Hallo, mit was imprägniert man Teile aus MDF-Platten gegen Wasser bzw. Feuchtigkeit? Meine Teile werden kaum im Freien stehen, Garage ist aber möglich. Dort kann es im Winter schon mal gut feucht werden. Ich hätte jetzt an ein niedrig viskoses 2K-Harz gedacht. Spricht was dagegen? Roland
Roland D. schrieb: > mit was imprägniert man Teile aus MDF-Platten gegen Wasser bzw. > Feuchtigkeit? Besser ist es, gleich wasserfeste Platten zu kaufen.
Stimmt, nur habe ich Plattenteile verwendet, in die schon Konturen CNC eingefräst waren. Kann ich nicht selber fräsen. Hätte ich die Wal gehabt, hätte ich natürlich wasserfest genommen. Also bleibt nur, das bestehende wasserfest zu machen.
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Leinöl (nicht Firnis) tränken. Das dauert zwar wochen, bis es nicht mehr klebt, hält aber ewig.
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Roland E. schrieb: > Leinöl (nicht Firnis) tränken. Das dauert zwar wochen, bis es nicht mehr > klebt, hält aber ewig. Warum kein Firnis?
Roland E. schrieb: > Leinöl (nicht Firnis) tränken. Aber Vorsicht! Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden.
Kurt A. schrieb: > Aber Vorsicht! Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Ob das wohl auch für die getränkte MDF Platte gilt? Aber immerhin wäre sie dann warm und trocken.
Andre schrieb: >> Aber Vorsicht! Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. > Ob das wohl auch für die getränkte MDF Platte gilt? Nein, m.W. gilt die Enzündungsgefahr nur solange, wie die Lappen feucht sind und gleichzeitig Sauerstoffzutritt da ist. Also die feuchten Lappen in eine Tupperdose o.ä. stecken.
MDF ist so ziemlich das Ungeeigneste für Feuchtraum was es gibt! Auf Dauer geht das nicht gut. Leinöl ist wie Wasser quellend für das Material. Die einzige Möglichkeit die ich sehe, das dauerhaft zu machen ist PU-Lack. Da gibt es gutes Zeugs.
Nasenbaer schrieb: > Die einzige Möglichkeit die ich sehe, das dauerhaft zu machen > ist PU-Lack. So habe ich das auch gemacht. Erst eine Grundierung (denn MDF säuft Farbe wie der Rheinländer Kölsch trinkt), dann drei Lagen PU-Lack mit Zwischenschliff. Die Kanten würde ich mit der Fräse abrunden. Das Ergebnis ist dann absolut wasserdicht und kann auch mit unter die Dusche genommen werden.
Andreas S. schrieb: > (denn MDF säuft Farbe wie der Rheinländer Kölsch trinkt), und daher ist wohl fraglich, ob man das dicht kriegt. Verdünnter UNTERBODENSCHUTZ (Asphalt) ist eine gute Möglichkeit. Ich habe mal Spanplatten damit lackiert. Es stinkt halt eine zeitlang nach Benzin, aber so eine schöne matte Oberfläche. Obs dadurch wasserfest wird, keine Ahnung, aber das ist eben ein 'anderes' Material . Wenns das Metall-Auto schützt, wird es Sägemehl wohl auch schützen. Wenn man den MDF-Lackier-Aufwand rechnet, rechnet sich selbst Echtholz recht schnell .
Ob das dauerhaft gut geht, möchte ich bezweifeln. Lacke bilden zwar eine Schutzschicht, aber sobald die einen Riss hat dringt dennoch Wasser ein. Diese Risse können mechanisch entstehen, oder einfach durch die Arbeit des Holzes (Auch wenn MDF sehr formstabil ist). Siebdruckplatten, oder Echtholz wäre bei weitem besser bewesen...
Leinölfirnis - ist gekochtes Leinöl und oxydiert schneller. Warum man Leinöl und kein Leinölfirnis verwenden soll ist mir ein Rätsel. Problem bei Leinöl ist, dass an es richtig auftragen muss und das braucht Zeit. Walta
Harald W. schrieb: > Nein, m.W. gilt die Enzündungsgefahr nur solange, wie die Lappen > feucht sind und gleichzeitig Sauerstoffzutritt da ist. Also die > feuchten Lappen in eine Tupperdose o.ä. stecken. Ja.. und nein. Die Entzündungsgefahr besteht darin, daß das Leinöl mit dem Sauerstoff reagiert und dabei Wärme freigesetzt wird. Hat man jetzt Firnis, die mit Terpentin(ersatz) verdünnt ist, kann die Wärme ausreichen, dieses zu entzünden und schon bernnt der Lappen. Wenn der Lappen trocken ist, ist die Reaktion durch und es passiert nichts mehr - aber das mit der Tupperdose ist keine gute Idee. Tupperdose = Plastik -> wenn du Pech hast, ist neben dem Lappen genug Sauerstoff enthalten, daß die Dose gleich mit brennt, und wenn erst mal ein Loch in der Dose ist, ist auch wieder Sauerstoff da. Entweder ein Metallbehälter, oder den Lappen einfach wie an der Wäscheleine aufhängen. Wenn die Wärme sich nicht stauen kann, kann auch nichts brennen. Je mehr der Lappen "zusammengeknüllt" ist, desto gefährlicher wird es.
Rudi Ratlos schrieb: > Wenn man den MDF-Lackier-Aufwand rechnet, rechnet sich selbst Echtholz > recht schnell. Wem sagst du das. Die Industrie fertigt die Teile aus billigstem Material, weil der Kunde immer nach der billigsten Ausführung greift. Denn billig ist genauso gut wie teuer - so das neue Matra. Wollte das ursprünglich aus Echtholz machen, die CNC Fräsarbeiten macht einem aber bei einem Einzelstück niemand.
Roland D. schrieb: > mit was imprägniert man Teile aus MDF-Platten gegen Wasser bzw. > Feuchtigkeit? OSMO Hartwachsöl. Habe gerade alte Schranktüren, bei denen sich die Kunststoffverkleidung abgelöst hat, neu gemacht: Erst dunkel gebeizt, dann ausgeschliffen, damit wieder Helles kommt und nochmal teilweise dunkel drüberlackiert. Dann 2x OSMO klar. 5 Tage warten, bis es hart ist. Dann mit 800er Schleifen, bis es glatt ist. Wieder einige Tage warten und nochmal dünn OSMO klar drauf. Dann nochmal sehr fein mit 1200er schleifen. Wird dann matt glänzend. Wasser perlt komplett ab. Das 1. Bild anbei zeigt die 2x bearbeitete Tür. Ist noch matt. Am Ende wird das richtig glänzend. Das ist wirklich MDF, teilweise war es sogar schon aufgequollen und musste abgeschliffen werden. Das klappt erstaunlich gut. Mit dem Muster muss man etwas üben, damit es echt aussieht. Geht aber. Ich mache auch alle meine Holzseitenteile für die Racks auf diese Weise - die allerdings aus Leimholz. Man sieht aber keinen Unterschied, wenn man gut gemalt hat :-) Das Rackteil rechts ist schon fertig, glänzt prima - sieht man nur gfs im Bild nicht.
Rudi Ratlos schrieb: > Verdünnter UNTERBODENSCHUTZ (Asphalt) ist eine gute Möglichkeit. Ich > habe mal Spanplatten damit lackiert. Es stinkt halt eine zeitlang nach > Benzin, aber so eine schöne matte Oberfläche. Soso, du asphaltiert also deine Spanplatten: https://de.wikipedia.org/wiki/Asphalt Sieht bestimmt interessant aus. Unterbodenschutz aus Bitumen (nicht Asphalt) wird übrigens seit dem letzten Jahrtausend nicht mehr verwendet: https://de.wikipedia.org/wiki/Unterbodenschutz
Bei uns - in der Tischlerausbildung - durfte für Leinöllappen nur Glasbehälter mit Schraubdeckel verwendet werden. Keine Unfälle passiert. Ansonsten: MDF + Feuchtigkeit - konstruktiever Holzschutz fängt bei der Materialauswahl an. Hinterher "Eigenschaften" verbessern ist aufwendig, fehlerträchtig und unnötig teuer und die Ergebnisse haben etwas vom Lottospiel. Aber manche zocken halt gerne... Nur mal so gesagt...
Dafür nimmt man Bootslack. Erstanstrich mit 10% Verdünnung, danach anschleifen und Zweitanstrich drüber. Das reicht für einen Luftfeuchtschutz vollkommen aus. Die Panikmache hier im Forum ist ja mal wieder herrlich...
Oder mit Resin das Material infiltrieren und im Backofen härten. Dann ist es zwar kein MDF mehr sondern eher Harz mit MDF Stuktur, aber das sollte für immer Wasserfest sein.
Warum nicht wasserfester Holzleim. Der zieht ins Holz ein, trocknet transparent und lässt sich falls zu dick mit Wasser verdünnen.
Walta S. schrieb: > Leinölfirnis - ist gekochtes Leinöl und oxydiert schneller. Warum man > Leinöl und kein Leinölfirnis verwenden soll ist mir ein Rätsel. > Es bindet zu schnell ab. Leinöl bleibt innerhalb des Werkstückes Jahrzehnte lang aktiv und bindet erst bei Luftzutritt (Rissbildung) ab und vetsiegelt auch die Risstelle noch nach Jahren. > Problem bei Leinöl ist, dass an es richtig auftragen muss und das > braucht Zeit. > Na und? Was lange wärt wärt gut. Unsere moderne Hektik schadet meist eh. Roland
Jan schrieb: > Oder mit Resin das Material infiltrieren und im Backofen härten. So habe ich es nun gemacht, da ich niedrig viskoses Resin vorrätig habe. An den Fräskanten saugt das Zeug allerdings wie Teufel, da kann man gleich Löschpapier anmalen. Auf den gepressten Flächen klappt es besser. Backofen braucht es nicht, mal legt die Teile einfach in die Sonne.
Walta S. schrieb: > Leinölfirnis - ist gekochtes Leinöl und oxydiert schneller. Warum man > Leinöl und kein Leinölfirnis verwenden soll ist mir ein Rätsel. Das Problem ist, dass inzwischen bei Leinölfirnis fast immer *) ein Trocknungsbeschleuniger beigemischt ist, sodass das Zeug innerhalb eines Tages an der Luft fest wird. Wir haben doch keine Zeit ;) Deswegen soll man es ja auch wieder mit Terpentin verdünnen, damit es in der wenigen Zeit tiefer ins Holz dringen kann. Dass dann da weniger drin verbleibt (weil das Terpentin verdampft) sagt natürlich keiner ;) An sich ist reine Leinölfirnis (nur gekocht) schon etwas besser als normales Leinöl, weil es keine Schleimstoffe mehr hat, die beim Eindringen stören. Aber mit Trocknungsbeschleuniger ist das auch recht egal, wenn es gar nicht die Zeit hat, tief einzudringen... *) Ich habe bei Amazon mal reines Leinöl und reine Leinölfirnis ohne Zusatz gekauft. Firnis ist etwas brauner. Ziehen beide auch ohne Terpentin sehr gut ein und brauchen auch beide sehr lange zum "Trocknen". Gefühlt wird das reine Leinöl sogar etwas früher fest. > Problem bei Leinöl ist, dass an es richtig auftragen muss und das > braucht Zeit. Eigentlich müsste man das Holz mehrere Tage drin tränken. Aber schon doppeltes Streichen ist für viele ja ein KO-Kriterium. Wir haben doch...
Mein vorheriges Leinöl war mit Zusätzen - braucht lt. Hersteller 24h zum oxidieren. Mein jetziges ist ohne irgendwas - braucht 48h. Terpentin hab ich noch nie verwendet. In Leinöl tränken hab ich noch nie gemacht - ich bin ein Streichler. Meine Standardprozedur: 1. Anstich - Wartezeit mind. 48h. 2. Anstrich - 3 Tage 3. Anstich - 4-5 Tage Am Anfang braucht man viel Leinöl - danach immer weniger. Ich verwend es für Holz im Aussenbereich, Küchenarbeitsplatten, Bögen (das Ding mit den Pfeilen), Griller und auch eine Dusche hab ich schon damit behandelt. Walta
Jürgen S. schrieb: > Erst dunkel gebeizt, dann ausgeschliffen Was sprach denn dagegen, erst zu schleiffen und danach zu beizen? Ok, okay - kann Madamm oder Mann so tun... vmtl. beliebig gültig
Filmer schrieb: > Jürgen S. schrieb: >> Erst dunkel gebeizt, dann ausgeschliffen > > Was sprach denn dagegen, erst zu schleiffen und danach zu beizen? Die MDF-Platten saugen und quellen auf. Die Beize ist ja sehr dünn und man kann fühlen, wie rauh das hinterher wird. Im Übrigen ging ich davon aus, dass das Brettle schon glatt ist. Gfs muss man das mehrfach machen. Es gibt aber einen Grund es rauh zu lassen, bzw nachzuhelfen: Wenn man rein rauhe Bürste nimmt und in das frisch gebeizte, also noch feuchte Holz reingeht, kann man Rillen reinkerben, die dann eine Beize anderer Farbe gut aufnehmen kann. Somit kriegt man optische und physische Holzfaserstrukturen rein. Der Rest ist Pinselkunst.
Walta S. schrieb: > Problem bei Leinöl ist, dass an es richtig auftragen muss und das > braucht Zeit. Das Problem hier ist, dass Leinöl keine weitere Festigkeit bietet. D.h. es ist vor allem für Hölzer geeignet, die schon eine Naturhärte haben. Das MDF ist aber reichlich bröselig, um es mal so auszudrücken und daher braucht es etwas, was in die Oberfläche eindringt und aushärtet. Bootslack ist wahrscheinlich das Beste in dem Fall. Ich kann aber bestätigen, dass das OSMO hart genug wird, um Fingernagelkratzfest zu werden. Es muss nur in sehr dünnen Lagen mehrfach drauf.
Das scheine mein Leinöl nicht zu wissen - muss ich ihm mal sagen. Meine, mit Leinöl gehärteten Ledersohlen vom meinen Mittelalterschuhen, funktionieren jedenfalls noch ganz gut. Letztendlich geht es hier um wasserfest und nicht krazfest. Walta
Wie weiter oben schon empfohlen: Bootslack. 2 oder 3 Schichten aufgetragen, hält ewig. :-)
Walta S. schrieb: > Letztendlich geht es hier um wasserfest und nicht krazfest. Das stimmt, allerdings schwingt das ja irgendwie mit, wenn man Holz behandelt: Die aufzutragende Beschichtung muss auch etwas aushalten und kleine Kratzer öffnen wieder das Tor fürs Wasser. lächler schrieb: > Wie weiter oben schon empfohlen: Bootslack. > 2 oder 3 Schichten aufgetragen, hält ewig. Hättest du eine gute Empfehlung für Innenräume? Also etwas, was man auch in Innnenräumen auftragen kann? - wegen Ausdünsten und so ...
Jürgen S. schrieb: > Walta S. schrieb: >> Letztendlich geht es hier um wasserfest und nicht krazfest. > > Das stimmt, allerdings schwingt das ja irgendwie mit, wenn man Holz > behandelt: Die aufzutragende Beschichtung muss auch etwas aushalten und > kleine Kratzer öffnen wieder das Tor fürs Wasser. > Das ist bei Leinöl kein Problem, weil es unter der oxidierten Oberfläche "frisch" bleibt und erst bei Sauerstoffkontakt ebenfalls aushärtet. Zumindest wenn das Werkstück ordentlich getränkt war.
Wie hart kriegt man die Oberfläche allein mit Leinöl? Fingernagelkratzfest? Bei den MDF-Platten ist es ja so, dass die etwas bröselig sind an der Oberfläche. Wenn man einen Lack hat, der in sich aushärtet und sich mit den ersten Schichten des Materials durchdringt, ist das richtig formstabil. Ölgetränkte Hölzer bringen nach meiner Erfahrung nicht so viel Resistenz.
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Bearbeitet durch User
Jürgen S. schrieb: > Wie hart kriegt man die Oberfläche allein mit Leinöl? > Fingernagelkratzfest? > Bei den MDF-Platten ist es ja so, dass die etwas bröselig sind an der > Oberfläche. Wenn man einen Lack hat, der in sich aushärtet und sich mit > den ersten Schichten des Materials durchdringt, ist das richtig > formstabil. Ölgetränkte Hölzer bringen nach meiner Erfahrung nicht so > viel Resistenz. Man bekommt mit der besten Oberflächenbeschichtung aus schrottigen Material ( und dazu gehört nunmal auch MDF ) kein Material mit besseren Eigenschaften. Wenn das möglich wäre, gäbe es schon längst Fenster aus MDF oder HDF!
Roland D. schrieb: > Hallo, > > mit was imprägniert man Teile aus MDF-Platten gegen Wasser bzw. > Feuchtigkeit? Mit gar nichts. Wechsle das Material, wenn es von Haus aus nicht ausreichend wasserfest ist.
MDF-PLatten sind prinzipiell nicht für feuchte Umgebungen geeignet. Da helfen auch keine Verrenkungen
+1 MDF und wasserfest ist nur für Optimisten. Auch Bootslack ist nicht für die Ewigkeit, da Holz arbeitet. In die Risse zieht dann später das Wasser. In eine Garage, wo man im Winter ein nasses Auto stellt, würde ich unten nie MDF verwenden.
sagjanur schrieb: > MDF-PLatten sind prinzipiell nicht für feuchte Umgebungen geeignet. > Da helfen auch keine Verrenkungen Woraus möchtest du Lautsprecher bauen, die Feuchtigkeit abbekommen können? Die müssen alle mit irgendwas beschichtet werden und MDF ist eines der besten Materialien dafür.
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