Forum: Platinen Warum lassen sich CCA-Kabel so schlecht löten?


von Sigma (Gast)


Lesenswert?

Für das Lötzinn ist doch relevant womit es auf der Oberfläche in Kontakt 
kommt und da ist als erstes Kupfer.

: Verschoben durch Moderator
von Helge (Gast)


Lesenswert?

Die Atomlage Cu ist nur als Verkaufsargument zu gebrauchen, löst sich 
sofort im Zinn auf.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Helge schrieb:
> Die Atomlage Cu ist nur als Verkaufsargument zu gebrauchen, löst
> sich
> sofort im Zinn auf.

Nicht unbedingt. Man muss Zinn mit 3% Kupfer verwenden, und die 
Löttemperatur sollte unter 300°C bleiben.

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Helge schrieb:
>> Die Atomlage Cu ist nur als Verkaufsargument zu gebrauchen, löst
>> sich
>> sofort im Zinn auf.
>
> Nicht unbedingt. Man muss Zinn mit 3% Kupfer verwenden, und die
> Löttemperatur sollte unter 300°C bleiben.

Wo gibt es sowas? Eine einfache Suche ergab nur Cu1….

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Ich habs mal mit L-Sn60PbCu2 versucht, das sah aus, als ob schon das 
Flußmittel die Cu-Auflage entfernt. Vielleicht zu hohe Temperatur?

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Nicht unbedingt. Man muss Zinn mit 3% Kupfer verwenden, und die
> Löttemperatur sollte unter 300°C bleiben.

Ich hab nur altes verbleites 60/40. Ich hab auch nur ein 2,5mm² 
Lautsprecherkabel, dummerweise, (spottbillig), was 1,5² Kupferkabel im 
Widerstand ergäbe.
Das lies sich jedenfalls (überraschend) einwandfrei verzinnen, wobei ich 
nicht mehr sagen kann, ob ich (damals) auch Lötfett benutzt habe. Was 
ich bei soo dicken Kabeln meist mache.
Weil mit Elektroniklötkolben kannst solche Kabel nicht schnell genug 
durcherwärmen, daß das Lötzinn überall reinfließt. Da schmilzt vorher 
die Kabelhülle .

Lötfett? Nur Spuren davon verwenden!!  Dann entfällt das Abwaschen.

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Sigma schrieb:
> Für das Lötzinn ist doch relevant womit es auf der Oberfläche in Kontakt
> kommt und da ist als erstes Kupfer.

Relevant ist, ob das Cu auch Löttemperatur hat und wieviel Zwischenraum 
aufgefüllt werden muß. CCA sind auch deshalb so schwierig zu löten, weil 
sie beim Löten rasch "aufspleißen" . Dadurch wird der Zwischenraum rasch 
größer, wodurch sie meist noch weiter aufspleißen.

Dann kann man sie gar nicht mehr löten.

Beitrag #7130636 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7130641 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sigma (Gast)


Lesenswert?

Rudi Ratlos schrieb:
> Sigma schrieb:
>
>> Für das Lötzinn ist doch relevant womit es auf der Oberfläche in Kontakt
>> kommt und da ist als erstes Kupfer.
>
> Relevant ist, ob das Cu auch Löttemperatur hat und wieviel Zwischenraum
> aufgefüllt werden muß. CCA sind auch deshalb so schwierig zu löten, weil
> sie beim Löten rasch "aufspleißen" . Dadurch wird der Zwischenraum rasch
> größer, wodurch sie meist noch weiter aufspleißen.
> Dann kann man sie gar nicht mehr löten.

Hmm..... dann müsste man das Ende doch nur verzwirbeln.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Sigma schrieb:
> Hmm..... dann müsste man das Ende doch nur verzwirbeln.

Nicht in Rudis Welt, die funktioniert etwas anders als unsere

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Helge schrieb:
>> Die Atomlage Cu ist nur als Verkaufsargument zu gebrauchen, löst
>> sich
>> sofort im Zinn auf.
>
> Nicht unbedingt. Man muss Zinn mit 3% Kupfer verwenden, und die
> Löttemperatur sollte unter 300°C bleiben.

Selbst wenn: Mit Zinn läßt sich normales Alu durchaus löten. Das Problem 
ist weniger das Alu an sich, sondern eher dessen Eigenschaft sofort eine 
Oxydschicht zu bilden. Diese Oxydschicht versaut dir den Tag.

Ich habe mal einige Versuche damals im Motorsportteam unternommen und 
mit Al-Litzen experimentiert. Und zu Testzwecken ein Stück Leitung auf 
ein Al-Blech gelötet.
Von drei Versuchen hat es nur einmal geklappt, das Al hinreichend 
freizukratzen und den Luftsauerstoff von der nackten Stelle 
fernzuhalten, und ich hatte damals normales Elektroniklot (ob bleifrei 
oder nicht weiß ich aber nicht mehr).

Ich würde das mit dem Freikratzen nicht als praktikables Verfahren 
bezeichnen, dafür ist Al zu reaktionsfreudig und man muß schnell etwas 
drüberschmieren was den Lötprozess übersteht, aber zumindest die eine 
Lötstelle hat gezeigt daß es möglich ist.

von arbeiter (Gast)


Lesenswert?

Wer für den Hobby-Bedarf freiwillig den CCA-Kack kauft hat's verdient zu 
leiden.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Es gibt ja sogar spezielles Flussmittel, damit man Alu mit normalem 
Lötzinn löten kann. Manchmal wird empfohlen Öl draufzugeben und dann zu 
schleifen.
Da hab ich aber ernste Zweifel, ob das funktionieren kann. Da würd ich 
eher noch
in Alk aufgelöstes Kolofonium nehmen und dann zu schleifen probieren. 
Auch wenn das Zeugs fürchterlich pappt.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Manchmal wird empfohlen Öl draufzugeben und dann zu
> schleifen.

Das funst schon leidlich.
Besser geht das mit 3-5% Salzsäure.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Von drei Versuchen hat es nur einmal geklappt, das Al hinreichend
> freizukratzen und den Luftsauerstoff von der nackten Stelle
> fernzuhalten, und ich hatte damals normales Elektroniklot (ob bleifrei
> oder nicht weiß ich aber nicht mehr).

Vaseline auf die Lötstelle geben, darunter das Al frei kratzen.
Dann darin löten.

Bei nicht allzuvielen Lötstellen kann man das mal machen.
Also z.B. als Bastelprojekt mal ein paar Jalousielamellen
zu 'ner Antenne verlöten.

aber für eine grösere Produktion ist das natürlich nix (HUST)
;-)

von Depeche Mode (Gast)


Lesenswert?

Wie kommt man auf den Trichter, Litze überhaupt löten zu wollen?
Egal, ob Reinkupfer oder CCA.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Depeche Mode schrieb:
> Wie kommt man auf den Trichter, Litze überhaupt löten zu wollen?
> Egal, ob Reinkupfer oder CCA.

hast Du schon mal Geräte von innen gesehen?

von Arcturus (Gast)


Lesenswert?

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Vaseline auf die Lötstelle geben, darunter das Al frei kratzen.
> Dann darin löten.

Viel zu aufwändig!

Reinzinn ohne Flussmittel und dann auf dem Alu kratzend bewegen. Klappt 
mit Lötkolben oder gar Flamme. So lötet man sich selber Antennen aus Alu

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

ja wenn Du die Lötspitze kaputt machen willst...?

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Weil normale Menschen wissen, dass man solche Kabel nur klemmt und nicht 
lötet.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Weil normale Menschen wissen, dass man solche Kabel nur klemmt und nicht
> lötet.

Die Frage ist nur, wie hoch der Prozentsatz normaler Menschen in diesem 
Forum ist. Hier sammeln sich eher die elektronischen Querdenker. Litze 
mit Lötfett ist hier eher populär als Aderendhülsen.

Georg

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Da hab ich aber ernste Zweifel, ob das funktionieren kann. Da würd ich
> eher noch
> in Alk aufgelöstes Kolofonium nehmen und dann zu schleifen probieren.
> Auch wenn das Zeugs fürchterlich pappt.

Beides klappt und ich praktiziere das sogar so.

In meinem Rucksack hab ich als kapazitive Kopplung zum Körper ein Stück 
Alufolie mit einem Stück Litze aufgelötet und einlaminiert, das dient 
als zusätzliche Kopplung für die Funke am Rucksack.

Gelötet wurde das ganze mit Kolophoniumlösung die erst aufgetropft wird 
und dann reibst du in der Lösung das Oxid weg. Beim Löten mit der Spitze 
nochmals zusätzlich Reibung erzeugen.
Übung, dann geht das mit diesen Tipps.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.