Hallo, ich habe eine Schaltung (Platine von JLCPCB, Montage selber gemacht, unter anderem ein 24 Pin QFN MCU), die laut Messung im Standby zu viel verbraucht. Komponenten habe ich sehr großzügig abgerechnet (Verlustleistung von MCU, aber auch in dem Moment aktiven Widerständen und Kondensatoren) und würde damit auf ~24uA Verbrauch kommen. Gemessen habe ich aber 80uA. Zwischenfrage: "Ist das so wichtig?" Ja, die Batterielaufzeit ist so auf ein Drittel runter. Betrieben wird die Platine am Ende von einer Knopfzelle. Laufzeit wäre damit von einem Jahr auf 4 Monate runter. Code und Mikrocontroller kann ich ausschließen. Der Standby-Code ist von mir auf ein Snippet reduziert worden und läuft auf einer breadboard-kompatiblen Platine (auch mein Design) einwandfrei, diese Schaltung misst 100nA Verbrauch, derselbe Code bei der anderen Platine und es werden 80uA verbraucht. Auch Pins auf Output und Low zu stellen oder Internal-Pullup hat keine Besserung gebracht. Ich möchte gerne alleine auf Fehlersuche gehen bzw. das erlernen und würde gerne von euch wissen, was die üblichen Verdächtigen sein können. Was erklärt einen Verbrauch von 50uA mehr? -Falsch gemessen bzw. falsches Messinstrument? Habe ein Uralt-Multimeter (Model "M3900"), womit ich auch im anderen Aufbau die 100nA gemessen habe (die auch dem Datenblatt und Internetberichten entsprechen). -Kleinste Lötbrücken? Geht sowas bei der Montage des MCUs, welches im 24 Pin QFN Format daherkommt? Die Brücke müsste dann einen Widerstand von 66kOhm haben. Kommt sowas vor? Gelötet habe ich mit Vorverzinnung der Pads, die Fläche in der Mitte habe ich kaum mit Zinn versehen (gerade um sowas zu vermeiden). Dann mit Heißluft gelötet, MCU bewegte sich selber in Position, angedrückt, auskühlen lassen unter Anpressdruck, dann nochmal aufgeheizt und leicht angetippt. Pins mit dem Lötkolben nochmal nachgelötet. Nach jedem Zwischenschritt gesäubert, unter dem Mikroskop von oben und seitlich inspiziert, neues Flussmittel drauf. Müsste sogar noch irgendwo Bilder haben. -Parasitäre Widerstände? Die Platine an sich ist top gefertigt, die Bahnen 0.3mm breit mit mindestens 0.3mm Abstand zueinander. Vias 0.3mm Innenbohrung 0.6mm Außenbohrung. Stromleitungen entsprechend größer dimensioniert. Kondensatoren des MCUs passend montiert. (Geringer, gleicher Abstand von VCC und GND, zum MCU schmaler, bei den Kondensatoren sehr breit, dann wieder etwas schmaler - ich sah von einem Foristen hier einen interessanten Beitrag auf seinem Blog dazu, den ich gerade nicht finde). -Vorschläge? Wonach könnte ich selber auf Suche gehen? Vielen vielen Dank!
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Schaltung und Fotos vom Aufbau wären hilfreicher als Text.
Ich würde die MCU im Resetzustand halten und dann den Strom messen. Üblicherweise schalten sich dann alle Portpins der MCU hochohmig und der Takt wird ausgeschaltet. Es kann nämlich beim Einfügen des Strommessers die Spannungsversorgung der MCU Probleme bereiten und diese dadurch mehr Strom aufnehmen. Daher der Dauerreset beim Messen. Sind in der Spannungsversorgung Elkos oder Tantals verbaut? Diese können einen hohen Leckstrom ziehen, speziell wenn sie falsch gepolt sind oder die Spannung zu niedrig gewählt wurde.
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Man misst zunächst OHNE die MCU. Dann Messreihe Pin für Pin high bzw low, wie es halt die MCU machen würde - Auffälligkeiten? Klaus.
Keks F. schrieb: > -Vorschläge? Wonach könnte ich selber auf Suche gehen? Ultra low power Fehlersuche
Klaus R. schrieb: > Man misst zunächst OHNE die MCU. Dann Messreihe Pin für Pin high > bzw low, wie es halt die MCU machen würde - Auffälligkeiten? > Klaus. Wird schwierig wenn die MCU eingelötet ist. Daher der Dauerreset.
Die Schaltung besteht aus einem Hochpass-Filter mit Spannungsteiler als Bias (2x1MOhm), LEDs, Taster über internen Pullup und einen Poti deren Stromversorgung ausschließlich über die Pins des MCU geht (und im Messaufbau abgeschaltet ist). Für einen Sender, der noch nicht angeschlossen ist, sind 3 100uF 1210 Keramikkondensatoren schon verbaut. Es sind diese hier: https://www.reichelt.de/vielschicht-kerko-100-f-10v-85-c-kem-x5r1210-100u-p207184.html Laut Datenblatt haben die eine IR von 1MOhm jeweils. Damit käme ich auf 10uA insgesamt*. MCU wird bestromt und gefiltert von einem 100nF und 10nf Kerko, 0805. Der Spannungsteiler selber würde maximal genauso viel Strom ziehen wie einer der Kondensatoren, dann wäre ich bei 13uA. Bei der Aufzählung fällt mir gerade auf, 24uA sind der durchschnittliche Gesamtverbrauch auf dem Papier von Standby + Betrieb. Der Verbrauch im Standby müsste also viel weniger sein eigentlich (Was übersehe ich?) *Betrieben wird die Schaltung momentan mit 3.3V. Klaus R. schrieb: > Auslöten geht nicht? Warum? 😅 > > Klaus. Wird notfalls noch gemacht, ist aber etwas doof, weil ich schon hitzeempfindliche Komponenten draufhabe, die auch erstmal ab müssen. Da ich die Platine eh zweimal brauche, wollte ich jetzt schrittweise Nr. 2 bestücken und nach jedem Bauteil nochmal messen. Also ich erwarte auch keine direkte Lösung von euch, ich will das auch irgendwo als Herausforderung und es ist ein Reiz, aber ich denke darüber jetzt 1 Woche nach und will einfach nur den "Tipp-Knopf" im Adventurespiel drücken damit ich den kleinstmöglichen Schritt weiter komme und selber raten darf. Ergibt das Sinn oder bin ich doof?
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Keks F. schrieb: > Habe ein Uralt-Multimeter > (Model "M3900"), womit ich auch im anderen Aufbau die 100nA gemessen > habe Kann ich mir kaum vorstellen. Für solch geringe Ströme braucht man spezielles Messequipment.
Gestapomethode: Jeden Block einzeln abschalten.
Falk B. schrieb: > Keks F. schrieb: >> -Vorschläge? Wonach könnte ich selber auf Suche gehen? > > Ultra low power > > Fehlersuche Oh, vielen Dank! Häufig finde ich hier im Wiki nichts selber. Viele Artikel sind extrem gut, viele sind aber auch 10 Jahre alt mit kaputten Links. MaWin schrieb: > Keks F. schrieb: >> Habe ein Uralt-Multimeter >> (Model "M3900"), womit ich auch im anderen Aufbau die 100nA gemessen >> habe > > Kann ich mir kaum vorstellen. > Für solch geringe Ströme braucht man spezielles Messequipment. Dachte ich auch, war bei meiner passenden Messung daher skeptisch genug das Equipment hier zu erwähnen.
Läuft das Programm der MCU einwandfrei, wenn das Multimeter, zwecks Strommessung, in die Versorgungsleitung eingefügt ist?
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Gerald K. schrieb: > Läuft das Programm der MCU einwandfrei, wenn das Multimeter, zwecks > Strommessung, in die Versorgungsleitung eingefügt ist? Ja! Sowohl das eigentliche, als auch das Standby bzw. Powerdown Testprogramm. War bei ersterem überrascht, weil ich das ohne Testen zu können in einem Ruck durchgeschrieben habe (sind 1k Zeilen bzw. 8KB Flash). Ich nehme an du meinst das in Bezug auf die Anmerkung im "Ultra low power"-Artikel: "Zur Kontrolle des Stromverbrauchs ist es manchmal schwierig direkt den Strom zu messen. Der Innenwiderstand gängiger Multimeter kann bei kleinen Strommessbereichen so hoch werden, dass die Schaltung Fehlfunktionen zeigt. Dies gilt insbesondere für die kritischen Einschaltmomente." Ich habe eher das Problem, dass die Schaltung noch eine Zeit läuft, und ich dann den USB-TTL-Adapter mit angesteckter Schaltung rausziehen muss, damit die großen Kerkos über den Adapter leergezogen werden. Nochmal an MaWin: Was brauche ich da bzw. wo geht das preislich los? Das ist ja im Prinzip dann für mich ziemlich doof, weil es einmal einfach schon wie gewünscht funktionieren kann jetzt und ich finde das nicht heraus, gleichzeitig kann ich aber einem Messergebnis nach meiner Vorstellung gar nicht trauen und sitze dann entweder nach einem Jahr (Ja gut, länger, weil ich das Gerät selber Ein und Ausschalte) mit leerer Zelle da und freue mich, oder ich ärgere mich Wochen oder Monate später. Und was sind die Probleme, die so ein Messgerät bei sowas hat?
MaWin schrieb: > Der µCurrent ist ganz gut: > https://www.eevblog.com/projects/ucurrent/ Ah, esse gerade, kommt gut als Lektüre, da wird ja einiges erklärt. Danke!
Keks F. schrieb: > Zwischenfrage: "Ist das so wichtig?" > Ja, die Batterielaufzeit ist so auf ein Drittel runter. Betrieben wird > die Platine am Ende von einer Knopfzelle. Laufzeit wäre damit von einem > Jahr auf 4 Monate runter. Für die Laufzeit muss auch beachtet werden, dass mit zunehmender Entladung der Knopfzelle deren Impedanz steigt und dadurch deren Kapazität nicht vollständig ausgeschöpft werden kann.
MaWin schrieb: > Der µCurrent ist ganz gut: > https://www.eevblog.com/projects/ucurrent/ Okay, da wird von zwei Problemen gesprochen: 1) Aufgrund des hohen Innenwiderstandes des Multimeters sinkt die Versorgungsspannung. Da sehe ich erstmal kein Problem, weil die Schaltungen bei mir noch ordnungsgemäß funktionieren. 2) Es wird von geringer Genauigkeit gesprochen. Es wird von 1,5% gesprochen als Beispiel. Das ist für meine Verhältnisse sehr wenig. Gut, ich habe natürlich ein Rammschteil, aber ich käme hier auf 200% daneben. Habe ich da etwas falsch verstanden? Mir wäre das jetzt egal, ob ich statt 24uA (sagen wir jetzt mal) noch 40uA messen würde. Dann kann ich mir denken "Okay, Messmethode, ist halt so".
Nimm Dir 12 Volt und 1MOhm und wenn Du 12 uA misst, ist dein Messgerät in Ordnung :-)
Keks F. schrieb: > Da ich die Platine eh zweimal brauche, wollte ich jetzt schrittweise Nr. > 2 bestücken und nach jedem Bauteil nochmal messen. Das hat mich jetzt nicht losgelassen also wollte ich noch "mal schnell" die zweite Platine bestücken. Hatte noch nie so viel Misserfolg gehabt. Ist jetzt QFN Nr.4, den ich verbaue. Die ersten drei waren gut gelaufen, einmal musste ich etwas nachlöten per Hand, weil der Anpressdruck nicht eben war (das fiel mir gar nicht auf, leider biegt sich die Silikonmatte nach oben und hebt die Platine an, eigentlich bräuchte ich einen Halter...), aber ansonsten top. Jetzt ging gar nichts. Obwohl die Pins verlötet waren (mit Mikroskop überprüft), rückte beim Löten mit Heißluft der Chip nicht in Position und verschob sich auch dauerhaft beim leichten Antippen. War sehr komisch. Dann wollte ich nochmal die Pins nacharbeiten mit dem Kolben, da reißt es mir ein NC-Pad ab und es schiebt sich in die Innenkante MCU/Platine und verbindet sich mit dem Nachbarpad... Schnauze voll, MCU abmontiert. Und ja, obwohl er nicht "klebte" sage ich jetzt mal, alle Pads waren mit Lötzinn kugelig benetzt. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen in der Richtung. Beim Vorverzinnen der Pads habe ich nicht den Eindruck, dass diese sich richtig schön bauschig aufstellen, also nicht so viel Zinn aufnehmen. Ich kenne das von Videos häufig, dass beim Andrücken von den Außenpins(!) so viel Lötzinn vorhanden ist, dass die sich sehr sehr nahe kommen. (Was natürlich auch nicht gut ist.) Das habe ich gar nicht. Ich merke da ist etwas Zinn drauf, fertig. Und leider habe ich nach der Heißluftmontage recht eingefallene Innenkanten, also die Verbindung ist da, aber da ist nicht so viel Zinn. Das macht dann auch die Begutachtung schwierig, weil das Licht da so geschluckt wird. Ich nehme 99,3% Zinn 0,7% Kupfer mit Flussmittelseele (Oh Gott, ich merke gerade, das habe ich um Weihnachten herum zur Not von Obi gekauft...), als Flussmittel nehme ich Flutschi. Nicht zu wenig, nicht zu viel. Auf Verdacht, dass es jetzt z.B. zu wenig war, gab ich etwas mehr hinzu, und es hat beim Auftrag keinen Unterschied gemacht. Gelötet wird bei 350°C, bei weniger fließt das Zinn nicht gut genug und es fängt an zu brücken, bei mehr lösen sich sofort die nicht verbundenen Pads ab und der Lötstopplack gibt nach. Mit Blei möchte ich ungerne löten (es muss doch auch ohne gehen), meine Tendenz geht auf Dauer eher dazu, dass ich mir mit Heizelement selber eine Heizplatte zum Löten baue und das dann mit Paste mache (TS391SNL ist schon bestellt, leider kriegt es Mouser nicht hin mir das Exportformular zu schicken, die haben interne Schwierigkeiten...). Ich hoffe das Zinn ist einfach absoluter Schrott. Das frustriert mich jetzt total, weil ich das bis jetzt super raushatte, dachte ich, und jetzt ging das nicht. Gut, ist spät, und man wollte es "mal schnell" machen. Ergo70 schrieb: > Wir haben die hier zur Messung des Stroms: > https://www.qoitech.com/otii/ 800$ sprengen mein Geiz-Ist-Geil-Hobbyisten Budget. Also bin Fan guten Werkzeuges, aber ich unterhalte mehrere komische Hobbies, die Equipment brauchen. 800$/€ wäre schonmal eine richtig gute gebrauchte Kreissäge mit Schiebeschlitten. :) Oder eine halbe 31cm Abrichte mit Spiralmesserwelle. Da gefällt mir, wenn ich das tatsächlich brauchen sollte, der Selbstbau, den MaWin vorgeschlagen hat, sehr.
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> Ich hoffe das Zinn ist einfach absoluter Schrott. Gut erkannt. Weil, es fehlt > Blei Dieser Bleifreiwahn war, wenn man die Ausfälle hochrechnet auch keinesfalls "nachhaltig". Allenfalls "hinterhaltig".
wombles schrieb: > Dieser Bleifreiwahn war, wenn man die Ausfälle hochrechnet > auch keinesfalls "nachhaltig". > Allenfalls "hinterhaltig". Also auch wenn ich im Forum und in der Thematik relativ neu bin, weiß ich doch eines. Wenige Sachen werden hier mit härteren Fronten ausgetragen als "Ich denke, Lötzinn ohne Blei ist scheiße" und "Ich denke, wer das nicht ohne kann, hat einfach keine Ahnung". Ich habe mich einfach nicht-wertend für die Fraktion "bleifrei" entschieden und möchte von dieser Lötzinngruppe, wenn überhaupt nötig, eine bessere Option haben als meine bisherige, wenn es denn daran liegt.
Keks F. schrieb: > Ich habe mich einfach nicht-wertend für die Fraktion "bleifrei" > entschieden und möchte von dieser Lötzinngruppe, wenn überhaupt nötig, > eine bessere Option haben als meine bisherige, wenn es denn daran liegt. Ich habe hier uralte Teraohm Messgeräte. Da ist die Schaltung der Eingangstufe ohne Platine in die Luft gelötet. Ich habe sie zudem noch vergossen, so dass sie gegen hohe (elektrisch leitende und somit messverfälschende) Luftfeuchtigkeit ein wenig unempfindlicher werden. Und die Geräte sind aus einer Zeit, in der es noch kein bleifreies Lötzinn gab. Es ist also für diese Minimalströme nicht notwendig. Aus Umweltsicht macht die Bleifreiheit dann Sinn, wenn es um Milliarden elektronischer Geräte geht, deren Blei die Müllhalden und das Recycling verseucht. Und dann wird maschinell gelötet, wobei Bleifreiheit problemlos ist. Bei Einzelanfertigungen ist der Umwelteffekt so gut wie Null. Selbst für die Gesellenprüfung eines Elektronikers steht verbleites Zinn auf der Stückliste. Und die wird von Leuten gemacht, die jahrzehntelange Erfahrung in der Praxis und der Ausbildung von Lehrlingen haben. Die wissen, dass das bleihaltige Handlöten problemloser ist. Wenn Du dennoch ausgerechnet bei Deinen diffizilen Problemen das Leben unnötig erschweren willst, ist das natürlich Deine Entscheidung.
MaWin schrieb: > Für solch geringe Ströme braucht man spezielles Messequipment. Eine Messung von 20-100µA allein sollte wohl kaum das Problem sein. Sehr genau muss es hier nicht sein. Sogar mein olles Analogmultimeter hat einen Messbereich von 50µA/100mV. Aber der Spannungsabfall bei den auftretenden Spitzenströmen stört. Wie wärs da mit einer Schottky-Diode parallel zum Messgerät, um den Spannungsverlust zu kappen? Oder ganz banal ein Schalter, um das Messgerät zu überbrücken, bis der stabile Zustand erreicht ist? Das stelle ich mir als ad hoc Lösung billiger vor, als ein teures Spezialinstrument. Also vorausgesetzt, der zu messende Betriebsstrom wird von den Kondensatoren ausreichend gemittelt.
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Mit Schaltplan in Prosa kommt man da nicht weiter. Und wenigstens den unbekannten MC sollte man nennen.
Wie wäre es wenn der TO aufhört zu jammern und stattdessen Schaltplan, Foto vom Aufbau und den Code postet?
Keks F. schrieb: > 800$ sprengen mein Geiz-Ist-Geil-Hobbyisten Budget. Wenn es keine 5V braucht: https://de.farnell.com/nordic-semiconductor/nrf-ppk2/power-profiler-kit-ii/dp/3595499?cjevent=0b7762e30bdf11ed83c88ae90a18050d&cjdata=MXxZfDB8WXww&CMP=AFC-CJ-DE-8280252&gross_price=true&source=CJ
Ich habe noch einen Vorschlag, wie Du den Energieverbrauch anders messen kannst. Nimm einen guten und ordentlich dimensionierten Elko (evtl. im niedrigen mF-Bereich) und lade ihn auf ca. 3,5 V vor. Dann verwende ihn als Versorgungsspannung und miss den Spannungsabfall (evtl. mit Oszi / DMM, was eben vorhanden ist). Warte, bis die Spannung auf 3,3 oder 3,2 V abgefallen bist. Daraus kannst du dann die Stromaufnahme abschätzen. Verändert deine Schaltung nicht, und wenn der Elko richtig dimensioniert ist, kommst Du mit billigen Mitteln auf einen recht präzisen Wert. Du solltest nur den Spannungsabfall am Elko nicht zu hoch wählen, denn die Stromaufnahme am µC ist spannungsabhängig.
Mario M. schrieb: > Ich habe noch einen Vorschlag, wie Du den Energieverbrauch anders messen > kannst. Nimm einen guten und ordentlich dimensionierten Elko Sinnvoller Vorschlag, wenn die passenden Meßmittel fehlen, allerdings nimmt man keinen beliebigen Elko im mF Bereich, weil dann die Auflösung schlecht wird sondern 1-10uF ... Hier das Prinzip als Nano Current Project: http://www.technoblogy.com/show?2S67
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Apollo M. schrieb: > Sinnvoller Vorschlag, wenn die passenden Meßmittel fehlen, allerdings > nimmt man keinen beliebigen Elko im mF Bereich, weil dann die Auflösung > schlecht wird sondern 1-10uF ... Das kann gut sein, ich hatte das nur aus einem eigenen Projekt im Kopf, aber da lief der µC samt Sensor auch zwischendrin immer wieder regelmäßig. Er muss es eben richtig dimensionieren. Und vor allem einen Kondensator wählen, der einen Leckstrom weit unter dem Tiefschlafstrom hat.
Hat der Poster was zu verlieren, oder weshalb gibt es kein Foto und Schaltplan?
Wenn es auf dem Steckbrett ok war und auf der Platine nicht mehr, dann muss es da ja einen Unterschied geben. Also Fehler im Layout oder doch eine Klitzekleine Änderung. Oder doch eine Brücke zwischen irgendwelchen Pins.
Alle Pins müssen einen eindeutigen Logikpegel (HIGH oder LOW) haben, was bei offenen Eingängen nicht sicher ist. Hast du offene Eingänge? Hochohmige Widerstände sind empfänglich für Radiowellen, diese kannst du eventuell mit Kondensatoren abblocken, um ruhige Pegel zu erreichen.
Keks F. schrieb: > Dann mit Heißluft gelötet, MCU bewegte sich selber > in Position, angedrückt, auskühlen lassen unter Anpressdruck, dann > nochmal aufgeheizt und leicht angetippt. Vielleicht hast sich das Zinn zwischen zwei Pins gequetscht? Versuche mal ohne andrücken zu löten.
Also ich nutze zum Stromessen ein Joulescope: https://www.joulescope.com/ Das funktioniert sogar mit Schaltreglern zur Versorgugn noch brauchbar. Aber generell reicht schon ein falsch belegter Portpin oder ein falsch ausgewähltes Bauteil um sowas zu verursachen. Leckströme bei den eingesetzten Teilen nachschauen. (Datenblatt) In dem Bereich sucht man auch schon mal zwei Wochen bis man die Ursache gefunden hat.
Man kann sich für kleines Geld schnell mal einen Transimpedanzverstärker aufbauen. Z.B der bekannte OP177 hat typisch 1nA Biasstrom, d.h. 100nA lassen sich bequem messen.
Ich nehme zum selber Löten nur Bleilot. Man sieht dann viel besser, ob die Lötstellen einwandfrei, d.h. glänzend und schön benetzt sind. Abkühlungsrisse sind gut zu erkennen. Auch hat man damit viel weniger Verschmutzungen auf der Platine, das Flußmittel im Lot ist völlig ausreichend. Am Anfang der bleifreien Fertigung hatten wir hohe Ausfälle durch Whisker. Das Problem damit ist, daß die erst beim Kunden niederohmig werden und einen kostspieligen Rückruf erfordern. Bleifrei überlasse ich daher den Profis in der Serienfertigung.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Alle Pins müssen einen eindeutigen Logikpegel (HIGH oder LOW) haben, was > bei offenen Eingängen nicht sicher ist. Hast du offene Eingänge? Nein. Ich habe ausprobiert alle Pins auf Output-Low zu setzen, oder nur die nicht belegten (da dann mit internem Pullup). Es gibt dadurch einen anderen Verbrauch, entweder gleich oder höher.
Keks F. schrieb: > Es gibt dadurch einen anderen Verbrauch, entweder gleich oder höher. War das eine Frage? Offene CMOS-Eingänge benötigen, wenn sie nicht Low- oder High-Pegel besitzen mehr Strom. Der Grund ist, das N-Kanal und P-Kanal FETs in der Gegentaktstufe gleichzeitig leitend werden. Außerdem können die Eingänge zu Schwingungen führen, die ebenfalls Strom verbrauchen. Aber Vorsicht, unbenutzt Ausgänge sollt man nicht auf Versorgungspotential legen.
Es kann auch ein EIngang mit internem Pull-Up sein, der einen Lötbrücke nach GND hat. I = U / R = 3,3V / 50k = 66uA
Falk B. schrieb: > Es kann auch ein EIngang mit internem Pull-Up sein, der einen > Lötbrücke nach GND hat. > I = U / R = 3,3V / 50k = 66uA Es muss kein Strom fließen damit der korrekte Logikpegel anliegt. Daher reicht der interne Pull-Up. Diese Methode hat den Vorteil, dass diesen Pin leichter als Testpin oder für ein Workaround verfügbar ist. Man kann natürlich auch den Eingang zu einem Ausgang umkonfigurieren.
Ohne dass ich den ganzen Thread gelesen hätte: Erstmal alles anständig sauber machen, so dass kein Fluxer mehr auf der Platine sein kann. Ich hatte schon Reste von dem Zeug unter den ICs, sehr störend. Da hilft nur Ultraschall und z.B. EnSolv. Ultraschall bitte nicht in Verbindung mit Isopropanol.
Meines Wissens nicht zulässig wegen Explosionsgefahr.
ths schrieb: > Meines Wissens nicht zulässig wegen Explosionsgefahr. Danke! Ich hätte eher an giftige Dämpfe gedacht.
So richtig gesund ist nix von dem Zeug, was wirklich hilft. Sicherheitsdatenblatt lesen!
https://www.st.com/en/evaluation-tools/x-nucleo-lpm01a.html https://www.st.com/en/development-tools/stm32cubemonpwr.html#st-featured-products https://www.st.com/en/evaluation-tools/stm32l562e-dk.html leisten beide ganz gute Dienste und sind auch lieferbar
Falk B. schrieb: > Es kann auch ein EIngang mit internem Pull-Up sein, der einen > Lötbrücke > nach GND hat. > > I = U / R = 3,3V / 50k = 66uA Hallo, das war es tatsächlich. Ich habe es jetzt nur nochmals getestet, indem ich alle Pins auf Output und LOW gestellt habe, jetzt passt es. Ich denke ich habe einen Pin (0 oder 20, also den letzten), übersehen. Ich komme jetzt auf 26uA. Ich weiß, dass es vielen missfallen hat, dass ich die Schaltung nicht gezeigt habe. Aber so habe ich mehrere Sachen gelernt: -Strommessung ist relativ unzuverlässig bei so geringen Strömen (Spannungsabfall und Genauigkeit), plus Alternativen für richtiges Messwerkzeug -Flussmittelreste können geringfügig leitend sein -Der Pullup-Kurzschluss war's. Es passt sogar von der Rechnung absolut genau. Wahnsinn. Da die Platine ansonsten fast voll bestückt ist, und es so funktioniert, denke ich, dass ich den Controller jetzt nicht ab- und wieder auflöten werde.
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Keks F. schrieb: > Ich weiß, dass es vielen missfallen hat, dass ich die Schaltung nicht > gezeigt habe. Das wird hier mittlerweile von einigen reflexartig gefordert, aber oft kommt man auch mit etwas Logik weiter. Danke für das Feedback. Keks F. schrieb: > -Strommessung ist relativ unzuverlässig bei so geringen Strömen mit einem nicht teuren Tischmultimeter habe ich Ströme < 1µA gemessen, das hat schon gut funktioniert. Nur bevor der µC aufwacht musste ich das Messgerät kurzschließen, beim Auto Umschalten es Messbereichs wurde der Strom zum Controller kurz unterbrochen -> Reset. War ein LPC8xx, im Reset zog der übrigens >1 mA, also lange im Reset halten ist da bei Batteriebetrieb auch nix gut.
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Also ich baue keine Produkte, patentwürdiges Zeug, oder Bomben oder sonstwas, die Pläne sind nicht geheim. Ich will nur so wenig Hilfestellung wie möglich haben, weil ich selber festgestellt habe, dass mir das am meisten weiterhilft. Kann die Fragen voll nachvollziehen, ich will aber nicht in einer Situation landen, wo ich wegen allem fragen soll, weil mir jemand super kompetentes hier innerhalb von 3 Minuten sagen kann "Das ist es". Und so froh ich bin, umso mehr ärgere ich mich eigentlich auch, dass ich da einen Pin übersehen haben muss, weil ich mich noch daran erinnern kann, selber mal die Rechnung gemacht zu haben. Ich habe sogar meinen alten Testcode gefunden... Keine Schleife, weil ich das entsprechend ausloten wollte: pinMode(1, OUTPUT); pinMode(2, OUTPUT); pinMode(3, OUTPUT); pinMode(4, OUTPUT); pinMode(5, OUTPUT); pinMode(6, OUTPUT); pinMode(7, OUTPUT); pinMode(8, OUTPUT); pinMode(9, OUTPUT); pinMode(10, OUTPUT); pinMode(11, OUTPUT); pinMode(12, OUTPUT); pinMode(13, OUTPUT); pinMode(14, OUTPUT); pinMode(15, OUTPUT); pinMode(16, OUTPUT); pinMode(17, OUTPUT); pinMode(18, OUTPUT); pinMode(19, OUTPUT); pinMode(20, OUTPUT); pinMode(21, OUTPUT); digitalWrite(1, LOW); digitalWrite(2, LOW); digitalWrite(3, LOW); digitalWrite(4, LOW); digitalWrite(5, LOW); digitalWrite(6, LOW); digitalWrite(7, LOW); digitalWrite(8, LOW); digitalWrite(9, LOW); digitalWrite(10, LOW); digitalWrite(11, LOW); digitalWrite(12, LOW); digitalWrite(13, LOW); digitalWrite(14, LOW); digitalWrite(15, LOW); digitalWrite(16, LOW); digitalWrite(17, LOW); digitalWrite(18, LOW); digitalWrite(19, LOW); digitalWrite(20, LOW); digitalWrite(21, LOW); Wie man sieht, +1 Fehler, Pins gehen von 0 bis einschließlich 20...
J. S. schrieb: > Das wird hier mittlerweile von einigen reflexartig gefordert, aber oft > kommt man auch mit etwas Logik weiter. Mit Plan kann man allerdings wesentlich gezielter vorgehen, muss nicht raten, was wie wo angeschlossen ist. Wenn zu viel falsch geraten wird, enden Threads oft mit wüsten Beschimpfungen der Art "Wenn ihr mir nicht helfen könnten, dann lasst mich in Ruhe".
J. S. schrieb: > mit einem nicht teuren Tischmultimeter habe ich Ströme < 1µA gemessen, > das hat schon gut funktioniert. Nur bevor der µC aufwacht musste ich das > Messgerät kurzschließen, beim Auto Umschalten es Messbereichs wurde der > Strom zum Controller kurz unterbrochen -> Reset. Ich schalte einen 1kΩ Widerstand in Reihe zur Stromversorgung. Mit dem Multimeter messe ich den Spannungsabfall an diesem Widerstand. Diesen Widerstand überbrücke ich zunächst, versetze die Schaltung in den Sleep Mode und entferne dann die Überbrückung um zu Messen.
Keks F. schrieb: > das war es tatsächlich. > Ich habe es jetzt nur nochmals getestet, indem ich alle Pins auf Output > und LOW gestellt habe, jetzt passt es. Das Nennen des unbekannten MCs hätte aber schon sehr geholfen. Z.B. kann man bei den AVRs mit dem PUD-Bit alle Pullups abschalten. Weiterhin werden im Power-Down alle Eingangsstufen abgeschaltet, die nicht zu Aufwachen dienen. D.h. Eingänge dürfen floaten, ohne daß der Strom ansteigt.
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Stroeme mit einem Transimpedanz Amplifier. Bedeutet einen FET Opamp mit Rueckkopplungswiderstand. Das Potential am + Eingang wird eingehalten. Bedeutet, man setzt den +Eingang auf Vcc, zB 3.3V. Un kann dann bis hahe an den Bias Strom des OpAmps messen. Bedeutet je nach FET Opamp, bis auf fA runter.
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