 12V Blei-Akku


von Rudolf (Gast)


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Tag zusammen,

an die Garage will ich ein Solarpanel mit Laderegler für eine 
Schlepper-Batterie (12V Blei) bauen. Die Batterie hat 100 Ah. Der 
Schlepper wird nicht so oft genutzt. Ich will nicht immer die Batterie 
zum Nachladen ausbauen, deshalb die Idee mit dem Solarpanel.

Wie ist das zu dimensionieren, also welche Nennleistung und Spannung 
sollte das haben? Ich dachte an ein Panel mit 30W, für die werden Ströme 
um die 1,5A angegeben. Wenn es am Ende nur die Hälfte ist, sollte das 
für eine Erhaltungsladung reichen, oder?

Mehr Kopfzerbrechen macht mir der Laderegler. Es gibt das viele günstige 
Angebote, z.B. das hier: https://www.ebay.de/itm/393406356576
Da lese ich in einigen Erfahrungsberichten aber, dass der 
Eigenstromverbrauch bis zu 20mA beträgt, auch bei Dunkelheit. An einem 
Tag sind das schon 0,5Ah, die der Regler verbraucht.

Gibt es keinen Regler, der vom Panel versorgt wird und bei Dunkelheit 
keinen Verbrauch hat? Oder was wäre ein guter Regler für meine 
Anwendung. Wenn er preislich günstig ist, wäre das schön, aber oft 
schließen sich Qualität und niedriger Preis gegenseitig aus.

Oder nimmt man einfach ein Panel, eine Diode um den Rückfluss von Strom 
zu vermeiden und noch irgendwie (wie?) eine Spannungsbegrenzung auf 
13,7V?

Bin für Anregungen dankbar.

Grüße Rudi

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Sobald eine Elektronik im Spiel ist, hat diese einen Eigenverbrauch. 
20mA ist  gerade bei getakteten Reglern noch eher wenig...

Rudolf schrieb:
> Wie ist das zu dimensionieren

Das hängt vom Ruhestrom des Schleppers ab. Ist dieser neueren Datums, 
ist sein Verbrauch meist höher. Nimm´ einfach eine 3W-Zelle, schalte 
zwischen Zelle und Akku eine Diode. Und beobachte, ob der Akku nach 
Tagen/Wochen entweder doch langsam leerer, oder voller wird. Erreicht er 
dauerhaft z.B. 14V oder mehr, decke einen Teil der Zelle ab.
Überladen kannst du den Akku mit der Leistung praktisch nicht, er gibt 
eventuell zuviel eingebrachte Energie einfach als Wasserstoff ab. Bis 
der dadurch austrocknet, ist seine Lebensdauer eh lange überschritten...

von Rudolf (Gast)


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Danke dafür. Natürlich benötigt ist jede Elektronik in so einem 
Laderegler selbst ein Verbraucher. Ich hatte gehofft, dass es einen 
Regler gibt, der sich nur aktiviert, wenn das Solarpanel genügend 
Leistung bringt.

Wenn ich das mit so einem Panel und einer Diode mache, welche 
Nennspannung sollte das Panel haben? Bei Belastung bricht die meist ja 
gleich ein...

von H. H. (Gast)


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Bau dir einen mit ICL7665, der verbraucht weniger als die 
Selbstentladung der Starterbatterie.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.5


Und für reine Erhaltensladung reicht ein Modul mit 5-10W Spitzenleistung 
völlig aus, sofern es nicht im Schatten stehen muss.


Und wenn man kein Problem hat die paar Watt mittels Kühlkörper 
abzuführen, dann reicht ein linearer Parallelregler mit TL431 völlig 
aus, auch als Leistungs Z-Diode bekannt.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Rudolf schrieb:
> welche
> Nennspannung sollte das Panel haben?

Such´ einfach nach "solarzelle 12V" und nimm höchstens eine mit 5W.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Uwe S. schrieb:
> decke einen Teil der Zelle ab.

...dazu muss natürlich noch erwähnt werden, daß nicht z.B. das halbe 
Modul abgedeckt werden darf, sondern nur eine oder mehrere halbe Zellen. 
Sonst fließt schnell gar kein Strom mehr. Also es darf nie auch nur ein 
Einzelzelle komplett abgedeckt sein.
In der Praxis reicht es sicher schon, das Modul ggf. an einen 
schlechteren Standort zu verlegen.

von Helge (Gast)


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Rudolf schrieb:
> z.B. das hier

Für deinen Zweck reichen die Dreifuffzig-Dinger aus (das ist der preis 
fürs gleiche bei Ali). Die einzig notwendigen Funktionen sind Rückstrom 
ins Panel verhindern und bei ungefähr 14V abschalten. Übrigens sind bei 
dem Modul alle Plus-Kontakte miteinander verbunden, geschaltet wird 
Minus.

Panel "12V" nehmen, deren MPP muß >14V sein. Manche Billigheimer 
verkaufen auch Module mit 12-14V Leerlaufspannung, das reicht dann 
nicht.

Eigenbedarf: Wenns Panel 1A liefert für nur 30 Minuten am Tag, hast auch 
schon 0,5Ah. Ist bei 20mA also latte.

Beitrag #7129234 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Hmmm.. schrieb im Beitrag #7129234:
> https://www.aliexpress.com/item/4000147421854.html

Toter Link.

Beitrag #7129241 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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H. H. schrieb:
> Toter Link.

https://de.aliexpress.com/item/32673300499.html

Er wollte aber gerade doch ein Ding, das NICHT 20mA für eine LED 
braucht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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MaWin schrieb:
> Er wollte aber gerade doch ein Ding, das NICHT 20mA für eine LED
> braucht.

Kompromiss wäre zwischen so einem Spannugsregler und dem Akku eine 
Schottky-Diode zu hängen. Als Spannung wird dann (13,8 + 0,4...0,6) 
Volt, also etwas höherer Wert am Spannungsregler eingestellt.

Beitrag #7129491 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7129492 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hmmm.. schrieb im Beitrag #7129491:
> Dann fehlt die temperaturkompensation, was der oben verlinkte consonance
> chip kann.

Lies das Datenblatt mal richtig, nicht nur das Werbegedöns.

Immerhin braucht er im Standby nur 2mA.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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H. H. schrieb:
> Immerhin braucht er im Standby nur 2mA.

Im Datenblatt sorgt D1 dafür, dass das IC seinen Versorgungsstrom aus 
der Solarzelle bezieht. Den Akku belasten im Prinzip nur noch der 
Spannungsteiler am FB-Pin und kleine Kriechstöme im µA-Bereich.

von H. H. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Immerhin braucht er im Standby nur 2mA.
>
> Im Datenblatt sorgt D1 dafür, dass das IC seinen Versorgungsstrom aus
> der Solarzelle bezieht. Den Akku belasten im Prinzip nur noch der
> Spannungsteiler am FB-Pin und kleine Kriechstöme im µA-Bereich.

Stimmt.

Beitrag #7129604 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Hmmm.. schrieb im Beitrag #7129604:
> Wie ist die temperaturkompensation?
> Wirkt die nur auf die MPP spannung oder wird das auch auf die bleiakku
> floatspannung umgemünzt?

Ersteres. Aber richtiges MPPT macht der eh nicht.

von Hmmm... (Gast)


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H. H. schrieb:
> Aber richtiges MPPT macht der eh nicht.

Braucht es auch nicht. Das "Tracking" ist ein webegag für leute mit 
abschattungsproblemen oder für doofe die auf jeden hype hereinfallen.

von MaWin (Gast)


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Hmmm... schrieb:
> Braucht es auch nicht

Es braucht gar kein MPP, einfach Solarpanel an passenden Akku, der 
zwingt das schon runter und lädt gut.

Aber besser ist schon ein richtig funktionierendes.

von Stefan F. (Gast)



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Ich benutze so ein Produkt auf dem Armaturenbrett meines Autos, das ich 
nur selten fahre:

https://www.ws-autoteile.com/de/pflege-wartung/auto-ladegeraete-pruefgeraete-starthilfe/PROPLUS-Solar-Erhaltungsladegeraet-Batterieladegeraet-Solarpanel-12V-1-5W_UNI911W383

Es reicht in der Winterpause so gerade eben aus, eine Tiefentladung zu 
verhindern.

Die erste Batterie meines Autos war ohne Solar Panel schon nach 3 Jahren 
unbrauchbar (ja ich weiß, selbst Schuld). Die zweite Batterie lasse ich 
gerade präventiv austauschen. Sie ist mit Solar Panel 12 Jahre alt 
geworden. Insofern bin ich sehr zufrieden.

Mein Solar Panel enthält einen Laderegler, der die Spannung laut 
Produktbeschreibung auf 13,8 Volt und den Strom auf 150 mA begrenzt.

von Uwe S. (winterschlaefer)


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: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mein Solar Panel enthält einen Laderegler, der die Spannung laut
> Produktbeschreibung auf 13,8 Volt und den Strom auf 150 mA begrenzt

Das Dings vom Foto hatte ich gerade geschenkt bekommen und in praller 
Sonne gerade mal 50mA Kurzschlussstrom gemessen. M.M.n. viel zu wenig 
für diese Panelgrösse. Ich hatte direkt am Panel gemessen ohne die 
verbaute (Witz-)Platine.

von Stefan F. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das Dings vom Foto hatte ich gerade geschenkt bekommen und in praller
> Sonne gerade mal 50mA Kurzschlussstrom gemessen

Dann ist es kaputt. Die 150 mA sollte es im Sommer fast den ganzen Tag 
zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang liefern.

> M.M.n. viel zu wenig für diese Panelgrösse.

Ja

von Helge (Gast)


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Hatte ein ähnliches (vielleicht sogar das gleiche), Ladestrom Winter 
ca.60mA, Sommer ca.40mA. Bei einem kleinen Autoakku kann man Glück 
haben, daß das reicht.

von Stefan F. (Gast)


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Bei meinem ist die Elektronik in den etwas klobigeren 12V Stecker 
integriert. Es war von Westfalia, allerdings nicht mehr in meiner 
Variante lieferbar.

von Keller (Gast)


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Ich bin in Südeuropa und
habe ein 10 W Paneel ( für 12V) am Balkon hängen.
Eine Schottky Diode reicht!
Laderegler frisst nur Strom.
Die Sonne hier liefert
bis zu 600mA an einen 50Ah
Autoakku. Das ist deutlich mehr
als die Erhaltungsladung.
Die Akkuspannung erreicht nur
wenig mehr als 13 Volt .
10 Watt reichen nicht um den Akku
zu überladen.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Keller schrieb:
> Eine Schottky Diode reicht!
> Laderegler frisst nur Strom.

Tja, so einfach wäre es in der Praxis. Die Theoretiker hier besprechen 
stattdessen sogar schon MPP-Regler für dieses poplige Vorhaben.
Immerhin scheint der TO nicht darauf reinzufallen, und nur darum geht es 
ja im Grunde.

von MaWin (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Keller schrieb:
>
>> Eine Schottky Diode reicht!
>> Laderegler frisst nur Strom.
>
> Tja, so einfach wäre es in der Praxis. Die Theoretiker hier besprechen
> stattdessen sogar schon MPP-Regler für dieses poplige Vorhaben.
> Immerhin scheint der TO nicht darauf reinzufallen, und nur darum geht es
> ja im Grunde.

Das Problem mit Ahnungslosen wie dir ist, dass ihr keine Ahnung habt.

Es gibt unterschiedliche Bleiakkus.

Alte 'nasse' mit Stopfen.

Und moderne 'wartungsfreie' mit VRLA Überdruckventil.

Und wer ahnungslos ist, trennt die halt nicht, weil er ja nicht weiss 
dass sich aus den baulichen Unterschieden auch Verhaltensänderungen 
ergeben.

Wenn ein Bleiakku überladen wird, und das passiert wenn man weiter Strom 
oberhalb der Selbstentladung in einen vollen Akku schickt oder bis 14.4V 
(zemperaturabhängig) statt 13.8V lädt, dann zersetzt das Wasser im 
Elektrolyt in Wasserstoff und Sauerstoff und das gast aus, ist weg.

Beim alten Akku ist das Wasser dann weg, man muss hin und wieder den 
Säurestand kontrollieren und AquaDest nachfüllen, sonst ruiniert man 
sich den Akku, Platten die nur noch halb im Elektrolyten stehen haben 
halt nur noch halbe Kapazität.

Bei VRLA Akkus kann das Gas erstmal nicht taus, es baut sich Druck auf. 
Do lange der nicht zu gross wird, wird langsam das Knallgas an einem 
Platinkatalysator wieder zu Wasser  und nichts ist passiert. Wurde 
jedoch zu viel Gas gebildet, öffnen die Überdruckventile und der 
Elektrolyt ist für immer verschwunden, nicht nschfüllbar.

VRLA Akkus lassen sich also mit geringem Strom auch ohne 
Spannungsbegrenzung dauerladen, aber im Datenblatt steht nicht, wie hoch 
der Strom sein darf. Sehr gering jedenfalls im Vergleich zur Kapazität.

https://de.jf-parede.pt/what-is-vrla-battery

Beitrag #7132939 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> VRLA Akkus lassen sich also mit geringem Strom auch ohne
> Spannungsbegrenzung dauerladen, aber im Datenblatt steht nicht, wie hoch
> der Strom sein darf.

Bei meinem Akku vom Auto steht es im Datenblatt, und beim Akku vom 
Motorrad auf einem Etikett. Ich meine mich daran zu erinnern, dass es 
ungefähr 1/30C war. Habe jetzt keine Lust, nachzuschauen.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Was MaWin eigentlich sagen wollte: es reicht eine Diode und eine 
ausreichend kleine Zelle. Nur muss es eben komplizierter betrachtet 
werden, als es eigentlich ist. Vor allem bei Leuten mit Langeweile.
Also dann viel Spaß noch mit MPPT und Co zur Erhaltungsladung einer 
Autobatterie!

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