Hallo, ich habe mich hier bei Euch mal angemeldet, weil ich Probleme mit der Motorsteuerung meiner Chinadrehe (Güde GMD 400) habe. Nachdem die Maschine ein paar Jahre zerlegt im Keller lag, habe ich sie kürzlich wieder zusammengebaut und wollte sie dann auch gleich mal starten, aber es passierte nichts. Am nächsten Tag habe ich dann noch mal alle Schalter und Sicherungen kontrolliert, aber es war nichts festzustellen. Dann wollte ich mal gucken, ob am Notschalter und am Motoranschluss Strom ankommt und plötzlich lief sie doch. Dann habe ich festgestellt, dass der eine Widerstand (Bild1, der große in der Mitte (R17)), sehr heiß wird und irgendwie verschmaddert aussieht. Nach kurzer Zeit kann man den Widerstand kaum noch anfassen, auch wenn die Maschine nicht gelaufen ist. Er wird so heiß, dass die eine Lötstelle, welche am Schaltkasten anliegt, schon das Plastik anschmort (Bild2). Gemessen habe ich 12 KOhm direkt am großen Widerstand (im eingebauten Zustand). Der kleine Widerstand darunter (Bauteilnummer nicht lesbar) wird ebenfalls sehr heiß. Ich habe leider keine Ahnung von Elektronik (bin aber interessiert!) und wollte deshalb mal fragen, was ich tun kann. Eventuell ist es normal, dass diese Widerstände auf höhere Temperaturen kommen, aber schmoren sollte da meiner Meinung nach eigentlich nichts. Die Platine ist eine xmt-2325 pb, für die ich bislang noch keinen Schaltplan gefunden habe, nur von ähnlichen Ausführungen. Hat vielleicht jemand eine Idee, warum die beiden Widerstände so heiß werden? EDIT: Entschuldigung, es ist eine Drehe, keine Fräse.
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Wie hoch ist eigentlich die Stromaufnahme, wenn du einfach nur Spannung anlegst ohne daß die Fräse fräsen soll?
@Wühlhase Es handelt sich um eine Drehmaschine, keine Fräse. Entschuldigung, habe es gerade verbessert. Es befindet sich nur ein Motor in der Maschine. Auf die Wärmeentwicklung am Motor habe ich noch nicht geachtet. Wie lange soll ich die Maschine laufen lassen, um zu sehen, ob er übermäßig warm wird? Wo muss ich die Stromaufnahme messen?
Wenn sich der Widerstand auslötet, natürlich nicht so lange. Und da es sich um einen größeren Drehstrom(?)motor in deiner Drehe handelt ist das hinfällig, bei einem kleineren Schrittmotor hättest du vielleicht was mitbekommen können. Du könntest mal ein Bild von dem Motor, Klemmbrett und Typenschild, reinstellen. Deine Platine sieht etwas verwirrend aus. Mir fehlen da noch drei Transistoren. Eigentlich wären sechs nötig.
Benno B. schrieb: > Eventuell ist es normal, dass diese Widerstände auf höhere Temperaturen > kommen Ja. > Hat vielleicht jemand eine Idee, warum die beiden Widerstände so heiß > werden? Es werden 4.4 Watt verheizt. Der Widerstand ist der Vorwiderstand für die Stromversorgung der Elektronik, die ist dauernd in Betrieb. Man könnte die Dioden und Transistoren an den Kühlkörpern mal nachmessen, aber üblich ist der Austausch der Platine gegen eine modernere. Im Zerspanerforum weiss man welche.
Danke, auch für die Informationen! Ich mache mal ein Bild von dem Typenschild des Motors und dem Motor. Was ist mit KLemmbrett gemeint? Austauschen würde ich aus Kostengründen die ganze Platine nur ungern. Falls nur ein kleines Bauteil defekt ist, wäre es mir lieber, wenn ich hier erst mal nur den Austausch vornehmen würde. Die Maschine dürft ca. 6-7 Jahre alt sein und es stecken schon eine Menge Nacharbeitungskosten drin. Ich hatte die Tage die 3 Dioden mal "gemessen". 0,51 V war bei allen dreien zu messen. Aber mir ist aufgefallen, dass D13 (Bild1, oberhalb von D14) von dem Metallplättchen, an dem die Diode mit dem Kühlkörper verschraubt ist, keinen Durchgang zu dem linken Beinchen hat, aber die anderen beiden Dioden haben dort Durchgang. Ob das die Anode oder Kathode ist, weiß ich nicht. Bei den Transistoren (Thyristoren?) hatte ich nur mal flüchtig die Messnadeln angelegt, aber werde es mal versuchen, ordentlich zu machen. MaWin, die 15K hatte ich auch in irgendeinem Schaltplan gelesen, aber eben in einem Schaltplan, der zu einer ähnlichen Platine (xmt-2325-C Ddb) gehört. Dort sind auch andere Dioden und Transistoren verbaut. In meinem Fall sind es: D13, D14 und D15: D8020L 4J03J und Q5 und Q6: BT152 &00 R Phmx 1302 Wie kann ich denn sicher sein, dass in meiner Platine auch ein 15k verbaut ist oder sein sollte? Die Farben kann man nicht nur auf den Bildern nicht erkennen, sondern auch so nicht.
Benno B. schrieb: > Dann wollte ich mal > gucken, ob am Notschalter und am Motoranschluss Strom ankommt und > plötzlich lief sie doch. Dann ist doch alles gut! Mach dir keinen Kopf über die Widerstände. Die halten noch viel mehr aus. Mach die Spuckeprobe. Etwas Spucke auf den Finger und dann an den Widerstand. Wenn es nicht zischt, ist es weniger als 100°. Ansonsten hält der auch locker 200°C aus.
Ich habe die Motordaten des kleinen Motors mal abgeschrieben: ZYT-250 250W DC-230V 2A R.P.M. 5000 CLASS E Mehr kann man da erst mal im eingebauten Zustand nicht sehen. Der Motor zeigt mit Blick auf die Temperatur keine Auffälligkeiten. Auch nicht, wenn er 5 min gelaufen ist. Den Widerstand habe ich mal versucht mit einem Infrarotthermometer zu messen, so gut es eben damit geht. 5 min nachdem der Netzstecker eingesteckt wurde zeigte das Thermometer 158°. Nach Einschalten des Motors und weiteren 5 min hat sich die Temperatur nicht mehr erhöht. Der weiße Kondensator C32 (Bild1, oberhalb von R17) ist auch schon stellenweise schwarz, weshalb ich mir nicht vorstellen kann, dass solche Temperaturen noch im normalen Bereich sind. Außerdem kokelt ja schon das Gehäuse, was ja schon fast in Richtung Brandgefahr geht. Kann noch jemand etwas dazu sagen?
Benno B. schrieb: > Dann habe ich festgestellt, dass der eine Widerstand (Bild1, der große > in der Mitte (R17)), sehr heiß wird und irgendwie verschmaddert > aussieht. Mensch und Widerstand sind in der Wahrnehmung von Wärme sehr unterschiedlich gestrickt. Was heißt "sehr heiß"? Weder Widerstand noch Platine sehen dauerüberhitzungsgestresst aus.
Wie hoch ist die Netzspannung bei dir? Die geht wenigstens quadratisch in die Verlustleistung ein.
Benno B. schrieb: > Dann habe ich festgestellt, dass der eine Widerstand (Bild1, der große > in der Mitte (R17)), sehr heiß wird und irgendwie verschmaddert > aussieht. Grundsätzlich können Widerstände durchaus 350° heiß werden (siehe Datenblatt). Trotzdem kann natürlich bei Dir ein Fehler vorliegen. Den ohne Elektronikkenntnisse zu finden, dürfte allerdings schwierig bis unmöglich sein.
Benno B. schrieb: > Ich habe die Motordaten des kleinen Motors mal abgeschrieben: > > ZYT-250 > > 250W DC-230V > > 2A R.P.M. 5000 > > CLASS E Hä...DC? Sicher? Wozu sind denn dann drei Stromkompensationsdrosseln auf der Platine? Gestern nahm ich das noch als kreative Möglichkeit zur Strommessung an, aber nicht wenn es ein DC-Motor ist.
@Forist > Weder Widerstand noch Platine sehen dauerüberhitzungsgestresst aus. Ich dachte mir, der Widerstand selbst lässt kaum noch seine Farben erkennen, das Gehäuse ist leicht angekokelt, ein Nachbarbauteil wird auch schon schwarz und die entsprechenden Lötstellen auf der Unterseite zeigen auch schon erste Verfärbungen, da wird wohl bald was fällig sein. Als Laie schwer vorstellbar, dass die Maschine nun die nächsten Jahre so im Keller am Netz hängend stehen soll, ohne dass was passiert oder kaputt geht. @Helge > Wie hoch ist die Netzspannung bei dir? Du meinst die Steckdosenspannung? 230 V. > Die geht wenigstens quadratisch in die Verlustleistung ein. Das verstehe ich nicht. Was ist damit gemeint? @Harald W. > Grundsätzlich können Widerstände durchaus 350° heiß werden (siehe Datenblatt). Gerne würde ich mal einen Blick in das Datenblatt werfen, aber ich weiß ja gar nicht, um was für einen Widerstand es sich genau handelt. Man kann die Farben kaum bis gar nicht mehr erkennen, aber er könnte mal so ausgesehen haben, wie hier zu sehen: https://de.aliexpress.com/item/32980349200.html https://www.arceurotrade.co.uk/catalogue/department.aspx?node_id=7461e042-6a41-4864-9a3d-a11800f4d833&ou=%2Fcatalogue%2Fmachine-spares%2Fc2-mini-lathe-spares%2Fc2-182b-main-control-board-xmt2325 Demnach ist es ein 15K -+5%, wie MaWin schon schrieb. Ist das ein spezieller Widerstand, nach dessen Datenblatt ich suchen muss? > Trotzdem kann natürlich bei Dir ein Fehler vorliegen. Den ohne Elektronikkenntnisse zu finden, dürfte allerdings schwierig bis unmöglich sein. Ich hatte gehofft, dass man auf Basis der Bilder und weiterer Informationen eventuell defekte Bauteile eingrenzen kann, die ich dann vielleicht mal durchmessen könnte. Zwei Dinge, die mir komisch vorkommen, sind ja schon festgestellt worden. Der Widerstand, der wahrscheinlich 15K haben müsste und die eine Diode, die im Gegensatz zu den anderen beiden, keinen Durchgang hat (die eigentlichen Kontakte (Anode/Kathode) scheinen aber mit 0,5 V in Ordnung zu sein. @Wühlhase > Hä...DC? Sicher? > Wozu sind denn dann drei Stromkompensationsdrosseln auf der Platine? > Gestern nahm ich das noch als kreative Möglichkeit zur Strommessung an, > aber nicht wenn es ein DC-Motor ist. Ja, sicher. Das hatte ich auch schon mal gemessen. Zu den Stromkompensationsdrosseln kann ich nichts sagen, aber ich habe den Schaltplan wiedergefunden, der meiner Platine ziemlich ähnlich zu sein scheint. Vielleicht möchtest Du ja mal einen Blick drauf werfen? In der Antwort "Reply #7" von Joules ist er verlinkt: https://www.madmodder.net/index.php?topic=13000.0 Hier ist auch der R17 mit 15K eingezeichnet, aber die Dioden z.B. scheinen andere zu sein.
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Wühlhase schrieb: > Hä...DC? Sicher? Natürlich. Benno B. schrieb: > Demnach ist es ein 15K -+5%, wie MaWin schon schrieb. Ist das ein > spezieller Widerstand, nach dessen Datenblatt ich suchen muss? Nein. Wenn er dir zu heiss wird, löte einen grösseren Typ ein, z.B. https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-7-w-15-kohm-10--7w-axial-15k-p110672.html
Nach Schaltplan ist das ein 8W-Widerstand. Sportlich. Bei 230V Netzspannung verbrät der 6W, bei 240V knapp 7W. Ich würde versuchen, ob das Gerät mit einem 18k-Widerstand noch vernünftig läuft. Ist die Platine China-Entwicklung? Die bauen gern für 220V.
Helge schrieb: > Ist die Platine China-Entwicklung? Die bauen gern für 220V. Haben die in China auch 220V als normale Netzspannung?
Gemessen habe ich 230 V +- 2 V. Ja, ich gehe ganz stark davon aus, dass die Drehe komplett in China gebaut wurde. Die Ausführung nennt sich Sieg C2 (wohl kleinstes Modell) und wird allem Anschein nach von verschiedenen Firmen in leicht unterschiedlichen Ausführungen gebaut. Vertrieben werden die dann von unzähligen Händlern/Firmen weltweit z.T. unter eigenem Logo. Da es hier auch Qualitätsunterschiede gibt, könnte es sein, dass einige Firmen vor Ort eigene Qualitätskontrollen haben. Ich habe jetzt jedenfalls auch noch mal den kleinen Widerstand (bautechnisch unter R17) gemessen und da wird mir der gleiche Wert wie der von R17 angezeigt, knapp 12k. Warum das? MaWin, danke für den Link!
Der Unterschied von 220V auf 230V sind gerademal 4,5%. Wenn die Schaltung 230V nicht verkraftet, wird sie 220V wahrscheinlich genauso wenig verkraften. Und selbst wenn man die bei uns übliche Toleranz von 10% hinzunimmt, sind es immer noch nur 15%.
Wühlhase schrieb: > Der Unterschied von 220V auf 230V sind gerademal 4,5%. Für den Widerstand beträgt der Unterschied gut 9%. Den interessiert die Leistung.
Wolfgang schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Der Unterschied von 220V auf 230V sind gerademal 4,5%. > > Für den Widerstand beträgt der Unterschied gut 9%. Den interessiert die > Leistung. Das ist klar, aber darum ging es mir nicht. Auch die Chinesen werden in ihrem Netz eine gewisse Spannungstoleranz haben, bei uns sind das heute 10%, vor der Energie"wende" waren es 5%, und wenigstens davon werden die Chinesen nicht allzuweit entfernt sein.
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