Hallo zusammen, ich messe an einer Ausgangspannung eines FUs eine seltsame Schwingung an der ich mir seit längerem den Kopf zerbreche. Ich messe am Ausgang des FUs mit einer Messklemme mit 40 kHz direkt an den Phasen U V W wobei die Messklemme einen Vorfilter mit einer Grenzfrequenz von 200Hz besitzt. Das PWM Signal sollte also geglättet sein. Im Anhang ist zu sehen, was ich bei 10 Hz Ausgangsfrequenz des FUs messe. Unabhängig von der Ausgangsfrequenz und Amplitude (U/f-Steuerung) messe ich immer eine in der Frequenz und Amplitude gleiche Oberschwingung von 150 Hz, wie man auf dem Screenshot auch sieht. Ich kann mir diese einfach nicht erklären und wollte mal fragen, ob jemand von euch eine Vermutung hat was die Ursache der Schwingung sein könnte. Eventuell kommt die woanders aus dem Netz? Der Aufbau steht in einem Labor mit vielen elektrischen Maschinen. Die Schwingung tritt allerdings im jede Tages und Uhrzeit auf. Da die Oberschwingung mit der Zeit "wandert" und immer gleich 150 Hz ist, gehe ich eigentlich nicht davon aus, dass sie vom FU kommt, bzw. beabsichtigt ist. Wenn ich den Freilauf des FUs deaktiviere schwächt das die Frequenz deutlich ab (Siehe Bild FU_AusgangOFF.JPG), sobald ich den Freilauf aber aktiviere und selbst wenn noch eine Sollfrequenz von 0Hz gesetzt ist, ist die Schwingung zu sehen (Siehe FU_AusgangOFF_FreilaufAktiv.JPG). Ich hoffe ihr habt ein paar Denkanstöße :)
MatSim schrieb: > obei die Messklemme einen Vorfilter mit einer > Grenzfrequenz von 200Hz besitzt Ist Ein- und Ausgang dieses Filters korrekt abgeschlossen? Sonst siehst du evtl. eine Resonanz dieses Filters.
Das ist ganz normal, erst so kommt der FU mit 325V im Zwischenkreis auf 3x230V am Ausgang. Zwischen den Phasen ist von der Oberwelle nichts mehr zu sehen. Siehe Appnote AVR447, insbesondere auf Seite 24.
H. H. schrieb: > Das ist ganz normal, erst so kommt der FU mit 325V im Zwischenkreis auf > 3x230V am Ausgang. Zwischen den Phasen ist von der Oberwelle nichts mehr > zu sehen. Siehe Appnote AVR447, insbesondere auf Seite 24. Vielen Dank für die Antwort. ich glaube aber nicht, dass die 150 Hz aus dem Modulationsverfahren des FUs kommen, da sie ja unabhängig der Ausgangsfrequenz immer gleich ist und auch nicht konstant an der selben Stelle des sinus. In der Application node ist ja von der third harmonic injection die Rede, das würde bei 10Hz aber ja einer Oberwelle von 30 Hz entsprechen. Außerdem ist der Modulationsindex laut Datenblatt im FU so konfiguriert, dass er nur einen "normalen" Sinus ausgeben sollte. Hp M. schrieb: > MatSim schrieb: >> obei die Messklemme einen Vorfilter mit einer >> Grenzfrequenz von 200Hz besitzt > > Ist Ein- und Ausgang dieses Filters korrekt abgeschlossen? > Sonst siehst du evtl. eine Resonanz dieses Filters. Ich weiß nicht genau, was damit gemeint ist. Die Filtereinstellung wurde in TWINCAT nur so angepasst, dass die Eckfrequenz 200 Hz beträgt. Ausschalten lässt sich der Vorfilter nicht aber ich hatte auch Frequenzen von 5000Hz und 15kHz ausgetestet. Dort ist dann auch die PWM erkennbar (allerdings nicht besonders aussagekräftig aufgrund dem schlechten PWM Taktzyklus - ADC Abtastzyklus - Verhältnis PWM 6 kHz, Abtastung 40 kHz)
MatSim schrieb: > Vielen Dank für die Antwort. ich glaube aber nicht, dass die 150 Hz aus > dem Modulationsverfahren des FUs kommen, da sie ja unabhängig der > Ausgangsfrequenz immer gleich ist und auch nicht konstant an der selben > Stelle des sinus. Oha, das hatte ich völlig überlesen. Da würde ich mal schauen wieviel AC-Anteil auf dem Zwischenkreis ist. Aber 150Hz sind da auch etwas merkwürdig.
H. H. schrieb: > Da würde ich mal schauen wieviel > AC-Anteil auf dem Zwischenkreis ist. Aber 150Hz sind da auch etwas > merkwürdig. FU dreiphasig angeschlossen mit 3x Einweggleichrichtung auf Zwischenkreis?
Martin H. schrieb: > H. H. schrieb: >> Da würde ich mal schauen wieviel >> AC-Anteil auf dem Zwischenkreis ist. Aber 150Hz sind da auch etwas >> merkwürdig. > > FU dreiphasig angeschlossen mit 3x Einweggleichrichtung auf > Zwischenkreis? Wäre sehr ungewöhnlich.
Ich vermute du misst mit der Erde als Bezug? Wenn der FU dreiphasig am Netz hängt ist das ganz normal. B6 Schaltung am Eingang --> Zwischenkreis "wackelt" mit 150Hz um den Sternpunkt.
H. H. schrieb: > Wäre sehr ungewöhnlich. Finde ich auch, aber nichts genaues weiß man nicht: MatSim schrieb: > ... an einer Ausgangspannung eines FUs ...
AW schrieb: > Ich vermute du misst mit der Erde als Bezug? Argh, klar, das ist bestimmt so. Martin H. schrieb: > Das sind aber 6xf0 = 300 Hz. Nö, die 300Hz tauchen am Zwischenkreiselko auf, zwischen dessen Anschlüssen.
AW schrieb: > Ich vermute du misst mit der Erde als Bezug? Korrekt! Hm bekomme ich die Schwingung dann nur raus, wenn ich mit dem Neutralleiter als Bezug messe, bzw. den Neutralleiter Erde?
MatSim schrieb: > Hm bekomme ich die Schwingung dann nur raus, wenn ich mit dem > Neutralleiter als Bezug messe, bzw. den Neutralleiter Erde? Nein, du solltest so messen wie es der Motor bekommt: zwischen den Motoranschlüssen.
AW schrieb: > Unter Last wirds sogar noch "eckig" ;-) Ich glaube du hast versehentlich zweimal den selben Screenshot hochgeladen. Heißt das, der Zwischenkreis im FU schwingt immer mit 150 Hz um den Sternpunkt. So ganz klar warum das so ist, ist mir das noch nicht. Zwischen welchen potentialen wird denn u_b+ und u_b- negativ gemessen? Kenne mich mit LTSpice leider nicht gut aus. Danke schonmal für die Hilfe!
H. H. schrieb: > Nein, du solltest so messen wie es der Motor bekommt: zwischen den > Motoranschlüssen. Gemessen wird mit einer Messklemme von Beckhoff (EL3773), die wie im Anschluss zu sehen ist angeschlossen ist. Dort ist der N-Anschluss der Messklemme mit GND verbunden. Da hatte ich beim Support von Beckhoff auch schon nachgefragt, die hatten mir da aber auch nicht weiterhelfen können und hatten gesagt, dass der Anschluss der Klemme so in Ordnung sei, da der Sternpunkt ohnehin "schwebt" und es deshalb nicht unüblich ist gegen Erde zu messen.
MatSim schrieb: > Gemessen wird mit einer Messklemme von Beckhoff (EL3773), die wie im > Anschluss zu sehen ist angeschlossen ist. Und die kann nicht differenziell messen? MatSim schrieb: > da der Sternpunkt ohnehin "schwebt" Der rotiert!
H. H. schrieb: > Und die kann nicht differenziell messen? Ich weiß nicht genau, was damit gemeint ist. Dass ich beispielweise zwischen L1 und L2 messe? H. H. schrieb: > Der rotiert! Mir scheints so als wenn ich da nochmal einiges nachlesen muss. Inwiefern rotiert der Sternpunkt denn?
H. H. schrieb: > Und die kann nicht differenziell messen? Ich möchte den zeitlichen Verlauf der Strangspannungen messen, keine Effektivwerte. Dafür muss ich doch zwischen Anschluss U und N messen oder? deshalb hatte mich von vorneherein gewundert warum der N-Anschluss der Messklemme mit GND verbunden ist.
MatSim schrieb: > Ich möchte den zeitlichen Verlauf der Strangspannungen messen, keine > Effektivwerte. Dafür muss ich doch zwischen Anschluss U und N messen > oder? Es gibt aber am Ausgang eines FU keinen N.
H. H. schrieb: > MatSim schrieb: >> Dass ich beispielweise >> zwischen L1 und L2 messe? > > Genau das. Ich habe gerad ein Brett vorm Kopf aber könnte ich dann von den Phase-Phase Spannungsverlauf auch auf den Strangspannungsverlauf rückrechnen?
Beitrag #7149576 wurde von einem Moderator gelöscht.
MatSim schrieb: > H. H. schrieb: >> MatSim schrieb: >>> Dass ich beispielweise >>> zwischen L1 und L2 messe? >> >> Genau das. > > Ich habe gerad ein Brett vorm Kopf aber könnte ich dann von den > Phase-Phase Spannungsverlauf auch auf den Strangspannungsverlauf > rückrechnen? Die sind doch identisch, oder über SQRT(3) verknüpft.
H. H. schrieb: > MatSim schrieb: >> H. H. schrieb: >>> MatSim schrieb: >>>> Dass ich beispielweise >>>> zwischen L1 und L2 messe? >>> >>> Genau das. >> >> Ich habe gerad ein Brett vorm Kopf aber könnte ich dann von den >> Phase-Phase Spannungsverlauf auch auf den Strangspannungsverlauf >> rückrechnen? > > Die sind doch identisch, oder über SQRT(3) verknüpft. Wenn ich die Doku der Messklemme richtig deute können nur die Spannungen bezigen auf N gemessen werden (Siehe Auszug aus der Doku im Anhang). Da es ja an der Messklemme auch nur die Anschlüsse L1, L2, L3 und N gibt, denke ich nicht dass man differential messen kann. Dazu konnte ich im Datenblatt bisher zumindest noch nichts finden.
H. H. schrieb: > Es gibt aber am Ausgang eines FU keinen N. An den Klemmen der ASM befinden sich aktuell auch die Messpunkte der Spannungsmessung. Könnte ich dort nicht auch den Sternpunkt N abgreifen (Siehe Bild im Anhang)?
MatSim schrieb: > H. H. schrieb: >> Es gibt aber am Ausgang eines FU keinen N. > > An den Klemmen der ASM befinden sich aktuell auch die Messpunkte der > Spannungsmessung. Könnte ich dort nicht auch den Sternpunkt N abgreifen > (Siehe Bild im Anhang)? Klar kannst du dort den Sternpunkt der Maschine abgreifen.
H. H. schrieb: > Klar kannst du dort den Sternpunkt der Maschine abgreifen. Alles klar, gibts da etwas was ich beachten muss bzgl. der Erdung etc. Wie man im Datenblatt sehen kann ist die N Klemme der Messklemme mit kapazitiv mit Erde verbunden (Siehe Screenshot).
H. H. schrieb: > Ich kenne das Zeug von Beckhoff nicht. Alles klar, bis hierhin aber schonmal vielen Dank für die Hilfe!
> An den Klemmen der ASM befinden sich aktuell auch die Messpunkte der
Spannungsmessung. Könnte ich dort nicht auch den Sternpunkt N abgreifen
(Siehe Bild im Anhang)?
Wenn die Maschine in Stern geklemmt ist dann JA! Das ist der
Referenzpunkt für deine Messung und nicht Stromnetz-N oder PE
A-Freak schrieb: >> An den Klemmen der ASM befinden sich aktuell auch die Messpunkte > der > Spannungsmessung. Könnte ich dort nicht auch den Sternpunkt N abgreifen > (Siehe Bild im Anhang)? > > Wenn die Maschine in Stern geklemmt ist dann JA! Das ist der > Referenzpunkt für deine Messung und nicht Stromnetz-N oder PE Super, dann teste ich das aus. Leider wirds dazu frühestens Montag kommen, das ich aktuell nicht an den Versuchsaufsbau komme.
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