Hallo zusammen, durch die Bitbastelei Videos bin ich auf das Projekt uPoff gestoßen und finde die Idee super. https://github.com/adlerweb/uPoff Eine kleine RTC Platine, die man vor einen uC hängen kann um diesen damit zeitlich/variabel einzuschalten. Ich würde die Schaltung auch gerne in ein eigenes Layout mit einem ESP32 integrieren, vorher jedoch einige offene Fragen klären. Folgende Fragen sind mir gekommen: - Warum werden vor dem Gate der Mosfets so hohe Widerstände mit 1,2k verwendet, braucht man hier einen Vorwiderstand am Gate? - Wird der SI2302 benötigt wenn man die Schaltung aus einer Zelle versorgen würde (z.B. Lifepo4) und keine unterschiedlichen Pegel hat? - Der AO3407 funktioniert nicht mit 3,3V wenn ich das Datenblatt richtig verstanden habe. Die Schaltung würde mit eine Versorgung <4V nicht funktionieren? Als Alternative würde ich spontan einen DMG3415U-7 nehmen. Vielleicht findet ihr weitere Verbesserungsvorschläge?
Bastler schrieb: > - Warum werden vor dem Gate der Mosfets so hohe Widerstände mit 1,2k > verwendet, braucht man hier einen Vorwiderstand am Gate? Der Autor hat offensichtlich säckeweise 1,2k Widerstände. Eigentlich brauchste gar keinen Vorwiderstand, ansonsten geht praktisch alles < 2k. Bastler schrieb: > - Wird der SI2302 benötigt wenn man die Schaltung aus einer Zelle > versorgen würde (z.B. Lifepo4) und keine unterschiedlichen Pegel hat? Nö, allerdings ist die Logik dann umgedreht. Low schaltet den AO dann durch. Bastler schrieb: > Als Alternative würde ich spontan einen DMG3415U-7 > nehmen. AO3415 sollte auch klappen, oder AO6407.
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Matthias S. schrieb: > Bastler schrieb: >> - Wird der SI2302 benötigt wenn man die Schaltung aus einer Zelle >> versorgen würde (z.B. Lifepo4) und keine unterschiedlichen Pegel hat? > > Nö, allerdings ist die Logik dann umgedreht. Low schaltet den AO dann > durch. Leider ist ON auch dann low, wenn der uC keine Spannung bekommt. Man kann also nicht mehr ausschalten. Allerdings kann man auch einen normalen NPN-Transistor nehmen. Mit dem I2C-Bus gibt es ein ähnliches Problem. Die beiden Pull-Up hängen an Vin und speisen über die Eingangsschutzdioden den ausgeschalteten uC. Wenn man sie deshalb an Vout hängt, sieht die RTC beim Ausschalten einen undefinierten I2C-Zustand. Mit etwas Pech hängt sie sich auf. Außerdem wird die Batterie unnötig belastet. Auch sonst sind die I2C-Pull-Up fragwürdig. Wenn am I2C-Bus noch mehr außer der RTC hängt, gibt es wahrscheinlich schon Pull-Up. Die Parallelschaltung wird dann zu niederohmig. Aber wenn es nur diese RTC gibt, sind die Widerstände nötig. Man nimmt deshalb gerne 10k. RTCs sind überhaupt relativ empfindliche Teile. Das könnte ein Grund für die 1k2 zwischen dem INT-Ausgang und der restlichen Schaltung sein. Beim Einschalten muss die Gate-Kapazität des fetten FETs geladen werden. Ohne Widerstand wird der Strom nur durch den Innenwiderstand des Ausgangs begrenzt. Der DMG3415U ist zwar auf dem Papier besser, aber abgekündigt. Zum Schluss noch etwas erfreuliches: Das Schaltbild kann sehr gut als schlechtes Beispiel dienen ;)
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Matthias S. schrieb: > Der Autor hat offensichtlich säckeweise 1,2k Widerstände. Und er mag Suchspielchen. Mich wundert grad, dass er nicht noch einen Kasten mit "Crystal" und einen mit "Load Capacitors" gemacht und die mit den Labels OSZ1 und OSZ2 verdrahtet hat... Zudem gehört der C1 nicht an den "Input", sondern an das IC. Bauform B. schrieb: > Man nimmt deshalb gerne 10k. Die sind aber immer als erstes leer, dann kommen die 9k1 und 12k dran. > Das Schaltbild kann sehr gut als schlechtes Beispiel dienen ;) Vollumfänglich. Und so setzt so ein Schaltplan gleich zu Beginn das "Achtung Anfängerschaltung!" Signal.
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Lothar M. schrieb: >> Das Schaltbild kann sehr gut als schlechtes Beispiel dienen ;) > Vollumfänglich. Und so setzt so ein Schaltplan gleich zu Beginn das > "Achtung Anfängerschaltung!" Signal. Es ist der Zeitgeist. Ein paar Hipster machen es vor, viele Affen machen es nach. So funktioniert "Lernen".
Ich bin ja dafür dass man Schaltpläne in Funktionsblöcke unterteilt, aber das ist schon etwas krass ... Da sieht man auf den ersten Blick nicht wirklich was die ganzen Kondis und Widerstände sollen.
Bauform B. schrieb: > Mit dem I2C-Bus gibt es ein ähnliches Problem. Die beiden Pull-Up hängen > an Vin und speisen über die Eingangsschutzdioden den ausgeschalteten uC. > Wenn man sie deshalb an Vout hängt, sieht die RTC beim Ausschalten einen > undefinierten I2C-Zustand. Mit etwas Pech hängt sie sich auf. Außerdem > wird die Batterie unnötig belastet. Wie könnte man dieses Problem beheben? Mit meinem Halbwissen fallen mir nur Optokoppler bzw. I2C Isolations ICs wie z.B. CPC5902 ein. Aber das ist schon etwas übertrieben...
Bastler schrieb: > Wie könnte man dieses Problem beheben? Je zwei antiserielle P-Kanal-Mosfets pro I2C-Leitung könnten das. https://www.google.com/search?q=bidirectional+switch+mosfet+p+channel&tbm=isch Findet dann sowas: https://ibex.tech/resources/geek-area/electronics/mosfets/using-mosfets-as-general-switches
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Danke :) Dann sollte das so funktionieren wenn 3.3V die Versorgung ist die durch die RTC abgeschaltet wird?
Bastler schrieb: > Dann sollte das so funktionieren Aus welchem Grund schaltest du die Fets genau anders herum als der ganze Rest der Welt? > Dann sollte das so funktionieren wenn 3.3V die Versorgung ist Nein. Grundlagen: N-Kanal-Mosfets leiten, wenn die Gatespannung negativer als die Source ist. Ergo sind im Ausgeschalteten Zustand die vermeintlichen 3V3 dann 0V, der Q3 und Q5 leiten und es fleißt Strom über die Bodydioden von Q4 und Q6. > wenn 3.3V die Versorgung ist die durch die RTC abgeschaltet wird? Dann brauchst du keinen Pullup mehr...
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Bastler schrieb: > durch die Bitbastelei Videos Auch du bist mit Fernsehn gross geworden und hast trotzdem nicht verstanden dass dort Märchen lsufen. INT ist ein open drain Ausgang, ein MOSFET-Gate ist elektrisch ein Kondensator, der MOSFET kann durch aktiven INT nur eingeschaltet werden aber nie mehr abgeschaltet werden, man brauchte mindestens einen pull up statt einem Gate-Widerstand. Und richtig, der AO3407 schaltet unter 4.5V nicht sicher durch, für LiIon die bis 2.5V runter gehen braucht man den DMG3415. Und dann noch das problem mit den I2C pull ups. Und nein, das Bild ist kein Schsltplan sondern rin pasr hingelegte Bauteile, die Verdrahtung fehlt. Labels sind KEINE Verdrahtung sondern Wortsuchspiele. Such dir eine andere Schaltung, nicht auf YT. Falk B. schrieb: > Es ist der Zeitgeist. Ein paar Hipster machen es vor, viele Affen machen > es nach. So funktioniert "Lernen". So ist es wohl. Lothar M. schrieb: > Nein. Grundlagen: N-Kanal-Mosfets leiten, wenn die Gatespannung > negativer als die Source ist. Ähm. Positiver.
Stimmt, da war ich gedanklich noch bei N-Ch... jetzt aber :) oder?
Bastler schrieb: > jetzt aber :) oder? Nein. Verwende die Common-Source-Variante: https://electronics.stackexchange.com/questions/265260/back-to-back-mosfets-common-source-vs-common-drain
Lothar M. schrieb: > Nein. Grundlagen: N-Kanal-Mosfets leiten, wenn die Gatespannung > negativer als die Source ist. Es muss es doch heißen: P-Kanal-Mosfets leiten, wenn die Gatespannung negativer als die Source ist. Oder wo bin ich falsch abgebogen?
Stimmt patürlich. Notzblitz, da hat wer auf meiper Tastatur das p upd das n vertauscht! HildeK hat Recht! MaWin auch!
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Lothar M. schrieb: > Nein. Verwende die Common-Source-Variante: > https://electronics.stackexchange.com/questions/265260/back-to-back-mosfets-common-source-vs-common-drain Jetzt stehe ich etwas auf dem Schlauch, wo genau liege ich falsch? Beim N-Ch, der das Gate der P-Ch auf GND ziehen soll?
Bastler schrieb: > Beim N-Ch, der das Gate der P-Ch auf GND ziehen soll? Beim N-Kanal Mosfet muss zum Leiten die Source N-egativer sein als das Gate. Beim P-Kanal Mosfet muss die Source P-ositiver sein, damit er leitet. Also muss beim P-Kanal Mosfet die Source nach + und das Gate an die Masse. Und wenn ich es mir nochmal überlege könnte es sein, dass diese Schaltung mit den P-Kanal Fets beim I2C gar nicht funktioniert, weil sie keine 0V durchschalten kann. Denn wenn das Gate auf 0V liegt und auch die I2C Leitung auf 0V liegt, dann ist Ugs auch 0V und der Fet schaltet ab. Blöd auch :-( Da müsste man also mit negativer Gatespannung arbeiten. Auch blöd...
Vor langer Zeit hab' ich das mal mit zwei bipolaren Transistoren gemacht. Für SCL reicht ein Inverter mit Pull-Up auf der RTC-Seite. Der uC-Ausgang muss dann auch invertiert werden. Nachdem wir alle Soft-I2C benutzen, kein Problem ;) Wahrscheinlich wurde der Transistor für SDA in einer Richtung invers betrieben, so ungefähr mit dem Emitter an der RTC und dem Kollektor am 5-Volt-uC. Da sieht man mal wieder, wie wichtig eine gute Doku ist :(
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