Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatz für TCA220


von Thomas W. (goaty)


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Ich reparier gerade ein uraltes Philips PE1514 dreifach Netzteil, bei 
dem ich den TCA220 im Verdacht habe defekt zu sein.

Sicher bin ich nicht, die Strombegrenzung greift zu früh, die 800mA 
werden nicht erreicht.

Jedenfalls hab ich mir die Frage gestellt, mit was man diesen 
historischen dreifach opamp ersetzen könnte.

Ich dachte an eine Adapterplatine mit lm324.

Vielleicht hat jemand eine gute Idee

von H. H. (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Ich dachte an eine Adapterplatine mit lm324.

Wird gehen, aber du wirst an der Kompensation schrauben müssen.

Strixner&Holzinger hat wohl noch TCA220, aber sicher nicht billig.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein dreifach-OP mit open emitter-Ausgang, das ist selten. Es gibt eher 
noch open Collector. Vielleicht ließe sich das durch je eine Diode in 
Serie zum Ausgang simulieren.

von H. H. (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ein dreifach-OP mit open emitter-Ausgang, das ist selten.

Die Ausgangstransistoren kann man ja an den LM324 dran flicken.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.datasheet-pdf.com/PDF/TCA220-Datasheet-Philips-1251575
und ob der LM324 an den Ausgängen je 100mA kann? Da wäre vielleicht ein 
nachgeschalteter Emitterfolger einfacher. Nur +/-6V Versorgung ist kein 
Problem.
https://www.radiomuseum.org/r/philips_pe1514.html
das ist ja noch älter als mein PE1542

https://www.eserviceinfo.com/downloadsm/183456/Philips_PE-1514.html
ein Servicehandbuch mit Schaltplan

Der scheint keine 100mA zu liefern, pull-down 10k und dann ein 
Basiswiderstand 10k.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Kannst auch mal hier https://de.demotronic.com/ fragen.
Vor Jahren hatten die noch Listen der lieferbaren ICs im Netz.



Thomas W. schrieb:
> die Strombegrenzung greift zu früh, die 800mA
> werden nicht erreicht.

Ist es wirklich die Strombegrenzung, oder doch taube Siebelkos?

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Danke herzlichst für den Input.
Ich werde Mal noch weiter messen, ob es der/die OpAmps wirklich sind.
Mit fehlt leider da einiges an Kenntnis- die unterschiedliche 
Ausgangsstufe ist mir noch nicht einmal aufgefallen...

von Thomas W. (goaty)


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Hp M. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> die Strombegrenzung greift zu früh, die 800mA
>> werden nicht erreicht.
> Ist es wirklich die Strombegrenzung, oder doch taube Siebelkos?

Ich bin wirklich nicht sicher, dir Elkos hab ich noch nicht auf hohen 
ESR gemessen.

Der Ausgang des für Strom zuständigen Komparators hat nur schon 
umgeschaltet, obwohl die Spannungen am Eingang noch 200mV auseinander 
waren.

Ich muss das Oszilloskop auf die Versorgungsspannungen klemmen.

von Thomas W. (goaty)


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Tatsächlich hat ein C102 nur 80uF und 10ohm. Könnte ich ersetzen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas W. schrieb:
> Tatsächlich hat ein C102 nur 80uF
Was sollte er denn laut Aufdruck haben?

>  80uF und 10ohm.
Im ausgelöteten Zustand?

> Könnte ich ersetzen.
Einen offensichtlich stark abweichenden Elko zu ersetzen erscheint mir 
naheliegend.

Thomas W. schrieb:
> die Strombegrenzung greift zu früh
Aber sonst funktioniert das Ding?

von Thomas W. (goaty)


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Lothar M. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Tatsächlich hat ein C102 nur 80uF
> Was sollte er denn laut Aufdruck haben?
100uF

>>  80uF und 10ohm.
> Im ausgelöteten Zustand?
Nein, in circuit.

> Thomas W. schrieb:
>> die Strombegrenzung greift zu früh
> Aber sonst funktioniert das Ding?
Nicht wirklich. Die Instrumente zeigen alle falsch an, aber die 
Ausgangsspannung geht sauber bis 20 bzw 7 Volt.

Ich hab Grad erst angefangen daran zu schrauben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thomas W. schrieb:
> IMG_20220801_064732_634.jpg

Im mittleren Schaltungszug sieht es so aus, als
a) wäre der dicke Elko ganz rechts etwas länger geworden
b) hätte jemand den Shunt rechts geplündert, den man im oberen Teil 
bestückt sieht. Jedenfalls kann man noch dunkle Lötstellen sehen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Im mittleren Schaltungszug sieht es so aus, als
> a) wäre der dicke Elko ganz rechts etwas länger geworden

Zunächst hatte ich mich beim Anblick dieses Elkos auch sehr gewundert, 
aber man kann doch ziemlich deutlich ausschließen, dass er sich einfach 
durch Überdruck verformt hat:

1. Die Anschlüsse schauen an beiden Enden senkrecht aus der 
Leiterplatte.
2. Bevor sich ein Zylinder auf diese Art und Weise verformt, würde sich 
zunächst der Boden ordentlich ausbeulen.
3. Der Gummipröppel ist überhaupt nicht herausgetreten.
4. Der Lack fehlt exakt an der Einschnürung. Wäre selbige durch 
Überdruck entstanden, wären die Kanten wesentlich ungleichmäßiger.
5. Solch ein dünnwandiges Alurohr würde eher in Längsrichtung einreißen 
oder ggf. die Bördelung für den Gummipröppel wieder aufrollen, bevor 
sich das Rohr in Längsrichtung derart dehnt.

von Thomas W. (goaty)


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Matthias S. schrieb:
> Im mittleren Schaltungszug sieht es so aus, als
> a) wäre der dicke Elko ganz rechts etwas länger geworden
Der ist mit einem Wachsband festgebunden, so eine Art wie man für 
Kabelbäume verwendet hat.

> b) hätte jemand den Shunt rechts geplündert, den man im oberen Teil
> bestückt sieht. Jedenfalls kann man noch dunkle Lötstellen sehen.
Der ist wie einige andere Leistungswiderstände auf der Rückseite 
montiert.

von Thomas W. (goaty)


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So ich glaub ich wechsel das Hobby. Hätte vielleicht mich vorher mit 
der Funktion des Netzteils beschäftigen sollen, anstatt vermeintliche 
Fehler zu jagen.

von Hp M. (nachtmix)


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Thomas W. schrieb:
> So ich glaub ich wechsel das Hobby. Hätte vielleicht mich vorher
> mit
> der Funktion des Netzteils beschäftigen sollen, anstatt vermeintliche
> Fehler zu jagen.

Es geht doch nichts über eine klare Beschriftung.
Bei modernen Geräten brauchst du auch noch ein Studium der Ägyptologie 
um die Hieroglyphen zu entziffern.

von Hp M. (nachtmix)


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P.S.:

Thomas W. schrieb:
>> Ist es wirklich die Strombegrenzung, oder doch taube Siebelkos?
>
> Ich bin wirklich nicht sicher, dir Elkos hab ich noch nicht auf hohen
> ESR gemessen.

Meist ist es einfacher probeweise mal einen bekannt guten Elko parallel 
zu schalten.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Nachdem die Elektronik ja nun keinen Defekt hatte, hab ich noch die 
seltsam trägen Einbau-Instrumente untersucht, die nur grob den richtigen 
Wert angezeigt und auch nicht ganz auf Null zurückgingen.

Ich dachte an irgendwas verharztes oder Dreck, bis ich mir die Federn 
angesehen habe, die - bei allen drei Instumenten gleich - in etwa 
verdreht waren. Die zweite Windung der Feder lag verzogen über der 
ersten, was zu der Blockade geführt hat.

Vermutlich durch einen Sturz geschehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

>> So ich glaub ich wechsel das Hobby. Hätte vielleicht mich vorher
>> mit der Funktion des Netzteils beschäftigen sollen, anstatt ver-
>> meintliche Fehler zu jagen.

> Es geht doch nichts über eine klare Beschriftung.
> Bei modernen Geräten brauchst du auch noch ein Studium der Ägyptologie
> um die Hieroglyphen zu entziffern.

Wohl eher Sinologie. :-)

von H. H. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Hp M. schrieb:
>
>>> So ich glaub ich wechsel das Hobby. Hätte vielleicht mich vorher
>>> mit der Funktion des Netzteils beschäftigen sollen, anstatt ver-
>>> meintliche Fehler zu jagen.
>
>> Es geht doch nichts über eine klare Beschriftung.
>> Bei modernen Geräten brauchst du auch noch ein Studium der Ägyptologie
>> um die Hieroglyphen zu entziffern.
>
> Wohl eher Sinologie. :-)

Die Borg können alle Sprachen.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

>>> Bei modernen Geräten brauchst du auch noch ein Studium der Ägyptologie
>>> um die Hieroglyphen zu entziffern.
>>
>> Wohl eher Sinologie. :-)
>
> Die Borg können alle Sprachen.

Ich merke schon: Wiederstand ist zwecklos. :-)

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald W. schrieb:
> 05.08.2022 16:45:
>     Bearbeitet durch User

Widerstand in Wiederstand geändert?

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