Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schweißschutzbrille UV Schutz


von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Nach meinen Recherchen zufolge bietet eine Schweißschutzbrille für das 
Gasschmelzschweißen keinen ausreichenden UV Schutz. Was mache ich wenn 
ich in der Wüste oder im Hochgebirge draußen schweißen muss. Soll ich 
dann zusätzlich noch eine Sonnenbrille tragen oder wie? Das ist eine 
totale Informationslücke.

5A1 entspricht eine dunklen Sonnenbrille. Nach DIN 166/169 laut pdf.
https://kewell-schweisstechnik.de/wp-content/uploads/2011/11/Zubeh%C3%B6r-2.pdf

DIN 170 wäre UV Schutz:
https://www.uvex-safety.com/en/product-group/uvex-ultrasonic-lab-goggles-welding-goggles/
Evtl. ist UV Schutz schon in DIN 166/169  inbegriffen?
https://www.uvex-safety.com/en/knowledge/safety-standards/safety-glasses/

Laut NASA sind Schutzgläser für das Elektodenschweißen mit Stufe 13 für 
die Sonnenbeobachtung geeignet.
https://www.space.com/36941-solar-eclipse-eye-protection-guide.html
Also müsste hier UV Schutz gegeben sein, wobei das UV Spektrum beim 
Elektroschweißen 200nm aufwärts
https://www.ishn.com/articles/103729-what-types-of-radiation-are-associated-with-welding
und bei der Sonne 300nm aufwärts liegt, weil alles darunter die 
Atmosphäre filtert.

https://www.nvisioncenters.com/conditions/uv-radiation/
UVC ist das was die Hornhaut schädigt und deshalb Verblitzung verursacht 
wenn man in den Lichtbogen schaut.

Mir fällt noch ein dass ein Optiker mit seinem Photometer die 
Durchlässigkeit prüfen könnte. Fragt sich welchen Bereich das abdeckt. 
Es gibt welche die haben eine Art Fotoblitz und andre die haben eine 
andre Lichtquelle.
Dieses Gerät gibt folgende Werte:
https://www.deroptikershop.de/produkt/huvitz-hlm-9000-auto-scheitelbrechwert-messgeraet/
http://www.ftpuso.com/manuals/Huvitz/HLM-9000.pdf
Sonnenbrillen 100%
Schweißerbrille 100%
Schutzbrille Kunststoff 3M 90%
Mineralgläser Brille: 10%
Wobei, laut Link_1, eine 395 nm Quelle verwendet wird. Scheint aber für 
die Optiker bzw. Sonnenbrillentesten auszureichen. Da ist dann aber der 
365nm Taschenlampentest in etwa gleich aussagekräftig.

Der 365nm Test ist teilweise aussagekräftig: 
https://www.youtube.com/watch?v=D7Uqqp2ElGk
Meine Tests:
Mineralgläser Brille: 30%
Schutzbrille Kunststoff: 70%
Sonnenbrillen: 80-98%
Schweißerbrille: 98%
Teilweise, weil ja noch blaues Licht dabei ist und dieses auch 
Fluoreszenz verursacht. Spektrum Seite 4:
https://www.neumueller.com/datenblatt/seoulviosys/CUN66A1B_210708_R15.2.pdf
Mein 450 nm königsblaues Licht lässt alles fluoreszieren wobei es im 
Vergleich dazu viel schwächer von weißen oder blauen Flächen reflektiert 
wird.
Laut diesem Test bietet die Schweißerbrille sehr guten UV Schutz.


Es ist ziemlich armselig dass man seine halbwegs glaubhaften 
Informationen auf US Websites von privaten Unternehmen zusammensuchen 
muss und es außer  Wikipedia kaum wissenschaftliche Informationen frei 
verfügbar gibt. Von wegen Wissenschaft und Bildung auf dem Vormarsch, 
das Wissen schwirrt diffus in überteuerten Fachbüchern herum, da braucht 
man Tage bis Wochen Zeit und eine ganze angestaubte Bibliothek bis man 
halbwegs verlässliche Informationen zusammenkratzt hat. Einsicht in Din 
Normen muss man teuer bezahlen. Forschung und Bildung ist privatisiert, 
ist proprietär und dafür da Profit zu sammeln. Die Bevölkerung bleibt 
auf der Strecke, bzw. beim Privatfernsehen hängen, dann kann man mit 
denen machen was man will. Man muss den Hersteller !vertrauen! und 
versuchen?? hinter den ganzen kommerziellen Fantasienamen handfeste 
Information zu vermuten. Wozu das Ganze? Dass ein paar Riesenbabys mit 
ihren Millionen in Hochhäusern residieren können und mit ihren 
Monstertrucks beweisen können, dass sie ganz viel Benzin in CO2 wandeln 
können wenn sie zum Zigarettenautomaten fahren? Während die Normalos 
versuchen mit dem Fahrrad etwas CO2 einzusparen!

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Der G. schrieb:
> Forschung und Bildung ist privatisiert,

Ach.

Der G. schrieb:
> man halbwegs verlässliche Informationen zusammenkratzt hat

Soso.

Der G. schrieb:
> Dass ein paar Riesenbabys mit
> ihren Millionen in Hochhäusern residieren können

Was hast du getrunken? Das Zeug ist geil, das will ich auch 
ausprobieren.

von Sebastian (Gast)


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Vielleicht auch ganz interessant: Automatik-Schweisshelme haben eine 
eingebaute Batterie. Die wird benötigt um die Elektronik "vorzuwärmen" 
so dass die Scheibe "sofort" abdunkelt wenn der Lichtbogen startet. Die 
Solarzelle wird dabei vor dem Start des Lichtbogens benutzt um 
Umgebungslicht zu detektieren und dadurch die Batterieversorgung 
freizuschalten.

Man sollte also solche Automatikschweisshelme immer dunkel lagern, sonst 
ist die Batterie bald platt und die Abdunkelung verzögert sich ohne 
Vorwarnung um mehrere hundert Millisekunden bis die Solarzelle die 
Elektronik in Gang gebracht hat, mit entsprechenden Folgen für die 
Augen.

LG, Sebastian

von Reinhard S. (rezz)


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Der G. schrieb:
> Nach meinen Recherchen zufolge bietet eine Schweißschutzbrille für das
> Gasschmelzschweißen keinen ausreichenden UV Schutz.

Schmier halt Sonnencreme drauf...

> Was mache ich wenn ich in der Wüste oder im Hochgebirge draußen schweißen
> muss.

Wie wahrscheinlich ist das?

Schlechter Trollversuch.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Man sollte also solche Automatikschweisshelme immer dunkel lagern, sonst
> ist die Batterie bald platt und die Abdunkelung verzögert sich ohne
> Vorwarnung um mehrere hundert Millisekunden bis die Solarzelle die
> Elektronik in Gang gebracht hat,

Ich schweiße nur sehr selten, daher lagere ich ihn ohne Batterien.
In der Innenseite gibt es zwei Potis "Verzögrung" und 
"Ansprechempfindlichkeit".

Von außen bedienbar ist ein Drehpoti mit Schalter für den 
Verdunkelungsgrad.

Wegen Deinem Quatsch messe ich mal:
Aus = 0,0 µA
Ein = 105 µA

Mit den zwei AAA-Batterien könnte er also sogar Eingeschaltet gut ein 
Jahr liegen. Aber da Batterien ja auslaufsicher sind, besser raus.

Reinhard S. schrieb:
> Schlechter Trollversuch.

Du tust ihm Unrecht, gastgeber trollt nicht, der ist so!

von Spezialist (Gast)


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Regel Nr.1:
Niemals in der Wüste oder im Hochgebirge schweißen.

von Musik og F. (musikog_f)


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> Es ist ziemlich armselig dass man
> seine halbwegs glaubhaften Informationen
> auf US Websites von privaten
> Unternehmen zusammensuchen muss

Full ACK
Hat die Bücherei gerade Sommerferien?


>und es außer Wikipedia kaum
> wissenschaftliche Informationen
finde den Fehler.


> frei verfügbar gibt
Wissenschaft ist frei aber nicht gratis
Die Gebührenordnung deiner örtlichen wissenschaftlichen Bücherei kenne 
ich nicht.

von Thomas F. (igel)


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Sebastian schrieb:
> Automatik-Schweisshelme haben eine
> eingebaute Batterie. Die wird benötigt um die Elektronik "vorzuwärmen"
> so dass die Scheibe "sofort" abdunkelt wenn der Lichtbogen startet.

Komisch, mein Billig-Automatikhelm hat keine Batterie. Funktioniert seit 
über 15 Jahren.

> Man sollte also solche Automatikschweisshelme immer dunkel lagern, sonst
> ist die Batterie bald platt und die Abdunkelung verzögert sich ohne
> Vorwarnung um mehrere hundert Millisekunden bis die Solarzelle die
> Elektronik in Gang gebracht hat.

Habe ich noch nie festgestellt, bei keinem Helm. Ist deiner vielleicht 
kaputt?

von Rudi Ratlos (Gast)


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Der G. schrieb:
> Nach meinen Recherchen zufolge bietet eine Schweißschutzbrille für das
> Gasschmelzschweißen keinen ausreichenden UV Schutz. Was mache ich wenn
> ich in der Wüste oder im Hochgebirge draußen schweißen muss.

Einfach einen Automatik-Schweißhelm nehmen.
Was glaubst wieviel UV-Licht beim Lichtbogenschweißen entsteht ? Und 
modernere Helme haben zwei Abdunkelungsstufen (min.DIN4), eine fürs 
Flexen und Gasschweißen - und die dunklere fürn Lichtbogen.

Und:
Wenn man in der Wüste vom 'vielen' UV-Licht erblinden würde, dann wären 
wohl alle Wüstennomaden schon jahrmillionenlang blind.
(oder im Hochgebirge: der  DJ-Ötzi )

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