Hallo zusammen ! Für einen Geräte-Prototypen muss ich einen Glühdraht (in Wendelform, aber das tut eigentlich jetzt nix zur Sache), der ziemlich heiß werden wird (ca. 400-500°C) mit Ösen (z.B. M3 oder M4) verbinden, die dann zur Verschraubung an einer Art "Terminal" in einem Keramikgehäuse dienen sollen. An (pro Kontaktseite) einer Schraube wird dann später die Öse des Heizdrahtes und auch eine weitere Öse mit einem temperaturfesten Kabel zum außen liegenden Anschluss des Ganzen befestigt. Der Heizdraht ist eine NiCr-Verbindung (Isa-Chrom 60), die Öse ist materialmäßig noch nicht gesetzt - würde ich dann entsprechend auswählen, was besser zu verarbeiten oder kompatibel zu bestimmten Loten ist. Ich würde jetzt der Einfachheit halber mal von z.B. Messing ausgehen. Durch die hohen Heiztemperaturen fällt natürlich Weichlöten aus, und bei der sehr geringen Dicke des Heizdrahtes von voraussichtlich gerade mal 0,5mm ist eine Crimpöse auch nicht zu empfehlen... Der Hersteller des Heizdrahtes empfiehlt dementsprechend auch Hartlöten...damit habe ich im Gegensatz zum Weichlöten allerdings NULL Erfahrung, traue mir aber zu, das zu lernen. Nun die eigentliche Fragestellung: Kann ich sowas "mit kleinem Besteck" (immerhin sind die Teile sehr klein bzw. dünn) wie z.B einem Proxxon Butanbrenner hartlöten? Und wenn ja, was für ein Lot müsste ich nehmen ? Der Drahthersteller hat in seiner technischen Beschreibung seltsamerweise noch das Hartlot "Degussa 4003" angeführt - obwohl das noch Cadmium enthält und soweit ich rausfinden konnte bereits seit 2011 EU-weit verboten ist ;o( Bin dankbar für Tips, wie und womit Ihr das machen würdet...!
:
Bearbeitet durch User
Crimpen. Eines (vernickelten) Stahlsteckers. Wenn der für dickere Litzen gedacht ist, crimp so eine Litze mit ein und schneid sie komplett ab.
Uli A. schrieb: > Der Heizdraht ist eine NiCr-Verbindung (Isa-Chrom 60) Damit ist es Edelstahl, also löte das am besten mit 55%igem Silberlot. Insbesondere, wenn du Ösen aus Messing planst, sonst schmelzen die dir glatt weg... Bei so dünnem Draht würde ich die Flamme ausschließlich auf die Öse halten, nach dem Aufschmelzen des Lots den Draht nur noch einschieben. Flussmittel vorher überall auftragen sollte klar sein... Hartlöten ist übrigens kein Hexenwerk, damit kann man fast einfacher löten als mit Weichlot. Insbesondere sind die Flussmittel extrem aktiv, müssen dennoch eher nur aus optischen Gründen entfernt werden. Bei Edelstahl nun nicht gerade, aber Stahl z.B. kannst du noch problemlos hartlöten, wenn er schon so oxydiert ist, daß an Weichlöten nicht mehr zu denken wäre. Es ist halt nur etwas Umgang mit der Flamme zu erlernen. Das Wichtigste in deinem Fall ist, die Flamme nicht gleich, oder am besten nie, auf den dünnen Draht zu halten. Es geht praktisch allein um das Erhitzen der Öse. Bei Messing muss dir klar sein, daß du nach dem Schmelzen des Silberlots nicht munter weiter draufhalten darfst. Uli A. schrieb: > Kann ich sowas "mit kleinem Besteck" (immerhin sind die Teile sehr klein > bzw. dünn) wie z.B einem Proxxon Butanbrenner hartlöten? Sogar am besten mit so einem ganz kleinen Brenner, kaum größer als ein Feuerzeug.
Uwe S. schrieb: > Sogar am besten mit so einem ganz kleinen Brenner, kaum größer als ein > Feuerzeug. Das wird Gewürge! Ich hatte das mal mit einem Küchenbrenner an einem Drahtwiderstand mit dünnem Flachdraht probiert. Ja, es hat gehalten. Sauber gelötet ist anders. Lot war gutes 55%iges Fontargen AF 314. https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/SUAF314BF/SubProducts/SUAF314BF-0001 Hab ich sogar noch einiges davon da. Ist zwar noch nicht Borsäurefrei, aber ich hab eh mit der Familienplanung abgeschlossen.
Armin X. schrieb: > Das wird Gewürge! Nur wenn seine Leistung für die Bauteilgröße nicht reicht, oder an gut wärmeableitenden Teilen gelötet werden soll. Bei niedrigschmelzendem Silberlot und so kleinen Teilen, die der TO braucht, sind diese Brenner das Optimum. Schon allein der sehr sauberen Flamme wegen. Er wird die Flamme sogar noch auf die Hälfte stellen wollen, warte mal ab... Armin X. schrieb: > Küchenbrenner Genau die meine ich, oder diese Stabbrenner.
Was auch in alten Geräten immer noch dauerhaft funktioniert, ist Ringöse, in die der Draht einpresst ist, diese dann anschrauben.
Hab es mal getestet. Habe aber nur 0,8er Edelstahldraht. Geht sehr gut mit 1mm 50er Silberlot (Cd haltig) blank, Flussmittel auf die Flächen aufgebracht. Billigster Kartuschenbrenner. Das schwarze ist das verbrannte Flussmittel.
Das hättest du auch direkt eincrimpen können. Klar braucht man da ne Zange für unisolierte Stecker. Aber ob die Beschaffung jetzt so viel aufwendiger ist, wies Silberlot und der Brenner?.
Vielen Dank für die aufschlussreichen Beiträge ! MaWin schrieb: > Crimpen. Eines (vernickelten) Stahlsteckers. Was meinst Du mit "Stahlstecker" ? ----- Ich denke, ne Ringöse wäre praktischer....aber wo finde ich sowas vernickelt ? Finde überall nur entweder die klassischen Messinghülsen oder welche aus "Elektrolytkupfer, verzinnt" (oder verzinntes Messing oder Kupfer).....was macht das auf Dauer galvanisch mit dem NiCr-Draht zusammen ? Klar wäre eine Crimplösung praktischer bzw. schneller zu verarbeiten - und etwas sauberer....frage mich halt nur, ob die Kaltlötversion nicht sicherer ist als dauerhafte Verbindung bei nem Heizgerät.... Danke @Uwe für die ausführlichen Anregungen zum Löten - genau so habe ich das vermutet - also die Problematik mit der verschwindend geringen Materialstärke des Drahtes...Hast Du für die Verwendung mit dem kleinen Brenner eine konkrete Produktempfehlung für das 55er Ag-Lot ? Und für ein passendes Flussmittel ? Uwe S. schrieb: > Bei niedrigschmelzendem > Silberlot und so kleinen Teilen, die der TO braucht ....ZU niedrigschmelzend darf es auf grund der hohen Betriebstemperatuer des Drahtes ja nicht sein....wie sieht das bei dem 55er aus ?
Ich muss überhaupt nichts. Ich habe nur gezeigt das es geht. Kannst du auch etwas beitragen?
Eigentlich müsste sowas doch dann praktisch sein und schnell zu verarbeiten, oder ? https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/SUAF314BF/SubProducts/SUAF314BF-0001 Noch ne ganz andere Frage zur Praktikabilität....ich hab schon mitbekommen, dass die vorherige Reinigung der zu lötenden Teile beim Hartlöten sehr wichtig ist - das würde ggfs. gegen das Kaltlöten sprechen im Gegensatz zum Crimpen....oder ist das durch das Flussmittel nicht mehr notwendig ? Auch ne aufwendige Reinigung nach dem Löten wäre eher ein "Abtörner" weil das dann insgesamt doch recht lange dauert für das Anbringen von zwei "mickrigen" Ösen....
MaWin schrieb: > Wenn der für dickere Litzen > gedacht ist, crimp so eine Litze mit ein und schneid sie komplett ab. Ist das wirklich ne "amtliche" Verbindung, das in einer eigentlich zu großen Hülse einfach aufzudoppeln? Und eine "erlaubte" ? Müsste später ja vermutlich durch Testverfahren beim TÜV etc....soll ja irgendwann ein serienreifes Gerät werden...
Uli A. schrieb: > Was meinst Du mit "Stahlstecker" ? Keinen aus Messing, verliert in Wärme die Spannkraft. > Ich denke, ne Ringöse wäre praktischer.... Geht auch, crimpt sich nicht so leicht.
Kannst du dir einen Fehlversuch erlauben, oder heizt das irgendwas wichtiges? 500° sind nicht wahnsinnig viel und eine M4 Schraube wird eine Menge Wärme aus der Verbindung ziehen. Ich würde das erstmal mit Hausmitteln probieren. Also vorsichtig ancrimpen damit es mechanisch hält, dann weich löten wenn der Draht das zulässt. Das Lot wird dann zwar weich werden, ist aber auch eher Oxidations Schutz für den Crimp.
Jan \. schrieb: > Ich mache einfach mal…. Zu spät gesehen. Sieht doch gut aus, würde ich so lassen. Vergiss meinen Beitrag. Kontaktscheibe drauf, fest und läuft.
Andre schrieb: > Kannst du dir einen Fehlversuch erlauben, oder heizt das irgendwas > wichtiges? Das Ganz ist ein Entwicklungsabenteuer, daher sind Fehlversuche kaum zu vermeiden ;-) Und völlig in Ordnung... Andre schrieb: > 500° sind nicht wahnsinnig viel und eine M4 Schraube wird eine Menge > Wärme aus der Verbindung ziehen. Das ist in gewisser Weise sogar erwünscht, damit das auf der anderen Seite der Verschraubung liegende Kabel nicht ganz so "highend" hitzebeständig sein muss...dass die Verschraubung an sich da dann sogar wie ne Art Puffer etwas Hitze abzieht vermute ich als nicht so schlimm - strebe aber auch eher M3 an, was ja auch wieder ein bisschen weniger (Ableit-)Masse hätte...
Jan \. schrieb: > Ich mache einfach mal…. Ja, finde auch, das sieht gut aus !...hast Du das jetzt danach gereinigt oder ist das so relativ sauber nach dem Löten ? Und nochmal die Frage - ist das Kupfer ? Und was macht das vermutlich galvanisch auf Dauer zusammen mit dem NiCr des Drahtes...?
Uli A. schrieb: > Jan \. schrieb: >> Hab es mal getestet. > > Danke für den Versuch ! Ist das ein Kupferschuh ? Ich kann auch MS mit VA. Wenn du das nicht glaubst dann ist das dein Problem. Gerade noch relativ massives Messing damit gelötet. Mit nem billigen Brenner. Ja, das geht. Besser als ihr denkt.
Uli A. schrieb: > Jan \. schrieb: >> Ich mache einfach mal…. > > Ja, finde auch, das sieht gut aus !...hast Du das jetzt danach gereinigt > oder ist das so relativ sauber nach dem Löten ? > > Und nochmal die Frage - ist das Kupfer ? Und was macht das vermutlich > galvanisch auf Dauer zusammen mit dem NiCr des Drahtes...? Nichts gereinigt. Nur Flussmittel.
Jan \. schrieb: > Wenn du das nicht glaubst dann ist das dein Problem. Hä? Hab ich doch nicht gesagt....
Die hier wären dafür ja recht cool: https://www.reichelt.de/loetoesen-fuer-m3-100-er-pack-vt-rlo-4470-100-p231423.html?PROVID=2788&gclid=CjwKCAjwrZOXBhACEiwA0EoRD_ULLFtGFQvjvTaPepeDyJVXLvDNDix2Bu7FH8o6PFolDMR0TizEwxoCZZgQAvD_BwE Sind auch günstig....
Wow. Bin gerade ein bisschen perplex wie teuer die Hartlotstäbe sind...
MS mit CrNi ist kein Problem. Wenn du es testen möchtest dann sende mir ne PM. Ich packe sende dir ne Stange und Flux.
Jan \. schrieb: > MS mit CrNi ist kein Problem. > Wenn du es testen möchtest dann sende mir ne PM. > Ich packe sende dir ne Stange und Flux. Danke für das Angebot, aber ich muss direkt "schadstofffrei" denken....also auf jeden Fall Lote ohne Cd... Kannst Du ungefähr in Sekunden ausdrücken, wie lange Du für die Öse den Brenner draufgehalten hast ? Rein interessehalber....
:
Bearbeitet durch User
Jan \. schrieb: > 4-5. > Soll ich mal Rohs Conform probieren? Das ist ja so fix und easy wie Weichlöten....! Wenn Du das ausprobieren magst, wäre das toll !
Hab das getestet. Kein Problem. Eine Lötstelle ungefähr 5 Sekunden. Ob Cu, MS, VA oder Stahl macht keinen Unterschied. Wichtig ist das Flussmittel. Alles mit nem 15€ Brenner gelötet.
Jan \. schrieb: > Castolin 1020 XFC blank Hm. Das gibt es auf der Herstellerseite gar nicht mehr....Auslaufartikel ? Die haben nur entweder Castolin 1020 gelistet (ohne XFC) oder 1666 XFC....
Xfc ist mit Flux. 1666 habe ich auch noch. Ich kann dir was senden. Habe um die 40kg davon
Jan \. schrieb: > Xfc ist mit Flux. Ah. Verstehe....danke für die Info !Klingt doch praktisch ! Jan \. schrieb: > 1666 habe ich auch noch. > > Ich kann dir was senden. > Habe um die 40kg davon ;o))) Von dem netten Angebot abgesehen....wo kann ich das denn regulär kaufen ? Seltsamerweise finde ich nur ebay-Links und keinen normalen Vertrieb....
Ist es gewollt/nötig das die Wärme schon ca 1cm neben der Öse ensteht? Meißt sind so 5-10cm vierdrähtig ausgeführt um den Anschlußbereich nicht zu heizen bzw den Draht dort nicht zu verglühen weil da weniger Luftstrom ist.
A. H. schrieb: > Ist es gewollt/nötig das die Wärme schon ca 1cm neben der Öse ensteht? > Meißt sind so 5-10cm vierdrähtig ausgeführt um den Anschlußbereich nicht > zu heizen bzw den Draht dort nicht zu verglühen weil da weniger > Luftstrom ist. Interessanter Aspekt bzw. Ansatz - würde ggfs. auch das Crimp-Problem (des dann nicht mehr so ultra-dünnen Drahtes) lösen bzw. abmildern.... Allerdings ist die Bauform des GESAMTEN Gerätes gerade mal ca. 4-5 cm im Durchmesser (rundes Gehäuse mit rund angeordnetem Heizwendel darin) und daher ist für mich selbst der Abstand "schon ca. 1cm" nicht zutreffend bzw. ich kann noch nicht einmal auf 1cm Hitze verzichten - anders ausgedrückt, es ist gewollt, dass möglichst nach am Terminal schon die komplette Hitze entsteht - der schon angesprochene Pufferbereich über die Verschraubung ist dagegen durchaus willkommen...jedenfalls kann ich nicht ein paar Zentimeter mehrfacher Dicke (z.B. verdrillt) ohne Hitzeerzeugung dort unterbringen...
Jan \. schrieb: > Castolin ist eigentlich nur B2B verfügbar. Verstehe - damit machen auch die ausschließlichen Ebay & Co.-Links Sinn...
Uli A. schrieb: > daher ist für mich selbst der Abstand "schon ca. 1cm" nicht zutreffend > bzw. ich kann noch nicht einmal auf 1cm Hitze verzichten - anders > ausgedrückt, es ist gewollt, dass möglichst nach am Terminal schon die > komplette Hitze entsteht Hab früher mal an Heizpressen immer wieder die Heizungen instandsetzen müssen. Die größten Probleme waren bei den Schraubanschlüssen im ca 200° heiß werdenden Anschlussraum. Sowohl an den Schrauben als auch an den Crimpstellen. Daher ist das von Jan gezeigte die optimale Lösung für den Kabelschuh. So wurden/werden auch bei großen Lastwiderständen die Wendeln angeschlossen. Geschraubt wird dann im kälteren Außenbereich.Crimpen hält zwar auch ne Weile aber durch unterschiedliches Verhalten und teilweise verzuneern der Anschlussmaterialien ist das nix richtig dauerhaftes. Das mit dem Nichtfunktionieren mit Hartlot hab ich verwechselt. Bei dem angesprochenen Widerstand hatte ich nur einen kleinen Gaspen zur Verfügung. Der mittlerweile vorhandene Küchenbrenner bringt da um Welten mehr Energie ins Material. MfG
Uwe S. schrieb: > Sogar am besten mit so einem ganz kleinen Brenner, https://www.aliexpress.com/item/32798949743.html Findet sich auch bei deutschen Händlern, eventuell sogar billiger! (2019 habe ich beim Ali um 3,80€ incl. Versand bezahlt!)
Hier noch ein Versuch mit dem Küchenbrenner an Manganinrohr und Kupferstreifen, noch ungeputzt. MfG
Armin X. schrieb: > Küchenbrenner an Manganinrohr und > Kupferstreifen Da staune ich jetzt aber selbst. Das große Teil hast du heiß genug bekommen? Scheinbar ist Manganin kein besonders guter Wärmeleiter. Übrigens denke ich, daß Hartlöten gar nicht nötig sein wird. Edelstahl ist der lausigste Wärmeleiter aller üblichen metallischen Materialien. Ganz im Gegensatz zur Kupfer-Öse, die ja auch noch wärmeableitend befestigt wird. Betrachtet man zusätzlich noch die große Differenz bei den Querschnitten beider Teile, dann würde mich wundern, wenn die Öse überhaupt 100° erreicht. Dieser kleine Edelstahldraht bringt doch kaum Wärmeeintrag in die Hülse. Also ich denke, das kann problemlos auch weich gelötet werden. Flussmittel wäre in dem Fall Zinkchlorid, oder, um einen Namen zu nennen, Lötöl ST. Es gibt zur Not auch hochschmelzende Weichlote, z.B. PB93nochwas. Hätte ich da, falls der TO will. Seine Lötstation sollte ggf. aber auf min. 450° einstellbar sein, das Zeugs ist sonst kaum flüssig zu bekommen.
DManganin leitet so schlecht nicht, aber das Rohr ist mit ca 0,5mm recht dünnwandig. In dem Zustand wie es da liegt messe ich noch ca 2,1mΩ.
:
Bearbeitet durch User
Armin X. schrieb: > Geschraubt wird dann im kälteren Außenbereich. Das ist das "Problem", weswegen ich auch das Hartlöten ins Auge gefasst habe - es gibt so gesehen keinen "Außenbereich"....das ganze runde Gehäuse wird ca. 5-6cm im Durchmesser sein und ca. 2cm hoch - wie ne perforierte Pillendose ;-) Das Anschlusskabel soll nach Möglichkeit auch optisch wie ein normales "Netzkabel" aus dem Gehäuse kommen, also keine Verschraubungen der Strom führenden Leiter, die von außen sichtbar oder gar zugänglich sein sollen... Das mit der Option, das doch weichzulöten ist natürlich verlockend (hab ne amtliche Hakko-Bleifrei-Lötstation die bis 450° geht)....aber die 450° sind halt gerade im Grenzbereich, so dass die Verbindung zwischen Draht und Öse im Dauerbetrieb dann ggfs. doch aufgeht - das ist mir im wahrsten Sinne des Wortes "zu heiß"......;-) Werde das aber sobald ich alle Teile habe bestimmt auch ausprobieren...
Wie gesagt, bei teilweise uralten Heizgeräten, die ich schon in Reparatur hatte, verschraubte Rundösen (wie Hohlnieten) aus einfachem Stahl hatten bei mir noch keinen Ausfall. Höchstens das durch Alter zerbröselte Gummikabel.
Aber was für Heiztemperaturen haben die Geräte, von denen Du sprichst denn ?
Hatte das wohl gestern überlesen. 1020er Castolin gibt es schon ewig und ist noch im Programm. Einsatztemperatur bei mechanischen Belastungen -200 bis +200. Solidus ca. 620Grad. Datenblatt im Link. Die umhüllten (XFC) Stäbe sind bei solchen Lötaufgaben eher hinderlich. Ich entferne die Umhüllung und nehme normales Flussmittel für Silber. Etwas gestreckt mit Wasser. Das 1020er verkraftet auch größere Spalte. Bei kleinen Teilen reicht ein Flambierbrenner oder Kartuschenbrenner. https://pictures.bwise.ch/documents/21/21_2260_40.pdf
Ah. Nun verstehe ich auch, dass Du ursprünglich 1020 XFC "blank" geschrieben hattest....! ;-)
Spricht eigentlich was gegen "normales" Silberlot wie dieses statt des "geschälten" 1020er? : https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/SDB-A314/SubProducts/SDB-A314-0010 Ist auch schön dünn.... Da gibt es auch direkt eine passende Lötpaste dazu: https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/%22FX%20F%20300%20H%20Ultra%20NT%22/SubProducts/FXF300HUNT-250 @Jan: Wäre das so ein "normales Flussmittel für Silber, das Du meinst und mit Wasser verdünnst ?
Uli A. schrieb: > Spricht eigentlich was gegen "normales" Silberlot wie dieses statt des > "geschälten" 1020er? : Das Fontargen, früher Böhler, ist ungefähr dasselbe wie das von Jan
Jan \. schrieb: > Castolin ist eigentlich nur B2B verfügbar. Ist Castolin überhaupt ein Hersteller? -Die Schweissgeräte zumindest sind von Fronius, steht nur Castolin drauf.
Jan \. schrieb: > Hab es mal getestet. > Habe aber nur 0,8er Edelstahldraht. > Geht sehr gut mit 1mm 50er Silberlot (Cd haltig) blank, Flussmittel auf > die Flächen aufgebracht. Billigster Kartuschenbrenner. > Das schwarze ist das verbrannte Flussmittel. So ist es großer Murks!
Distroy schrieb: > Jan \. schrieb: >> Hab es mal getestet. >> Habe aber nur 0,8er Edelstahldraht. >> Geht sehr gut mit 1mm 50er Silberlot (Cd haltig) blank, Flussmittel auf >> die Flächen aufgebracht. Billigster Kartuschenbrenner. >> Das schwarze ist das verbrannte Flussmittel. > > So ist es großer Murks! Jup. Das war mein Ziel. Danke für deine wertvolle Antwort.
Uli A. schrieb: > Für einen Geräte-Prototypen muss ich einen Glühdraht (in Wendelform, > aber das tut eigentlich jetzt nix zur Sache), der ziemlich heiß werden > wird (ca. 400-500°C) mit Ösen (z.B. M3 oder M4) verbinden, die dann zur > Verschraubung an einer Art "Terminal" in einem Keramikgehäuse dienen > sollen. > > An (pro Kontaktseite) einer Schraube wird dann später die Öse des > Heizdrahtes und auch eine weitere Öse mit einem temperaturfesten Kabel > zum außen liegenden Anschluss des Ganzen befestigt. Geht auch ohne Löten: Den Heizdraht zu einem U biegen und mit einer Schraube PLUS UNTERLEGSCHEIBE festschrauben.
Uli A. schrieb: > Spricht eigentlich was gegen "normales" Silberlot wie dieses statt des > "geschälten" 1020er? : > > https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/SDB-A314/SubProducts/SDB-A314-0010 > > Ist auch schön dünn.... > > Da gibt es auch direkt eine passende Lötpaste dazu: > https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/%22FX%20F%20300%20H%20Ultra%20NT%22/SubProducts/FXF300HUNT-250 > > @Jan: Wäre das so ein "normales Flussmittel für Silber, das Du meinst > und mit Wasser verdünnst ? Bin gerade am Mobiltelefon und bekomme es mit dem Zitieren nicht hin. 1020 ist ein „normales“ 56er Ag Lot. Als Flussmittel nehme ich Felder Cu-Fe1. Das Zeug ist ziemlich pastös und deswegen strecke ich das mit Wasser. Bei sauberen Fügeteilen funktioniert das echt gut. Man könnte theoretisch auch den XFC Mantel zermahlen und mit Wasser vermischen. Probiere ich mal wenn ich Zeit und Lust habe.
Hermann S. schrieb: > Jan \. schrieb: >> Castolin ist eigentlich nur B2B verfügbar. > > Ist Castolin überhaupt ein Hersteller? -Die Schweissgeräte zumindest > sind von Fronius, steht nur Castolin drauf. Castolin kauft die Gerätetechnik zu. Unter der Haube stecken dann je nach Zeitraum unter anderem Fronius und Rehm. Fronius hat aber auch noch für Oerlikon, Messer Griesheim und andere geliefert. Das ist in dem Sektor ganz normal. EWM, Lorch, Weco usw. machen das ebenso. Castolin stellt jedoch selbst die Zusatzprodukte her. Teilweise sehr spezielles Zeug und unglaublich teuer.
:
Bearbeitet durch User
Jan \. schrieb: > 1020 ist ein „normales“ 56er Ag Lot. > Als Flussmittel nehme ich Felder Cu-Fe1. > Das Zeug ist ziemlich pastös und deswegen strecke ich das mit Wasser. Verstehe....wollte nur wissen, was Du von dem Fontargen A 314 als (für mich normal im Handel erwerbbare und Cd-freie) Alternative hältst bzw. ob Du damit Erfahrung hast. Wenn ich das mal bestelle zum Ausprobieren, welche Drahtstärke (des A314) würdest Du mir für ne möglichst entspannte Hartlöt-Verarbeitung der kleinen M3 Lötösen und dem (mittlerweile mit 0,3 vermutlich noch dünner gewordenen) Heizdraht empfehlen ? Es gibt folgende Stärken: 0,2 0,4 0,6 0,8 1,2 LG, Uli
Die Lötaufgabe ist eigentlich nicht sonderlich komplex. Wenn du nur filigranes Zeug hast dann würde ich 0,6er nehmen. Flussmittel dann verdünnen und nur da auftragen wo es benötigt wird. Als Brenner einen Gaslöter. Flamme weich einstellen und so schnell wie möglich Löten.
:
Bearbeitet durch User
Metaller können nie und nimmer feinlöten. Das sind Grobmotoriker.
314er Fontargen funktioniert gut. Auch 44er Ag geht. Wie vorher schon geschrieben…. Ich kann dir ne Stange 1020 senden plus Flussmittel. Damit kannst du das erstmal testen. Jetzt geht es aber erstmal in den Urlaub. Bis dahin. Gruß Jan
bimbam schrieb: > Metaller können nie und nimmer feinlöten. Das sind Grobmotoriker. Ach.... Schau mal. Das eine Gehäuse habe ich selbst gemacht. Mit Scharnieren usw. Gelötet mit dem kleinsten Autogenbrenner und Silberlot. Natürlich verwendet man da keinen Stab. Der wird breitgeklopft und ein Mikrostück ins Flussmittel gebettet. Was ich damit auch sagen will: Die Kosten für bestes hoch- silberhaltiges Lot, relativieren sich bei richtiger Verwendung. Wenn 1-4 Kubikmillimeter nötig sind, dann wird auch nur diese Menge platziert. Dann reicht so ein Stab für 10,-€ auch für 1000 Lötungen. Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
Und wie viele von den Metallern können das in Germany? Die Anzahl wird in %ten ausgedrückt gegen 0 gehen. Glückwunsch, und Hut ab vor deiner Leistung. :)
bimbam schrieb: > Und wie viele von den Metallern können das in Germany? > > Die Anzahl wird in %ten ausgedrückt gegen 0 gehen. > > Glückwunsch, und Hut ab vor deiner Leistung. :) Danke für die Blumen. Silberlot ist teuer und wird auch in der Industrie möglichst sparsam eingesetzt. Es wird in der industriellen Fertigung in Form von dünnen Ringen platziert. Dann kommt der Krempel in den Ofen, fertig. Meine ersten Erfahrungen mit Hochsilber-Lot konnte ich vor vielen Jahrzehnten bei Köpfen für Melkmaschinen erwerben, da mussten feine Rohre in einen Block gelötet werden. Das war durchaus anspruchsvoll, weil Edelstahl, teures Lot ohne Cadmium usw. Wir haben die Blöcke mit dem Autogenbrenner gelötet, keine Ahnung, wie sowas heute hergestellt wird. Grüße bernd
Bernd F. schrieb: > Gelötet mit dem kleinsten Autogenbrenner und Silberlot. > Natürlich verwendet man da keinen Stab. Der wird breitgeklopft > und ein Mikrostück ins Flussmittel gebettet. Danke für Deinen Beitrag Bernd...interessant....d.h. man platziert im kalten Zustand (?) das Stückchen Lot in ein bisschen Flussmittel und hält dann nur kurz drauf ? Komme vom (Elektronik-)Weichlöten, daher ist das für mich alles noch komplett neu bzw. da ist natürlich das Verfahren erst Material heiß machen und mit den deutlich früher schmelzenden AgSn-Lot fix verbinden... Bei einem vermutlich 0,8mm dicken Heizdraht und einer kleinen M3-Ring-Lötöse sollte (wie ja auch schon mehrfach von Jan illustriert) das aber ja auch ohne Autogenbrenner gehen (hab den kleinen aber sehr gut regelbaren Proxxon-Brenner)...oder siehst Du da einen bestimmten Vorteil ?
bimbam schrieb: > Und wie viele von den Metallern können das in Germany? > Die Anzahl wird in %ten ausgedrückt gegen 0 gehen. Du hast ganz offensichtlich eine falsche Vorstellung von den Metallberufen. Ich kenne eher die, die sich an der Fräsmaschine für die dritte Nachkommastelle interessieren und Winkelschleifer oder Stichsäge niemals anfassen. Das geht dann z.B. in den Bereich Vorrichtungsbau oder Spritzgussformen, beneidenswert gute Handwerker. Natürlich ist der Bernd metallfunk eine Ausnahme, Schlossermeister, der nebenbei noch Uhrmacher und Goldschmied spielt. Bei Bernd muß man die Bandbreite seiner Aktivitäten bewundern, nach der Uhr schweißt er eben mal ein paar dicke Profile zu einem Rahmen.
bimbam schrieb: > Die Anzahl wird in %ten ausgedrückt gegen 0 gehen. Die Anzahl von bimbams sinnvollen Beiträgen ginge unter 0%, wenn das möglich wäre....
Ich habe in meinem Berufsleben wohl 10 000,- € Silberlot verarbeitet. Deswegen erlaube ich mir ein paar Hinweise: Hochsilberhaltiges Hartlot ist sehr dünnflüssig (ähnlich Wasser), also ist da nichts mit zuschmieren. Die Lötstelle sollte möglichst perfekt aufeinander passen. (Also kein Spalt). Allerdings sollte ein Teil ausweichen können, 2 Teile gut fixiert, pressen sich bei Erwärmung so fest zusammen, da versagt die Kapillarwirkung. Dann ist natürlich auch die benötigte Menge äußerst gering. Deswegen kann es sinnvoll sein, diese winzigen Stücke mit Flussmittel an der Lötstelle "festzukleben". Wenn ich 2 Messingprofile 40 x 10 mm Vollmaterial löte, nehme ich den Stab, verbrauche aber höchstens 5 mm. Der häufigste Fehler ist zu viel Wärme. Das Flussmittel verbrennt, die Lötung wird nichts. Der Brenner wird weich eingestellt und es wird immer neben dem Flussmittel geheizt. Bei Kupfer und Messig geht das schnell. Edelstahl hat eine schlechte Wärmeleitfähigkeit, da braucht es mehr Zeit. Man kann das Flußmittel beobachten, erst wird es glasklar, dann sieht man die Reduktion (Das Grundmaterial wird blank), nun braucht es nur noch wenig! zusätzliche Hitze für die perfekte Lötung. Flussmittelrückstände entfernt man am einfachstem im Wasserbad. (Über Nacht) Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
Bernd F. schrieb: > Allerdings sollte ein Teil ausweichen können, 2 Teile gut fixiert, > pressen sich bei Erwärmung so fest zusammen, da versagt die > Kapillarwirkung. Das sollte ja bei einem locker auf einer Lötöse aufliegenden Draht (z.B. auf einer Keramik-Lochplatte als Untergrund wohl ausreichend gewährleistet sein, oder ? Bernd F. schrieb: > Der Brenner wird weich eingestellt Das würde ja bei meinem Brenner dann einer geringen Luftzufuhr entsprechen, richtig ? Also eine "lockerere" Flamme ohne zischenden und sichtbaren blauen spitzen Kern, oder ? Bernd F. schrieb: > Der häufigste Fehler ist zu viel Wärme. Das Flussmittel > verbrennt, die Lötung wird nichts. Gut zu wissen !
Nur die gezeigten Fotos belegen wie man es nicht machen sollte.
Uli A. schrieb: > Bernd F. schrieb: >> Allerdings sollte ein Teil ausweichen können, 2 Teile gut fixiert, >> pressen sich bei Erwärmung so fest zusammen, da versagt die >> Kapillarwirkung. > > Das sollte ja bei einem locker auf einer Lötöse aufliegenden Draht (z.B. > auf einer Keramik-Lochplatte als Untergrund wohl ausreichend > gewährleistet sein, oder ? > > Bernd F. schrieb: >> Der Brenner wird weich eingestellt > > Das würde ja bei meinem Brenner dann einer geringen Luftzufuhr > entsprechen, richtig ? Also eine "lockerere" Flamme ohne zischenden und > sichtbaren blauen spitzen Kern, oder ? > > Bernd F. schrieb: >> Der häufigste Fehler ist zu viel Wärme. Das Flussmittel >> verbrennt, die Lötung wird nichts. > > Gut zu wissen ! Bei dem Heizdraht würde ich crimpen und noch mal nachlöten. Das Problem mit zugedrücktem Lötspalt gibt es bei Messingvoll- material, wenn beide Teile mit Schraubzwingen fixiert werden. Weiche Flamme heißt: Leichten Gasüberschuss. Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
Um mal wieder zur eigentlichen Frage zurück zu kommen: Ich würde Punktschweißen oder crimpen. Beides habe ich an Heizwendeln schon gemacht. Selbst die gute alte Lüsterklemme musste schon herhalten. Es ist auch immer sinnvoll den Heizdraht ein paar Zentimeter vor der Kontaktstelle zu verdrillen. Old-Papa
:
Bearbeitet durch User
Wie schon gesagt, ist das kein Bastelprojekt sondern soll am Ende ein nach allen Sicherheitsaspekten "amtliches" Gerät werden - da ist die gute alte Lüsterklemme (u.a. mit schmelzendem Plastikmantel) nicht das Verbindungsmedium der Wahl. Auch hatte ich bereits geschrieben, dass die sehr kompakte Bauform "ein paar Zentimeter" verdrillte Drahtstrecke nicht erlaubt...;-)
Bei etwas höherer Stückzahl würde ich testen ob reines Verschrauben mit passenden Unterlegscheiben und kontrolliertem Drehmoment reicht. Heizdraht mit U ... Hartgelötet scheint mir aber auch sicherer, wenn die Zeit/Erfahrung fehlt bzw die Stückzahl entsprechende Tests nicht rechtfertigen.
:
Bearbeitet durch User
Am Ende ist ja immer die Verschraubung. (Jetzt mal egal, ob gelötet oder nicht). Hier sehe ich eher das Langzeitproblem, bei den Temperaturen werden Feder/Zackenscheiben ausfallen. Bleibt doch nur eine Verschraubung ohne Federelemente. Die lässt aber auch irgendwann nach. Lässt sich der eigentliche Anschluss (Schraube ) nicht in ein weniger thermisch belasteten Bereich bringen? Verlängern mit Kupferdraht? Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Lässt sich der eigentliche Anschluss (Schraube ) nicht in ein > weniger thermisch belasteten Bereich bringen? Verlängern mit > Kupferdraht? Wie schon gesagt - kein Platz für Verlängerungen....und wenn, was würde mir das helfen ? Ist ja dann wieder eine Verbindung mehr (Heizdraht zum Kupferdraht) Wo ist dann der Unterschied zur Verbindung von Heizdraht und Lötöse ?
Die Verlängerung mit Silberlot, den Anschluss im kühleren Bereich mit Schraube oder Flachstecker. Das Problem wird so oder so nicht die Temperatur sein, sondern Erhitzen/Abkühlen. Dazu müsste man wissen, wie oft wird geheizt und wie lange soll das Konstrukt halten? 20-30 Jahre Haltbarkeit kann man sich bei Herdplatten, Toaster usw. abkupfern. Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
Uli A. schrieb: > Wie schon gesagt, ist das kein Bastelprojekt sondern soll am Ende ein > nach allen Sicherheitsaspekten "amtliches" Gerät werden - da ist die > gute alte Lüsterklemme (u.a. mit schmelzendem Plastikmantel) nicht das > Verbindungsmedium der Wahl. Auch hatte ich bereits geschrieben, dass die > sehr kompakte Bauform "ein paar Zentimeter" verdrillte Drahtstrecke > nicht erlaubt...;-) Lüsterklemme habe ich auch ohne Plastik verbaut, so blöde bin ich ja oooch nich.... Old-Papa
Old P. schrieb: > Lüsterklemme habe ich auch ohne Plastik verbaut, so blöde bin ich ja > oooch nich.... Sorry - war nicht böse gemeint....;o)
Uli A. schrieb: > Wie schon gesagt, ist das kein Bastelprojekt sondern soll am Ende ein > nach allen Sicherheitsaspekten "amtliches" Gerät werden Frei nach der Werbung: Während Uli noch palwaert, hat Bernd das Gerät schon lange ausgeliefert und genießt sein Feierabendbier. Dir wurde Hartlot für umsonst angeboten, es wurden Verarbeitungshinweise gegeben - wo sind Deine Ergebnisse entsprechender Versuche?
Bernd F. schrieb: >... > Dazu müsste man wissen, wie oft wird geheizt und wie lange > soll das Konstrukt halten? 20-30 Jahre Haltbarkeit kann man sich bei > Herdplatten, Toaster usw. abkupfern. > > Grüße Bernd Eben! Und dort wird häufig verdrillt und daraus eine Öse gebogen (manchmal auch noch mit Crimpring gesichert) dann geschraubt. Oder gepunktet an was auch immer, Flachstecker sah ich an "Warmverbindungen" noch nie. Old-Papa
Die Probleme kommen wenn die Verbindungsstelle heiss wird. Ich sprach kuerzlich mit einem Spezialisten von Kanthal. Die Draehte haben eine spezielle Zusammensetzung, dass sie sich selbst bei hoher Temperatur passivieren, oxidieren und isolieren. Gleichzeiting wird die Emissivitaet fuer Infrasrot verbessert, bedeutet der Draht bringt die Leistung bei niedrigerer Temperatur weg. Allerdings legiert er bei Beruehrung mit anderen Metallen, oder sogar Keramik, auch Quarz, verschlechtert die Eigenschaften und kann unter Umstaenden schneller brechen. Wir reden dann von hohen Temperaturen, ich denk oberhalb 600 Grad. Die besprochenen Draehte machen ueber 1200 Grad. Dann muss man eben schauen, dass die Verbindungsstellen kaelter bleiben.
Purzel H. schrieb im Beitrag #7160550
> Dann muss man eben schauen, dass die Verbindungsstellen kaelter bleiben.
Und aus diesem Grund werden die Enden bei Heizwendeln mehrfach
verdrillt. Ein seit vielen Jahrzehnten eingeübtes Verfahren....
Old-Papa
...ein kompexes high-tec Produkt einer Schmiede, die nicht weiß, wie sie eine offenbar zentrale Komponente fertigen soll und HIER nachfragt? Und gute Nacht 🤣 Klaus.
Wie gesagt - kein Platz für Verdrillung(s-cm)....allerdings passiert dieser Abkühlungseffekt ohnehin (nachweislich in meinen noch anhaltenden Tests mit verschiedenen Materialstärken) auch bei jedem anderweitig verbundenen Metallstück mit etwas mehr Masse....und ja, ich habe es auch mit (Porzellan-)"Lüsterklemmen" ausprobiert....aber selbst bei Krokos ist gut sichtbar, dass der ansonsten hellrot glühende Draht zu den Anschlussstellen hin dunkel wird.... Old P. schrieb: > Und dort wird häufig verdrillt und daraus eine Öse gebogen (manchmal > auch noch mit Crimpring gesichert) dann geschraubt. Mag sein. Dennoch finde ich trotz Bernd's Einwand, dass die Verschraubungen mit Scheiben auch mit der Zeit nachlassen können (s.o.) eine temperaturfest angelötete Öse mit einer irgendwann lockeren Verschraubung sicherer als ein Draht-U in einer irgendwann lockeren Verschraubung.....;-) Immerhin kann man durch ein entsprechendes Gehäusedeckel-Design sogar ein Selbst-Herausdrehen der Schraube über einen bestimmten Punkt hinaus verhindern. Die Öse rutscht auch dann nicht raus und verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht mal Kontakt zur anderen Öse mit dem Anschlusskabel....
Auch Dir danke für den wertvollen Beitrag, Klaus ;-) Anscheinend außer mir nur Superprofis am Start hier.... Außerdem hab ich nix von komplexem High-Tec Produkt geschrieben....
:
Bearbeitet durch User
Naja, erst schriebst du von Prototypen und dann was von Serie und langen Standzeiten, zudem kleine Bauform. Crimp doch erstmal und löte, mach Testreihen, frag den Drahthersteller was er tun würde (mit CAD Daten)...Hobby ist hier ja völlig normal, aber bei dir wirkt es etwas anders. Klaus.
Ok. Vielleicht ein paar Sätze zur Klärung: Ich bin Stand jetzt KEIN professioneller Hersteller - sonst hätte ich dafür ja meine Entwicklungsabteilung mit hochbezahlten Ingenieuren, die das für mich machen - und ja, dann wäre ich nicht hier, um blöde Fragen zu stellen. AM ENDE soll aus der Eigenentwicklung aber ein (zunächst einmal aber dennoch eigengefertigtes) Serienprodukt werden. Dieses muss natürlich patentiert und EU-zertifiziert etc. werden - daher in manchen Sätzen schon Fragen, die mich auch jetzt im Bastelstadium schon bezüglich einiger Punkte in die richtige Richtung bringen. Und daher (@ Manfred) auch das "beharrliche Ablehnen" von Jans (sehr netten!) Lötstangen-Angeboten... Und sorry Klaus, aber schon im Originalpost (und einigen anderen weiter unten) steht ganz konkret, DASS ich mich beim Drahthersteller erkundigt habe, was er für die Verbindung empfiehlt....also ohne das unfreundlich zu meinen - erst lesen und dann "Vorwürfe" machen, hilft manchmal.....;-) Klaus R. schrieb: > Naja, erst schriebst du von Prototypen und dann was von Serie Und was schließt sich da jetzt aus ? Soweit ich weiß, braucht man Prototypen per Definition NUR für spätere Serien, oder ? Sonst ist es ja gerade eben ein "Ich will was basteln"....
:
Bearbeitet durch User
Und was ist dann für dich noch ungeklärt? Manchmal hilft es auch, mal anzufangen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und gib dem Forum mit deinen Erkenntnissen doch dann etwas zurück! 👌🏼 Los gehts, Klaus.
;O) Jepp. Bin ständig (nebenberuflich) dabei...! Die Drahtverbindung ist aber nicht die einzige Baustelle bei dem Gerät....;o)
Ah. Sorry, dass ich das nicht ausdrücklich gepostet habe : ICH HAB SCHON ANGEFANGEN ! ;o)))))
:
Bearbeitet durch User
Uli A. schrieb: >... > Mag sein. Dennoch finde ich trotz Bernd's Einwand, dass die > Verschraubungen mit Scheiben auch mit der Zeit nachlassen können (s.o.) > eine temperaturfest angelötete Öse mit einer irgendwann lockeren > Verschraubung sicherer als ein Draht-U in einer irgendwann lockeren > Verschraubung.....;-) Immerhin kann man durch ein entsprechendes > Gehäusedeckel-Design sogar ein Selbst-Herausdrehen der Schraube über > einen bestimmten Punkt hinaus verhindern. Die Öse rutscht auch dann > nicht raus und verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht mal > Kontakt zur anderen Öse mit dem Anschlusskabel.... Eine sich lösende Öse und eine sich lösende verdrillte Drahtschlaufe verhalten sich im Endeffekt genauso: Es kommt unter Last zum Funkenflug und/oder Brandstellen. Eine Lötstelle (mit welchem Lot auch immer) hat einen höheren Übergangswiderstand als eine Crimpung bzw. direkt verschraubter Anschluss. Es hat schon seinen Grund, warum Hochstromverbindungen oder eben warm werdende Verbindungen gecrimpt oder gequetscht werden. Und wenn Du für eine ordentliche Verbindung keinen Platz in Deiner eigenen Entwicklung vorgesehen hast, dann hast Du schlecht entwickelt. Sorry, das sehe ich so.... Old-Papa
Ein wenig Einspruch: Eine Hartlötung mit hochsilberhaltigem Lot, übertrifft alle anderen Komponenten. Grüße Bernd
Old P. schrieb: > Und wenn Du für eine ordentliche Verbindung keinen Platz in Deiner > eigenen Entwicklung vorgesehen hast, dann hast Du schlecht entwickelt. > Sorry, das sehe ich so.... Gewagte These....was ist denn, wenn die Rahmenbedingungen des Einsatzgebietes keine größere Bauform zulassen ? Aber Hauptsache, mal einen raushauen... Old P. schrieb: > Es hat schon seinen Grund, warum Hochstromverbindungen oder > eben warm werdende Verbindungen gecrimpt oder gequetscht werden. Ja, hat es bestimmt - bei dicken Leitungen hält das gecrimpt ja auch 100 Jahre - macht aber dadurch bei einem Draht von unter 1mm trotzdem nicht automatisch auch ne tolle Verbindung....übrigens, Funkenflug ist bei 12V auch nicht das Problem - aber das hatte ich glaube ich auch nicht geschrieben....(war auch nicht wichtig für die Ausgangsfrage)... Bernd F. schrieb: > Eine Hartlötung mit hochsilberhaltigem Lot, übertrifft alle > anderen Komponenten. Danke, Bernd....das sehe ich mittlerweile auch so....davon abgesehen, dass ich am Anfang ja gar nicht die Frage gestellt hatte, WIE ich die Verbindung herstellen soll....da haben sich ein paar Leute vergaloppiert;o)))))))!!!
:
Bearbeitet durch User
Hallo, Ich würde dir aber zu einem Hartlot mit höherer Schmelztemperatur raten als z.B. das 1020 mit Schmelzbeginn 620°C Falls das wirklich während des Betriebs bis zu 500°C warm werden sollte, dann können da schon im Lot Kristallwachstums und Legierungsprozesse einsetzen, welche man eventuell nicht möchte. Grüße Sascha
Sascha S. schrieb: > Ich würde dir aber zu einem Hartlot mit höherer Schmelztemperatur raten > als z.B. das 1020 mit Schmelzbeginn 620°C Guter Hinweis. Hab jetzt zwar das Fontargen A 314 mal bestellt, aber hast Du einen Tip ? Sollte nach Möglichkeit trotzdem noch mit nem guten Kleinbrenner machbar sein (Mein Proxxon kann ja durch die getrennte Gas- und Luft-Regelung nominell immerhin bis 1.200°C) - würde für die kleinen Verbindungen gerne das Geraffel mit Zwei Fläschchen vermeiden, auch wenn es nur Kartuschen sind.....ist ja auch eher teuer, der Sauerstoff....;-) Irgendwas in Richtung 750/800°C Schmelztemperatur wäre ja dann ganz praktisch....
Das hier scheint mir recht passend.....was meinst Du, Sascha / Ihr ? https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Products/SSTB-A333/SubProducts/SSTB-A333-0004
:
Bearbeitet durch User
Uli A. schrieb: > > Ja, hat es bestimmt - bei dicken Leitungen hält das gecrimpt ja auch 100 > Jahre - Es geht um Übergangswiderstände und manchmal auch um Temperaturen... > macht aber dadurch bei einem Draht von unter 1mm trotzdem nicht > automatisch auch ne tolle Verbindung.... Hast Du je ein Gerät mit Heizwendeln zerlegt? Mach das mal... Und wenn Du dabei irgendwo eine hart gelötete Verbindung findest, gebe ich einen aus ;-) Old-Papa
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.