Forum: PC Hard- und Software Mainboard (HP 2570p) & Komponenten (CPU, RAM, SSD etc.) werden heiß - Ursache?


von Christoph K. (chris79k)


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Hallo & guten Morgen.

Kurz zu mir: Habe Wirtschaftsingenieurwesen (Masch-Bau + Logistik) 
studiert, bin jedoch im Bereich E-Technik absoluter Laie (Grundstudium 
E-Technik). Deshalb wende ich mich hier an die Spezialisten & Profis 
unter euch, die das alles x-fach besser können & verstehen.

Bin seit ca. 20 Jahren großer HP-Notebook-Fan, vor allem die tollen 
Modelle HP 2560p/2570p und 8470p/8470w haben es mir seit vielen Jahren 
angetan, ich nutze sie auch 2022 mit großer Liebe (robust, sehr gute 
Qualität, lassen sich super zerlegen, aufrüsten etc.), seit ein paar 
Jahren nur noch unter Linux (Arch, Manjaro). Bisher wirklich ohne jedes 
Problem...

Beschreibung des Fehlers/Problems

Mein Zweit-Notebook HP 2570p hat seit wenigen Tagen das Problem der 
übermäßigen Hitzeentwicklung. Mir war im ersten Moment nicht klar woher 
der Fehler kommt, deshalb habe ich kurzfristig ein unvollständiges 
Ersatz-Notebook (sehr günstig) erworben, sämtliche Komponenten hin & her 
getauscht und bin nun relativ sicher, dass das Mainboard die 
Fehlerquelle ist.

Auf dem in GIMP² generierten Bild (anbei) habe ich auf die Schnelle die 
Komponenten dargestellt, die innerhalb von Minuten heiß werden. Die 
beiden RAM-Module (hier 2x 8 GB Hynix 12800s) liegen direkt unterhalb 
der rechten Hand, man nimmt die Hitze sehr deutlich war (Alugehäuse wird 
in dem Bereich merklich warm). Die Wärme entsteht generell, egal ob das 
Notebook mit dem Akku oder Netzteil betrieben wird. Der Akku selbst wird 
beim Aufladen nicht heiß o.ä.

Ich kann das Notebook stundenlang im Idle-Modus stehen lassen, die 
übermäßige Wärme ist dann existent, unter Linux (Videoschnitt in 
kdenlive, Grafikbearbeitung in GIMP/Inkscape, Internet-Recherche etc.) 
sind mir trotzdem keine Fehler o.ä. aufgefallen (keine Abstürze etc.).

FRAGE: Mich würde rein aus technischer Perspektive interessieren wo der 
Fehler, das Problem liegen könnte. Welcher Bereich (Bauteil/e) des 
Mainboards könnte für die übermäßige (dauerhaft wahrscheinlich 
ungesunde) Hitze-Entwicklung in fast allen Komponenten (CPU, RAM, SSD, 
WWAN-Modul, WLAN-Modul) verantwortlich sein. Ist eine solche Diagnose 
aus der Ferne überhaupt möglich?

UND: Nach Einbau des neuen (gebrauchten) Mainboards (mit ansonsten exakt 
gleichen Komponenten) funktioniert das Notebook wieder ganz normal, es 
entsteht nur im Bereich der CPU die gewöhnliche Wärme (+/-).

Danke & liebe Grüße
Christoph

NACHTRAG: Direkt neben der Netzteilbuchse befinden sich zwei 
USB-Anschlüsse. Sobald ich ein oder zwei USB-Sticks dort einstecke (in 
meinem Fall die sehr kleinen SANDISK ULTRA FIT), werden diese sehr heiß 
(oftmals habe ich die Sticks  stundenlang im Notebook stecken lassen - 
in  Linux eingebunden - ohne zu merken wie heiß diese sind). Das Problem 
mit den sehr heißen USB-Sticks existiert seit Monaten, d.h. lange bevor 
das aktuelle Hitze-Problem im Mainboard entstand. Könnte das den 
aktuellen Mainboard-Fehler (?) "irgendwie" provoziert haben?

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Mit dem Mainboard tauschst du auch die BIOS-Einstellungen.

Vielleicht ist dort irgendwas eingestellt in Richtung 
Heruntertakten/Stromsparen, was in Kombination mit dem Linux alles mit 
voller Frequenz laufen lässt, auch wenn nichts zu tun ist.
Vielleicht hilft es, mit Defaulteinstellungen anzufangen.

(Nicht, daß ich davon wirklich Ahnung hätte - ist nur ein Verdacht.)

von rbx (Gast)


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Könntest du nochmal ein richtiges Foto machen, und nach Möglichkeit auch 
noch ein gutes von der Unterseite von der Hauptplatine?

von Teo D. (teoderix)


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Beim Tausch den Dreck von den Lüftern u. Schlitzen entfernt. 
Eingetrocknete Wärmeleitpaste erneuert, bzw. mechanischen Kontakt wieder 
hergestellt.
Oder du warst (BS neu aufgesetzt?!) Teil eines Bitcoin-Mining-Botnetz.

von PC-Freak (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Das Problem
> mit den sehr heißen USB-Sticks existiert seit Monaten, d.h. lange bevor
> das aktuelle Hitze-Problem im Mainboard entstand. Könnte das den
> aktuellen Mainboard-Fehler (?) "irgendwie" provoziert haben?

Vieleicht ist eine 'Spannungsschiene' (5V) defekt, und lässt nun mehr 
als die 5 Volt durch.

von Nano (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Mein Zweit-Notebook HP 2570p hat seit wenigen Tagen das Problem der
> übermäßigen Hitzeentwicklung.

Könntest du das etwas näher präzisieren?

Wie hoch ist die Temperatur?

Wir haben in den letzten Tagen sehr hohe Temperaturen gehabt, da kann es 
schon sein, dass das Notebook dann ständig den Lüfter drehen muss um die 
Hitze loszuwerden.

Tritt das Problem bspw. auch auf, wenn du das Notebook ein paar Stunden 
im kalten Keller laufen hast?

Welche Hintergrunddienste laufen? Eventuell Schadsoftware eingefangen?
Irgendwelche Energiemanagementtreiber nicht installiert oder dieses 
ausgeschaltet?


Ich würde an deiner Stelle erst einmal diese Punkte klären, bevor ich an 
die Elektronik denken würde.
Die kann zwar auch das Problem sein, aber dann würde ich auch in 
Erwägung ziehen, dass die CPU und (i)GPU dann runtertakten könnte und 
nicht ihre gewohnte Geschwindigkeit erreicht. So war es nämlich mal bei 
meinem NB, das ein defektes Mainboard hatte, das aber funktionierte, nur 
war alles sehr langsam, weil die CPU nicht auf Speed kam.

Beitrag #7150699 wurde vom Autor gelöscht.
von Rattenschwanz (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Mit dem Mainboard tauschst du auch die BIOS-Einstellungen.

Stimmt, aber der TO hatte mit dem Original-Board bis vor wenigen Tagen 
ebenfalls keine Probleme.

Du schreibst im Bild "heiß (auch im Idle-Modus)". Wie ist es genau im 
Idle-Modus? CPU-Frequenz? Festplattenaktivität? Temperatur der CPU und 
der Festplatte? Für Windows gibt's dafür Tools wie ChristalDiskInfo, 
Core Temp, HWMonitor und vieles mehr. Entsprechende Tools gibt's sicher 
für Linux.

Um mal konkrete Daten zu erhalten.

BTW: Dein Eingangspost war gut. Endlich mal eine vernünftige 
Erstbeschreibung.

von Christoph K. (chris79k)



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Guten Morgen.

Zuerst wollte ich mich für eure Antworten bedanken und mich für die 
stark verzögerte Reaktion entschuldigen. Ich war drei Wochen anderweitig 
beschäftigt und habe das HP 2570p beiseite gelegt. Würde das Thema gerne 
noch einmal aufgreifen und mich über Reaktionen freuen. Das Problem mit 
dem zu heiß werdenden Mainboard inkl. RAM, SSD etc. und Alu-Gehäuse 
existiert weiterhin.

In der Zwischenzeit habe ich noch ein zweites Mainboard (→ MB) eines 
oberflächlich kaputten HP 2570p erworben, so dass ich jetzt zwei HP 
2570p MB-Patienten hier habe. Mein altes MB wird zu heiß, beim Ersatz-MB 
fehlt ein kleiner (3,5 x 2,8 mm) Tantalum Kondensator 150µF 6,3V in der 
Nähe der RAM-Module (siehe Foto 7a/b). Werde jetzt wohl beide MBs 
irgendwie (?) reparieren müssen...

ZUSAMMENFASSUNG

1. Das Notebook (HP 2570p, i5-3320M bzw. i7-3632QM, 16 GB RAM, 256 GB 
Samsung PRO SSD etc.) wurde viele Jahre mobil für Recherche, 
Office-Arbeiten, Musik-Produktion (REAPER) Grafikdesign (GIMP², 
Inkscape) & Videobearbeitung (Kdenlive) benutzt. Seit ca. 2,5 Jahren bin 
ich 100 % mit Linux (Arch) unterwegs, es gab mit dem Notebook wirklich 
nie ein Problem...

2. 2021 habe ich zwei sehr kleine Sandisk Ultra-Fit USB-Sticks gekauft 
und diese fast immer stecken lassen. Wie im Eingangspost erwähnt, wurden 
die Sticks heiß; egal ob eingebunden oder nicht. Auf den Fotos 1a-2c 
sieht man, dass die Netzteilbuchse direkt neben den USB-Ports liegt. Ich 
frage mich ob die heißen Sticks über die Monate zur Schädigung 
benachbarter SMDs geführt haben könnten.

3. Ende Juli 2022 habe ich gemerkt, dass die Wärme unter der rechten 
Hand (Alu-Gehäuse) zu groß wird. Darunter befinden sich die zwei Hynix 8 
GB RAM-Module (PC3L-12800S DDR3-1600), die normal nie heiß werden. Ich 
habe das Notebook geöffnet und sofort erkannt, dass das MB eine viel zu 
große Wärme erzeugt und diese an RAM, SSD, CPU, WLAN- & WWAN-Modul 
weitergibt.

4. Das Notebook wurde im August 2022 testweise für mehrere Stunden im 
Idle-Modus stehen gelassen (Bildschirm aus), das Wärme-Problem 
be-/entsteht auch dann (auch unterschiedliche HP Netzteile - 65 & 90 
Watt - führen zum gleichen Ergebnis). Hier besteht evtl. ein Problem mit 
dem Regulieren der generellen Spannung, die für zusätzliche Wärme im 
Board sorgt. Richtige/falsche Annahme?

FRAGEN AN DIE ET-PROFIS

Wie würdet ihr beim MB-Partienten #1 systematisch vorgehen, welche 
Bereiche/SMDs testen etc.? Besteht die Möglichkeit, dass die zwei auf 
die Netzteilbuchse folgenden MOSFETs (Foto 1b+) ein Problem darstellen, 
evtl. durch die große Wärme der USB-Sticks in Mitleidenschaft gezogen 
wurden? Das MB ist auf jeden Fall (noch) lauffähig, die Wärmeentwicklung 
stellt kein akutes Problem dar.

Beim MB-Parienten #2 fehlt ein Tantalum-Kondensator (Tokin NeoCapacitor 
PS/L 150 μF 6,3 V), das MB funktioniert trotzdem. Tokin TKs gibt es 
nicht mehr, weil das Unternehmen von KEMET übernommen wurde. Ich gehe 
davon aus, dass man bei TKs nicht viel falsch machen kann solange die 
Spezifikationen passen und die Größe (hier 3,8 x 2,8 mm) korrekt ist. 
Richtige/falsche Annahme?

Danke, viele Grüße
Christoph K.

von Christoph K. (chris79k)


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Ah ja: Die vielen Fotos habe ich für alle "Spezialisten" hier gemacht, 
die sich das Mainboard #1 im Detail anschauen möchten (Zoom beachten). 
Rein oberflächlich kann ich dort nichts erkennen, sofern ein Bauteil (?) 
falsch regulieren sollte, dann sieht man das wohl eher nicht.

Bei den Fotos 7a und 7b solltet ihr beachten, dass 7a das Mainboard #2 
zeigt (RAM-Modul-Aufnahme ist u.a. schwarz). Ich könnte theoretisch den 
Tantalum Kondensator vom MB #1 auf MB #2 umoperieren; eigentlich will 
ich einen neuen TK kaufen und beide Mainboards am Leben lassen (ich 
liebe das HP 2570p, hätte gerne ein intaktes Ersatz-MB hier, weil man 
nur noch schwer an solche Teile kommt).

WEITERE FRAGEN AN DIE ET-PROFIS HIER:

Kennt jemand von euch einen Lieferanten für passende Tantalum 
Kondenstatoren? In der von mir benötigten Spezifikation (Formfaktor B = 
3,8 x 2,8 mm | 150 uF 6,3 Volt) habe ich auf die Schnelle nur tme.eu 
gefunden. Es ist gar nicht so einfach an diese Mini-Teilchen zu 
kommen...

Wie schwer/einfach ist das Ersetzen eines Tantalum Kondensators? 
Profi-Tipps?

Danke, LG
Christoph

: Bearbeitet durch User
von Onkel Hotte (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Profi-Tipps?

Weniger labern, mehr messen.

von uwe (Gast)


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L6970 sieht beschädigt aus...

von Thomas Z. (usbman)


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die Spule bei 5d ist gebrochen. Da wird vermutlich ein SpgWandler nicht 
mehr in der Spec arbeiten

von rbx (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> Weniger labern, mehr messen.

Oder eben messen lassen, an der (T-)Uni wäre das kein so großes Problem 
gewesen.

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